|Anzeige| Es gibt keine offiziellen Statistiken über die Anzahl schwerhöriger Menschen in Deutschland.
Experten schätzen, dass etwa 19 Prozent in einem Alter über 14 Jahren hörgeschädigt sind. Der größte Anteil liegt auf einer leichten Beeinträchtigung, es folgen Mittel- und Hochgradigkeit sowie an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit. Über 70-Jährige sind zwar am häufigsten betroffen, jedoch steigen die Zahlen der Jüngeren an, deren Gehör nur eingeschränkt Leistung erbringt.
Rückzug aus dem Sozialleben wegen Hörschwäche
Es gibt zahlreiche Betroffene, die sich aufgrund ihres schlechten Hörvermögens von anderen Menschen zurückziehen. Sie schämen sich für ihre Schwäche und scheuen sich, diese vor anderen zuzugeben. Durch den Mangel an Sozialkontakten vereinsamen viele hörgeschädigte Personen.
Heutzutage sind Hörgeräte kleine Wunderwerke, die vielen aus der Misere helfen können. Die ausgefeilten Systeme tragen dazu bei, dass die Verständigung im Alltag wieder problemlos funktioniert. Infolgedessen erhalten Hörgeschädigte ihre verlorene Lebensqualität zurück. Bei Hörgeräten gibt es einige Unterschiede, darunter Produkte, die:
- hinter dem Ohr getragen werden,
- nahezu unsichtbar im Ohr für ein besseres Hörvermögen sorgen sowie
- wiederaufladbare Geräte, sodass der regelmäßige Batteriewechsel entfällt.
Dass Betroffene über einen langen Zeitraum ihre Schwerhörigkeit nicht bemerken, kommt oftmals vor. Ein Beispiel dafür sind ältere Paare, deren jeweiliges Hörvermögen nach und nach unbemerkt immer mehr nachlässt. Es ist ein schleichender Prozess und da beide das gleiche Problem haben, fällt es ihnen gar nicht auf. Die Folge können Streitigkeiten sein, weil sie aneinander vorbei reden. Dies kann auch bei jüngeren Familien passieren und ist ein Garant für Schwierigkeiten zwischen Eltern und Kindern. Während die Gründe dafür meist zuallererst im psychischen Bereich gesucht werden, kommen die wenigstens darauf, einmal ihr Gehör testen zu lassen.
Mögliche Hinweise auf Schwerhörigkeit
Eine Hörschwäche selbst festzustellen, ist nicht immer ganz einfach. Nur selten kommt sie von einem Tag auf den anderen, sodass sie zunächst gar nicht auffällt. Es gibt allerdings ein paar Anzeichen, die auf eine verminderte Hörleistung hinweisen.
Unterhaltungsschwierigkeiten
Besonders deutlich werden sie bei Gesprächen mit Kindern. Denn generell sind deren Stimmen aufgrund ihrer höheren Tonlage schlechter zu verstehen. Gleiches gilt bei der Unterhaltung mit Frauen, die über eine helle Klangfarbe verfügen. Teilweise empfinden Schwerhörige im Gegenzug Straßen- und Baulärm als extrem laut.
Verständnisprobleme mit Gesprächspartnern oder Tischnachbarn
Fällt einem öfter auf, dass man ganze Sätze oder wiederholt einzelne Worte bei einer Konversation mit in der Nähe sitzenden oder stehenden Menschen nicht versteht, könnte eine leichte Schwerhörigkeit vorliegen.
Nachlassen des Sprachverständnisses
Wie bereits zuvor angeschnitten, haben Schwerhörige weniger Probleme mit tiefen als mit hohen Tönen. Für das Sprachverständnis sind vor allem die hochfrequenten Vokale, darunter C, S, F und Z wichtig. Sie werden deshalb oft weniger gut als die tieffrequenten Vokale wie A, E, I und O verstanden. Wer weniger hört, empfindet die bei ihm ankommende Sprache als undeutlich.
Lauter stellen von Radio, Fernseher und PC
Ein recht zuverlässiges Zeichen für eine schlechtere Hörleistung erhält man manchmal durch Dritte. Während Betroffene selbst gar nicht bemerken, dass die Lautstärke von TV und Co. immer höher eingestellt wird, fällt es Familienmitgliedern und Besuchern in der Regel auf. Da bei Schwerhörigkeit die mittleren bis hohen C36 Frequenzen, die für die Sprachdeutlichkeit verantwortlich sind, nicht mehr richtig verstanden werden, stellt man die Geräte lauter.
Symptome, die Hörprobleme begleiten können
Je nach Ursache der Hörminderung können zum Beispiel:
- ein Tinnitus (Ohrgeräusche wie Pfeifen, Rauschen, Summen),
- Gleichgewichtsstörungen sowie
- Schwindel
zum schlechteren Hören hinzukommen. Ein weiteres Zeichen ist ungewöhnlich schnelle Ermüdung. Schwerhörige müssen sich ständig konzentrieren, was einen hohen Energieaufwand erfordert, der betroffene Menschen häufig erschöpft.