Wie du trotz Zukunftsangst Vertrauen ins Leben findest

Es gibt ein altes Sprichwort, das in seiner Simplizität eine tiefe Wahrheit enthält:
„Man muss nicht schneller rennen als der Bär – nur schneller als die anderen, die mit einem davonlaufen.“
Was auf den ersten Blick zynisch wirkt, offenbart eine wichtige gesellschaftliche Dynamik. Unser gesamtes System ist nämlich kein Naturgesetz, sondern ein künstlich geschaffenes Konstrukt. Es basiert auf Hierarchien, Quoten – und Stabilität um jeden Preis.
Das System ist ein Konstrukt – mit geregeltem Ausgang
Ob Schule, Universität, Arbeitswelt oder Sozialstruktur: Überall finden wir versteckte Quoten. Wenn zu viele Schüler durchfallen, wird der Stoff angepasst. Wenn an Universitäten zu viele bestehen, wird die Prüfung härter. Wenn in der Wirtschaft zu viele aufsteigen, wird die Messlatte erhöht. Das System ist nicht darauf ausgelegt, alle durchzulassen – es braucht immer einen „unten“, damit das „oben“ existieren kann. Das ist zynisch, aber kein persönliches Versagen.
Die Spitze profitiert – die Masse hält das System stabil
Oben sitzen meist die 10%, die das System steuern – durch Einfluss, Kapital oder Macht. Darunter die breite Masse der Arbeitskräfte, deren Energie das System überhaupt am Laufen hält. Ganz unten: eine gebrochene Minderheit, oft gezeichnet durch Sucht, Trauma oder vollständige Resignation. Doch dorthin fällt man nicht einfach so. Man muss sich, so hart das klingt, aktiv aufgeben. Und selbst dann ist es ein langer Weg.
Die meisten mit Sorgen gehören nicht zur untersten Schicht
Die Wahrheit ist: Wer sich heute Gedanken über Zukunft, Miete oder Arbeitsplatz macht, gehört fast nie zur ganz unteren Schicht. Die ganz unten haben keine Kraft mehr für Sorgen – sie kämpfen ums tägliche Überleben oder haben längst aufgegeben. Wer Sorgen hat, lebt noch, kämpft noch, hat noch Optionen.
Wir leben im Überfluss – selbst ganz unten
Unsere Gesellschaft ist objektiv die reichste, die es je gab. Selbst wer wenig hat, lebt heute oft besser als ein König vor noch nicht einmal 200 Jahren: sauberes Wasser, die besten Nahrungsmittel an jeder Ecke, medizinische Versorgung, Strom, ein warmes Bett, digitale Kommunikation – alles selbstverständlich. Und: Würde jeder Mensch so leben, wie in unserer „Unterschicht“, bräuchte es vier Planeten. Wir dürfen uns also bewusst machen, wie viel wir bereits haben – auch wenn es sich oft nicht so anfühlt.
Das System wird erhalten – solange es geht
Die Profiteure des Systems haben ein ureigenes Interesse daran, es zu stabilisieren. Kein Elitenzirkel hat ein Interesse am Zusammenbruch, sondern am Fortbestand – und zwar möglichst reibungslos. Solange man also nicht ganz oben sitzt, aber auch nicht völlig aufgegeben hat, ist man fast immer Teil eines Systems, das auf Erhalt, nicht auf Ausgrenzung basiert.
Worst Case: Systemkollaps – aber selbst dann…
Selbst im Falle eines Systemkollapses wird nicht derjenige Probleme haben, der heute Angst vor der Zukunft hat. Dann betreffen uns andere Sorgen: Nahrung, Sicherheit, Energie. Und auch dann gilt: Wer heute reflektiert und sensibel ist, wird auch dann Lösungen finden. Der Mensch ist ein Überlebenskünstler. Die Geschichte zeigt: Wir passen uns an. Immer.
Fazit: Ändere nicht das System – ändere dein Mindset
Wer heute Angst hat, fühlt. Und das ist gut. Aber er oder sie sollte auch begreifen:
- Die Regeln sind gemacht – nicht gegeben.
- Die Ängste basieren auf künstlichen Maßstäben.
- Und am Ende wird fast niemand vom Bären gefressen – wenn man weiterläuft.
Man muss nicht gewinnen, man muss nicht glänzen, man muss nur Schritt halten. Und manchmal ist das bereits mehr als genug.
Thema: Warum unsere Angst vor dem Abstieg oft unbegründet ist
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