Wie Corona uns verändert hat

[Kolumne] Eine weltweite Pandemie, die tausende Todesopfer fordert, Kinder nicht mehr in die Schule lässt, Angst vor Körperkontakt zur Folge hat, die uns zwei Jahre lang dazu verdonnert, überwiegend zu Hause zu bleiben und Freunde zu meiden, das hätten sich wohl die wenigsten von uns vorstellen können.

corona-schueler-mit-maske

Und ja, es wird uns alle verändert haben.

Stellen wir uns doch einen schönen Sommertag im Jahre 2019 vor: nun geh doch mal mit deinen Freunden draußen spielen und sitze nicht den ganzen Tag vor dem Computer, die Sonne scheint.

Gut ein Jahr später hat das vermutlich ganz anders ausgesehen: Wir haben einen neuen Streaming-Anbieter, schau doch mal, ob du eine neue Serie findest, die Dich interessiert.

Streaming, Computerspiele oder Beschäftigungen zu Hause, das haben wir früher eher vermieden und besonders für unsere Kinder lieber Alternativen gefunden. Sie sollten draußen das schöne Wetter genießen, wir wollten, dass unsere Kinder Kontakt mit Freunden haben und nicht nur von Medien belämmert werden. Doch plötzlich blieb uns nichts anderes übrig, irgendwann war jedes Gesellschaftsspiel gespielt, jedes Gespräch geführt, da war Fernseh schauen und das Spielen an der Konsole eben das kleinste Übel. Schließlich lauerte draußen eine tödliche Gefahr.

Doch wie das jetzt wieder abgewöhnen?

Sicher nicht nur für Jugendliche nicht leicht. Ich habe mir eine freiwillige To-Do-Liste geschrieben mit Dingen, die ich in den letzten zwei Jahren vermisst habe. Kein Zwang, kein Freizeitstress, der jetzt entstehen soll. Aber das eine oder andere nach und nach abzuarbeiten, führt kurz oder lang wieder zur Normalität. Zumindest hoffe ich das ...

Natürlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille.

Sicherlich hatte die Pandemie auch für einige Menschen Vorteile, sie verstanden, was wirklich wichtig ist im Leben, konnten ihre Zeit entstressen und lernen, auch mal Nein zu Terminen zu sagen.

Das Schulsystem hat sich angepasst, nur weil Lehrerkonferenz oder mündliches Abitur ist, heißt das doch lange nicht, dass die Schüler nicht lernen können. Auch ein Schüler, der vielleicht einige Wochen aus gesundheitlichen Gründen die Schule nicht besuchen kann, wird trotzdem einen Weg finden, online zu üben. Unsere Kinder haben Großes geleistet und ja, auch unsere Lehrer. Wir haben alle gelernt, ohne persönlichen Kontakt nur an einem Bildschirm zu lernen, auch, wenn das nicht immer ideal war. Wir haben einen Weg gefunden. Wir alle wissen, dass das Arbeiten mit dem Computer, die Gespräche über Skype oder Zoom in der Zukunft noch häufiger sein werden. Und wir haben gelernt, das für uns zu nutzen.

Vor zwei Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, eine Schülerin in Österreich in Mathematik zu unterstützen. Wie soll ich das machen? Heute ist das kein Problem mehr, ich weiß genau, wie ich Dinge erklären oder korrigieren soll. Vor zwei Jahren waren Freunde, die weggezogen sind, häufig nicht nur aus den Augen, sondern auch aus dem Sinn. Heute treffen wir uns regelmäßig zum gemeinsamen escape-room-Spiel online und am Telefon.

Selbstverständlich lasse ich nicht außer acht, wie viele Menschen ihre Existenz wegen Corona verloren haben, wie viele Kinder nun keine Großeltern oder Eltern mehr haben, wie viele Menschen noch immer an Long-Covid leiden oder andere Langzeitschäden davongetragen haben. Auch ich werde die Bilder wohl nie loswerden, von Menschen, die in langen Autoschlangen in Brasilien vor den Krankenhäusern standen und hofften, ihre Lieben in einem Krankenhausbett unterbringen zu können. Ich weiß, wie viele Restaurants oder Hotels mit Tradition schließen mussten, ich weiß, wie viele Menschen früher von uns gehen mussten, nur wegen dieser verdammten Krankheit. Ich weiß, wie viele Kinder und auch Erwachsene Depressionen entwickelt haben, weil sie zu lange Zeit von Freunden und Freizeitaktivitäten sowie Normalität ferngehalten wurden.

Es hat uns verändert, es hat uns alle verändern und es wird uns weiterhin verändern. Wir müssen in eine veränderte Normalität zurückkehren.

Autor: Anke Wachtendorf - Schülercoach, Lern- und Erziehungsberatung, Verlagsautorin
Thema: Wie Corona uns verändert hat
Webseite: http://www.schuelercoaching-wachtendorf.de

anzeige anke wachtendorf

#Stress, #Angst, #Verhaltensmuster, #Krisen, #Gesundheit von Kindern, #Kolumne

Expertenprofil:

Beiträge Lifestyle

Themenübersicht

rueckspiegel-unfall

Gefährliche Situationen im Alltag, die zu Verletzungen und Krankheiten führen können

[Anzeige] Es gibt unzählige Situationen im Alltag, die schon beim ersten Tritt vor die Haustüre zur großen Gefahr und zu Verletzungen führen könnten. Ein falsches Auftreten, ein Umknicken oder auch Ausrutschen bei Eis mehr...


nonverbale-kommunikation

Was versteht man unter nonverbaler Kommunikation?

Es gibt zwei Sorten Menschen: Die, die am liebsten den ganzen Tag schnattern, mit jedem Menschen, dem sie begegnen – mit vielen Wörtern versteht sich – und die, die genau das nicht mehr...


bett-buch

Die Vielfalt der modernen Matratzentopper

[Anzeige] Jeder Mensch ist einzigartig und ebenso sind auch seine Schlafgewohnheit individuell sowie grundlegend verschieden. Die Unterlage auf der wir schlafen, spielt für einen gesegneten und erholsamen Schlaf eine wesentliche Rolle. Denn jeder mehr...


fotobuch

Gestaltungsmöglichkeiten für ein Fotobuch

[Anzeige] Ob als Erinnerungsfotos aus dem Urlaub, als Geschenk für die Freundin oder als künstlerisches Projekt, Fotobücher sind dafür ideal. Anders als bei digitalen Aufnahmen auf der Festplatte, hat man die Möglichkeit das mehr...


mann-pinsel-gesicht

Wie wir werden, wie wir sind

[Kolumne] Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin durchaus behütet groß geworden, es gab immer zu essen, ich hatte immer Kleidung und Weihnachtsgeschenke. Meine Eltern haben dafür gesorgt, dass ich in die Schule gehe mehr...

 

Lifestyle Redaktion

Krautheimer Str. 36
97959 Assamstadt
Telefon: 0151 - 275 200 45

info@ratgeber-lifestyle.de