Das vegetative Nervensystem ist nicht willkürlich von uns steuerbar. Es ist in sympathische und parasympathische Anteile untergliedert. Der Sympathikus wirkt leistungssteigernd, der Parasympathikus ist sein Gegenspieler und wirkt hemmend.
Der Sympathikus ist für die schnelle Reaktion auf unterschiedliche Reize verantwortlich ("fight or flight") und der Parasympathikus bewirkt eine Dämpfung der körperlichen Aktivität ("rest and digest").
Der Parasympathikus übernimmt in unserem Körper die Regulation in der Ruhe- und Erholungsphase. Dazu steuert der Parasympathikus die Aktivität vieler Organe, ohne dass wir dies bewusst beeinflussen können (= unwillkürlich).
Welche Organe beeinflusst der Parasympathikus?
- Herz: Verlangsamung der Herzfrequenz (Herzschlagrate), verlangsamte Erregungsleitung
- Lunge: Verengung der Bronchien (luftleitende Wege), vermehrte Schleimproduktion
- Verdauungstrakt: vermehrte Bewegung (Peristaltik), erhöhte Produktion von Verdauungssekreten
- Augen: Pupillenverengung, verstärkte Krümmung der Linse
- Drüsen: Speicheldrüsen: erhöhte Speichelproduktion; Bauchspeicheldrüse: erhöhte Produktion von Verdauungsenzymen.
Bei einer sympathikotonen Reaktionslage, bei der der Sympathikus verstärkt auf die Organe einwirkt, ist der Hormonspiegel von Adrenalin und Noradrenalin z.B. aufgrund einer extremen Stress- oder (leider auch) Schmerzsituation erhöht. Wir haben eine Ausrichtung des Körpers auf Leistung und Aktivität. Der Parasympathikus hingegen ist verantwortlich für den Aufbau von Reserven und die Erholung bzw. Regeneration.
Aber was ist das Problem heutzutage?
Wir kommen oft gar nicht mehr aus der sympathikotonen Stoffwechsellage heraus. Wir sind im Dauerstress. Das hat gravierende Folgen für unsere Gesundheit wie beispielsweise:
- Bluthochdruck
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schlafstörungen
- Magenschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Tinnitus
- Erschöpfung
Eine gute Work-Life-Balance für sich zu finden, gelingt oftmals schwer. Ein einfacher Tipp um Stressspitzen zu kappen ist die 4-7-8 Atmung. Man atmet 4 Sekunden ein, hält den Atem 7 Sekunden an und atmet 8 Sekunden aus. Probieren Sie es doch in einer angespannten Situation einmal aus.
Autor: Gerrit Ulrike Schramm
Thema: Was ist das parasympathische Nervensystem?
Webseite: https://www.naturheilpraxis-gerlinger-heide.de