Wann hört die Pubertät (endlich) auf?

Mit dem Begriff Pubertät assoziieren Eltern und Lehrer wahrscheinlich oft eine sehr anstrengende Zeit mit Jugendlichen, die geprägt ist von Auseinandersetzungen, emotionalen Schwankungen und körperlichen Veränderungen.

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All das ist sicherlich richtig, doch soll dieser Artikel dazu beitragen, ganzheitlich auf die Heranwachsenden zu schauen, ihre Situation einmal aus ihrer Sicht zu betrachten, um dann eine Haltung ihnen gegenüber einnehmen zu können, die nicht geprägt ist von Rechtfertigung, Durchsetzungskraft, Macht, Kontrolle oder eben einem Verlust von alldem. Für Eltern bedeutet der Übergang von der Kindheit über die Pubertät zum Erwachsensein der Kinder ein Wandel von Erziehung und Kontrolle über eine Phase des immer mehr Loslassens hin zu einer Begleitung der Jugendlichen, um ihnen dann auf Augenhöhe begegnen zu können.

Für beide Seiten ist es eine Entwicklungsphase, die sehr davon geprägt ist, wie wir auf unser Gegenüber schauen und wie gut die Beziehung und die Bindung sind, die wir im Laufe der Kindheit zu den Heranwachsenden aufgebaut haben. Nach diesem etwas übergeordneten Blick möchte ich nun auf die einzelnen Kennzeichen, Phasen und Ebenen eingehen, die die Pubertät im Besonderen betreffen. 

Auf welchen Ebenen findet die Pubertät statt?

Die Pubertät findet auf verschiedenen Ebenen der menschlichen Person statt. Am augenscheinlichsten ist natürlich die körperliche Ebene. Doch auch das Denken, also die kognitive Ebene verändert sich bei den Jugendlichen, ebenso wie die emotionale und soziale. All diese Veränderungen haben ihren Ursprung in der Veränderung des Gehirns. Ich möchte hier sozusagen von außen nach innen, vom Auffälligen zum Verborgenen gehen. Festmachen möchte ich das jeweilige Ende einer Entwicklung anhand der Theorie der Entwicklungsaufgaben von Robert J. Havinghurst, einem US-amerikanischen Erziehungswissenschaftler und Soziologen (1900 bis 1991).

Welche Entwicklungsaufgaben gibt es im Allgemeinen und in der Pubertät im Besonderen?

Jedes Alter eines Menschen geht mit bestimmten Entwicklungsaufgaben einher, so ist z. B. die Aufgabe der Babies und Kleinkinder bis 2 Jahre eine Bindung zu den Bezugspersonen aufzubauen; zu lernen, dass Personen und Dinge weiterbestehen, auch wenn sie sie nicht mehr sehen (Objektpermanenz); erste Bewegungsabläufe zu kontrollieren und einfache Zusammenhänge zu begreifen. Für ältere Kinder – ich verkürze hier die Theorie von Havinghurst, um nur die wichtigsten Aufgaben zu nennen – ist es wichtig, sprechen zu lernen, motorische Fähigkeiten weiterzuentwickeln, später dann sich mit einem Geschlecht zu identifizieren, Entscheidungen selber zu treffen, sich in Gruppen zurechtzufinden, soziale Kompetenzen zu erwerben, Kulturtechniken zu erlernen und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Aber auch das Erwachsenenalter kennt Entwicklungsaufgaben, z. B. Übernahme der Verantwortung für eine eigene Familie, persönliche Weiterentwicklung und später noch eine Phase des Rückblicks und der Akzeptanz des eigenen Lebens.

Jetzt soll es aber um die Entwicklungsaufgaben im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, bzw. von 18 bis 25 Jahren gehen. Vielleicht mag es den ein oder anderen Leser wundern, dass der Zeitraum hier bis zum 25. Lebensjahr gewählt wird. Auch der amerikanische Neurobiologe und Buchautor Daniel J. Siegel beschreibt die Zeitspanne der Pubertät bzw. der Adoleszenz vom 12. bis zum 24. Lebensjahr (s. S. 11 Aufruhr im Kopf, D. J. Siegel). In diese Jahre fallen die Entwicklungsaufgaben der körperlichen Reifung, der größeren kognitiven Leistungen, die Fähigkeit zur Gemeinschaft mit Gleichaltrigen auch und besonders mit denen des anderen Geschlechts, Ausprägung der eigenen Identität in der Geschlechterrolle,  die Abnabelung von den Eltern, die Verfeinerung eines moralischen Bewusstseins und die Berufswahl. Wenn wir von diesen Entwicklungsaufgaben ausgehen, ergeben sich erste Ansätze zur Beantwortung der Frage, wann die Pubertät aufhört: wenn die oben genannten „Aufgaben“ abgeschlossen sind.

Was kennzeichnet die Zeit der Pubertät?

1. Wie sind die körperlichen Veränderungen in der Pubertät?

Das deutlichste Zeichen für den Übergang von der Kindheit zur Pubertät ist der „pubertäre Wachstumsschub“. Die Kinder wachsen in der Regel im Alter zwischen 12 und 15 Jahren stark, die Körperproportionen ändern sich, oft verschwindet das Kindliche im Gesicht. Es wird markanter und oft sprießen die ersten Pickel. Der erste Bartwuchs setzt ein, die Mädchen bekommen ihre Periode (heute jedoch auch häufiger schon vor dem 12. Geburtstag!) und ihre Brust wächst. Ausgelöst werden diese Veränderungen von den Geschlechtshormonen, in der Hauptsache den Östrogenen bei den Mädchen und dem Testosteron bei den Jungs. Sie bewirken letztendlich die Geschlechtsreife und bringen den ganzen Veränderungsprozess in Gang. Hier könnte man jetzt sagen, dass die Pubertät auf der körperlichen Ebene abgeschlossen ist, wenn die Kinder ausgewachsen sind und die Geschlechtsreife erreicht haben. Dies ist oft mit 16 oder 17 Jahren der Fall. In diesen Bereich gehört auch das wachsende Interesse am anderen Geschlecht. Es setzt in gewisser Hinsicht voraus, dass der Jugendliche weiß, wer oder was er/sie ist. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht auf die Problematik der besonderen sexuellen Identitäten eingehen, da dies sicher ein eigener Bereich ist. Die meisten Jugendlichen finden ihre Identität entweder im Mann- oder Frau-Sein. Das zeigt sich in ihrer Kleiderauswahl; oft fangen Mädchen in diesem Alter an, sich zu schminken, vermehrt auf Mode und Weiblichkeit zu achten; die Jungs wollen cool sein, die Frisur verändert sich, etc. Doch es gibt noch weitere Bereiche, die etwas länger brauchen, bis sie mehr oder weniger voll entwickelt sind.

2. Welche emotionalen und kognitiven Veränderungen prägen die Pubertät?

Ein weiteres Merkmal für diese Entwicklungsphase ist die emotionale Instabilität der Jugendlichen. Mit ca. 14 Jahren beginnen die Jugendlichen ein eigenes Wertesystem zu erstellen. Sie setzen sich kritisch mit ihrer Umwelt auseinander, sie hinterfragen mehr und versuchen ihre eigene Position in Familie und Gesellschaft zu finden und zu vertreten. Dabei lösen sie sich von der bis dahin oft noch (unbewussten) Vorstellung, dass Eltern alles wissen, können bzw. richtig machen. Das führt zu Verunsicherung und manchmal zu Haltlosigkeit. Was gilt jetzt? Wer hat Recht? Was ist wirklich wichtig und richtig? Sie machen sich also Gedanken über größere Zusammenhänge und sie können abstrakter denken. Sie vergleichen ihre Lebensweise mit der ihrer Freunde. Hier passiert es oft, dass das Umfeld der Freunde als interessanter – weil einfach „anders“ – empfunden wird, als das eigene bekannte Umfeld der Jugendlichen. Das Neue, das Andere reizt und ist spannend. In diesem Alter suchen Jugendliche auch oft den „Kick“, das besondere Erlebnis, Aufregung und Spannung. Dies führt manchmal zu sehr gefährlichen Verhaltensweisen. All dies bringt emotionale Spannungen mit sich und wir erleben die Kinder oft reizbar, verärgert, wütend, rücksichtslos und/oder respektlos. Sicheres Terrain zu verlassen und sich auf etwas Neues einzulassen löst häufig auch Ängste und Verunsicherung aus. Auch diese negativen Gefühle werden oft nach außen durch Reizbarkeit ausagiert, denn kein Jugendlicher möchte zugeben, dass er Angst hat. Gerade wenn es um sehr emotionale Auseinandersetzungen geht, ist auf der einen Seite eine große Feinfühligkeit der Eltern gefordert, auf der anderen Seite ein gutes Maß gesunder Menschenverstand und eigene emotionale Stabilität. Wir sollten die Gefühle unserer Kinder ernst nehmen, sie jedoch nicht überbewerten bzw. uns nicht zu sehr mit „runterziehen“ lassen, denn gerade in der Zeit brauchen die Jugendlichen einen Halt, den sie in sich selbst nicht haben, und den wir nicht bieten können, wenn wir allzu sehr mitschwingen. Manchmal hilft hier der doch etwas abgedroschene Satz: „Es ist nur eine Phase.“, um sich auch als Eltern ein wenig über diese stürmische Zeit hinwegzuhelfen.
Sind also nun diese extremen Stimmungsschwankungen überwunden und die Fähigkeit ausgeprägt, abstrakt zu denken und eigene Werte zu vertreten, ist auch diese Entwicklungsaufgabe geschafft.

3. Welche sozialen Veränderungen finden in der Pubertät statt?

In die Zeit der beginnenden Pubertät fällt auch manchmal der Schulwechsel (hängt vom Bundesland ab), es werden neue Freundschaften geknüpft, die mit zunehmendem Alter auch intensiver gepflegt werden. Hier wird der Einfluss der Peergruppe wichtiger als der der Eltern. Es zählt, was die Freunde sagen, was bei denen angesagt ist und wie man bei ihnen ankommt. Für viele Eltern ist das ein schmerzlicher Prozess, zu sehen, dass man nicht mehr die wichtigste Instanz im Leben seiner Kinder ist. Es bedeutet auch in gewisser Hinsicht ein Kontrollverlust, denn auf die Freunde haben wir in der Regel keinen direkten Einfluss. In diesem Zusammenhang entstehen viele Konflikte zuhause, z. B. über die Frage, wie lange die Jugendlichen ausbleiben dürfen, welche Aktivitäten sie mitmachen dürfen, wieviel Taschengeld sie zur Verfügung haben, welche Kleidung getragen wird oder welches Handy gerade „in“ ist und angeschafft werden soll. Es sind nur einige Themen. Ich fand es damals sehr erleichternd, zu hören, dass diese Auseinandersetzungen zum einen normal aber auch wichtig sind. Wir Eltern sollten keine Angst haben, auch einmal NEIN zu sagen, denn damit sind wir auch für Kinder ein Vorbild, dass auch sie lernen, NEIN zu sagen. Und sicher ist es einfacher auf dem Gebiet der Kleidung, Frisur oder Handyausstattung zu streiten, als zu allem JA zu sagen und die Kinder quasi dazu zu „nötigen“ auf extremere Weise ihre Abnabelung von Zuhause zu demonstrieren, indem sie zu Drogen oder anderen illegalen Aktivitäten Zuflucht nehmen.

Nach einer Zeit des Abstandes zu den Eltern folgt häufig jedoch wieder eine Annäherung. Leider können wir Eltern nicht alle Erfahrungen an unsere Kinder weitergeben, sie müssen sie selbst machen. Hier fällt es schwer, die Jugendlichen dabei zu beobachten, wie sie so manchen „Umweg“ oder sogar „Irrweg“ gehen. Doch auch diese Wege sind notwendig für die Reifung und auch die Erkenntnis, dass Eltern eigentlich „doch recht hatten“ mit ihren Aussagen. Haben die Kinder das jedoch nie selbst erleben dürfen, bleibt immer ein Hunger nach dieser Art der Selbständigkeit. Diese Zeit ist auch wichtig, um zu lernen nach einem Fehler Verantwortung für eigene Handlungen zu übernehmen. Jugendliche müssen lernen, nach sinnvollen Maßstäben (die sie natürlich während ihrer Kindheit erlernt haben sollten), eigene Entscheidungen zu treffen. Ein kleines Beispiel kann deutlich machen, was ich meine: Wenn eine Mutter ihrem Sohn immer nur sagt, welchen Pullover er anziehen soll, ohne zu begründen warum gerade diesen und nicht den anderen, bleibt später eine Unsicherheit zurück, wenn der Pullover selbst ausgesucht werden soll. Die Entscheidungsinstanz bleibt die Mutter! Begründet sie jedoch ihre Auswahl: z. B. es ist heute zu kalt für ein T-Shirt; die Farbe dieses Pullovers passt besser zur Hose; der Pullover ist zu eng geworden oder ist kaputt, etc… hat das Kind Entscheidungskriterien gelernt, anhand derer es später Entscheidungen treffen kann. Das gilt für alle Bereiche des Lebens, natürlich nicht nur für die Auswahl von Kleidung! Viele tiefgreifender sind die Grundlagen für moralisches Handeln: Warum soll man nicht lügen? Warum darf man nicht stehlen? Was spricht gegen ein wenig Spaß beim Mobben? Etc.

4. Wie gliedert sich ein Jugendlicher in die Gesellschaft ein?

Havinghurst nennt als eine weitere Entwicklungsaufgabe für dieses Alter, die Entscheidung für einen Beruf. Je nachdem wie lange die Jugendlichen die Schule besuchen, stellt sich diese Frage früher oder später. Sicher ist der Eintritt ins Arbeitsleben – auch schon in der Ausbildung – ein sehr einschneidender Schritt und nimmt oft etwas von der Unbeschwertheit der Jugendlichen. Studenten hingegen sehen das Leben oft noch entspannter und selbstbestimmter. Doch auch sie müssen irgendwann ins Berufsleben einsteigen und auch die Studienauswahl ist ein erster Schritt ins Erwachsenenleben.

Man könnte also sagen, dass junge gesunde Menschen die Pubertät hinter sich gelassen haben, wenn:

  • sie körperlich ausgereift sind (Wachstum abgeschlossen, im Prinzip zeugungs- bzw. gebärfähig sind, die hormonelle Umstellung abgeschlossen ist). Starke Stimmungsschwankungen haben sich in der Regel auf ein „normales“ Maß eingependelt.
  • die Denkfähigkeit, d. h. die kognitiven Leistungen formal alle möglich sind, dazu gehören logische Schlussfolgerungen und abstrakte Denkvorgänge, die über das Sichtbare/Konkrete hinausgehen, es können Hypothesen gebildet und planvolle Handlungsabläufe erdacht werden
  • die Abhängigkeit von den Eltern beendet ist. Es bildet sich idealerweise eine Beziehung auf Augenhöhe aus, die auch anerkennt, dass die Elterngeneration wertvolle Hinweise geben kann. Der junge Erwachsene ist aber in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen.
  • der Kontakt zu Gleichaltrigen stabil ist. Es hat sich ein Freundeskreis ausgebildet, der sich gegenseitig stärken und unterstützen kann. Die Beziehung zum anderen Geschlecht wird bewusst und in der Regel als Ergänzung wahrgenommen. Dazu gehört, dass die eigene sexuelle Identität gefunden wurde.
  • das moralische Handeln verfeinert und das Gewissen weiter ausgebildet wurde. Der junge Erwachsene kann moralisch richtige Entscheidungen treffen (Irren bleibt aber menschlich!).
  • eine Berufswahl getroffen wurde. (Der ausgeübte Beruf ändert sich heute oft noch. Entscheidend ist, dass ein Weg eingeschlagen und zu Ende gegangen wurde.)

Es ergibt sich im Gesamtbild ein junger Erwachsener, der die nächsten Entwicklungsaufgaben angehen kann (z. B. Familie gründen, mehr Verantwortung im Beruf übernehmen etc.). Natürlich sind die Grenzen fließend und diese Aufzählung soll keine Liste zum Abhaken sein. Eltern sollten jedoch immer daran denken, dass sich in dieser Zeit, das Gehirn des Jugendlichen komplett neu strukturiert. Alte Verbindung werden abgebrochen, neue aufgebaut, erweitert und verbessert. Sehr schön dargestellt wird dieser Prozess in dem Film „Alles steht Kopf“!

Wie soll ich mich pubertierenden Jugendlichen gegenüber verhalten?

Er-ziehung ist immer auch eine Frage der Be-ziehung, d. h. jeder wird durch die Beziehung zu anderen Menschen gespiegelt und auch in Frage gestellt. Daher sind alle Konflikte, die wir durchleben auch immer ein Marker für unsere eigene Entwicklung, unsere Stärken ebenso wie für unsere Schwächen und erlittenen Verletzungen, die immer eine Rolle in der Beziehung zu anderen spielen. Daher stellt sich die Frage:

Wie ist unsere Haltung einem Pubertierenden gegenüber? Wie verhalte ich mich richtig, wenn es Schwierigkeiten in der Pubertät gibt?

Zitat Goethe: „Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“

In diesem Zitat von Goethe finden sich einige Anhaltspunkte, wie wir als Eltern, Lehrer oder Erzieher auf die jungen Menschen während der Pubertät eingehen können. Er gilt aber ebenso für jede Führungsposition.

Wenn Sie gerade mit einem pubertierenden Jugendlichen zu tun haben, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Was sehe ich in diesem jungen Menschen? (z. B. „Ein aufmüpfiges Kind, das ja noch keine Ahnung vom Leben hat, aber alles besser weiß.“, „Ein anstrengender Jugendlicher, der seine Gefühle nicht im Griff hat.“, „Ein junger Mensch, der prüft, was zu ihm passt und seine Grenzen kennenlernen will.“, etc.) positiv - negativ
  • Wie sehe ich meine Aufgabe diesem Jugendlichen gegenüber? (Ich sage, wo es lang geht. Ich stecke einen gewissen Rahmen ab, und lasse Freiheit zu, ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben. etc) Freiheit – Kontrolle
  • Wie soll der Jugendliche als Erwachsener sein? Welches Potenzial steckt in ihm oder ihr? Abhängig – verantwortungsbewusst
  • Was wird sich bei mir verändern, wenn sich der Jugendliche von mir ablöst? (Freiheit? Verlust? Sinnlosigkeit)

Dies sind nur einige Fragen, deren Beantwortung zeigt, warum wir so mit Pubertierenden umgehen, wie wir es tun. Halten wir selbst die Freiheit des anderen aus? Können wir mit Misserfolgen und deren Konsequenzen umgehen? Wollen wir immer die Kontrolle behalten? Wovor haben wir Angst, wenn wir die Jugendlichen in ihre „Freiheit“ entlassen?

Sicher sind das Fragen, die nicht erst in der Pubertät auftauchen, sondern eigentlich immer (in Abstufungen und Schweregraden) wenn sich die Kinder neue Freiräume erkämpfen wollen. Das ist das Übungsfeld für beide Parteien. Jugendliche fordern uns heraus, uns mit unserem eigenen Leben und Inneren auseinanderzusetzen und weiterzuentwickeln. Das ist die Kraft dieses Lebensalters: in Frage stellen, kreative Lösungen finden und Neues wagen.

Autor: Simone Rüssel
Thema: Wann ist die Pubertät vorbei
Webseite: https://www.praxis-ruessel.de

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