Meditation – was ist das eigentlich?

Meditation (von lateinisch meditatio, „Nachdenken, Überlegen“) beschreibt sowohl die Technik des Meditierens als auch den (Bewusst-)Seins-Zustand, der dadurch erreicht werden kann.

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Meditation wird in vielen Religionen und Kulturen wie z.B. dem Buddhismus, Hinduismus, aber auch in christlichen, islamischen und jüdischen Traditionen als spirituelle Praxis ausgeübt, um z.B. zu Gott zu finden, Erleuchtung zu finden oder das Nirwana zu erreichen. Meditation ist aber nicht an irgendeine Religion oder spirituelle Glaubensrichtung gebunden - meditieren kann jeder, an jedem Ort und zu jeder Zeit.

Meditation in Worten zu beschreiben ist in etwa so, als wolle man jemandem den Geschmack einer exotischen Frucht erklären. Der einzige Weg, den Geschmack wirklich zu erfahren, ist die Frucht selbst zu probieren. Auch lernt man Fahrradfahren, Schwimmen oder Malen nicht durch die Theorie, sondern nur in der Praxis. Genauso verhält es sich auch mit der Meditation.

Meditation ist im Grunde auch keine Entspannungstechnik – die Entspannung ist lediglich ein positiver Nebeneffekt, wie viele Dinge, die wir vielleicht schon über Meditation gehört haben: zum Beispiel, dass die Gedanken zur Ruhe kommen oder vielleicht gänzlich verschwinden, dass wir achtsamer werden, dass wir bewusster wahrnehmen, dass wir uns glücklich fühlen, etc.

Meditieren bedeutet eigentlich „nur“ seine Aufmerksamkeit bewusst und aktiv zu steuern – nicht mehr und nicht weniger. Allerdings fällt gerade dies den meisten Menschen extrem schwer. Unsere Aufmerksamkeit hüpft wie ein Flummi in Sekundenschnelle von einer Attraktion zur nächsten. Gerade eben sehen wir noch den hübschen Vogel im Garten, in der nächsten Sekunde weilt sie beim vorbeifahrenden Auto und ist jetzt schon wieder bei unserem anstehenden Mittagessen und den dafür notwendigen Einkäufen. Der Flummi ist ständig in Bewegung und springt in rasender Geschwindigkeit - meist unbewusst - hin und her. Die Kunst besteht darin, diesen Flummi zu bremsen, bewusst zu steuern und ruhig an einem Ort verweilen zu lassen. Wenn es uns gelingt, unsere Aufmerksamkeit bewusst zu kontrollieren, erheischen wir einen Blick hinter die Fassade unserer vermeintlichen Realität. Dieser Zustand wird oft als Moment des Gewahrseins, absoluter Klarheit und Bewusstheit bei gleichzeitig tiefster Entspannung, losgelöst von Raum und Zeit beschrieben – das ist Meditation.

Es gibt unzählige Beschreibungen und Worte für diesen Zustand: Meditation, Nirwana, Erleuchtung, Paradies, im Hier und Jetzt sein, reines Bewusstsein, Transzendenz, Dao, verbunden mit dem großen Ganzen / der Quelle / der Schöpfung / Gott / dem höheren Selbst, dem wahren Selbst, Eins sein mit allem, Glückseligkeit, absoluter innerer Frieden, etc.

Der Weg dahin kann sehr unterschiedlich sein – die Meditation ist einer davon. 

Und wie geht das jetzt mit dem Meditieren?

Man kann Meditationstechniken grob in zwei Kategorien unterteilen: 

  • in die körperlich passive (kontemplative) Meditation, die im stillen Sitzen oder Liegen praktiziert wird, und
  • die körperlich aktive Meditation, bei der körperliche Bewegung, achtsames Handeln oder lautes Rezitieren zur Meditationspraxis gehören.

Die Unterteilung bezieht sich dabei lediglich auf die äußere Form. Beide Meditationsformen können geistig sowohl aktive Aufmerksamkeitslenkung als auch passives Loslassen und Geschehenlassen beinhalten. 

Einige religiöse oder spirituelle Meditationslehren schreiben eine bestimmte, sitzende Körperhaltung vor, dennoch kann man im Prinzip in jeder Körperhaltung meditieren, auch im Liegen.

Nachstehend stelle ich Ihnen einige Beispiele verschiedener Meditationstechniken vor:

Stille-/Ruhemeditation oder Achtsamkeitsmeditation

Wie der Name schon vermuten lässt, wird diese Art der Meditation in Stille durchgeführt. Eine bestimmte Körperhaltung ist nicht vorgegeben, man kann die Meditation im Sitzen oder Liegen durchführen. Am besten nimmt man sich 10 – 20 Minuten Zeit und stellt vorher möglichst alle Störquellen ab.

Nun setzen oder legen Sie sich bequem hin, so dass Sie in dieser Position ca. 10 – 20 Minuten entspannt verharren können. Schließen Sie die Augen.

Lenken Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Beobachten Sie einfach nur, wie ihr Atem in Ihren Körper hinein- und wieder hinausströmt. Nehmen Sie Ihren Atem ganz bewusst wahr, beobachten Sie ihn, aber beeinflussen Sie ihn nicht. Nehmen Sie auch bewusst wahr, wie Sie sich dabei fühlen, aber bewerten oder analysieren Sie nicht. Es geht rein um das Beobachten und Wahrnehmen dessen, was gerade in Ihnen geschieht – nichts bewerten, nichts analysieren, nichts verändern, einfach nur beobachten und wahrnehmen.

Nach 10 – 20 Minuten beenden Sie die Meditation, indem Sie noch ein paar Mal tief ein- und ausatmen, sich recken und strecken und wieder die Augen öffnen.

Wenn Sie möchten legen Sie sich ein Meditations-Tagebuch an und notieren darin, wann Sie meditiert haben, wo Sie meditiert haben, unter welchen Rahmenbedingungen Sie meditiert haben, wie Sie sich vor, während und nach der Meditation gefühlt haben und was Ihnen sonst noch wichtig erscheint.

Eine weitere Variante ist die Beobachtung Ihrer Gedanken, anstelle des Atems. Der Ablauf der Meditation ist vollkommen identisch, mit dem einzigen Unterschied, dass Sie Ihre Gedanken beobachten und wahrnehmen. Diese Variante fällt vielen Menschen schwerer, als die Beobachtung des Atems, da wir uns oft mit unseren Gedanken identifizieren. Für den Einstieg empfehle ich daher die Atem-Meditation. Geübtere können sich dann an die Gedanken heranwagen.

Konzentrations-/Fokus-Meditation

Bei dieser Meditationsform geht es darum, die Konzentration gezielt zu stärken und auf einen Punkt fokussiert zu halten. Sie kann im Sitzen, Liegen oder Stehen, mit offenen oder geschlossenen Augen durchgeführt werden. Für den Anfang empfiehlt sich eine eher kürzere Übungszeit von ca. 3 – 7 Minuten, mit etwas Übung kann man die Zeit auch auf 10 – 30 Minuten steigern.

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Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie für die Dauer der Meditation möglichst ungestört sind und nehmen Sie ihre Position ein (sitzen, liegen oder stehen).

Wählen Sie entweder einen äußeren (z.B. eine Kerzenflamme, einen Stein, eine Blume, einen imaginativen Punkt an der Wand, etc.) oder einen inneren (z.B. fixieren Sie mit geschlossenen Augen Ihr 3. Auge/Stirnchakra, also den Raum zwischen den Augenbrauen, oder Ihr Kronenchakra, am Scheitelpunkt Ihres Kopfes) Fixpunkt. Versuchen Sie Ihre Konzentration möglichst über die gesamte Dauer der Meditation auf diesen Fixpunkt gerichtet zu halten. Wenn Sie zwischendurch abschweifen, dann richten Sie Ihren Fokus einfach wieder aus, sobald Sie es merken.

Wenn Sie sich auf einen äußeren Fixpunkt konzentriert haben, dann schließen Sie zum Ende der Meditation noch für ein paar Minuten die Augen. Beenden Sie dann die Meditation, indem Sie noch ein paar Mal tief ein- und ausatmen, recken und strecken Sie sich und öffnen Sie wieder Ihre Augen.

Zen-Meditation

Bei der Zen-Meditation, dem sogenannten Zazen sitzt man mit geschlossenen oder halboffenen Augen über einen bestimmten Zeitraum vollkommen ruhig. Sie gehört zu den Stille- und Achtsamkeitsmeditationen.

Ziel der Zen-Meditation ist es, bewusst den Augenblick wahrzunehmen. Anstatt alles mit dem Verstand begreifen zu wollen, geht es bei der Zen-Meditation darum, bewusst auf das Hier-und-Jetzt zu schauen. Das bedeutet in der Praxis, auch wenn Ihnen während der Meditation ein vermeintlich wichtiger Gedanke durch den Kopf geht, brechen Sie die Meditation nicht ab, sondern erkennen stattdessen diese Tatsache an und lassen den Gedanken wieder los.

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Zen-Meditation beruht auf einer Lehre aus dem Mahayna-Buddhismus und geht zurück bis ins 6. Jahrhundert. Mit dem Begriff Zazen ist weniger die Praxis der Meditation gemeint, als vielmehr eine Einstellung, die man in jeder Lebenslage praktizieren kann: die Aufmerksamkeit auf den Moment zu richten.

Bei der Zen-Meditation hilft es vor allem Anfängern oft, ganz bewusst zu atmen. Durch die ruhige, tiefe Atmung werden nicht nur die Organe besser mit Energie versorgt, die Konzentration auf die Atmung bewahrt auch vor Ablenkung. 

Die ideale Dauer einer Zen-Meditation lässt sich schwer festlegen. Fortgeschrittene meditieren 30 Minuten und länger, während Anfänger meist nur einige Minuten konzentriert bleiben können. Wichtig ist die Regelmäßigkeit – am besten meditiert man morgens und abends; morgens für einen guten Start in den Tag und abends um Körper, Geist und Seele wieder in den Ruhemodus zu bringen.

Zen-Meditation ist an sich sehr einfach und dabei unglaublich effektiv. Durch das bewusste Wahrnehmen des Moments bleiben Sie auch im Alltag gelassener und können souveräner agieren. Einfach heißt allerdings nicht schnell - für erfolgreiche Zen-Meditation brauchen Sie Geduld, viel Übung und die Bereitschaft, zum reinen Beobachter zu werden.

Mantra-Meditation

Falls Sie sich bisher noch nicht mit Mantras beschäftigt haben, lohnt es sich, diese einmal genauer zu betrachten.

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Das Wort „Mantra“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Spruch, Lied oder Hymne. Im traditionellen Sinne handelt es sich dabei um heilige, höchst wirkungsvolle Silben, Worte oder ganze Verse, welche (Bild: www.pixabay.com) eine eigene Frequenz/Schwingung mit sich bringen. Ein Mantra kann spirituelle Kraft transportieren und sich durch das vielfache Rezitieren im physischen Dasein manifestieren. Man kann es wie ein Gebet stumm im Geist wiederholen, flüsternd vor sich hinsagen, laut aussprechen oder auch singen. 

In der Tradition des Yoga, des Ayurveda, im Hinduismus, Buddhismus und in unzähligen fernöstlichen Traditionen, Glaubensrichtungen und Heilsystemen sind Mantras wie z.B. OM, oder SO HAM (Ich bin) fester Bestandteil der MeditationsPraxis und werden traditionell in ihrer Ursprungssprache, meist Sanskrit, belassen. Viele Mantras wurden über Jahrhunderte übertragen und haben bis heute nichts an ihrer Aktualität und Bedeutung verloren. In der heutigen Zeit werden Mantras auch als eine Art Leit- oder Sinnspruch verstanden, die wichtige Kernaussagen, Wünsche oder positive Affirmationen beinhalten.

Es gibt alte traditionelle Mantras und neue moderne Mantras. Grundsätzlich kann jede Silbe, jedes Wort, jeder Satz oder Vers, der sich für Sie gerade stimmig anfühlt und mit Ihnen resoniert, als ein persönliches Mantra genutzt werden. 

Nach traditioneller Überlieferung wird man in ein Mantra eingeweiht. Dieser Einweihungsprozess soll die Kraft des Mantras aktivieren und die spirituelle Kraft auf den Schüler übertragen. Die Mantraweihe soll dem Schüler helfen, die innere Führung, den inneren Lehrer immer stärker zu spüren und den spirituellen Weg ebnen. 

Aber auch ohne formelle Einweihung kann man gut mit Mantras arbeiten. Ein Mantra unterstützt uns, den Fokus während der Meditation zu halten und gibt dem Geist eine sinnvolle Aufgabe. Dies ist gerade zu Beginn der Meditationspraxis eine hilfreiche Unterstützung.

Suchen Sie sich zunächst ein Mantra aus, welches gerade zu Ihnen und Ihrer aktuellen Lebenssituation passt oder kreieren Sie sich Ihr eigenes Mantra. Hierfür können Sie z.B. eine Affirmation („Ich bin glücklich.“ oder „Ich bin gesund.“) wählen oder einfach nur ein Wort (z.B. Liebe, Freude, etc.).

Wählen Sie dann einen ruhigen Platz, an dem Sie sich wohlfühlen und stellen Sie sicher, dass Sie für die Zeit der Meditation ungestört sind. Setzen oder legen Sie sich in eine bequeme Position (für die Mantra-Meditation wird die Sitzhaltung empfohlen) und beginnen Sie die Meditation, indem Sie sich zunächst auf Ihre Atmung konzentrieren und diese eine Weile beobachten. Lassen Sie den Atem einfach ruhig fließen, ohne ihn bewusst zu kontrollieren. Nehmen Sie wahr, wie Ihr Körper beginnt, sich zu entspannen.

Beginnen Sie nun mit der Rezitation des Mantras. Ob Sie dies im Stillen tun, mit der Atmung verbinden, es leise vor sich hinmurmeln oder lieber singen, bleibt ganz Ihnen überlassen. Machen Sie es einfach so, wie es sich am besten und natürlichsten für Sie anfühlt. Meditieren Sie solange Sie möchten oder stellen Sie sich einen Wecker – um die Meditation nicht abrupt zu beenden, empfiehlt sich hierfür z.B. eine Meditations-App fürs Smartphone, die eine sanfte Rückholung ermöglicht.

Beenden Sie die Meditation mit ein paar tiefen Atemzügen und recken und strecken Sie sich noch einmal.

Transzendentale Meditation (TM)

Die Transzendentale Meditation ist eine Form der Mantra-Meditation, die 1957 vom indischen Maharishi Mahesh Yogi ins Leben gerufen wurde und unabhängig von religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen funktioniert. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte seine Praxis dank zahlreicher prominenter Anhänger wie z.B. den Beatles, den Rolling Stones oder Oprah Winfrey. Die Meditationstechnik (TM) darf nur von autorisierten (zertifizierten) TM-Lehrern kostenpflichtig gelehrt werden und ist markenrechtlich geschützt.

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Ziel der TM ist das sogenannte Transzendieren (die Grenzen eines bestimmten Bereiches überschreiten), was bedeutet, jegliche Gedankenaktivität hinter sich zu lassen und reines Bewusstsein bzw. reines SEIN zu erfahren: gemäß der Lehre des Maharishi das Selbst des Menschen.

Die meisten TM-Anhänger bezeichnen die Transzendentale Meditation als einfachste Meditation der Welt. Sie bedarf weder der Kontrolle des Geistes noch der Konzentration auf Atem oder Klang. Maharishi entwickelte ein Verfahren, das den Menschen auf einfache Weise zeigt, einen vollkommen anstrengungslosen und natürlichen Prozess in Gang setzen, bei dem sich der Geist von selbst hinwendet zu einem Zustand innerer Stille: 

„Wenn der Geist die feinsten Gedankenebenen transzendiert und einen Zustand vollkommener innerer Stille erreicht, dann ist das wie ein Nach-Hause-Kommen zu unserem wirklichen Selbst.“  (www.meditation.de)

Je mehr wir aber versuchen, diese reine Stille zu erfahren, unseren Geist dazu zwingen wollen, keine Gedanken zu haben, desto mehr Gedanken produzieren wir. Der Trick besteht darin, es nicht zu versuchen, sondern es auf natürliche Weise einfach geschehen zu lassen. Laut Maharishi ist der Geist genetisch so programmiert, dass er nach Hause kommen will – es ist nicht nötig, diesen Prozess zu kontrollieren, der Geist wird von selbst dorthin gehen, wenn er die Gelegenheit dazu erhält. Und diese Gelegenheit erhält er in der Transzendentalen Meditation.

Auch bei der Transzendentalen Meditation erfolgt eine rituelle Einweihung in das persönliche Mantra durch den TM-Lehrer. Das Mantra wird nicht laut ausgesprochen, sondern nur in Gedanken rezitiert, auch darf es nicht weitergegeben werden. Das Entscheidende beim TM-Mantra ist, dass es einen angenehmen Klang hat und für den Meditierenden keinerlei Bedeutung. Es dient in erster Linie dazu, das Gehirn zu langweilen, denn dadurch wird die Aufmerksamkeit frei für tiefergehende Wahrnehmungen und eine Veränderung des Bewusstseins – das Transzendieren.

Geh-Meditation

Geh-Meditationen haben ihren Ursprung im Buddhismus, wo sie als Unterbrechung zwischen Sitz- Meditationen praktiziert werden. Sie sind eine gute Übung, um Achtsamkeit und Entschleunigung zu erlernen. Normalerweise denkt man überhaupt nicht über das Laufen und Gehen nach, es läuft alles ganz automatisch. Gehen ist etwas so Selbstverständliches für uns, dass wir es gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Wir trinken Kaffee während des Gehens, telefonieren oder grübeln über 1000 Dinge nach, wodurch wir den Bezug zu unserem Körper verlieren und oft nur noch durch den Alltag hetzen. Wir bewegen uns von A nach B, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Geh-Meditation hat nicht das Ziel irgendwo anzukommen, sondern den Prozess des Gehens bewusst wahrzunehmen und den Moment zu erleben ist die eigentliche Übung.

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Die Geh-Meditation ist eine Achtsamkeitsübung, bei der es darum geht, jede Kleinigkeit während des Gehens bewusst wahrzunehmen und ganz im Hier und Jetzt zu sein.  Geh-Meditationen sind besonders praktisch, da sie überall, ohne irgendwelche Hilfsmittel oder extra eingeplante Zeit gemacht werden können. So kann man beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt meditieren.

Bevor Sie starten suchen Sie sich zunächst eine kleine Gehroute aus, entweder im Wald, Park, Garten oder auch im Haus oder in der Wohnung.

Spüren Sie achtsam in Ihre Füße hinein, nehmen Sie den Boden unter Ihren Füßen bewusst wahr. Finden Sie eine entspannte Position für Ihre Arme und Hände (seitlich herabhängend, vorne oder hinten zusammenführen, die Hände in den Hosentaschen geht auch) und nehmen Sie einen tiefen Atemzug. Die Augen sind halb offen, so dass Sie noch genug sehen können.

Nun verlagern Sie Ihr Gewicht auf den linken Fuß und heben Ihren rechten Fuß langsam hoch. Beginnen Sie dabei mit der Ferse, es folgt die Fußsohle und die Zehen. Setzen Sie den Fuß bewusst und achtsam wieder ab – erst die Ferse, dann die Fußsohle und zum Schluss die Zehen.

Nun verlagern Sie Ihr Gewicht auf den rechten Fuß und wiederholen das Procedere, indem Sie den linken Fuß achtsam vorwärts bewegen. Achten Sie dabei auf jegliche Körperempfindungen, nehmen Sie eventuelle Bodenunebenheiten wahr, spüren Sie, wie Ihre Muskulatur bei der Gewichtsverlagerung arbeitet, um das Gleichgewicht zu halten, das Aufsetzen der Ferse, das Abrollen der Zehen, etc. 

Durch die Verlangsamung der Bewegungen können die Körperempfindungen leichter beobachtet und bewusster wahrgenommen werden. Variieren Sie während der Übung ruhig einmal die Geschwindigkeit und schauen sie, was für Sie angenehm ist. 

Sollten Ihre Gedanken während der Übung abwandern ist das kein Problem, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit einfach wieder sanft auf das Gehen und Ihre Körperempfindungen zurück.

Nach ca. 10 Minuten bleiben Sie wieder stehen, schließen die Augen und spüren noch einmal nach, wie sich Ihre Füße und Ihr Körper jetzt anfühlen. Nehmen Sie noch ein paar tiefe Atemzüge und öffnen Sie Ihre Augen.

Tanz-Meditation

Die Tanz-Meditation gehört zu den besonders aktiven und körperorientierten Formen der Meditation. Gerade in unserer schnelllebigen und hektischen Zeit fällt es vielen Menschen besonders schwer, auf Kommando abzuschalten und in Stille zu gehen. Tanzen kann daher Teil der Vorbereitung zur eigentlichen Meditation in Stille sein oder als eigene Meditationsform praktiziert werden. Tanz als Meditation bedeutet, vollständig wach und präsent den eigenen Körper und die Bewegungen wahrzunehmen und den Geist auf die gegenwärtige Aktivität auszurichten.

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In der orientalischen Tradition des Sufismus ist der ekstatische Trancetanz der Derwische eine körperliche Methode, in religiöse Ekstase zu verfallen und mit Allah in Kontakt zu kommen. Der Derwisch-Tanz folgt dabei einer seit Jahrhunderten kaum veränderten Choreografie und führt zu einem Bewusstseinszustand mit körperlicher Zentriertheit und völliger Gedankenfreiheit. Eigentlich ist die Zeremonie ein Gottesdienst. 

Der bekannte spirituelle Lehrer und Philosoph Osho entwickelte bereits Ende der sechziger Jahre verschiedene aktive Formen der Meditation. Denn er war überzeugt, dass wir Menschen inzwischen innerlich viel zu aufgewühlt sind, um sofort entspannt in die Stille gehen zu können, und zuerst eine Art Reinigungsprozess durchlaufen müssen:

Die aktiven Meditationsformen von Osho sind daher meist so aufgebaut, dass sie mit einem sehr dynamischen Teil beginnen, in dem intensiv geatmet, getanzt, der ganze Körper geschüttelt und bewegt wird. Danach folgt eine Phase der Stille und klassischen Meditation. Meditationsanfängern fällt der Einstieg in die Praxis so oft etwas leichter. Erfahrene Praktizierende wissen meist sehr gut, wann ihnen eine stille Meditation guttut und wann es zuvor etwas „abzuschütteln“ gilt.

Mal-Meditation

Bei der Mal-Meditation geht es nicht um die Erschaffung besonderer Kunstwerke. Es sind weder künstlerische Fähigkeiten noch Kenntnisse erforderlich. Malen kann jeder! Das Ziel der Mal-Meditation ist es, die Gedankenflut abzustellen und durch den kreativ-meditativen Prozess die rechte Gehirnhälfte zu aktivieren (die rechte Gehirnhälfte steht für unsere kreativen, intuitiven und emotionalen Aspekte – stressgeplagte Büromenschen nutzen überwiegend  ihre linke Gehirnhälfte, die für unser rationales, analytisches und logisches Denken zuständig ist). 

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Sie benötigen lediglich ein paar Farben (Wasserfarben, Acrylfarben, Filzstifte, Buntstifte, Kreide, etc.), ggfs. Pinsel und Papier. Je nachdem, womit Sie malen wollen, sollten Sie die Unterlage schützend abdecken und evtl. einen Kittel oder eine Schürze tragen. Dann kann es auch schon losgehen.

Bevor Sie mit der Mal-Meditation starten, können Sie sich z.B. ein paar Minuten bewusst auf Ihren Atem konzentrieren und sich so auf die folgende Meditation einstimmen. 

Wählen Sie dann intuitiv Ihre Farben und beginnen einfach zu malen – mit Strichen, Linien, Punkten, Flächen, etc. Denken Sie möglichst nicht darüber nach, was sie malen, sondern geben Sie sich einfach dem kreativen Prozess hin und lassen die Farben fließen – mal sanft, mal wild, wonach ihnen gerade zumute ist. Erinnern Sie sich daran, dass es nicht darum geht, möglichst schön zu malen!

Eine Alternative zur freien Mal-Meditation sind z.B. Mandalas zum Ausmalen oder Zentangle. Auch diese Form der Mal-Meditation aktiviert die rechte Gehirnhälfte und sorgt für mehr Ruhe und Entspannung.

Klangmeditation

Klangmeditationen oder auch Klangreisen sind geführte Meditationen, bei denen gezielt verschiedene Klanginstrumente, wie z.B. Klangschalen, Gongs, Windspiele, Daumenklaviere, Zimbeln, Steel- oder Spacedrums, Rainmaker, Oceandrums, etc. zur Entspannung und Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt werden. Die Meditation kann im Sitzen oder Liegen durchgeführt werden, wichtig ist eine bequeme Position, in der man eine Weile entspannt verharren kann.

Häufig werden Klangmeditationen und Klangreisen auch mit einer dazu passenden Fantasiegeschichte verbunden.

Es gibt auch zahlreiche Klangmeditationen im Handel auf CD oder zum Download. Auch ich habe eine solche Klangmeditation zusammengestellt – Sie finden Sie auf meiner Internetseite unter: www.clauduceus.de/produkte.

Probieren Sie ruhig mal verschiedene Meditationstechniken aus und entscheiden sich dann für eine, die Sie dann auch eine Zeit lang praktizieren. Es kann durchaus eine Weile dauern, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Daher geben Sie sich selbst und der Meditationstechnik bitte mindestens 6 Wochen Zeit, in der Sie die Technik regelmäßig (am besten täglich) anwenden, um sich aneinander zu gewöhnen. Vermutlich ist die Meditation dann bereits zu einem festen Bestandteil Ihres Lebens geworden, auf den Sie gar nicht mehr verzichten wollen. 

Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude, Achtsamkeit und gutes Gelingen beim Meditieren.

Autor: Claudia Bode
Thema: Meditationstechniken
Webseite: https://www.clauduceus.de

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