Was macht mental starke Menschen aus?

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Die Antwort scheint zunächst recht simpel: Mental starke Menschen erreichen – scheinbar mit Leichtigkeit – ihre gesetzten Ziele, sind zuversichtlich, lassen sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen, haben eine hohe Resilienz und stehen insgesamt auf der Sonnenseite des Lebens. Was sie auch anpacken, es gelingt! Sie haben viel Ehrgeiz und einen hohen Energielevel!

So weit, so gut! Doch die wichtigere Frage ist hier: Wie ist das erreichbar?

Reicht es aus, Erfolgstagebücher zu schreiben, positiv zu denken, mit Affirmationen zu arbeiten, sich seine Ziele aufzuschreiben bzw. zu visualisieren und dann einfach zu machen?

Am liebsten würde ich schreiben: „Ja!“ Und bei vielen Menschen führen genau diese bekannten Techniken und Tools auch zum gewünschten Erfolg. Doch bedeutet Erfolg auch gleichzeitig Glück und Zufriedenheit? Manchmal ja…

Aber was ist mit den anderen, bei denen das nicht so ist?

Kennst Du Menschen (oder gehörst Du vielleicht selbst dazu), die durchaus viele ihrer gesteckten Ziele erreichen, die aber nach dem Erreichen Ihrer Ziele gefühlsmäßig aber in ein „schwarzes Loch“ fallen? Erst kommt das Glücksgefühl und dann fühlt es sich leer an. Eine Möglichkeit, diesem Gefühl der Leere zu entgehen ist es, sich ein neues Ziel zu suchen. Bei manchen ist es wie eine Sucht. Du brauchst immer mehr. Du willst weitere Erfolge feiern, damit Du Dich gut fühlst. Höher, schneller, weiter… bis zur totalen Erschöpfung. Und dann?

Ich durfte Menschen kennenlernen, die mir beispielsweise erzählt haben, dass ihr großes Ziel war, Millionär zu werden. An dem Tag, als es endlich geschafft war, wurde ihnen bewusst, welchen Preis sie dafür gezahlt haben. Die Million war da… allerdings fehlten die Familie und Freunde, mit denen sie es teilen konnten.

Und dann gibt es noch diejenigen, die es immer wieder schaffen, erfolgreich zu sein, die ihre Ziele erreichen, die viel Geld verdienen… aber es irgendwie immer wieder verlieren. Aufbau – Verlust – Wiederaufbau – Verlust! Dieses Phänomen gibt es erschreckend häufig.

Scheinbar gehört zu echter mentaler Stärke doch noch mehr, als die oben beschriebenen Techniken.

Das Haus der mentalen Stärke

Schauen wir uns die Eigenschaften der mentalen Stärke einmal genauer an. Ich stelle es gerne als Haus dar:

das haus der mentalen staerke

Das Fundament

Das Fundament ist die Resilienz. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, Krisen, Herausforderungen, Schwierigkeiten und Probleme psychisch gesund zu überstehen und immer wieder die Kraft zum Aufstehen zu haben. Resilienz kann durch das richtige Denken trainiert werden. Manchmal passieren im Leben einfach Dinge, die dich traurig oder wütend machen, die dich verzweifeln lassen. Diese Gefühle zuzulassen ist ein wichtiger Schritt zum Thema Bewusstheit. Gleichzeitig ist es wichtig, nicht zu lange in diesen Gefühlen zu verharren, denn sie sind wie Gift im Körper. Sie nehmen uns unsere (Lebens-) Kraft, unsere Energie und sie schwächen unser Immunsystem. In Momenten der größten Traurigkeit ist es umso wichtiger, genau die Dinge zu sehen, die dennoch gut sind, für die du dennoch dankbar bist. Verändere in solchen Momenten nach Möglichkeit deinen Fokus! Weg von dem, was dich traurig oder wütend macht, hin zu dem, was dennoch an positiven Dingen da ist.

Das Dach des Hauses

Ziele, Visionen und Träume haben die meisten Menschen und das ist auch gut so. Das Streben nach mehr und das Streben nach Erfüllung gibt unserem Sein und unserem Tun einen Sinn. Gerade deswegen ist es so wichtig, sich seiner wahren Sehnsüchte bewusst zu werden. Was möchtest du wirklich in deinem Leben? Wie sehr lebst du das Leben, was du wirklich leben möchtest? Wie sehr liebst du dein aktuelles Leben? Sind die Ziele, Pläne und Wünsche, die du hast, wirklich deine? Oder wem gehören sie? Wie sehr bemühst du dich, die Erwartungen anderer zu erfüllen?

Das Innenleben des Hauses

Die vier Eigenschaften im Innenleben des Hauses wirken in beide Richtungen:

Sie stärken die Resilienz und gleichzeitig sorgen sie dafür, dass du dir deiner wahren Sehnsüchte, Wünsche und Ziele bewusstwirst. Damit kommen wir direkt zu der ersten Zutat:

Bewusstheit

Wie sehr bist du dir deiner selbst bewusst?

Kannst du deinen Körper fühlen oder findet dein Leben hauptsächlich in deinem Kopf statt?

Hörst du auf dein Bauchgefühl oder siegt dein Verstand mit Argumenten?

Kennst du deine wahren Stärken und Schwächen?

Schreib doch mal 10 Stärken von dir auf! Kleiner Tipp: Suche deine Stärken in deinen Schwächen und Selbstverständlichkeiten. Das Gemeine an unseren Talenten ist oft, dass wir sie gar nicht als solche wahrnehmen. Gerade, wenn dir etwas besonders leichtfällt, erkennst du es nicht als Talent. Frag mal andere, welche Fähigkeiten und Talente sie bei Dir sehen. Das, was du mit Leichtigkeit erledigst, fällt anderen vielleicht total schwer.

Und wie ist das mit dienen Schwächen? Oft ist das, was du selbst als Schwäche empfindest nur die Kehrseite der Medaille einer großen Stärke. Beispiel: Empfindest du dich vielleicht als chaotisch? Das könnte eventuell die Kehrseite deiner Kreativität sein. Oder erledigst du deine Arbeit (gefühlt) zu langsam? Vielleicht liegt es an deiner Genauigkeit und Gründlichkeit.

Werde dir deiner selbst bewusst! Wer bist du? Was fühlst du? Was möchtest du wirklich in deinem Leben haben und erleben?

Akzeptanz

Akzeptiere und sei glücklich!

Akzeptanz bedeutet keinesfalls bedingungsloses Hinnehmen oder Resignation. Resignation ist eher die Folge von Nicht-Akzeptanz und Verharren in negativen Gefühlen. Und genau diese gilt es zu eliminieren für ein Leben voller Glück, Zufriedenheit und Zuversicht. Negative Gefühle sind, wie am Anfang schon geschrieben, wie Gift in deinem Körper.

Deswegen stelle dir – vor allem, wenn du mit etwas unzufrieden bist - stets die folgende Frage:

Kann ich es ändern ich will ich es ändern?

Du hast nur zwei Möglichkeiten, um glücklicher zu werden:

Ändere die Situation oder deine Einstellung dazu!

Das gilt nicht nur für Situationen im Außen. Der Weg zu mehr Zufriedenheit beginnt bei dir selbst – bei deiner Selbstakzeptanz. Du bist toll, so wie du bist! Und du bist auch genau so gewollt! Welche Eigenschaften an dir selbst kannst du noch nicht voll und ganz akzeptieren?

Schreibe dir all das auf, was du aktuell an dir selbst oder an deinen äußeren Gegebenheiten noch nicht akzeptieren kannst. Anschließend schreibst du all das Gute auf, was es gleichzeitig mit sich bringt. Wenn dir nichts einfällt, dann stelle dir vor dem Schlafengehen oder vor einer Meditation die Frage: „Was ist das Gute daran, was ich aktuell noch nicht sehen kann?“ Lass die Frage einfach nur wirken. Beantworte sie nicht mit deinem Verstand. Dein Unterbewusstsein ist viel schlauer, als dein Verstand!

Vertrauen

Kannst du vertrauen?

Wie sehr vertraust du Menschen – in Deinem Umfeld und im Allgemeinen?

Wie sehr kannst du darauf vertrauen, dass alles was dir passiert, seinen Sinn hat?

Vertrauen ist eine wichtige Grundlage für Resilienz und für das Thema Zielerreichung, weswegen es als Zutat im Haus der mentalen Stärke nicht fehlen darf. Ich gehe sogar soweit, dass ich sage: „Ohne Vertrauen ist Alles Nichts!“

Wer stets misstrauisch ist und/ oder in Angst und Zweifeln lebt, nimmt sich ein großes Stück der Lebensfreude selbst weg! Echte Lebensfreude kann mit mangelndem Vertrauen oder mit dem Gefühl der Angst kaum entstehen. Vertrauen ist nicht nur die Grundlage für mentale Stärke und Lebensfreude, sondern auch die Basis für ein gesundes Selbstwertgefühl. Ein gesundes Selbstwertgefühl von innen heraus kann nur entstehen, wenn du dir selbst vertraust – deinen Fähigkeiten, deinen Kenntnissen und deinem Tun! Wie sehr gibst du dir selbst die Erlaubnis, die Person zu sein, die du wirklich bist oder sein möchtest?

Vertrauen kann man lernen. Es findet auf drei Ebenen statt:

  • Selbst-Vertrauen
  • Vertrauen in andere
  • Vertrauen in Umstände.

Schau mal zurück in deine Vergangenheit. Wie oft sind dir in deinem Leben schon Dinge passiert, die du schrecklich gefunden hast, die dich traurig, wütend oder aggressiv gemacht haben. Wie oft hattest du in deinem Leben schon das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein (von Menschen oder Umständen)? Und wie ist es, wenn du heute zurückschaust? Wie denkst du darüber? Hat nicht genau das, was so schwierig war oder was negative Gefühle in dir ausgelöst hat, dich zu dem heutigen Menschen gemacht?

Mach dir das stets bewusst. Egal, was dir heute passiert und egal, wie sehr du es für den Moment auch ablehnst, es wird für irgendetwas gut sein und es macht dich zu dem wundervollen Menschen von morgen.

Freiheit

Wie definierst du Freiheit für dich? Und wie frei willst du sein?

Wessen Leben lebst du? Von wem lässt du dich alles fremdsteuern?

Schreibe dir einmal auf, was Freiheit für dich bedeutet. Jeder hat seine eigene Definition von Freiheit. Häufig hat Freiheit etwas mit der verfügbaren Menge an Zeit oder Geld zu tun. Zeit und Geld – beides ist messbar, doch beides hat für jeden einen anderen Wert. Aber viele Menschen sind in ihrem Geld-Zeit-Gefängnis gefangen, weil eines von beidem fehlt: Geld oder Zeit! Befreie dich von den Fesseln durch Verändern deiner Gedanken zu diesen beiden Themen. Wie das geht? Das wird in einem Folgeartikel aufgegriffen.

Fazit:

Mentale Stärke ist trainierbar. Echte mentale Stärke kommt von innen und besteht aus verschiedenen Zutaten. Jede einzelne Facette der mentalen Stärke sollte für sich trainiert werden. Sie sind der Schlüssel zu mehr Glück, Zufriedenheit und Erfolg im Leben! Gleichzeitig ist mentale Stärke die Grundlage eines echten Selbstwertgefühls.

Autor: Daniela Landgraf, Moderatorin – Professional Speaker – Autorin
Thema: Was macht mental starke Menschen aus?
Webseite: https://danielalandgraf.com

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