Der Prolaps - Bandscheibenvorfall

Der Prolaps - Bandscheibenvorfall, woher kommt das? 

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Es ist zuviel Anspannung im Körper. Zuviel Zug auf den Muskeln – eventuell sogar aus verschiedenen Richtungen. In den meisten Fällen ist zu viel  Anspannung in den Rückenmuskeln, so dass der Druck auf die Bandscheiben zunimmt. Die Muskeln arbeiten nicht mehr zusammen, sondern gegeneinander. Die Rückenmuskeln sind in einem erhöhten Tonus, also verkürzt, angespannt.

Wenn wir  uns  dann z.B. nach vorn beugen möchten, geschieht Folgendes:

Die Vorderseite kürzt sich, die Bauchmuskeln kürzen und nun müssten die Rückenmuskeln lang werden und nachgeben... die sind aber in diesem Dauerverkürzungszustand festgefahren und können nicht mehr lang werden... und schon quetscht es die Bandscheibe. Psychologisch könnte da so etwas sitzen wie: Durchhalten, reiß Dich zusammen, halt dich gerade...

Körperlich sitzt da ein Ungleichgewicht im Körper. Unsere Haltung ist aus dem Lot. Unsere Wirbelsäule hat diese wundervollen Schwünge, damit wir auf dem Skelett balancieren können. Die Knochen tragen uns. Die Muskeln sorgen dafür, dass wir das Gleichgewicht halten und uns durch den Raum bewegen können.

Ist die Balance auf dem Skelett gestört, kommt es zu einer Überlastung der Muskeln. Zum Beispiel Dein Kopf  - würde eigentlich auf der Wirbelsäule  balancieren. Das Gewicht wird getragen von der Wirbelsäule. Sobald Du den Kopf aber weiter nach vorn bewegst und ihn dort dauerhaft hältst, ist er eben genau das: Gehalten statt getragen. Die Nackenmuskeln müssen permanent ziehen, damit er nicht vorn herunterkippt. Dafür sind sie aber nicht gemacht, für diesen Dauertonus. So kommen sie in die Überlastung und das sagen sie uns dann durch Schmerz.

Wie sollten sie Dir sonst Bescheid sagen, dass da etwas nicht stimmt? Sie brennen... oder sie verkrampfen sie werden sauer so heißt das auf englisch: Sour. Wenn es also irgendwo im Bewegungsapparat Symptome gibt, ist das immer ein gesamt-Zustand. Das Symptom zeigt sich an einer Stelle, aber es ist eine ganze Kette von Muskeln, es ist ein Gesamtkunstwerk an Balance, das sich verschoben hat. So sehen wir das in der Feldenkrais-Methode.  

Wie kommen wir da heraus? Aus diesem übermäßigen Druck, aus dieser Anspannung und wie kommen wir wieder hinein in unser Gleichgewicht? Dein Körper zeigt Dir den Weg. Viele Pausen – kleine Übungen – ausgeglicheneres Leben – langsamer?  - wie viel Druck machst Du Dir selbst? Wo hast Du Dich überlastet? Wo hast du zu hohe Ansprüche an dich? Wo könntest Du gelassener werden? Freier werden? Wo braucht Dein Leben mehr Balance? Und auf jeden Fall braucht es mehr spielerisch leichte und freie Bewegung.

Vielleicht magst Du dafür die Feldenkrais-Methode ausprobieren? Mit ganzen Lektionen oder mit nur klitzekleinen Ideen, die Du im Alltag zwischendurch jederzeit hier und jetzt einbauen kannst. Z.B: was tut gerade jetzt dein Atem? Ist er festgehalten? Was tut deine Zunge? Irgendwo gegen gedrückt? Kiefermuskeln? Festgefahren oder Zähne zusammengedrückt? Kopf nach vorn geschoben?  .. .Aha...

Dann probier mal das hier:

Kiefer lösen - Tipp 2 – Feldenkrais-Berlin

oder schau Dir mal das hier an:

Nackenverspannung? Wie/Wo steht Dein Kopf? Feldenkrais-Kurzübung

Meine Feldenkrais Erfahrung begann mit meinem Bandscheibenvorfall L5-S1. Die unterste Bandscheibe hielt dem Druck nicht mehr Stand, den ich mir permanent gemacht habe. Ich habe eine Skoliose, d.h. Der Druck ist eh nicht gleich in den Seiten. Wenn man auf solche Voraussetzungen dann noch viel körperliche oder geistige Belastung gibt … und das dauerhaft.. .dann kann es zu solchen Vorfällen kommen.

Das ist o.k. Der Körper sagt uns Bescheid, dass es so nicht weitergehen kann und dass Du jetzt etwas mehr auf Dich selbst schauen darfst. Keine Angst – es gibt ein Leben nach dem Bandscheibenvorfall!

Eigentlich ist die Therapie dann auch dieselbe, ganz gleich wie die Diagnose genau lautet. Ob es nun heißt: Prolaps, Ischias, Iliosakral, Hexenschuss, Rückenschmerz...

Es geht nun darum, dass Du Dir einmal Zeit für ich nimmst und schaust, was Du anders machen kannst, und welche Art von Bewegung und Bewusstheit Dir nun am besten weiterhelfen. Das ist ganz verschieden,  Manch einer geht nach der ersten Ruhephase zum Rückentraining, oder Joggen, oder mehr Spazieren... vielleicht kaufst Du Dir einen anderen Stuhl...

Meistens braucht es erst einmal eine Auszeit. Krankschreibung. Ruhephase. Liegen. Entlastung. Rückenlage, Beine hoch gelagert. Wärme.

Dann nach … keine Ahnung 3 Wochen?... darfst Du beginnen Dich wieder zu bewegen, aber bewusster. Und daran erinnert Dich Dein Schmerz. Er ist so nett Dir zu sagen, was gut ist für Dich und was nicht. Denn dafür ist er da! Und Du darfst nun anfangen zu lernen, was Du anders machen kannst. Dies ist ein Prozess, das heißt: Es braucht Zeit. Es wird Fortschritte geben und Rückfälle... keine Sorge, das ist ganz normal. Lernen und Heilung ist kein linearer Prozess. Es geht mal besser und mal schlechter. Aber es wird wieder richtig gut werden. Es kann besser werden als vorher!

Warum? Weil Du nun endlich mehr auf Dich achtest! Dich besser behandelst! Im Feldenkrais heißt das „Seiner Selbst gemäß“

Was hat bei mir geholfen? Die Krankengymnastik mit dem Ball hat mir gut getan. So ein großer Gymnastikball. Auf dem habe ich dann auch ein ¾ Jahr gesessen am Schreibtisch. Das Sitzen und das Stehen waren nämlich die schwierigsten Dinge bei mir nach dem Prolaps. Das hat am längsten gedauert. Bewegung ging schon bald wieder ganz gut. Aber ich habe noch lange viel Zeit im Liegen verbracht. Mehrmals am Tag habe ich mich auf den Teppich gelegt... Beine hoch und/oder kleine Feldenkrais Übungen.

Der Verlauf ist aber bei jedem Menschen anders. Was brauchst Du? Und wie findest Du da heraus? Ausprobieren! Und dann höre bitte auf Deinen Körper! Probiere etwas. Und dann spüre, ob es für Dich passt, ob es Dir gut tut. Ob es Dir dadurch besser geht. Und schaue, ob und wie es in Dein Leben passt. Das darf jeder Mensch für sich herausfinden. Für die psychologische Betrachtung nimm Dir doch mal Zeit, zu überlegen... was fehlt in deinem Leben... wovon ist zu viel da? Woran mangelt es?

Und welche Möglichkeiten gibt es für Dich, das zu verändern?

Mach es leichter! Es war ja zu viel Last, zu viel Druck, der da auf Deinen Rücken gewirkt hat. Denkst Du jetzt: „Das geht nicht!“? Es ist oft viel mehr eine Perspektive, eine Einstellung, die sich verändern darf. Oft gar nicht so leicht ist... Aber not-wendig! Wenn wir wieder gesund werden wollen und noch recht lange gesund bleiben wollen.

Für mich war es die Feldenkrais-Methode, die mir dann wirklich geholfen hat. Was auch immer es für Dich ist – ich wünsche Dir alles Gute! Und ich mach jetzt erst mal eine kleine Pause.

Ich stehe auf, ich gehe ein paar Schritte... vielleicht zur Küche, vielleicht zum Bad... ich trinke vielleicht einen Schluck... ich recke und strecke mich... ich atme einmal durch... und dann erst widme ich mich der nächsten Aufgabe.

Wie wäre es, wenn Du auch so etwas jetzt tust? Fenster auf... einmal durchatmen... Kiefer öffnen... Zunge bewegen… und dann mal schaust, was Dir weiterhelfen könnte.

Dafür wünsche ich Dir alles Gute!

Autor: Susanne Richter
Thema: Bandscheibenvorfall
Webseite: http://susanne-richter.com

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