Kommunikation? Wer denkt, das betrifft nur unsere Sprache, der irrt gewaltig.
Über unsere Kommunikation ist es möglich, unsere Wünsche, Gefühle und Ängste auszudrücken – und das in unterschiedlichen Sprachen. Früher, das heißt vor ca. 50 Jahren, haben wir noch anders kommuniziert: Wertend, mit Urteilen und auch manipulativ.
In der heutigen Generation möchten die Menschen nicht mehr manipuliert werden, sondern gehört, wertgeschätzt und respektiert werden. Mittlerweile hat die Wissenschaft verschiedene Kommunikationsmodelle entwickelt. Teilweise bauen sie aufeinander auf oder nutzen unterschiedliche Ansätze. Das Ziel dabei ist, die Zusammenhänge und Prozesse der Kommunikation möglichst einfach darzustellen.
Um unsere Kommunikation besser verstehen zu können, sind im Laufe der Jahre verschiedene Kommunikationsmodelle entstanden.
Einige davon sind:
Die gewaltfreie (wertschätzende) Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
(Psychologe)
Bei diesem Modell geht es darum, Menschen zu ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt.
Hierbei geht es um 4 Schritte, in die sich diese Kommunikation aufteilt.
1.) Beobachtung
Das bedeutet, die Handlung wie durch eine Kamera zu sehen, ohne Bewertung oder Interpretation. So kann das Gegenüber erkennen, worauf man sich bezieht.
2.) Gefühl
Die Beobachtung löst ein ein Gefühl aus, das im Körper wahrnehmbar ist. Zum Beispiel: Ich bin traurig, betroffen, verletzt, beschämt etc.
3.) Bedürfnis
Das Bedürfnis, welches in Verbindung mit dem Ereignis steht. Ich brauche Sicherheit, Verständnis, Kontakt, Offenheit etc.
4.) Bitte
Hierbei geht es darum eine Bitte um eine konkrete Handlung zu formulieren. Ich möchte Dich bitten, in Zukunft….
Rosenberg fasst die Schritt der gewaltfreien Kommunikation in einem Satz zusammen:
Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich gerne d.
a…Beobachtung; b…Gefühl; c…Bedürfnis…d…Bitte
Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun
(Psychologe und Kommunikationswissenschaftler)
Dieses Kommunikationsmodell (auch Nachrichtenquadrat) verdeutlicht die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten einer Interaktion zwischen dem Sender und dem Empfänger. Es zeigt zudem auf, wie komplex Kommunikation zwischen Menschen ist und woher mögliche Störungen innerhalb eines Gesprächs kommen können, da Sender und Empfänger sich selten zeitgleich auf der gleichen Ebene befinden.
Weiterhin kann man mit Hilfe dieses Kommunikationsmodells einen bestehenden Kommunikationskonflikt sowohl auf der Seite des Senders als auch auf der Seite des Empfängers analysieren und überprüfen, auf welcher Ebene der Sender gesendet hat, auf welchem Ohr die Botschaft beim Empfänger gehört wurde und welche Missverständnisse auf beiden Seiten daraus möglicherweise resultieren.
Das Eisbergmodell
Es geht auf die Grundidee von Sigmund Freud (Arzt und Tiefenpsychologe) zurück und wurde später von Paul Watzlawik (Philosoph und Kommunikationswissenschaftler) weiterentwickelt.
Anhand des Eisbergs werden hier die unterschiedlichen Bereiche der Kommunikation verdeutlich. Nur ein geringer Teil des Eisbergs von 20 Prozent ist sichtbar. Der Rest verbirgt sich unterhalb des Wassers und bleibt auf den ersten Blick unsichtbar. Ähnlich verhält es sich mit der Kommunikation. Die sogenannte Sachebene (Zahlen, Daten, Fakten oder rationale Informationen) machen ca. 10 – 20 Prozent des Eisbergs aus.
Wo hingegen die Beziehungsebene ca. 80 – 90 Prozent unserer zwischenmenschlichen Kommunikation ausmachen. Hier geht es um Gefühle, Erfahrungen, Ängste des Menschen. Während auf der Sachebene verbal kommuniziert wird, ist die Beziehungsebene der Teil der nonverbalen Kommunikation (Körpersprache, Mimik und Gestik).
Häufig kommt es zu Konfliktsituationen, wenn Sach- und Beziehungsebene nicht in Einklang gebracht werden können. Gibt es zum Beispiel negative Gefühle auf der Beziehungsebene, zwischen den Kommunikationspartner, wird dadurch auch die Sachebene gestört und Aussagen werden falsch verstanden.
Ein wichtiger Aspekt in der heutigen Kommunikation ist Empathie. Jeder Mensch hat das Grundbedürfnis, gehört zu werden. Deshalb passiert es auch oft, dass wir in einer aufgebrachten Gefühlswelt dem Gesprächspartner in der Regel nicht richtig zuhören, sondern nur selbst gehört werden möchten. Der Satz: "Schlaf erstmal eine Nacht darüber“ ist deshalb auch ein wichtiger Schlüssel in einer konfliktgeladenen Kommunikation. Mit ein wenig Abstand können wir sachlicher kommunizieren, denn innere Ruhe führt zu innerer Stärke. Aus der Stärke heraus, sind wir auch in der Lage, sachlicher und emphatischer zu kommunizieren. Eine einfache Art, dem anderen Empathie entgegenzubringen ist nachzufragen oder das Gehörte zusammen zu fassen:
„Habe ich das richtig gehört, du möchtest… „
„Habe ich das richtig gehört, dir ist wichtig…“
Damit machen wir deutlich, dass wir unserem Gesprächspartner gefolgt sind. Wenn wir unserem Gesprächspartner Empathie entgegen gebracht haben, können wir selbst nachfragen:
„Würdest Du mir bitte sagen, was du jetzt gehört hast?“
Damit stellen ich sicher, dass das, was ich gesagt habe, auch bei meinem Gesprächspartner angekommen ist.
Veränderungen brauchen ihre Zeit. So ist es auch mit einer neuen Kommunikation, die auch eine neue Lebenseinstellung bedeutet. Eine Lebenseinstellung, in der ich die Verantwortung für meine Worte übernehme und dafür einstehe. Wichtig ist, erstmal anzufangen und in seinem eigenen Tempo die Veränderungen umzusetzen, ohne Druck. Mit kleinen Zielen anfangen, konsequent und auch kleine Erfolge zu feiern.
Ich wünsche dabei allen Lesern viel Glück und Erfolg. Bei Fragen gern eine PN.
Autor: Silke Ludwig
Thema: Was ist eine zwischenmenschliche Kommunikation?
Webseite: https://www.kinesiologie-isernhagen.de, https://www.kommunikations-leine.de
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