Was ist nonverbale Kommunikation?

Kommunikation „ohne Worte“ ... unsere Mimik verrät alles!

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Schon Paul Watzlawick hat einen wunderbaren Satz geprägt: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ und ja – das stimmt, denn unsere Mimik verrät mehr als den meisten Menschen lieb ist. Unser Körper sendet permanent Signale nach außen – ob es uns bewusst ist oder nicht und unser Gegenüber reagiert darauf.

Nach Mehrabian wird bspw. eine Nachricht zur zu 7 % über den reinen Inhalt, 38 % über die Stimme und 55 % über die Körpersprache vermittelt.

Vielleicht kennen Sie das Phänomen: Sie schauen Ihr Gegenüber an und innerhalb von Sekunden-Bruchteilen haben Sie ein Empfinden, wie sich Ihr Gegenüber gerade fühlt. Leider ist es in vielen Fällen so, dass die unbewusst empfangenen Signale nicht sauber decodiert (entschlüsselt) und damit „falsch“ interpretiert werden. Schlimmstenfalls entstehen dann Konflikte.

Auf die Fragestellung: „Lassen sich komplexe Sachverhalte nonverbal übermitteln?“  kommt von mir ein eindeutiges „Nein“.  Ich kann – vorausgesetzt ich bin in meiner Wahrnehmung sehr fein geschult – erkennen, welche Emotionen beispielsweise über die Mimik erkennbar sind, jedoch kann ich in keinster Weise ohne Dialog wissen, was der Hintergrund dieser Emotion ist. Ebenso wenig den Sachverhalt an sich.

Beispiel: Ich spreche gerade mit meiner Freundin und frage, ob sie daran gedacht hat, den Tisch für das geplante Abendessen zu reservieren. Sie zeigt mir in der Mimik einen Ausdruck von „Ärger“. Nun könnte es sein, dass sie:

  • sich darüber ärgert, dass ich ihr nicht vertraue ...
  • sie gerade noch in Gedanken war und an eine Situation z. B: von der Arbeit gedacht hat und sich über diese Situation ärgert.
  • sie gerade parallel einen Brief geöffnet hat, währenddessen ich das Reservierungsthema angefragt habe und in dem Brief etwas stand, was sie ärgert...
  • ...

Um wirklich herauszufinden, was der Hintergrund für das „Wahrgenommene“ ist, bleibt also nur die Möglichkeit, genau dies zu hinterfragen.

Was deutlich sichtbar wird, ist allerdings ob das was ich gerade verbal sage auch nonverbal über Mimik, Gestik, Körpersprache an sich, Stimmlage etc. kongruent – also stimmig ist. Wir Menschen spüren in der Regel sehr schnell, ob es passt oder nicht ...

Ich kann also nur herausfinden, was dahinter steckt, wenn ich den MUT habe meine Wahrnehmung anzusprechen. Das ist für viele Menschen eine große Herausforderung – lieben es die meisten Menschen, mal eher „NICHTS zu SAGEN“ ... des vermeintlich „lieben Friedens willens“.

Ungeachtet dessen, dass die nonverbale Kommunikation mehr umfasst als die reine Mimik, fokussiere ich im Folgenden ausschließlich auf unser Gesicht, denn unsere Mimik ist in der Lage alle Emotionen zu zeigen:

mimik gestik frau leiste

Unsere Mimik ist mit dem limbischen System / Emotionszentrum verdrahtet, das bedeutet, dass alle Wahrnehmungen / Gedanken etc. durch unser limbisches System gejagt werden, bevor die „Reaktion“ sichtbar wird. Wir befinden uns hier im Millisekundenbereich. Zurecht fragen Sie sich, kann „man“ das noch wahrnehmen? Ja – jeder Mensch kann dies wahrnehmen – herausfordern ist jedoch, dass wir Menschen dazu neigen Signale, die wir sehen nicht korrekt gebahnt haben, sprich – wir sehen etwas und interpretieren bzw. erkennen zwar eine Emotion und interpretieren die Signale nicht korrekt. So werden z. B. die Primäremotionen Angst und Ärger sehr oft miteinander verwechselt.

Wie entsteht dies?

Stellen Sie sich vor, eine Mutter steht gerade in der Küche und bereitet das Abendessen vor. Das Kind sitzt am Esstisch und malt. Vorausgegangen ist eine Meinungsverschiedenheit mit dem Partner – das Kind ist dabei im Raum und bekommt alles mit. Nachdem der Streit vorbei ist, steht es neben der Mutter, die sich gerade eine Träne aus den Augen wischt – das Kind umarmt die Mutter und sagt: „Mama - jetzt bist du traurig ...“ Die Mutter schaut das Kind an und sagt: „Nein – es ist alles in Ordnung.“

So passiert es täglich hundertausenden Familien. Erwachsene Menschen teilen den Kindern nicht korrekte Gefühle/Emotionen zu einer korrekten Wahrnehmung des Kindes mit ... und damit lernt das Kind:

  • Meine Wahrnehmung ist nicht in Ordnung
  • Ich bin nicht in Ordnung
  • Gefühle darf man nicht haben
  • Es vertraut der eigenen Intuition nicht mehr
  • ...

Nun – was sollte ich als Mensch über die Sprache der Mimik wissen?

  • Die Mimik ist wissenschaftlich der am besten untersuchte Bereich in der Gesamtkörpersprache
  • Die Mimik ist direkt mit unserem Emotionszentrum verbunden / verdrahtet.
  • Das Mimikresonanz ® Emotionssystem unterteilt in 12 Primäremotionen: Angst, Ärger, Trauer, Ekel, Freude, Überraschung, Verachtung sind die rein mimischen Primäremotionen sowie Schuld, Scham, Interesse, Liebe, Stolz, die mit Mimik und Körpersprache einhergehen.
  • Primäremotionen sind die Emotionen, die unser Verhalten und Erleben grundlegend beeinflussen.

Wenn wir als Menschen andere Menschen besser verstehen wollen, so dürfen wir in der Tat beginnen, die Sprache der Mimik und auch die Körpersprache wieder zu (er)lernen. Wir können dies prinzipiell, sind allerdings meist nicht so trainiert. Aus welchem Grund sollten wir dies tun, fragen Sie sich?

Menschen zu verstehen, ist die neue Währung des 21. Jahrhunderts

Dank unserer Spiegelneuronen, einem Resonanzsystem im Gehirn haben wir die Fähigkeit Stimmungen, Gefühle von unserem Gegenüber wahrzunehmen. Einmalig ist dabei die Erkenntnis, dass unsere Spiegelneuronen bereits Signale aussenden, wenn die Handlung einfach beobachtet wird. Spannend ist, dass wir Menschen dann automatisch (zumindest in den meisten Fällen) die Emotion spiegeln – lächeln Sie doch einfach mal, wenn Sie durch die Stadt gehen – blicken Sie in die Gesichter der anderen Menschen ... außer, dass vielleicht der ein oder andere irritiert ist, über so viel „Freude“ erleben Sie vermutlich, dass Ihre Gegenüber zurück lächeln ... bei Kleinkindern/Babys fällt dies besonders auf ... wenn Sie in bspw. in einen Kinderwagen blicken und das Baby sie anlächelt ... passiert was bei Ihnen? ... Richtig,  Sie lächeln zurück und öffnen Ihre Augen – heben die Stimme ...

Wie sieht Freude nun in der Mimik aus? Wir lächeln nicht nur, wenn wir uns freuen, wir lächeln neurobiologisch-sozial betrachtet aus vier Gründen:

  • Belohnungslächeln
  • Kooperationslächeln
  • Dominanzlächeln
  • Zensurlächeln

Spannend ist die Frage, wann das lächeln „echt erlebt“ ist ... hier ist unser äußere Augenringmuskel ein wichtiger Indikator. Ist dieser beteiligt - erkennbar daran, dass sich die äußere Augendeckfalte absenkt (zuverlässiges Signal) so ist die Freude in der Tat „echt erlebt“ bzw. emotional ausgelöst, also limbisch gesteuert. Ebenso ziehen sich die Mundwinkel nach oben.

Soziales Lächeln, beispielsweise Höflichkeitslächeln ist motorisch gesteuert – ohne Beteiligung des äußeren Augenringmuskels.

neutraler freudiger gesichtsausdruck frau

Gerade in der Digitalisierungswelle, benötigt es den Faktor „Mensch“ um dies positiv zu gestalten. Als Faustregel gilt hier m. E.: je höher der Digitalisierungsgrad umso mehr muss ich auf den Menschen als emotionales Wesen achten und den Fokus entsprechend legen.

Lust auf MEHR? Dann nutze Sie doch den Tagesworkshop und tun Sie gleichzeitig Gutes. Am besten gleich anmelden unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / Stichwort „GlückistJETZT“.

Autor: Alexandra Bilko-Pflaugner
Bilder: Bettina Volke
Thema: Was ist nonverbale Kommunikation
Webseite: https://erfrischend-anders.info

#Kommunikation

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