Zu all den Fragen, die mit den sogenannten Wechseljahren in Zusammenhang stehen, wird diese wohl meist am wenigsten thematisiert, obwohl sie jede Frau begleitet, Ihre Lebensplanung beeinflusst und das über eine relativ lange Zeit im Leben einer Frau hinweg.
Sie mit einem einfachen „Ja“ zu beantworten wird der Situation einer Frau jenseits des ca. 40. Lebensjahres nicht gerecht. Klären wir dabei zunächst einige Begriffe, die in einem zeitlichen Zusammenhang stehen und zum Verständnis dieser Lebensphase beitragen:
Was sind die „Wechseljahre“ – wohin wechsle ich denn?
- Umgangssprachlich wird der Zeitabschnitt des Übergangs von der reproduktiven, also der fruchtbaren zur postmenopausalen, also der unfruchtbaren Phase nach dem Ausbleiben der letzten Regelblutung, als Wechseljahre oder auch als Klimakterium bezeichnet. Die Wechseljahre beschreiben also den gesamten Prozess der hormonellen Veränderung.
- Die Prämenopause ist die Zeit vor der Menopause. Die Ausschüttung des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) steigt in dieser Zeit leicht an. Die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron nimmt dabei aber ab. Dies kann dazu führen, dass sich die Zeiträume zwischen zwei Blutungen verkürzen. Die Periode tritt jedoch noch regelmäßig auf. Da die Östrogenspiegel häufig erhöht sind und sich dadurch die Schleimhaut in der Gebärmutter höher aufbauen kann, können die einzelnen Blutungen auch stärker sein, wie gewohnt und länger andauern.
- Die "Hochphase" der Wechseljahre dauert im Durchschnitt sechs bis sieben Jahre. Hier kommt es meist zu deutlichen Unregelmäßigkeiten im Zyklus bis hin zum völligen Ausbleiben der Regelblutung. Die Bildung von Progesteron lässt dabei schneller nach als die der Östrogene, sodass das Verhältnis zwischen Progesteron und Östrogenen sehr stark schwanken kann. Bei den Betroffenen können Hitzewallungen, Herzrasen, Stimmungsschwankungen oder gesteigerte Nervosität auftreten.
- Die Menopause ist dann der Zeitpunkt der allerletzten Regelblutung.
- Die Postmenopause beginnt ein Jahr nach der letzten Periode und dauert so lange, bis der Hormonhaushalt ein neues stabiles Niveau erreicht hat und neu eingeschwungen ist. Damit endet die fruchtbare Zeit.
Wann kommen die Wechseljahre und wie lange dauern sie?
Wann dieser Prozess eintritt und wie lange er andauert ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich und individuell. Auch ob dabei Beschwerden auftreten oder nicht ist ein ganz individuelles Geschehen.Das hat mit genetischen Faktoren zu tun und ähnelt sich deshalb oft innerhalb einer Familie, aber auch äußere Faktoren wie Lebensverlauf, Erkrankungen oder auch Operationen kommen dabei zum Tragen. Man kann aber allgemein sagen, dass die Wechseljahre meistens bei Frauen zwischen dem 38. und dem 50. Lebensjahr stattfinden.
Die Wechseljahre können also eine sehr lange Phase im Leben einer Frau sein, auch wenn wir das oft gar nicht so deutlich wahrnehmen. Natürlich ist es möglich, in dieser Zeit auch ein Kind empfangen zu können.
Die Wechseljahre sind ein Prozess und kein Ereignis, welches die Frau durchschreitet. All die körperliche und emotionale Energie, mit der uns die Natur ausgestattet hat, um gebären zu können, wird Schritt für Schritt frei. Diese Kraft ist phänomenal und stark und steht uns somit wieder frei zu Verfügung.
Es ist ein intensiver und reicher Prozess, der nicht nur auf der körperlichen Ebene abläuft, sondern auch spirituelle Bereiche berührt.
Wie fruchtbar ist die Frau vor den Wechseljahren und bis hin zur Menopause?
Mädchen zeigen schon vorgeburtlich mit der unglaublichen Anzahl von 6 Millionen Eizellen, wie die Natur mit dem Prinzip des Überschwangs und der Üppigkeit uns scheinbar verschwenderisch mit Fruchtbarkeit überflutet.
Bis zum Eintritt in die Pubertät haben wir unseren Reichtum an Eizellen auf ungefähr 20.000 Eizellen verringert und nur 400 Eizellen werden dann tatsächlich als fortpflanzungswürdig in den Ring geschickt.
Das Optimum der Fruchtbarkeit einer Frau liegt ca. bei 25 Jahren, danach nimmt diese kontinuierlich ab.
Das durchschnittliche Alter der Erstgebärenden liegt bei uns bei ca. 32 Jahren, das bedeutet, dass wir die ersten Kinder erst bei deutlich abnehmender Fruchtbarkeit empfangen.
Die Menopause, also der Zeitpunkt der letzten Regel, tritt dann ein, wenn nahezu alle Eizellen aufgebraucht sind. Das geschieht ganz individuell bei jeder Frau unterschiedlich, aber häufig in dem Zeitraum zwischen 45 und 55 Jahren. Nahezu alle Eizellen aufgebraucht bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass auch zu diesem Zeitpunkt keine Schwangerschaft mehr eintreten könnte.
Davon geht man erst aus, wenn mehr als ein Jahr lang keine Regelblutung mehr aufgetreten ist.
Woran merke ich, dass die Menopause beginnt?
Sie kündigt sich z.B. durch eine langsam beginnende Veränderung der Periode an. Dabei kann die Blutmenge anders sein als gewohnt und auch die Zeit der Blutung kann sich verändern.
Manche Frauen stellen vielleicht auch eine zunehmende Tendenz zu trockenen Schleimhäuten fest, nicht nur im Vaginalbereich, auch die Augen, der Nasen-Rachenraum und der gesamte Urogenitalbereich können davon betroffen sein.
Die Liebeslust kann sich ebenfalls verändern, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen können auftreten und Schwitzattacken die Auswahl der Kleidung diktieren.
Was passiert in mir während der Wechsljahre?
Durch den Hormonumschwung und die dadurch entstehenden hormonellen Dysbalancen, können sich Zyklen ohne Eisprung, ohne Menstruation und wieder regelmäßig auftretenden Zyklen mit Eisprung und sehr fruchtbarer Zeit abwechseln. Der Körper beginnt seine hormonelle Situation neu einzuschwingen, wofür er Zeit benötigt. Neu dabei ist für uns das Ausbleiben der Regelmäßigkeit, der Vorhersehbarkeit, der Planbarkeit, die wir bis dahin gewohnt und auf die wir vielleicht auch angewiesen waren, wenn wir natürlich verhütet haben. Dieser Zustand berührt unseren meist durchgeplanten Alltag. Vielleicht macht uns dieser „Zustand“ auch manchmal einen Strich durch die Rechnung und lässt uns dabei mitunter etwas verunsichert zurück, vor allem wenn es um das Thema Verhütung geht. Besonders in dieser Lebensphase ist eine wirklich für Sie passende Verhütung wichtig, wenn Sie sich kein Kind (mehr) wünschen. Andererseits kann aber auch gerade in dieser, ja doch langen Zeit des Wechsels, ebenso der Wunsch eine Familie zu gründen und Mutter zu werden zum aktuelle Lebensplan werden auf den es einzugehen gilt.
Unterstützen kann sie in der Zeit der Wechseljahre eine gute Beratung und Behandlung bei Ihrer Ärztin oder Frauennaturheilkundlichen Therapeutin. Auch eine Behandlung mit der Therapeutischen Frauen-Massage TFM© hilft dem Körper sich hormonell besser auszubalancieren zu können oder auch die Fruchtbarkeit zu fördern. Info’s dazu gibt es unter:
www.therapeutischefrauenmassage.de
Oder Sie nutzen die freiwerdenden Energien um neue Ideen zu kreieren und umzusetzen, Projekte zu starten und „auf die Welt“ zu bringen. Ein Frauenleben ist so gesehen in jeder Lebensphase fruchtbar und auf das „Ja“ als naheliegende Antwort auf die eingehende Frage, steht am Ende doch besser das „alles ist möglich“.
Autor: Ulla Christine Gaßner, Heilpraktikerin
Thema: Kann man in den Wechseljahren Schwanger werden
Webseite: http://www.naturheilt.net