Was macht ein Osteopath?

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Richtung der Medizin und interessiert sich vor allem für die Ursache von Schmerzen und Funktionsstörungen, und weniger für die Symptome.

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Auf der Suche nach der Ursache werden bei einer Untersuchung des gesamten Körpers, Gelenkasymmetrien und Bewegungseinschränkungen erfasst sowie Gewebeverhärtungen, Sehnenverkürzungen und Organstörungen ertastet. Diese können dann durch sanften Druck mit den Händen korrigiert werden. Eine spezielle Form ist die Kinderosteopathie, denn man kann zwar jeden Erwachsenen so behandeln wie einen Säugling, aber nicht jeden Säugling wie einen Erwachsenen.

Der Heilpraktiker und Osteopath Dirk Koralewski vom Bochumer Centrum für Osteopathische Medizin gibt einen Einblick in die Geschichte und Arbeit der Osteopathie.

Entwickelt wurde die Philosophie der Osteopathie bereits 1874 von dem amerikanischen Arzt Andrew Tylor Still, der seinen osteopathischen Gedankenansatz nach dem Leitsatz: „Gesundheit zu finden, sollte Ziel des Arztes sein. Krankheit finden kann jeder" (Zitat A. T. Still) richtete. Dabei ist Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. Daher betrachtet ein Osteopath die gesamte körperliche und geistige Verfassung eines Patienten und befasst sich mit der Wechselbeziehung von Struktur und Funktion des Organismus um eine optimale Therapie Ergebnisse zu erzielen. Dies ist eine fundamentale Grundlage der Osteopathie: die Erhaltung des Zusammenspiels von Struktur und Funktion im gesamten Organismus um eine ausgeglichene natürliche Bewegungsfreiheit zu erzielen. Still, so Koralewski, war ausgebildeter Arzt und Chirurg und enttäuscht über die klassische Schulmedizin. Viele seiner Ansätze entstanden in der Lehre und im Zusammenspiel mit der Zeit, die er mit Indianern verbrachte. Erst ab 1950 kam die Osteopathie auch nach Europa.

1994 wurde der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. als erster deutscher Berufsverband in Wiesbaden gegründet. Das wichtigste Verbandsziel ist die Anerkennung des Osteopathen als eigenständigen Beruf, da in Deutschland weder der Beruf des Osteopathen noch dessen Ausbildung staatlich geregelt. Zudem gilt die Osteopathie als Medizin/ Heilkunde und darf daher nur von Ärzten oder Heilpraktikern ausgeübt werden. Ausgehend von der Annahme, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren (zu heilen), vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt, untersucht der Osteopath, die Osteopathin das Gewebe des ganzen Körpers um etwaige Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und dann zu behandeln. Nach Still gibt es wichtige Grundpfeiler, die bis heute in der Osteopathie ihre Gültigkeit haben.

Grunderkenntnisse der Osteopathie

1.) Der Mensch ist eine untrennbare Einheit

Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle miteinander direkt oder indirekt zusammenhängen. Den Zusammenhang stellen die Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. Für die Osteopathie sind sie von großer Bedeutung. Denn folgt der Osteopath mit seinen Händen einer Faszie, so gelangt er von einer Körperstruktur zur nächsten. Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Faszien können zudem Veränderungen übertragen, wie etwa Funktionsstörungen. Dies erklärt, warum Ursachen an einer Stelle oft zu Beschwerden in ganz anderen Körperregionen führen. Funktionsstörungen können deshalb immer den gesamten Organismus betreffen.

2.) Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig

Unser Körper besteht aus unzähligen Strukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen und Organen. Ein Knochen beispielsweise ist eine harte Struktur, die dem Körper Halt gibt, für Festigkeit sorgt und vor Druckbelastung oder Zugbelastung schützt. Ein Muskel hingegen kann sich zusammenziehen und dehnen und ermöglicht so erst den Knochen, sich zu bewegen. Es ist jeweils die Funktion, die eine Struktur zu dem macht, was sie ist.

Ändert sich die Funktion, dann ändert sich auch die Struktur. So wächst ein Knochen, wenn er ständig unter Druck- und Zugbelastung steht, genauso wie ein Muskel stärker wird. Werden Knochen oder Muskeln nicht mehr gebraucht, dann werden sie schwach und verkümmern. Gleiches gilt für alle anderen Strukturen des Körpers: ein Mehr an Funktion führt meist zu einem Mehr an Struktur und umgekehrt.

3.) Selbstregulierungskräfte des Körpers

Ein Osteopath hilft, er heilt nicht. Gesundheit ist kein Ziel, sondern ein Gleichgewicht, welches erhalten werden muss. Ist diese Balance nicht mehr gegeben, hilft ein Osteopath, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Meist entstehen Beschwerden oder Erkrankungen, weil eine Bewegungseinschränkung eine Struktur daran hindert, richtig zu funktionieren. Eine solche Funktionsstörung kann früher oder später sogar die Struktur schädigen. Daher wird ein Osteopath immer versuchen, Bewegungseinschränkungen zu lösen.

Wobei kann Osteopathie helfen?

Ein großes Problem kann beispielsweise im sogenannten Atlas liegen. Der oberste Halswirbel wird Atlas genannt. Er ist wie ein Ring angelegt und fungiert als Bindeglied zwischen Kopf und Wirbelsäule. Fast alle Informationen vom Körper zum Kopf müssen durch diesen Ring hindurch. Daher können Störungen sämtlicher Körperfunktionen allein durch eine Fehlstellung oder Fehlbewegung des AtlasWirbels verursacht werden. Eine AtlasTherapie kann dies beheben.

Eine Fehlstellung oder Fehlbewegung des Atlas kann unter anderem für Kopf- und Nackenschmerzen, Bewegungsstörungen, Beckenschiefstand, Tinnitus, Schwindel, Entwicklungsstörungen bei Kindern, motorische Störungen sowie Lese- und Rechtschreibschwäche verantwortlich sein. Schiefes Köpfchen, vermehrtes Schreien, große Unruhe, Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Ängste, Schmerzen des Bewegungsapparates, Kopfschmerzen, kieferorthopädische Probleme - das sind nur einige Beispiele, weshalb Eltern einen Kinder-Osteopathen aufsuchen. Die Ausbildung in der Säuglings- und Kinderosteopathie erfolgt im Anschluss an die osteopathische Ausbildung. Sie vermittelt Kenntnisse über die sensorische, neurologische und motorische Entwicklung des Kindes in allen Entwicklungsstufen.

Noch eine Idee bringt der Osteopath ins Spiel:

„Sicher ist, dass der Mensch zu siebzig Prozent aus Wasser besteht. Bernd Kröplin, Professor an der Fakultät für Luftund Raumfahrt Stuttgart, ist davon überzeugt, dass Wasser die Fähigkeit hat, Informationen zu speichern und mit anderen Flüssigkeiten zu kommunizieren. Ob man das Wasser Musik, Schwingungen, pflanzlichen oder mineralischen Einflüssen ausgesetzt hat, das zeigt sich an der Veränderung der getrockneten Wassertropfen unter dem Mikroskop und könnte irgendwann zu neuen Erkenntnissen in der Medizin führen."

Autor: Dirk Koralewski - Osteopath, Heilpraktiker, Säuglings- und Kinderosteopath
Thema: Was macht ein Osteopath?
Webseite: https://www.bochum-osteopathie.de

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