Das Meiste in unserem Leben ist durch unsere Entscheidungen entstanden. Bewusst oder unbewusst.
Du wolltest Auto fahren, also hast du einen Führerschein gemacht. Du brauchtest ein Auto, also hast du dir irgendwann eins gekauft. Du wolltest eine Wohnung, bist auf die Suche gegangen und hattest früher oder später eine Wohnung. Und das wahrscheinlich nicht nur einmal. Du wolltest beruflich weiterkommen, hast dafür Ausbildungen und Fortbildungen gemacht und warst irgendwann an deinem Ziel.
Viele Menschen, die glauben, dass sie gelebt würden, haben die Entscheidungen anderer kritiklos übernommen. Sich also nicht-entschieden und sich bewusst oder unbewusst angepasst. Aber wer keine eigenen Ziele hat, arbeitet für die Ziele anderer.
Solange es einem damit gut geht, ist es okay. Gerade Selbstständige, Kreative und Unternehmer brauchen ja Leute, die sie unterstützen und umsetzen, was wir sie sich ausgedacht haben. Aber wenn jemand über seine Komfortzone hinauswachsen und eigene Ziele erreichen möchte, dann sollten wir ihn dabei unterstützen, eigene Entscheidungen zu treffen und nicht weiter seine Eltern, Arbeitskollegen, den Partner, Chef oder die Politik entscheiden zu lassen. Das ist zwar bequem, auf Dauer aber auch unbefriedigender und hält uns in einem Zustand von Stagnation und Abhängigkeit.
Die Königsklasse eines gelingenden Lebens ist jede Formvon Selbstbestimmung. Indem ich mir meine Absichten, Ziele und Wünsche bewusstmache, diese klar formuliere und dann konsequent umsetze, kann etwas Neues geschehen und mein Leben sich so entwickeln, wie ich das möchte.
Dazu brauchst es die Kraft der Entscheidung und den Mut, sich die beste Zukunft von allen vorstellen zu können, auch wenn noch nichts sichtbar ist. Und trotzdem alles dafür zu tun, um uns diesem Ideal anzunähern.
Die Absichtserklärung
Jeder, der ins Coaching kommt, hat sich bewusst oder unbewusst entschieden erfolgreicher zu sein. Sonst wäre er nicht da. Alleine diese Entscheidung ist schon die halbe Miete und gibt uns als Coaches das Recht, diese mit allem zu versorgen, was ihnen noch fehlt, sie aus gewohnten Bahnen aufzustöbern, zu fordern, zu fördern und alles aus unserem eigenen Erfahrungsschatz weiterzugeben.
Klienten kommen immer wieder zu uns, weil sie zwischen mehreren Alternativen nicht klar wählen können. Die Abkürzung bei ja oder nein lautet meistens: Wenn ich nicht weiß, ob ich will oder nicht, dann heißt es: Nein!
Viele kommen aber auch ins Coaching, weil sie sich zwischen verschiedenen Alternativen, die allesamt gleich verlockend klingen und von denen große Konsequenzen abhängen, wie bei der Berufswahl, beruflichen Wechseln, Umzügen usw. Da kann es manchmal schwierig sein, sich klar zu entscheiden.
Dafür habe ich eine Entscheidungsmatrix entwickelt, die einfach und effektiv ist. Z. B. jemand kann sich nicht entscheiden, ob er nach Hamburg oder München ziehen soll.
Ich lege auf einem Flipchart zwei Spalten an. Über jede schreibe ich eine der beiden Alternativen und lasse den Klienten eine Weile lang die Vorteile der jeweiligen Möglichkeiten beschreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man für die eine Alternative mehr Argumente hat als für die andere, sondern, und das ist das Wirksame an dieser Methode, am Ende gewichtet der Klient selbst die Bedeutung der einzelnen Argumente mit Punkten zwischen null und zehn.
Zum Beispiel, was für Hamburg spricht, ist:
- die Nähe zum Meer
- es ist eine weltoffene, internationale Stadt
- Medien- und Pressehauptstadt
- viele Musical-Theater
- ich kenne dort schon ein paar Leute
- es ist als Stadt eine völlig neue Erfahrung
- die Mietpreise sind dort etwas niedriger
Und für München spricht:
- die Nähe zu Italien
- ist eine Kabarett-Stadt
- die Biergartenkultur
- Berge in der Nähe
- viele Grünflächen
- Fluss-Surfen
- München ist ein Dorf
Anschließend bewertet der Klient die einzelnen Argumente
in ihrer Wertigkeit für sich persönlich. 0 hat keine Bedeutung, 10 die höchste.
Hamburg:
- die Nähe zum Meer (10)
- es ist eine weltoffene, internationale Stadt (8)
- Medien- und Pressehauptstadt (6)
- viele Musical-Theater (7)
- ich kenne dort schon ein paar Leute (9)
- es ist als Stadt eine völlig neue Erfahrung (10)
- die Mietpreise sind dort etwas niedriger (8)
Summe = 58
München:
- die Nähe zu Italien (5)
- ist eine Kabarett Stadt (6)
- Diamant „Entscheidungen treffen“ 165
- die Biergartenkultur (8)
- Berge in der Nähe (7)
- viele Grünflächen (4)
- Fluss-Surfen (3)
- München ist ein Dorf (4)
Summe = 37
Am Ende gibt es einen Punktestand, der ganz klar deutlich macht, wohin die Reise gehen soll. Sollte es eine Pattsituation geben, könnte man noch mit einer Blind-Aufstellung erspüren, welche Entscheidung sich auf Dauer besser anfühlt.
Der Klient kann sich auch vorstellen, er hat die eine Alternative in der linken und die andere in der rechten Hand. Und jetzt nimmt er wahr, was sich leichter, also besser anfühlt. Die Hand, die nach oben geht, ist die richtige Entscheidung. Wenn es um gewichtige bedeutsame Entscheidungen geht, kann man ihm auch vorschlagen, wahrzunehmen, welche Hand, also welche der Alternativen, mehr Gewicht hat.
Man kann natürlich auch drei Mal eine Münze hochwerfen und hat vorher geklärt, welche Seite der Münze für welche Entscheidung stehen soll. Interessanterweise weiß man schon beim Wurf, was einem lieber wäre, das herauskommen soll.
Eine weitere Möglichkeit, stimmige Entscheidungen herauszufinden, ist der kinesiologische Körpercheck. Diesen kann man z. B. mit dem ausgestreckten Arm machen. Dabei streckt der Klient seinen Arm aus und du drückst diesen herunter, während der Klient einen normalen Widerstand bietet. Dann bittest du den Klienten, seinen richtigen Namen zu sagen.
„Ich heiße ....“ Und checkst wieder, wie stabil der Arm jetzt ist. Dann bittest du ihn, einen falschen Namen zu nennen. Meistens merkt man einen deutlichen Unterschied. Bei falschen oder stressenden Dingen ist der Arm schwächer und lässt sich leichter runterdrücken. Sollte es kaum Unterschiede geben, kann es helfen, den Klienten noch mal ein Glas Wasser trinken zu lassen. Mit dieser Methode lassen sich übrigens auch verträgliche Lebensmittel austesten, Medikamente, die Menge von Globuli und eben auch Entscheidungen überprüfen. Der kinesiologische Körpercheck ist ein einfaches, überall verfügbares, wirksames Diagnose- und Messinstrument.
Der kinesiologische Fingercheck
Diesen kannst du selbst mit deinem Daumen und Zeigefinger durchführen. Du hältst dabei den Daumen und Zeigefinger einer Hand fest in Ringform zusammen, gehst mit der anderen Hand mit Daumen und Zeigefinger hinein und ziehst den Fingerring kraftvoll auseinander. Denke „Ja“ und mache den Test. Wiederhole das mit einem innerlichen „Nein“. Meistens gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Ja und Nein. In einem Fall bleibt der Fingerring fest und lässt sich nicht auseinanderziehen, im anderen Fall öffnet er sich.
Es ist wichtig, sich jedes Mal vorher zu fragen, was Ja und was Nein bedeutet, da sich das stimmungsabhängig ändern kann. Außerdem solltest du zuvor „ckecken“, ob du gerade in der Lage bist, Fragen mit dieser Methode zu beantworten.
Oft muss man vorher erst mal ein großes Glas Wasser trinken. Auch wenn das Thema zu viel Stress auslöst, sind die Testergebnisse ungenau. Dann kann es helfen, erst mal Abstand zu gewinnen und in die eigene Mitte zu kommen. Wenn du in einem guten, entspannten Zustand und in Kontakt mit deinem neutralen, inneren Beobachter bist, kannst du auch den kinesiologischen Test mit dem eigenen Körper machen, so wie oben beschrieben.
Autor: Frank Astor, Coach - Trainer - Visionär - Autor - Entertainer
Thema: Entscheidungsschwierigkeiten
Webseite: https://www.dererfolgsgestalter.de
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