Rückführungen ist ein interessantes Spezialgebiet der Hypnose. Man unterscheidet bei der Rückführung zwischen der sogenannten Regression oder auch "Altersregression" und der Reinkarnation. Bei der Regression bleibt man innerhalb des jetzigen Lebens, bei der Reinkarnation geht man von möglichen vorigen Leben aus und deren Auswirkung auf das jetzige. Die Reinkarnation kann man direkt in den esoterischen Bereich verweisen.
Bei der Regression sind die Grenzen fließend. Psychologen sind oft der Meinung: "Vergessenes sollte vergessen bleiben" oder "Es hat schon seinen Grund, warum es vergessen oder verdrängt wurde". Sie fürchten bei einer Rückführung die Gefahr einer möglichen "Retraumatisierung", die alles schlimmer machen könnte.
Mit der Hypnose und auch bei verschiedenen Traumatherapien wie z.B: EMDR haben wir die Möglichkeit, den Klienten von den belastenden Gefühlen der Erinnerung "abzuspalten", sodass eine distanzierte Verarbeitung möglich wird. Eine andere Variante ist, nur die Erinnerungen zuzulassen, die dem Klienten auch hilfreich und nützlich sind und die er auch momentan verarbeiten kann.
Das heißt auch, wir suchen nicht nach etwas, das möglicherweise gewesen sein könnte, sondern wir suchen nach der wirklichen Ursache eines jetzt bestehenden Problems. Wenn das Unterbewusstsein (auch Unbewusstsein genannt) in der Hypnose mit dem Bewusstsein kooperiert, wird es diesen Auftrag auch erfüllen.
Wie ist der Ablauf bei einer Rückführung
Das Vorgespräch, die Anamnese, und alle Vorbereitungen sowie die Klärung aller Fragen ist bereits geschehen. Das dauert in meiner Hypnosepraxis ca. eine Stunde.
Der Klient macht es sich im Sessel bequem. Eine Musik im Hintergrund beruhigt die Atmosphäre. Die Hypnose wird eingeleitet. Dabei trifft der Hypnotiseur noch eine Vereinbarung direkt zu Beginn der Hypnose. Es gibt unzählige Methoden und Techniken zur Einleitung einer Hypnose, die jeweils auch individuell an die Klienten angepasst werden. Der Klient begibt sich dadurch in einen Bewusstseinszustand, den man als "zwischen Wachen und Schlafen" bezeichnen kann, eine Trance.
Der Hypnotiseur kann nun gegebenenfalls Tests zur Trancetiefe durchführen. Indem er zum Beispiel ein Arm des Klienten starr und fest und unbeweglich werden oder auch schwerelos werden lässt. Das erzeugte Phänomen wird wieder aufgelöst und es bleibt nach der Hypnose nichts davon zurück. Derartige Tests zeigen auch dem Klienten, dass er sich in einem anderen Bewusstseinszusand befindet.
Der Gefühlszustand bei einer Rückführung
Der Zustand der Hypnose fühlt sich nicht ungewöhnlich oder "besonders" an. Die Trance ist ein Zustand, den wir alle täglich erleben. Beispielsweise kurz vor dem Einschlafen oder wenn wir vor dem Fernseher nicht mehr alles richtig mitbekommen. Auch bei Autobahnfahrten stellt sich gerne eine Trance ein, wenn man in Gedanken irgendwo ist, nur nicht auf der Strasse. Das Bewusstsein ist nicht ausgeschaltet, man ist also keinesfalls bewusstlos.
Der Verstand schaltet sich durchaus auch während einer Hypnose ein und hinterfragt, was da gerade geschieht. Je besser ein Klient aber "loslassen" kann, um so besser gelingt für ihn die Hypnose. Der Zustand ist einerseits sehr entspannt (Körper) und andererseits sehr aufmerksam (Geist). Alle Aufmerksamkeit geht von außen nach innen. Die Grenze zwischen Unbewusstsein und Bewusstsein wird durchlässig, sodass Informationen und Erinnerungen, die sonst nicht zugänglich waren in das Bewusstsein kommen können.
Andererseits werden die positiven Suggestionen auch direkt vom Unbewusstsein aufgenommen. Von dort aus wirken sie zum Nutzen des Klienten im Sinne einer positiven Persönlichkeitsentwicklung. Es kann in der Hypnose ein Dialog stattfinden, bei dem die hypnotisierte Person spricht. Es kann aber auch mit Fingerzeichen gearbeitet werden, wobei das Unbewusstsein die antwortenden Finger direkt steuert (bewegt).
Zum Ende der Hypnose erfolgt die Ausleitung, der Klient wird wieder richtig wach. Durch die positiven Suggestionen fühlt man sich auch viel frischer als zuvor und meist auch richtig wohl.
Wie man eine Rückführung erlebt
Es gibt beide Varianten. Man kann sich in die Situationen so hineinversetzen, dass es sich real anfühlt. Dann kommt es oftmals auch zu echten emotionalen Reaktionen. Diese sind sehr hilfreich im therapeutischen Prozess.
Man kann aber auch durch die jeweilige Technik des Hypnotiseurs einen Abstand zur Situation bekommen und diese dann z.B: wie in einem Film betrachten. Beim Nachfühlen der Situation besteht eine größere Chance auf eine wirkliche Auflösung und Verarbeitung des Geschehenen.
Falls aber die Gefahr einer Retraumatisierung besteht, wird die distanzierte Methode bevorzugt.
Autor: Roland Schopp
Thema: Rückführungen - Regression durch Hypnose
Webseite: http://www.hypnose-zell.de