Die Schatzsuche nach dem Ungesagten
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Frühstückstisch und Ihr Partner, bzw. Ihre Partnerin sagt: „Nimm doch noch ein Stück Butter.“ Sie antworten „Nein danke“ und denken aber: „Will Sie mich umbringen? Meine Cholesterinwerte!“ oder: „Weiß er denn nicht, dass ich gerade Diät mache? Will er, dass ich noch dicker werde?“
Vielleicht ist das Beispiel zu banal, soll es lediglich deutlich machen, dass das, was in unseren Köpfen vorgeht - unsere Interpretation von den Dingen – uns eine Realität erschafft, die alles Mögliche ist, nur das eine mit Sicherheit nicht: exakt das, was uns der Partner gerade mitteilen wollte.
Die Kommunikationstheoretiker nennen diesen Umstand „Konstruktivismus“. Sie treffen die Aussage: Eine Realität gibt es nicht.
Alles was wir erleben und empfinden ist durch uns konstruiert, basierend auf unseren eigenen Filtern, entstanden durch persönliche Erfahrungen und beeinflusst durch die jeweilige Tagesstimmung. Wir nehmen wahr, interpretieren und bewerten.
Um Gottes Willen, werden Sie sagen. Kommunikation – verstehen und verstanden werden ist also unmöglich? Aussichtslos? Kompliziert? Wie anstrengend!
Oder macht das nicht alles plötzlich ganz einfach?
Mit diesem Hintergrundwissen im Kopf erkennen wir nun, wie unsere Interpretationsstimme innerlich ihre Arbeit macht, wie sie knurrt und grummelt, bewertet, sich innerlich verteidigt… „Halt! Stopp! Können Sie jetzt sagen. „Vielleicht ist das gar nicht so gemeint? Was will er oder sie mir eigentlich gerade sagen?“ Und damit sind Sie schon voll auf dem Weg zu einem liebevollen Interesse, auf Spurensuche nach den Bedürfnissen Ihres Partners / Ihrer Partnerin oder gar Ihren eigenen …und unser innerer Dolmetscher kann sich entspannen.
Das Geheimnis heißt - fragen, sagen, lassen.
Das Beispiel mit der Butter ist vielleicht zu banal, deshalb nehmen wir ein anderes:
Nehmen Sie an, Sie hätten sich gestern verabredet, wollen gemeinsam ins Kino gehen. Jetzt, kurz bevor es losgehen soll, sagt Ihre Partnerin ab. „Na toll“ denken Sie sich. „Immer das Gleiche!“. „Hätte sie das nicht früher sagen können?“ oder „Bin ich ihr nicht wichtig genug?“ Sie sagen aber „Kein Problem. Dann gehe ich eben alleine“
Sie denkt sich vielleicht „Ich habe Bauchschmerzen, aber ich hätte ihn so gerne neben mir gehabt und vielleicht eine Serie angeguckt. Wie schade.“ Beide sind enttäuscht.
Das Problem: Sie hat es nicht gesagt… und er hat nicht gefragt
Jetzt verändern wir das Szenario:
Sie sagt ab. Er reagiert verärgert: „Immer lässt du mich hängen!“ verteidigt sich. „Das stimmt doch gar nicht!“ „Nie mache ich es Dir recht!“ Es kommt zum Streit. Beide sind verletzt.
Was ist hier passiert?
Zuerst einmal aufgepasst: Die Worte „Immer“, oder „Nie“ können Sie gleich aus Ihrem Vokabular streichen. Sie sind keine Bestandteile einer sorgsamen Kommunikation. Und:
Wir finden hier reine DU-Botschaften. Sind als Vorwürfe gedacht und kommen auch so an. Das können wir uns als reife liebevolle Erwachsene einfach sparen. Keiner möchte belehrt oder kritisiert werden. Erwachsene nicht und Kinder im Übrigen auch nicht.
Aber ich bin doch enttäuscht, sagen sie. Darf ich das jetzt nicht sagen? Doch, natürlich. Sagen Sie es.
Genauso wie sie es empfinden...unverstellt, ungeschminkt. Sehen wir mal was passiert:
Er: „Ich bin enttäuscht! Ich hatte mich so auf den Abend gefreut!“
Sie: „Ich auch, aber ich habe solche Bauchschmerzen.“
Er: „Wie schade. Ich möchte den Film gerne sehen.“ „Auch dich würde ich gerne sehen“ Sie: „Auch ich würde dich gerne sehen. Und den Film auch.“ Wie es weiter geht, können Sie sich selber ausdenken. Üben Sie!
Mit ICH-Botschaften. Einfach, oder?
Jetzt noch die Variante mit den Fragen:
Er: „Was ist los? Warum sagst Du so kurzfristig ab?“
Sie: „Ich hatte bis zum Schluss gehofft, die Schmerzen werden besser.
Ich habe eine Tablette genommen. Es hat nur nicht geholfen.
Möchtest Du alleine ins Kino?“
Alternativ, können wir sie fragen lassen: „Möchtest Du zu mir kommen und wir schauen eine Serie?“
Üben Sie! Mit Fragen.
Könnte spannend werden was dabei rauskommt.
Vielleicht hasst sie ja auch nur Actionfilme oder hat im Kino Platzangst. Wer weiß. Fragen Sie nach und versuchen Sie nicht zu bewerten.
Jetzt noch die Variante mit dem Lassen.
Was ist damit gemeint?
Das Lassen ist für Fortgeschrittene.
Es funktioniert mit einer Voraussetzung: Sie sind mit sich im Reinen und sie unterstellen Ihrem Partner / Ihrer Partnerin, dass er / sie Sie liebt.
Also nehmen wir das Beispiel noch einmal:
Sie sagt ab.
„Schon zum siebten Mal“ denkt er. „Was ist da wohl wieder los?“. „Aber wenn es wichtig wäre, würde sie es mir sagen“. „Vielleicht braucht sie einfach ihre Ruhe.“
Er: „In Ordnung. Brauchst Du etwas?“
Sie: „Nein, nein. Viel Spaß Dir im Kino. Sehen wir uns morgen?“
Vielleicht hätte sie ihm eine Menge zu sagen und wartet, dass er fragt. Das kann er machen, muss er aber nicht. Denn das ist nicht sein Job. Das ist ihrer.
Vielleicht weiß er, dass da was brodelt unter der Oberfläche. Er kennt das. Es kommt immer mal wieder vor, dass sie sich zurückzieht. Aber er liebt sie trotzdem. Auch wenn sie ihn ab und zu versetzt. Denn es hat nichts mit ihm zu tun.
Er hat früher versucht, sie da raus zu holen. Es hat nicht funktioniert. An solchen Tagen ist sie unausstehlich. Das weiß sie selbst und schlägt trotzdem wild um sich. Da kann sie nichts dagegen tun. Er liebt sie trotzdem, trotz dieser Macke…
Der wiederkehrende Konflikt
Nun, das war fürs Erste das kleine Einmaleins.
Gut, wenn man das im Hinterkopf hat. Gut, wenn beide daran arbeiten.
Was aber ist, wenn es immer wieder hakt? Wenn er oder sie immer wieder mit Vorwürfen kommt? Oder wenn einer von beiden immer wieder Vorwürfe hört, egal wie sorgfältig man formuliert? Oft entwickelt sich dann eine Spirale aus Angriff und Verteidigung.
Wenn Sie das erkennen, dann halten Sie das Spiel erst einmal an. Spielen Sie den Ball nicht zurück. Nehmen Sie den Ball an. Betrachten Sie ihn ruhig und wenn Sie können liebevoll.
Nehmen Sie Ihre Empfindungen wahr. Was fühlen Sie? Wut, Schmerz, Trauer, Angst?
Hat dieses Gefühl nur mit dem jetzt und hier zu tun?
Die Vehemenz der Empfindung, ist sie der Situation angemessen?
Wie alt fühlen Sie sich gerade? Kommt da etwas Altes hoch? Woran werden Sie erinnert?
Wir alle tragen Verletzungen in uns, die aus unserer Vergangenheit stammen. Wir alle! Gefühle aus Situationen, in denen wir uns hilflos gefühlt haben, ohnmächtig, verlassen, voller Wut und Angst, gehen mit der heutigen Situation in Resonanz und vervielfachen einen Schmerz, für den Ihr Partner vielleicht gar nicht so viel kann.
Wenn Sie können, teilen Sie ihrem Partner mit, wie es Ihnen gerade geht.
Sagen Sie zum Beispiel „Entschuldige, ich merke gerade, dass mich unser Gespräch unendlich traurig macht. Ich weiß gar nicht, ob das mit unserem Thema zu tun hat. Können wir das kurz vertagen?“
Und dann überlegen Sie, was Sie sich wünschen.
Was für ein Bedürfnis haben Sie jetzt… oder generell… oder speziell zu diesem Thema?
Versuchen Sie eine Bitte zu formulieren.
Zum Beispiel „Ich fühle mich immer so verletzt, wenn du zu spät kommst. Könntest Du vielleicht versuchen, etwas pünktlicher zu werden? Oder falls du es nicht schaffst, einfach kurz rechtzeitig eine Nachricht schicken?“
…oder „Könntest Du mich mal kurz in den Arm nehmen?“
…oder „Ich glaube, ich brauche manchmal einfach ein bisschen Zeit für mich, könnten wir versuchen dafür eine Lösung zu finden?“
…oder, oder…
Teilen Sie Ihr Bedürfnis mit, aber ohne Vorwurf und ohne Erwartung auf Erfüllung.
Fragen Sie nach den Gefühlen Ihres Partners. Was hat er oder sie für Bedürfnisse? Bewerten Sie sie nicht.
Vielleicht gibt es eine Schnittmenge.
Der eigene Anteil
Wenn Sie merken, dass Ihr Partner gar nicht der richtige Adressat für Ihr Bedürfnis ist, überlegen Sie, woran es liegen könnte, dass Sie sich dennoch mit diesem Bedürfnis immer wieder an ihn wenden und versuchen Sie herauszufinden, was Sie selber für sich tun können.
Ein Beispiel:
Immer, wenn Ihr Partner nicht da ist, fühlen Sie sich einsam und verlassen. Sie fühlen einen wütenden Schmerz. Aber Sie können ja nicht durch die Welt gehen wie Siamesische Zwillinge. Das ist selbst Ihnen klar.
Was können Sie jetzt für sich tun?
Versuchen Sie herauszufinden, welches Bedürfnis hinter diesem Verlassenheitsgefühl steckt. Möchten Sie gesehen werden? Benötigen Sie Aufmerksamkeit? Zustimmung?
Wie könnten Sie sich selber diese Aufmerksamkeit geben?
Richten Sie einmal den Fokus ganz auf sich. Was brauchen Sie jetzt?
Haben Sie das gelernt?
Können Sie das üben? Probieren Sie es einmal.
Es könnte spannend sein.
Schweigen
Auch Schweigen ist Kommunikation. Und was für eine!
Gekonntes Schweigen bringt Ihr Gegenüber ins Reden. Denn es kommentiert nicht, es lässt Raum. Signalisieren Sie Aufmerksamkeit!
Schweigen kann auch Pause bedeuten, Zeit zum Nachdenken, um sich zu sortieren. Ein kurzer Ausstieg aus der Drama-Spirale.
Aber Schweigen kann aber auch ein Konzentrat des Vorwurfs sein, eine Strafe.
Vermeiden Sie dann, darauf einzugehen. Lassen sie es stehen, bewerten Sie es nicht. Es ist an Ihrem Partner, sein Bedürfnis zu formulieren.
Ein paar Tricks
Reden hilft
Schweigen (lassen) manchmal auch
Fragen Sie nach
Was steckt dahinter?
Suchen Sie das Gefühl und das Bedürfnis welches hinter dem Gesagten steckt. Auch bei sich selbst.
Lassen Sie die Kirche im Dorf
Vermeiden Sie Interpretation und Bewertung und bleiben Sie gelassen.
ICH-Botschaften verwenden
Äußern Sie Ihre Gefühle. Aber bitte ohne Schuldzuweisung!
Ich fange bei mir selber an
Nur an sich selbst kann man etwas ändern.
Und das ändert auch das Miteinander!
Und noch ein kleiner Exkurs zum Thema Wahrheit
Genau wie wir ein schönes Kleid tragen, wählen wir mit Bedacht aus, was wir wann, wem und wie sagen. Etwas Ungesagtes oder stark Geschöntes muss nicht immer gleich ein Verbrechen sein. Vielleicht entspringt es einer Unsicherheit und ist eigentlich ein Ausdruck von Respekt oder auch Fürsorge…?
Fragen Sie nach!
Abschließend eine kurze Übersicht zur Kommunikationstheorie, als Spickzettel zum Üben. Viel Spaß damit!
Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg
Weit über ein Kommunikationstraining hinausgehend, stellt die GFK eher eine Handlungsanleitung dar, welche zu mehr Freude und Vertrauen im Leben führen soll. Im Vordergrund steht hierbei eine einfühlsame Wertschätzung für sich selbst und den anderen.
Das Handlungskonzept teilt sich auf in vier Stufen:
Beobachtung – Gefühl – Bedürfnis - Bitte
Beobachtung
Mit achtsamer Beobachtung ohne jede Bewertung hinterfragen Sie, worum es im Gespräch tatsächlich geht.
Gefühl
Versuchen Sie herauszufinden welche Gefühle beim Absender hinter den Botschaften stecken. Teilen Sie dann Ihrem Partner (ohne Vorwurf!) mit, welche Gefühle bei Ihnen ausgelöst wurden.
Dabei unterscheidet man zwischen echten Grundgefühlen, von denen es nur wenige gibt (z.B. Angst, Lust und Freude) und abgeleiteten Gefühlen.
Wut zum Beispiel ist kein Gefühl, sondern ein Botschafter, der immer dann erscheint, wenn wir für unser Grundgefühl „Angst“ jemand anderen verantwortlich machen. Man spricht dann von einem Gefühl zweiter Ordnung, hinter dem man ein Urteil herausfiltern kann.
Bedürfnis
Gehen Sie mit sorgsamen Fragen und Empathie auf Spurensuche, welches tatsächliche Bedürfnis hinter dem Gesagten steckt.
Bitte
Abschließend dürfen Sie eine liebevolle und wertschätzende Bitte formulieren - mit Respekt vor sich selbst und dem Partner - eine Bitte ohne Wertung, ohne Urteil und ohne Schuldzuweisung.
Die GFK ist grundsätzlich ein gutes Mittel um mit sich selbst in Kontakt zu bleiben und sich selbst und andere wertzuschätzen. Mit der abschließenden Formulierung einer Bitte ist man bereits automatisch im Prozess der Lösungsfindung angekommen.
Die vier Seiten einer Nachricht nach Friedemann Schulz von Thun
Diese Theorie basiert auf der Grundannahme, dass hinter jedem Gesagtem vier Informationsebenen zu entdecken sind. Gehen Sie auch hier auf Spurensuche.
Zum Beispiel:
Die Ampel ist grün“ oder: „ich habe fünfmal angerufen“
Was könnte hinter dieser Information tatsächlich stecken?
Sachebene
(oder: worüber ich informiere)
Die Ampel steht auf grün
Appellebene
(oder: wozu ich dich veranlassen möchte)
z.B. gib ein bisschen Gas, dann schaffen wir es noch Achtung: das ist die Manipulations- und Einflussebene!
Beziehungsebene
(oder: was ich von dir halte und wie wir zu einander stehen)
z.B. ich halte dich für hilfsbedürftig (Schüler-Lehrer oder auch Eltern-Kind Beziehung?)
Selbstoffenbarung
(oder: was ich von mir selbst kundgebe)
Allgemein: ich spreche deutsch, ich bin wach und aufmerksam… möglicherweise aber auch: ich habe es eilig.
Besonderheiten:
Zum Beispiel Inkongruente Nachrichten („ich bewundere deine Kochkünste“ oder: „es ist alles in Ordnung“) - Widersprüchliche Handlungsaufforderungen, Empfänger ist in Zwickmühle - Melden Sie Ihre Verwirrung zurück.
Das Wissen über diese vier Seiten sensibilisiert uns für die Wahrnehmung unserer Wünsche und für die Wirkungen die unsere Botschaften beim Empfänger auslösen können.
Wenn wir wieder und wieder in Konflikten landen, lohnt es sich einmal hinzusehen, ob nicht eine Seite unserer Nachricht beim Gegenüber einen Widerstand ausgelöst hat.
Aber auch beim Empfangen von Nachrichten lohnt es sich hinzusehen, mit welchen „Ohren“ (Beziehungsohr, Sachohr, Selbstoffenbarungsohr…) wir bevorzugt Nachrichten entschlüsseln. So gibt es zum Beispiel Neigungen überdurchschnittlich viele
Beziehungsbotschaften zu hören („Was hält er von mir?“) bzw. alles als Selbstoffenbarung abzutun („das sagt sie nur, weil sie einen schlechten Tag hatte“).
Mit diesem Wissen können hinterfragen, ob das was bei Ihnen ankommt, wirklich in der Absicht des Senders stand.
Das Modell der Transaktionsanalyse nach Eric Berne
Eric Berne behauptete, dass jeder Mensch, egal in welchem Alter, seine Eltern in sich trage und automatisch das Verhalten der eigenen Eltern oder von Vorbildern imitieren würde. Das heißt, wir korrigieren, weisen zurecht, bevormunden und bemuttern. Diese Verhaltensweisen fallen für Berne unter die Kategorie des Eltern-Ichs.
Im Kontrast dazu bewahrt jeder Mensch aber auch das Kind in sich.
Wenn ein Akteur herumalbert, trotzig ist, naiv, phantasievoll oder auch unsicher, dann bewegt er sich in dem Bereich des Kind-Ichs.
Das Erwachsenen-Ich ist die Basis für eine objektive, wohlüberlegte und respektvolle Kommunikation, wie man es von einem reifen Erwachsenen erwarten würde.
Er unterscheidet in der Kommunikation komplementäre und gekreuzte Transaktionen:
Die komplementäre Transaktion, die auch parallele Transaktion genannt wird, ist im Grunde genommen die Transaktion, die ohne Reibung verläuft und erwartet wird. Sie tritt ein, wenn sich zwei Personen aus dem Erwachsenen-Ich heraus unterhalten, also respektvoll miteinander umgehen, oder wenn jemand aus dem Erwachsenen-Ich mit einem jüngeren Menschen spricht, der aus dem Kind-Ich heraus antwortet.
Beispiel:
Person A (Erwachsenen-Ich):
„Könnten Sie bitte Ihr Auto umparken? Ich kann leider aus meiner Parklücke nicht heraus.“
Person B (Erwachsenen-Ich):
„Selbstverständlich. Warten Sie einen Moment.“
oder:
Person A (Eltern-Ich):
„Ich hatte dir doch gesagt, dass du dein Fahrrad abschließen sollst.“
Person B (Kind-Ich):
„Das hab‘ ich halt vergessen.“
Diese Transaktionen laufen reibungslos ab, weil sie dem entsprechen, was wir von der Hierarchie her erwarten. Damit können wir umgehen.
Weniger erfolgreich ist der zweite Typ der Kommunikation: Die gekreuzte Transaktion Sie tritt dann zum Beispiel ein, wenn sich Person A respektvoll an Person B wendet, also aus dem Erwachsenen-Ich an das Erwachsenen-Ich des anderen appelliert, Person B aber trotzig reagiert, also aus dem Kind-Ich heraus.
Beispiel:
Person A (Erwachsenen-Ich):
„Könnten Sie bitte Ihr Auto umparken? Ich kann leider aus meiner Parklücke nicht heraus.“
Person B (Kind-Ich):
„Da habe ich jetzt keine Lust darauf.“
Hier kommt es zu Irritationen. Möglicherweise hat Person B Ihre höfliche Bitte als Bevormundung eines Eltern-Ichs empfunden und sich deshalb in die Kind-Ebene begeben. Hinterfragen Sie. Es hat möglicherweise nichts mit Ihnen zu tun.
Autor: Diana Iglesis
Thema: Kommunikation in der Partnerschaft
Webseite: http://www.loesungen-nhp.de