Was ist autogenes Training?

„In der Ruhe liegt die Kraft“ diese kann man in kürzester Zeit mit der Technik des Autogenen Trainings (AT) erreichen.

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In Kürze kann man sich selbst in einem Zustand der Ruhe und Gelassenheit hineinversetzen. Auf der körperlichen Ebene werden Schmerzen gelindert, kalte Füße und Hände gehören der Vergangenheit an und der Focus wird auf eine positive Zukunft gelegt. Durch AT entspannt sich nicht nur der Körper, auch die geistigen Kräfte wie Konzentrationsfähigkeit werden gesteigert. Sie lernen, mit der Kraft Ihrer Gedanken positiv zu beeinflussen.

Entwickelt wurde diese Entspannungstechnik von der Berliner Psychiater Johannes H. Schultz

Autogenes Training ist eine Entspannungstechnik, die in den 1920er Jahren von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt wurde. Es basiert auf der Idee, dass der Geist den Körper beeinflussen kann und umgekehrt.

Das autogene Training wurde in den 1920er Jahren von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt. Schultz war Schüler des bekannten Neurologen und Psychiaters Emil Kraepelin, der als einer der Begründer der modernen Psychiatrie gilt.

Schultz begann seine Arbeit mit Hypnose und experimentierte mit verschiedenen Techniken zur Entspannung und Selbstbeeinflussung. Inspiriert von den Erfahrungen mit Hypnose und Selbsthypnose entwickelte er das autogene Training als eine Methode, um den Körper und Geist in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen.

Der Begriff "autogen" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "selbstgeneriert" oder "aus sich selbst heraus entstehend". Das autogene Training basiert auf der Idee, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, seinen eigenen Körperzustand zu beeinflussen und sich selbst in einen Zustand der Entspannung zu versetzen.

Schultz veröffentlichte seine Forschungsergebnisse und Methoden erstmals 1932 in seinem Buch "Das autogene Training". Das Buch wurde ein großer Erfolg und das autogene Training verbreitete sich schnell in Deutschland und später auch international.

Im Laufe der Jahre wurde das autogene Training weiterentwickelt und angepasst. Es fand Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Medizin, Psychotherapie, Sportpsychologie und Stressmanagement. Heute wird es sowohl als eigenständige Methode zur Entspannung und Stressbewältigung als auch als ergänzende Therapiemethode eingesetzt.

Das autogene Training hat sich als effektive Methode zur Förderung von Entspannung, Stressabbau und Selbstregulation erwiesen. Es wird von vielen Menschen weltweit praktiziert und ist in verschiedenen Formen und Variationen verfügbar.

Die Symptome, die mit Autogenem Training behandelt werden können, umfassen Stress, Angstzustände, Schlafstörungen und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme. Durch regelmäßiges Üben des Autogenen Trainings können Menschen lernen, ihren Körper bewusst zu entspannen und ihre Gedanken zu beruhigen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es einige Kontraindikationen für das Autogene Training gibt. Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen oder schweren körperlichen Beschwerden sollten vor der Anwendung des Autogenen Trainings einen Arzt oder Therapeuten konsultieren.

Die Anwendung des Autogenen Trainings erfolgt durch das Wiederholen von bestimmten Formeln oder Sätzen, eine tiefe Entspannung für den Körper und den Geist einleiten und erreichen kann. Dies kann sowohl in einer Gruppe wie auch alleine praktiziert werden. Durch regelmäßiges Üben erreicht man eine Routine und kann durch einfache Impulse einen direkten Einfluss auf den Körper sowie dem Geist zur Entspannung herbeiführen. Es gibt auch verschiedene Varianten des Autogenen Trainings,

wie zum Beispiel das Autogene Training nach Schultz oder das Progressive Muskelentspannungstraining nach Jacobson.

Obwohl das Autogene Training keine Heilung im eigentlichen Sinne ist, kann es den Menschen helfen, ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig zu betonen, dass das Autogene Training als Ergänzung zu einer medizinischen oder therapeutischen Behandlung betrachtet werden sollte und nicht als Ersatz dafür.

Empfehlenswert ist die unterstützende Anwendung des Autogenen Trainings beifolgenden Symptomen und Beschwerden:

  • Stress und Stresssymptome:

    Stress abzubauen, die Entspannungsfähigkeit zu verbessern und einhergehende körperliche Symptome wie Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen zu reduzieren.

  • Angst und Ängstlichkeit:

    Regelmäßige Anwendung des autogenen Trainings kann Ängste und kreisende Gedanken sowie Sorgen verringern. Bei spezifischen Ängsten wie z. B. Prüfungsangst oder Flugangst kann durch die eintretende Entspannung eine Entlastung für den Geist und Körper herbeigeführt werden.

  • Schlafstörungen:

    Durch regelmäßige Anwendung vor dem Einschlafen kann durch das Autogenes Training das Einschlafen verbessert werden und mit einem erholsameren Schlaf eingehen.

  • Nervosität und innere Unruhe:

    „In der Ruhe liegt die Kraft“. Durch das Autogenes Training kann die innere Ruhe wiedergefunden werden und die Nervosität lässt spürbar nach.

  • Konzentrationsschwierigkeiten:

    Der Stresslevel wird mit regelmäßiger Anwendung des autogenen Trainings gesenkt. Dadurch erhöht sich die Konzentrationsfähigkeit, da man nicht gleichzeitig innerlich unruhig und verkrampft sein kann.

  • Schmerzen:

    Um Schmerzen zu lindern oder besser damit umzugehen, kann autogenes Training als ergänzende Methode zur Schmerzbewältigung eingesetzt werden.

Es gibt einige Kontraindikationen für das autogene Training, bei denen Vorsicht geboten ist oder bei denen die Methode nicht angewendet werden sollte. Dazu gehören:

  • Psychische Erkrankungen:

    Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, akuten Depressionen oder Angststörungen sollten das autogene Training nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen.

  • Akute körperliche Erkrankungen:

    Bei akuten körperlichen Erkrankungen wie Infektionen, Entzündungen oder Verletzungen sollte das autogene Training vorübergehend ausgesetzt werden, bis der Körper wieder gesund ist.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

    Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck sollten das autogene Training nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt durchführen.

  • Epilepsie:

    Bei Menschen mit Epilepsie kann das autogene Training zu epileptischen Anfällen führen und sollte daher vermieden werden.

  • Schwangerschaft:

    Während der Schwangerschaft sollte das autogene Training nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da es Auswirkungen auf den Kreislauf und den Blutdruck haben kann.

  • Suchterkrankungen:

    Bei Menschen mit Suchterkrankungen wie Alkohol- oder Drogenabhängigkeit sollte das autogene Training nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden.

Es ist wichtig, dass man sich vor Beginn des autogenen Trainings ärztlich beraten lässt, um mögliche Kontraindikationen auszuschließen und die Methode sicher anzuwenden. Hierfür empfiehlt es sich, einen Kurs unter fachkompetenter Anleitung zu buchen.

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Wichtig ist es die grundlegende Technik für ein autogenes Training zu verinnerlichen und zu beherrschen. Folgende Schritte und Vorgehensweise sind hierfür notwendig:

  • Entspannte Körperposition:

    Richten Sie sich alles so angenehm wie möglich in einer liegenden Körperposition ein. Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur, keine störenden Umgebungseinflüsse und vielleicht gedämpftes Licht.

  • Schwereübung:

    Hier lernen Sie Ihren Körper bewusst zu entspannen. Sie stellen sich vor, dass er schwer und entspannt sich anfühlt.

  • Wärmeübung:

    Sie konzentrieren sich auf die Vorstellung, dass eine angenehme Wärme durch bestimmte Körperregionen fließt und sie erwärmen.

  • Atemübung:

    Ihr Fokus liegt auf Ihren Atem und Sie lernen, ihn bewusst zu kontrollieren und zu vertiefen.

  • Herzübung:

    Sie unterstützen Ihr Herz mit einer Autosuggestion, dass es ruhig und gleichmäßig seine wertvolle Arbeit vollrichtet und Sie damit in eine tiefe Entspannung führt.

  • Sonnengeflecht Übung:

    Ihre Aufmerksamkeit lenken Sie auf eine Nervenregion im Bauchbereich, dem Sonnengeflecht. Sie stellen sich vor, wie sich dort eine angenehme und erfüllende Wärme ausbreitet.

Um eine maximale Wirkung zu erreichen, ist es wichtig, regelmäßig zu üben. Ein optimaler Trainingsplan für das autogene Training kann individuell unterschiedlich sein, da es auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele einer Person ankommt. Ein allgemeiner Vorschlag für einen Trainingsplan wäre:

  • Festlegung der Trainingsdauer:

    Beginnen Sie mit einer realistischen Trainingsdauer, z.B. 10-15 Minuten pro Sitzung. Sie können die Dauer im Laufe der Zeit erhöhen, wenn Sie sich wohler fühlen.

  • Regelmäßigkeit:

    Planen Sie regelmäßige Trainingseinheiten ein, idealerweise täglich oder mindestens drei- bis viermal pro Woche. Die Kontinuität ist wichtig, um die Effekte des autogenen Trainings zu spüren.

  • Aufbau der Übungen:

    Beginnen Sie mit den Grundübungen des autogenen Trainings, wie z.B. Schwereübung und Wärmeübung. Sobald Sie diese beherrschen, können Sie weitere Übungen wie Herzübung oder Atemübung hinzufügen.

  • Entspannungsort wählen:

    Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie ungestört trainieren können. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre mit gedämpftem Licht und entspannender Musik, wenn gewünscht.

  • Körperhaltung:

    Wählen Sie eine bequeme Position, entweder sitzend oder liegend. Achten Sie darauf, dass Ihr Körper gut gestützt ist und keine Verspannungen entstehen.

  • Einleitung zur Entspannung:

    Beginnen Sie jede Trainingseinheit mit einer kurzen Einleitung zur Entspannung, z.B. durch bewusstes Atmen oder sanfte Dehnübungen.

  • Durchführung der autogenen Übungen:

    Führen Sie die ausgewählten autogenen Übungen durch, indem Sie sich auf die entsprechenden Formeln und Suggestionen konzentrieren. Wiederholen Sie diese mehrmals in Gedanken oder leise vor sich hin.

  • Ausklang:

    Beenden Sie jede Trainingseinheit mit einer sanften Rückkehr zur Alltagsrealität, z.B. durch langsames Öffnen der Augen und bewusstes Bewegen des Körpers.

  • Dokumentation:

    Halten Sie Ihre Erfahrungen und Fortschritte in einem Tagebuch fest, um Veränderungen und Entwicklungen zu beobachten.

  • Anpassung des Trainingsplans:

Passen Sie den Trainingsplan im Laufe der Zeit an Ihre Bedürfnisse an. Erhöhen Sie die Dauer der Trainingseinheiten oder fügen Sie neue Übungen hinzu, wenn Sie sich damit wohl fühlen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Trainingsplan nur als allgemeine Richtlinie dient. Es kann hilfreich sein, einen qualifizierten Trainer oder Therapeuten für eine individuelle Anleitung und Anpassung des Trainingsplans hinzuzuziehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfolge des autogenen Trainings individuell unterschiedlich sein können und von Person zu Person variieren. Einige Menschen erleben möglicherweise schnellere und deutlichere Ergebnisse als andere. Es ist auch wichtig, das autogene Training regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg zu praktizieren, um die vollen Vorteile zu erzielen.

Autor: Ingeburg Date, Heilpraktikerin für Psycho- und Hypnosetherapie
Thema: Was ist autogenes Training?
Webseite: https://www.home4souls.de

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