[Anzeige] Im Bereich der Vorsorge bei Krebserkrankungen stellen Gentests heute eine wertvolle Möglichkeit dar, um das Risiko einer Tumorerkrankungen einer Person einschätzen zu können.
Dennoch sind sich selbst die Experten noch nicht abschließend einig, ob die Vor- oder die Nachteile überwiegen, wenn ein DNA-Test durchgeführt wird, um das eigene Risiko einer möglichen zukünftigen Erkrankung zu bestimmen. Beispielsweise besteht ein Nachteil mit Sicherheit darin, dass der Getestete durch das Testergebnis stark verunsichert werden kann.
Ovarial- und Brustkarzinom – Vorteile überwiegen
Allerdings sehen die Experten vor allem bei Frauen, die eine familiäre Belastung für Brustkrebs aufweisen, dass die Vorteile der Gentests klar überwiegen. Sowohl die Risiken als auch die Kosten treten durch den hohen Nutzen in den Hintergrund. Heutzutage stehen außerdem zahlreiche gut erforschte Programme für Frauen zur Verfügung, welche Genmutationen bei BRCA1 UND BRCA2 aufweisen – sowohl für die Primär- als auch die Sekundärprävention.
Ein familiär erhöhtes Risiko für Ovarial- und Brustkarzinome weisen in Deutschland zwei von 1.000 Frauen auf. Die Ursache für die Tumore besteht in circa fünf Prozent der Fälle in einer Veränderung der Gene, die ein hohes Risiko aufweisen. Falls so in den Genen BRCA1 oder BRCA2 Mutationen auftauchen, besteht für das Ovarialkarzinom ein lebenslanges Risiko zwischen 30 und 40 Prozent und für das Mammakarzinom zwischen 70 und 80 Prozent.
Das bedeutet im Fall des Mammakarzinoms jedoch auch, dass eine prophylaktische Mastektomie oder Früherkennungsmaßnahmen für 20 Prozent der Frauen, welche die Mutation aufweisen, eigentlich nicht nötig sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass im Vorfeld des Gentests eine nicht-direktive Beratung stattfindet. Der Verzicht auf präventive Untersuchungen oder das Recht auf Nichtwissen muss so in jedem Fall respektiert werden.
Für wen ist der Gentest empfehlenswert?
Doch für welche Frauen ist der Gentest empfehlenswert? Angeboten werden sollte er denjenigen, in deren Familie mehrere junge Frauen zu finden sind, die bereits an Ovarial- oder Brustkarzinomen erkrankt sind. Das gleiche gilt, wenn ein Mammakarzinom bei einem männlichen Verwandten festgestellt wurde. Die Vererbung der Mutationen der BRCA-Gene gestaltet sich autosomal dominant, was bedeutet, dass nur 50 Prozent der Verwandten ersten Grades die Mutation vererbt bekommen.
Für die anderen 50 Prozent der Familienmitglieder kann die Durchführung eines Gentests somit eine große Entlastung bedeuten. Für die Frauen beträgt das Risiko für ein Mammakarzinom dann lebenslang lediglich zwischen acht und zehn Prozent, also dem normalen Wert der Allgemeinbevölkerung.
Allerdings muss selbstverständlich auch berücksichtigt werden, dass es eine große Belastung für die Betroffenen darstellen kann, wenn im Zuge des Gentests eine Genveränderung festgestellt wird. Schließlich besteht auch dann noch die Chance, dass es zu keiner Erkrankung kommt. Somit besteht die Gefahr, dass sie sich ihr gesamtes restliches Leben unbegründet vor dem Auftreten der Erkrankung fürchten.
Gentests – Große Vorteile im Brustkrebs-Bereich
So lässt sich festhalten, dass Frauen, die aus Familien stammen, in denen Brustkrebs-Erkrankungen gehäuft auftreten können, von der Durchführung eines Gentests der Gene BRCA2 und BRCA1 auf entsprechende Mutationen durchaus profitieren können.
Frauen, bei denen die erhöhten Risiken mithilfe eines Gentests nachgewiesen werden können, steht dann ein intensives und umfangreiches Vorsorgeprogramm zur Verfügung, welches halbjährliche Sonographien und jährliche Mammographien umfasst.