Hausmittel gegen niedrigen Blutdruck

Wenn wir Blutdruck hören, denken viele fast ausschließlich an den hohen Blutdruck und seine Folgen.

blutdruck-messen

Tatsächlich leiden in Deutschland ca. 30 Millionen Menschen an einem hohen Blutdruck und „nur“ 3 Millionen Menschen an einem niedrigen Blutdruck.

Ab wann spricht man von einem hohen bzw. von einem niedrigen Blutdruck?

Der Wert für einen normalen Blutdruck liegt laut WHO unter 120/80. Ein erhöhter Blutdruck gilt dann, wenn der systolische Wert über 140 liegt und der diastolische über 90, oder wenn beide Werte erhöht sind. Beim niedrigen unterscheiden wir: bei Männern weniger als 110/60 und bei Frauen weniger als 100/60, dann sprechen wir von einem niedrigen Blutdruck.

Was sind die Ursachen für einen zu niedrigen Blutdruck?

Hier unterscheiden wir zwei Formen der Hypotonie:

Die primäre Hypotonie

Hier liegt bei Personen ein dauerhaft niedriger Blutdruck ohne Beschwerden und Behandlungsnotwendigkeit vor. Die Ursache hierfür ist weitgehend unbekannt, bzw. kann nicht festgestellt werden. Häufig davon betroffen sind vor allem Mädchen und Frauen, sowie sehr schlanke ältere Menschen.  

Die sekundäre Hypotonie

Dies ist der Ausdruck einer Grunderkrankung oder auch die Folge durch Einnahme von Medikamenten.

Die wichtigsten Ursachen hierfür sind:

  • kardial (vom Herz ausgehend) :Schwere Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Mitralklappenstenose
  • hypovolämisch (bei verminderten Plasma- bzw. Blutvolumen): Exsikkose (extremer Flüssigkeitsverlust), Blutverlust, bei Nierenerkrankungen oder Diabetes mellitus.
  • Medikamentös: z.B. Diuretika, Antihypertensiva ( gegen Bluthochdruck), Psychopharmaka
  • neurogen: z.B. : M. Parkinson, Polyneuropathie, nach Schlaganfall, Vergiftungen,
  • endokrin: Nebennierenrindeninsuffizienz, Hyperparathyreodismus
  • Sonstige: Varikosis, Schwangerschaft, lange Bettlägerigkeit, Infekte, Unterernährung, Kochsalzmangel, Operationen,

Um nur einige zu nennen.

Symptome bei einem zu niedrigen Blutdruck

Viele Patienten mit einem niedrigen Blutdruck klagen häufig über:

Abgeschlagenheit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche, Müdigkeit. Besonders morgens über Schwindel mit Schwarzwerden vor den Augen. Beim längeren Stehen ist es sogar möglich, das diese Patienten bewusstlos werden. Sogar Schweißausbrüche, Ohrensausen, Augenflimmern, Reizbarkeit, diffuse Kopf-, oder Gliederschmerzen, kalte Gliedmaßen und Angstgefühl sowie Potenzstörungen sind möglich.

Natürlich sollte ein niedriger Blut zunächst abgeklärt werden, damit die Ursache behandelt werden kann. Wenn dies erfolgt ist und man sich Gedanken darüber macht, mit welchen Hausmittel man gegensteuern kann, versuche ich nun einige Möglichkeiten aufzuführen.

Was zudem ganz wichtig ist, sind die Fragen zur eigenen Lebensführung und was hier bereits verändert werden kann. Hierzu zählen:

  • Wie aktiv bin ich? Eher passiv oder aktiv?
  • Wie sieht meine Ernährung aus? Esse ich sehr salzarm? Ernähre ich mich ausgewogen? Gibt es einen Mangel bei meiner Ernährung?
  • Wie sieht es psychisch bei mir aus? Gibt es unbewältigte Konflikte oder Lebensängste? Wie gehe ich mit meinen Gefühlen um?
  • Hab ich häufig Schmerzen oder bin ich körperlich eingeschränkt und nehme eine Schonhaltung ein?
  • Nicht zu verachten ist ein gesunder Zahnstatus und mögliche Haltungsschäden, bzw. blockierte Wirbel.
  • Welche Medikamente nehme ich ein?

Was kann ich bei einem zu niedrigen Blutdruck tun?

Hier nun einige Anregungen und Tipps, die Jeder zu Hause mit wenig Aufwand ausführen kann:

Als schönes morgendliches Ritual könnte man mit dem Trockenbürsten beginnen. Im Handel gibt es dafür kleine Körperbürsten mit Naturborsten in unterschiedlicher Stärke. Die Massage beginnt am rechten Fuß mit kreisenden Bewegungen Richtung Oberschenkel und Po, anschließend das Gleiche auf der linken Seite.Dann weiter am rechten Handrücken, Armaußenseite bis zur Schulter und das selbe auf der anderen Seite. Vorsichtig im Bereich der Brust und Bauch mit kreisförmigen Bewegungen. Dies kann natürlich auch mit einem Massagehandschuh und wer mag unter der Dusche massieren.

Dies bringt schon mal den Blutkreislauf und das Lymphsytem ordentlich in Schwung und stärkt somit auch das Immunsystem.

Wer eine Sauna zu Hause hat oder die Möglichkeit, diese zu Besuchen, könnte dies in Erwägung ziehen. Allerdings sollte diese nicht zu heiß sein ( evtl. Biosauna) und wer gerne dabei liegt, sollte möglichst noch 2 Minuten sitzen, bevor die Sauna verlassen wird, um den Blutkreislauf an die senkrechte Körperhaltung anzupassen. Im Luftbad relativ kurz verweilen, ebenso kurze Kaltwassseranwendungen und anschließend Ruhe gönnen.  

Eine Wechseldusche am Morgen bringt den Kreislauf ordentlich in Schwung. Dies kann zudem noch mit einer Bürstenmassage kombiniert werden. Statt Wechselduschen können auch kalte Armbäder gemacht werden.

Wer gerne eine Vollbad nimmt, wählt dabei als Zusatz Rosmarin. Auch eine Einreibung mit Rosmarinöl zeigt eine gute unterstützende Wirkung. Bäder, Wechseldusche und Sauna fallen unter die Reiztherapie die auf das vegetative Nervensystem mit einer Tonuserhöhung des Sympathikus wirken.

Regelmäßige sportliche Aktivität unterstützt den Kreislauf und Verbessert somit die Muskelpumpe in den unteren Extremitäten und fördert somit einen besseren Rückstrom zum Herzen. Hier sollte man sich eine Sportart aussuchen, die einem liegt ,Spaß macht und die man gerne regelmäßig ausübt.

Nicht zu unterschätzen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wasser steht hier an erster Stelle .Bewährt bei niedrigen Blutdruck hat sich Kaffee ( bitte in Maßen) und Schwarzer Tee auch einen Becher klare Gemüsebrühe, um den Salzhaushalt zu regulieren.

Als belebender und kreislaufanregender Trunk am Morgen auf nüchternen Magen: 200ml lauwarmes Wasser, hier wird der Saft einer halben Zitrone zugegeben. Dies in einen Mixer mit 1 dickeren Scheibe Ingwer und 1 Teel. Honig geben. Wer möchte kann hier noch 50ml Rote BeeteSaft dazu geben. Generell hilft tatsächlich das Trinken von Rote Beete Saft bei niedrigem Blutdruck, zudem ist Rote Beete Blutbildend, reich an Mineralstoffen (Eisen,Magnesium,Kalzium,Vitamine der B-Gruppe,Vitamin C,Phosphor und Folsäure).

Kreislaufanregender Tee aus dem Garten oder Blumenkasten: Rosmarin (getrocknet) ca. 30 g, Melisse 30g und gerne 3 Blätter frische oder 1Teel. getrocknete Salbeiblätter mit 500ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. In eine Thermoskanne abfüllen und über den Tag verteilt trinken.

Süßholzwurzel-Tee soll relativ schnell bei niedrigem Blutdruck helfen. Hier überbrüht man 1 Teelöffel mit 200 ml Wasser und lässt diesen bis zu 10 Minuten ziehen. Ich würde tatsächlich nur 1 Becher am Tag empfehlen und diesen Tee eher als „Notfall“ trinken. Wer den Tee täglich trinken möchte, sollte diesen nicht länger als 4 Wochen anwenden. Vorsicht ist hier geboten , wer Überempfindlich auf Süßholzwurzel reagiert, Leber- oder Gallenprobleme hat, bei Kaliummangel und auf keinen Fall in der Schwangerschaft oder Stillzeit trinken.

Wer Essig bereits in seinem Haushalt schätzt, für denjenigen gibt es die Möglichkeit sich einen

Kräuteressig herzustellen:

Für die innere Anwendung wird ein Bio-Apfelessig empfohlen, davon nimmt man 1 Teelöffel (max. 2) auf 200 ml lauwarmes Wasser mit 1 Teelöffel Honig, vor dem Essen, zunächst tgl. 1 Glas. Dies kann bei Bedarf gesteigert werden, aber nur dann, wenn sich der Magen dabei wohl fühlt.

Wer es etwas schärfer mag, für den ist hier das Kräuteressigrezept:

Apfelessig (0,75 l)  und jeweils 10 g Paprikapulver,Pfeffer,Chili,Rosmarin und Galgant ( alles Pulver). Alle Zutaten in eine ausreichend große Flasche geben, gut schütteln und gut verschlossen bei Raumtemperatur (nicht in der Sonne oder Heizung) vier Wochen durchziehen lassen und durch einen Kaffeefilter abseihen. Der Kräuteressig kann dann genauso wie der Apfelessig eingenommen werden.  

Ein paar weitere Tipps, um den Kreislauf mit einfachen Methoden anzuregen:

Die Massage der Ohrmuschel funktioniert nach dem Prinzip der Reflexzonentherapie und kann von jedem durchgeführt werden. Dabei werden beide Ohren nacheinander mit den Fingern und individuellen, angenehmen Druck massiert. Hier wird mit kleinen kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn das Ohr an möglichst allen Stellen - also die Ohrmuschel innen und außen- massiert. Dies regt unter anderem den Kreislauf, Stoffwechsel an und hilft sehr gut bei Erschöpfung und Schwindel. Als Nebeneffekt bringt diese Massage gestaute Energie wieder zum fließen.

Dies funktioniert ebenso gut mit einer Hand- bzw. Fußmassage, die mit Hilfe eines Igelballs gute Unterstützung leistet.  Akupressurpunkte bei Kreislaufschwäche, ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit finden sich z.B. am kleinen Ringfinger (Herz 9, an der Beugefalte des Handgelenks, einen Fingerbreit auf der Seite des kleinen Fingers (Herz 7) , drei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels (Ren 6), als Akutpunkt hat sich der Punkt in der Mitte zwischen Oberlippe und Nase (Du 26) bewährt. Die Dauer der Akupressur pro Punkt sollte zwischen 30 Sekunden und höchstens 2 Minuten betragen. Den Druck anpassen, so das der Druck weder zu sanft noch zu stark ist. Dies kann bis zu 2 x täglich selbst ausgeführt werden.

Autor: Jenny Mörth-Kretschmer, Heilpraktikerin (Traditionelle Chinesische Medizin)
Thema: Hausmittel gegen niedrigen Blutdruck
Webseite: https://tcm-moerth.de

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