„Der Schüler fragt seinen Meister, der beim Volk und den Königen für seine Weitsichtigkeit und Weisheit bekannt ist: ‚Meister, was hilft mir dabei, glücklich zu sein? Was hilft mir dabei, meinen Weg zu gehen, voller Kraft und Stärke? Was bringt mir Wohlstand, Liebe, Sicherheit und inneren Frieden?‘ Und der Meister sagt: ‚Achte auf deine Gefühle. Ohne sie zu bewerten. Jeden Tag. Achte auf deine Gedanken. Ohne sie zu bewerten. Jeden Tag. Achte auf deine Handlungen. Ohne sie zu bewerten. Jeden Tag. Achte auf deine Bedürfnisse. Ohne sie zu bewerten. Jeden Tag. Sei bei dir. Und der Rest kommt von alleine.“
Diese kleine Geschichte beschreibt, was zu einem achtsamen Gewahrsein mit uns selbst und anderen führt.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet, mit sich in Kontakt zu sein und zugleich, sich selbst bewusst wahrzunehmen. Die eigenen Gefühle, die eigenen Gedanken, die eigenen Bedürfnisse und die eigenen automatischen Reaktionen auf bestimmte Reize zu erforschen ohne sie zu beurteilen – das ist achtsames Gewahrsein. Und das so beständig wie möglich.
Es geht nicht darum, Gedanken und Gefühle zu manipulieren zu rein positivem Denken oder Fühlen, sondern die Beziehung, die man zu seinen Gefühlen und Gedanken hat, zu verändern! Man kann seine Gefühle als innere/r Beobachter:in betrachten, ohne dass sie ihre meist negative Macht über unser Handeln entfalten können. Dadurch lernen wir neue Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster kennen und können sie durch regelmäßiges Üben in unseren Alltag integrieren.
Es macht viel Sinn, sich mit dem Thema Achtsamkeit zu beschäftigen, denn achtsam zu leben ist wirklich ein Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit. Achtsamkeit (im Englischen auch bekannt als Mindfulness) spielt seit Jahrtausenden eine tragende Rolle in allen spirituellen Traditionen wie z.B. im Yoga oder Buddhismus. Das hat sich auch im Westen herumgesprochen und hat nun auch Einzug in die moderne Psychotherapie, Coaching und Medizin gefunden.
Was bringt Achtsamkeit eigentlich?
Die Kunst des Lebens besteht nicht darin, sich sorglos treiben zu lassen, noch darin ängstlich an allem anzuhaften. Lebenskunst heißt, jedem Augenblick gegenüber sensibel zu sein, ihn als neu und einzigartig zu betrachten, während der Geist offen und empfänglich bleibt“ (Allen Watts).
Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von freundlicher Aufmerksamkeit. Wenn Sie im Zustand der Achtsamkeit sind, erleben Sie sich mit einem klaren Bewusstsein. Es ermöglicht Ihnen, innere und äußere Erfahrungen im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu bemerken und zuzulassen.
Sie steigen aus alten Gewohnheiten und automatischen Verhaltensweisen aus, unbewusste Reaktionen werden deutlich. Und das gibt Ihnen die Freiheit, authentisch und selbst-bewusst zu handeln, statt einfach zu reagieren. Achtsam mit sich zu sein, hilft bei Gedankenschleifen oder wenn wir verwirrt und durcheinander sind. Es hilft, wenn wir uns vom Leben und unseren Gefühlen abgetrennt fühlen.
Achtsamkeit gibt einem das Gefühl, bei sich zu sein, und erzeugt eine wohltuende Nähe zu sich selbst. Achtsamkeit hilft einem auch, sich selbst mehr zu mögen. Denn wenn man achtsam mit sich ist, kann man sich auch besser verstehen lernen. Und mit dem Verstehen kommt das Verständnis. Und der gütige Blick auf uns selbst, der uns so guttut.
Achtsamkeit bringt Klarheit, denn, wenn wir uns beobachten, ohne uns zu bewerten, dann lernen wir viel über unsere inneren Muster und über die Zusammenhänge zwischen unseren Bedürfnissen, Gefühlen, Gedanken und Taten. Dadurch sehen wir oft, wo und wie wir uns das Leben selbst schwermachen. Oder wir erkennen, wo wir immer wieder den gleichen Fehler begehen. Diese Einsicht ist oft der erste Schritt, etwas im eigenen Leben zu ändern.
Achtsamkeit hilft einem auch, gelassener zu werden. Denn es macht uns entspannter, wenn wir nur hinschauen und hin spüren, ohne die Dinge in gut oder schlecht einzuteilen. Wir müssen dann weniger kämpfen. Gegen andere. Gegen uns selbst. Dann lächeln wir öfter. Und sind unserem inneren Frieden ein Stück nähergekommen.
Und nicht zuletzt: Das Training der eigenen Achtsamkeit hilft bei stressbedingten Erkrankungen, bei Depressionen, bei Hauterkrankungen, bei Kopfschmerzen und vielen anderen chronischen Schmerzen. Das ist durch zahllose wissenschaftliche Studien belegt.
Was steht zwischen mir und mehr Achtsamkeit?
Wenn die Achtsamkeit so ein Wundermittel ist, warum ist sie denn kein Schulfach? Warum lernen wir das nicht alle so schnell wie möglich?
Ganz einfach: Weil das Denken in unserer Welt mehr Wert hat als unsere lebendige Erfahrung des Körpers und der Seele. Die Produktivität und Effektivität unserer kognitiven Fähigkeiten wird in den Wissenschaften anerkannt. Hingegen gelten jahrtausendealte Erfahrungswissenschaften (wie z.B. Yoga), die aus der Beobachtung des Menschen stammen als ganzheitliche Ansätze, die einen esoterischen Beigeschmack haben.
Eine weitere Antwort auf diese berechtigte Frage lautet: Weil das Ganze ein längeres Training braucht und meist auch erst nach einiger Zeit Erfolge bringt. Und wir Menschen sind nun mal ungeduldig, wir wollen, dass Alles sofort besser wird. Gerne von alleine, ohne dass wir etwas in unserem Leben ändern müssen.
Wollen Sie der uns innewohnenden menschlichen Trägheit und Ungeduld trotzen und Ihre Achtsamkeit trainieren, ausbauen und stärken, damit Sie die ganzen Vorteile genießen können?
Wenn ja, dann finden Sie bei mir in den nächsten Monaten Übungen, mit denen Sie achtsamer werden können. Folgen Sie mir auf
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!
Autor: Anke Rebetje
Thema: Was ist Achtsamkeit?
Webseite: https://www.fu-om-coaching.de
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