In der Naturheilkunde ist es nicht neu, dass die chronische Übersäuerung unserer Gewebe mitverantwortlich ist für viele Beschwerden und Erkrankungen!
Aber was ist eigentlich eine Übersäuerung der Gewebe und wie entsteht diese?
Bei allen Verdauungs- und Abbauprozessen, die in unserem Körper ablaufen, entstehen saure Stoffwechselendprodukte, die normalerweise wieder ausgeschieden werden. Schafft der Körper dies nicht mehr, sammeln sich diese Säuren im Organismus und lagern sich vor allem im Bindegewebe -im sogenannten Pischinger Raum- ab.
Das passiert vor allem dann, wenn unser Lebensstil dazu führt, dass sich zu viele Säuren im Körper bilden. Dies ist abhängig von unserer Ernährung und Lebensweise:
Säuren entstehen durch zu viel
- Zucker und Weißmehl
- tierische Fette und Eiweiße
- industriell hergestellte Speisen mit vielen Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Phosphaten und Geschmacksverstärkern, Light - Produkte, Süßstoffe
- Genussmittel - Alkohol, Nikotin, Kaffee, Schwarztee
- Stress
- Medikamente
- Umweltbelastungen
- Exzessiver Sport bei schlechtem körperlichen Trainingsstand
Und zu wenig
- frisches Obst und Gemüse - Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
- trinken von Wasser oder ungesüßtem Tee
- Bewegung und moderater Sport
Da durch eine akute Übersäuerung im Blut eine schwere Notfallsituation entsteht, ist unser Körper gut ausgestattet um sein Säure – Basen – System im Gleichgewicht zu halten. So kann er mit Puffern im Blut (gebildet aus Mineralien) Säuren neutralisieren, und die sauren Stoffwechselprodukte über Leber, Nieren, Darm, Lunge und Haut ausscheiden.
Wenn durch den Lebensstil zu viele Säuren entstehen, die Organe in ihrer Funktion geschwächt sind, oder durch Mineralienmangel zu wenig Puffer vorhanden sind, sind diese Systeme überlastet. Um eine Übersäuerung im Blut zu verhindern behilft sich der Körper, in dem er die Säuren im Bindegewebe und im Zwischenzellraum ablagert.
So entsteht im Lauf der Zeit – über Jahre und Jahrzehnte - eine zunehmende Gewebeübersäuerung. Dadurch ist Nährstoff- und Sauerstoffaustausch der Zellen erschwert, so dass es zur verminderten Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren kommt. Der Schlackenabtransport der Zellen ist ebenfalls gestört. Dadurch können dann folgende Beschwerden entstehen:
- Cellulite, Orangenhaut, Hautunreinheiten, Hautausschläge
- Kalte Hände und Füße, schlechte Durchblutung, Krampfadern
- Müdigkeit, Schlappheit, Unlust, Konzentrationsschwäche
- verlangsamter Stoffwechsel mit Neigung zu Übergewicht
- Ablagerungen in den Gefäßen mit erhöhtem Risiko für hohen Blutdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt
- Schmerzsyndrome: Migräne, Rheuma, Rückenschmerzen
- Der Körper entwickelt zunehmend eine "Reaktionsstarre", das heißt: ärztliche und natürliche Medikamente, verlieren zunehmend an Wirkung und müssen immer höher dosiert werden.
Um der Gewebeübersäuerung entgegenzuwirken braucht unser Körper viele Puffer - diese bildet er mit Hilfe von Mineralstoffen. Dazu reichen die Mineralstoffe aus der Nahrung in der Regel nicht, deshalb muss er hierfür seine Mineralstoffdepots angreifen: Haare, Nägel, Zähne, Knochen und Knorpel - dadurch können dann weiter Beschwerden wie stumpfes Haar, Haarausfall, brüchige Nägel, Zahnprobleme bis hin zu Arthrosen u. Osteoporose entstehen.
Auch die Ausscheidungsorgane sind vermehrt belastet. Die natürliche bakterielle Zusammensetzung der Darmschleimhaut (Darm Mikrobiom) gerät in ein Ungleichgewicht, welches Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Blähbauch, erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Allergiebereitschaft fördert. Durch fehlende Bakterienstämme werden die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt und Verdauungsprozesse gestört. Dadurch entstehen Gärungsprozesse, die Fuselalkohole und weitere saure Stoffwechselprodukte bilden, so dass es zu einer erhöhten Leberbelastung kommt. Auch die Nieren sind überlastet im schlimmsten Fall kann es dazu kommen, dass diese gar keine Säuren mehr ausscheiden können.
Das alles verstärkt natürlich die Übersäuerung und spätestens dann sind wir in einem Teufelskreis den der Körper nicht mehr alleine ausgleichen kann!
Deshalb macht es immer Sinn, auf eine gesunde, basenüberschüssige Ernährung zu achten und Säurebildner im Alltag zu reduzieren. Auch die Ausscheidungsorgane sollten gerade bei Basenfastenkuren gezielt unterstützt werden und das Darmmikrobion ins Gleichgewicht gebracht werden.
Autor: Christine Dreher, Heilpraktikerin
Thema: Folgen von Gewebe Übersäuerung für den Körper
Webseite: https://www.naturheilpraxis-dreher.de