Wenn der Staat fällt: Warum die lautesten Freiheitsrufer die ersten Opfer wären

Ein Essay über romantische Utopien, gefährliche Naivität – und die brutale Realität staatenloser Zustände

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In Kommentarspalten liest man es immer wieder: „Weg mit der Regierung!“ – „Wir brauchen keinen Staat!“ – „Die Menschheit soll sich selbst regeln!“. Die Vorstellung klingt verlockend: Freiheit, Gleichheit, Harmonie – ohne Kontrolle, Polizei, Politik.

Doch was passiert wirklich, wenn der Staat verschwindet? Die Antwort ist klar: Das Recht des Stärkeren ersetzt das Recht der Schwachen. Und gerade jene, die heute am lautesten nach Freiheit rufen, wären morgen die ersten Opfer.

Die Wohlstandsillusion

Ohne funktionierende Regierung gäbe es:

  • Keine Polizei
  • Kein Gericht
  • Kein Eigentumsschutz
  • Keine soziale Absicherung
  • Keine Gleichstellung
  • Keine Menschenrechte (die sind nicht „natürlich“ – sie sind staatlich garantiert)

Die Vorstellung, dass Menschen sich ohne diese Strukturen freiwillig an Moral halten, ist ein Luxusgedanke, der nur in friedlichen, gut organisierten Gesellschaften entstehen kann.

Was beim Zusammenbruch geschieht – historische Realität

Hier einige reale Beispiele aus der jüngeren Geschichte:

Libyen (ab 2011)

Gaddafi gestürzt – doch statt Freiheit folgte der Bürgerkrieg. Seither regieren Milizen. Frauen werden systematisch misshandelt. Der Staat existiert nur noch bruchstückhaft.

Somalia (ab 1991)

Nach dem Zusammenbruch der Regierung folgten jahrzehntelanger Bürgerkrieg, Piraterie und Clanherrschaft. Moral? Fehlanzeige.

Syrien

Zwischen Diktatur und Bürgerkrieg zerrieben. In der Übergangszeit übernahmen bewaffnete Gruppen die Kontrolle – Demokratie ist in weiter Ferne.

Fazit aus diesen Beispielen:

Wo Regierungen fallen, entsteht kein moralischer Raum, sondern ein brutaler Kampf um Macht.

Das Gesetz der Straße – aus eigener Erfahrung

Ich war viele Jahre obdachlos. In dieser Grauzone erlebte ich, was passiert, wenn staatliche Strukturen nicht mehr greifen:

  • Gewalt als Sprache
  • Angst als Währung
  • Schutz nur durch Zugehörigkeit oder Stärke
  • Freundlichkeit wurde oft als Schwäche bestraft

Diese Mikrogesellschaften sind ein kleiner, aber realer Spiegel dessen, was in einem Machtvakuum geschieht – und es sind keine Orte für Idealisten.

Wer profitiert vom Chaos – und wer leidet?

Am meisten verlieren:

  • Frauen
  • Kinder
  • Schwächere Männer
  • Idealisten
  • Freigeister
  • Intellektuelle

Denn Rechte schützen nur, wenn es jemanden gibt, der sie durchsetzt. Ohne staatliche Ordnung sind sie bedeutungslos.

Die neue Ordnung wird keine bessere sein

Nach jedem Zusammenbruch entsteht eine neue Ordnung – das war geschichtlich immer so.

Doch: Die neuen Strukturen werden oft von den Siegern des Chaos geschaffen. Und das sind selten Demokraten oder Menschenfreunde.

Was folgt, ist häufig:

  • Militärherrschaft
  • Diktatur
  • religiöser Fanatismus
  • oder mafiöse Strukturen

Freiheit entsteht nicht durch Zerstörung – sondern durch Gestaltung.

Fazit:

Die Idee einer herrschaftsfreien Gesellschaft klingt schön – ist aber lebensgefährlich. Freiheit ohne Schutz ist keine Freiheit, sondern ein Spiel mit dem eigenen Untergang. Wer die Regierung abschaffen will, muss sich fragen: Was schützt dich dann – vor denen, die keine Moral haben?

Thema: Wenn der Staat fällt: Warum die lautesten Freiheitsrufer die ersten Opfer wären

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