Unser Körper besteht aus einem ausgeklügelten System. Alles steht in einem lebenswichtigen Gleichgewicht zueinander. Damit Stoffwechselvorgänge in unserem Organismus ideal ablaufen können, benötigen wir in unserem Blut einen konstanten pH-Wert zwischen 7,35 und 7,44.
Nur in diesem Bereich können die Enzyme in unserem Körper Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße in Energie umwandeln. Schwankungen außerhalb dieses Wertes stören u.a. die Tätigkeit der Hormone und Enzyme, so wie den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen. Verschiedene Teile unseres Organismus sind von Natur aus sauer, wie z.B. der Magen oder der Dickdarm und sind hiervon ausgenommen.
Is(s)t man übersäuert fallen beim Stoffwechsel viele Säuren und Schlacken an. Schlacken sind Abfallreste und Gifte, die beim verstoffwechseln entstehen; hauptsächlich beim Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln. Der Körper kann diese nicht mühelos abtransportieren, weil dauernd neue Schlacken hinzukommen. Im Körper entsteht so eine Überforderung und er lagert die Abfälle somit erst einmal in einem Gewebe ab. z.B. in den Gelenken, was zu Arthrose und Arthritis führt. Im Bindegewebe, was Cellulite fördert. In der Galle, Niere und Blase wachsen dadurch Gallen, -Nieren oder Blasensteine heran.
Wir verfügen über ein ausgeklügeltes Puffersystem, dieses ist aber nicht unerschöpflich und kann nur leichte Schwankungen ausgleichen. Stehen nicht genug Basen zur Neutralisierung zur Verfügung zieht sich der Körper Calcium aus den Knochen und Zähnen, so wie Magnesium aus den Muskeln und dem Haarboden. Ist der Organismus über viele Jahre übersäuert sind u.a. brüchige Knochen, Osteoporose, schlechte Zähne, Karies und Haarausfall die Folge.
Ein chronisch übersäuerter Organismus entsteht nicht über Nacht. Die Anzeichen einer Übersäuerung sind vielfältig und unspezifisch. Somit ist es nicht einfach, diese Symptome klar einer Übersäuerung zuzuordnen. Man fühlt sich müde, energielos und schlapp. Neben Allergien, Übergewicht und Kopfschmerzen sind auch Schleimansammlungen, Muskelschmerzen, Wassereinlagerungen und Schlafstörungen die Folge.
Für die Wiederherstellung eines gesunden Gleichgewichts des Säure-Basen-Haushaltes braucht es Zeit und Geduld. Um den Organismus wieder auszugleichen müssen mehr Basen als Säuren aufgenommen werden. Im Idealfall bei jeder Mahlzeit. Wichtig ist es den Körper erst einmal zu entschlacken, zu entsäuern und zu entgiften.
Säure Bildner reduzieren
Für einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt gilt es alle säurebildende Lebensmittel zu reduzieren oder sogar zu meiden. Die schlechtesten Säure Bildner sind alle Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren. Jegliche Milchprodukte von Kuh, Schaf und Ziege. Zucker und Weißmehlprodukte (Softdrinks, Schokolade, Kuchen, Kekse, Müsli, Gebäck, Teilchen, Nudeln, Brot, Brötchen, Ketchup). Alkohol, Nikotin, Kaffee und Schwarztee. Auch Medikamente wie Schmerzmittel und Entzündungshemmer bilden schädliche Säuren und belasten die Organe.
Basische Bildner bevorzugen
Dafür gilt es viel stilles Wasser und Kräutertees zu sich zu nehmen. Im Idealfall 3 Liter am Tag. Zusätzlich sehr viel Gemüse und Obst; am besten gedünstet oder roh. Jegliches Obst und Gemüse ist basisch, auch, wenn es erst einmal sauer zu sein scheint, wie z.B. eine Zitrone oder Johannisbeeren. Die Stoffe dieser Früchte werden im Körper in eine Base umgewandelt. Einigen Gemüsesorten wird eine leichte Säure nachgesagt, aber diese Werte sind zu vernachlässigen, da diese sehr gering sind. Im Verdacht stehen Spargel, Rosenkohl und Artischocken.
3.1. Calcium
Calcium wird für die Erhaltung stabiler Knochen und Zähne benötigt. Es trägt zu einer gesunden Muskelfunktion bei und unterstützt die Signalübertragen zwischen den Nervenzellen. Es hilft den Verdauungsenzymen, unserem Energiestoffwechsel und der Blutgerinnung. Produkte reich an Calcium sind Brokkoli, Haselnüsse, Bananen, grüne Bohnen, Grünkohl, Chia Samen, Trockenfeigen, und Rosinen.
3.2. Magnesium
Magnesium unterstützt das Nervensystem und die Muskulatur. Es entspannt und wirkt entzündungshemmend. Es unterstützt die körpereigene Eiweißproduktion und somit den Muskelaufbau. Es hilft bei Diabetes. Amaranth, Quinoa, Meeresalgen, Kürbiskerne, Mohn, Sonnenblumenkerne und Mandeln sind reich an Magnesium.
3.3. Zink
Zink ist ein wichtiger Bestandteil für die Bildung von Puffersubstanzen, die für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt benötigt werden. Zudem stärkt es das Immunsystem und ist wichtig für Wundheilung, Haut und Haar. Es ist ein Spurenelement und kommt somit nur in sehr geringen Mengen im Organismus vor. Es spielt es für den Stoffwechsel eine wichtige Rolle, weil es ein unabdingbarer Bestandteil von zahlreichen Enzymen ist. Vollkorngetreide, Kürbiskerne, Sojabohnen, Haferflocken und Linsen enthalten viel Zink.
Auf Phosphorsäure achten
Phosphorsäure und Phosphate sind für mehr als 40 Lebensmittel zugelassen. In Softdrinks, besonders Cola, ist nicht nur viel Zucker, Süßstoffe, Aromen und aufputschendes Koffein, sondern auch Phosphorsäure (E 338). Durch die harntreibende Wirkung des Getränks werden mit dem Urin wichtige Stoffe wie Magnesium, Calcium, Zink und Natrium aus dem Organismus ausgeschieden. Zudem schadet diese Säure bei regelmäßigen oder dauerhaften Genuss dem Zahnschmelz erheblich. Vor allem bei Kindern kann es zu sehr schweren Zahnschäden (Erosionsschäden) führen.
Bewegung
Säure wird über unsere Haut abgetragen, somit ist es wichtig ins Schwitzen zu kommen und den Körper darin zu unterstützen. Eine gesunde, ausreichende Bewegung ist der Schlüssel. Aber Achtung! Exzessiver Sport mit zu geringen Entspannungs-Erholungsphasen setzt ungesunde Milchsäure frei. Hier auf eine Balance achten.
Stress abbauen
Tiefes, bewusstes Atmen ist sehr wichtig. Die Lunge ist ein bedeutsames Organ für die Säureausscheidung. Wir atmen den ganzen Tag über große Mengen an Säuren aus, die im Stoffwechsel entstehen. Darum ist regelmäßige Bewegung, am besten lange Spaziergänge, leichte Bewegung an der frischen Luft und Meditation ideal.
Basenbäder
Zur Unterstützung ist es hilfreich regelmäßige Basenbäder durch zu führen. Die Grundlage für ein Basenbad bilden Badezusätze aus Mineralien, Aktiv-Basen und hochwertiges natürliches Salz (z. B. Kristallsalz). Das Basensalz nach Anleitung in die Badewanne geben und auf 35°-38° erhitzen. Die Dauer sollte mindestens 45 min. betragen. Richtig durchgeführt wird empfohlen die Haut alle 15 min. mit einem Massagehandschuh abzureiben. Durch das Prinzip der Osmose gibt die äußerste Hautschicht Säuren und Gifte an das basische Badewasser ab. Diese Hautschicht wird somit basisch. Durch das regelmäßige Abreiben der Haut wird die überschüssige Säuren aus der Haut abgetragen und angeregt, was zu einer besseren Durchblutung beiträgt.
Fazit
Was kann ich jetzt noch essen um einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu erreichen? Mehr, als man denkt. Der Tag könnte mit einem leckeren Hirsebrei und einem klein geschnitten Apfel und Datteln beginnen. Für den Hunger zwischendurch greift man zu einer Banane und Mandeln. Mittags gibt es einen leckeren Auflauf mit Kartoffeln und Blumenkohl und einer selbstgemachten Cashew Soße. Abends bereitet man sich Amaranth mit Bohnen zu. Zwischendurch trinkt man mindestens 3 Liter stilles Wasser und Kräutertee.
Auf ein ausgewogenes Gleichgewicht kommt es an. Es geht nicht um Vermeidung, sondern um bewusste Entscheidungen. Bei einigen Lebensmitteln ist noch nicht 100% bewiesen, ob diese als Base oder Säure im Körper umgewandelt werden. Hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Phosphor, Chlor und Jod bilden Säuren. Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium bilden Basen. Da unser Körper säure- wie auch basenbildende Mineralstoffe benötigt, sollte ein gesundes Verhältnis der Lebensmittel etwa 30:70 betragen.
Autor: Sandra Reinartz
Thema: Säure-Basen-Haushalt
Webseite: http://www.beratunghh.de