Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wären da zuerst die klassischen Erkrankungen zu erwähnen, die sehr viele Menschen kennen, wie Skoliose, Bandscheibenvorfall, Arthrose, Beckenschiefstand.
Zum Beckenschiefstand ist zu betonen, dass viele Menschen das gar nicht wissen oder diese Diagnose je gestellt bekommen, weil es immer noch heißt: Sie haben unterschiedlich lange Beine.
Tatsächlich kommt das in 1-2 % der Fälle, der Rest ist ein Beckenschiefstand, den man korrigieren kann. Doch daraus entstehen viele andere Erkrankungen wie Skoliose, Arthrose in den Gelenken und anderes.
In meiner Heilpraktikerpraxis mit Schwerpunkt Chirotherapie und Osteopathie habe ich vielleicht 1 oder 2 Patienten mit echter Beinlängendifferenz, mehr nicht, der Rest ist entstanden durch eine Wirbelfehlstellung und ist korrigierbar.
Diese sind durch Unfälle wie Beinbruch mit oder ohne folgender OP entstanden oder Skiunfälle und manchmal auch Gelenkersatz.
So viele Operationen wie bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Kanalspinalstenose wären vermeidbar, wenn man wirklich an die Ursachen geht, manchmal ist sie zwar notwendig, jedoch in seltenen Fällen. Dafür braucht man aber Zeit und meist mehrere Termine und vor allem Mithilfe des Patienten. Die Probleme sind nicht über Nacht entstanden, sondern sind meist schon sehr lange vorhanden, daher müssen wir etwas mehr für den Körper tun, um es wieder in Ordnung zu bringen.
Mir selbst wurde mit 17 Jahren in Aussicht gestellt, zwei neue Knieersatzgelenke zu benötigen. Heute, etwa 40 Jahre später, habe ich immer noch meine Originalknie, die sehr gut funktionieren. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum ich diesen Beruf gewählt habe, da ich genau weiß, was man alles reparieren kann.
Und was ich auch erwähnen möchte, ist, dass vieles mental vom Kopf herläuft. (Der Körper ist nur Befehlsempfänger von dem, was ich ihm sage oder denke: Meine Mutter hatte auch schon Arthrose, also muss ich die ja auch haben..)
Außerdem erwarten wir von unserem Körper, dass er symptomlos 80 oder 90 Jahre oder mehr symptomlos funktioniert. Das erwarten wir von unserem Auto nicht, das bekommt Inspektionen, neue Reifen, Ölwechsel etc. Nur für uns tun wir das nicht, sind wir weniger wert als unser Auto?
Unser Körper funktioniert bei 30% der Leistungsfähigkeit immer noch symptomlos, erst danach wird es kritisch. Wenn wir aber dem Körper helfen durch Bewegung, bestimmte Vitalstoffe und anderen Dingen, so, dass er fit bleibt, kann das im Alter ganz anders, vitaler, aussehen.
Aus welchem Grund gibt es Länder, in denen die Menschen so gut wie keine Rückenschmerzen kennen wie etwa Afrika, Indien, Brasilien zum Beispiel? Auch dort gibt es keine Computerarbeitsplätze, Fliesenleger und ähnlich beanspruchende Berufe. Die Menschen bewegen sich anders, haben eine andere Körperhaltung als wir Westeuropäer, auch hierüber gibt es Literatur, dass an die Ursachen, nicht an die Symptome, also Auswirkungen geht.
Wir sind viel zu symptomorientiert und gehen nicht wirklich an die Ursachen. Jeder weiß, wie man aufrecht sitzt, aufrecht läuft oder liegen soll, vielleicht nicht so ganz genau, dennoch könnten wir vieles vermeiden.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass gewisse Erkrankungen in bestimmten Lebensabschnitten erscheinen?
Ja, unsere Wirbelsäule hat auch was mit unserem Körper und auch mit Psychischen /Mentalen Auswirkungen zu tun, hier eine Übersicht, welcher Wirbel wofür steht:
Wenn nun immer wieder gleiche Wirbelblockaden auftreten, ist es vielleicht an der Zeit, sein Leben zu ändern oder einfach mal auf den Körper hören, was er so erzählt.
Überdenken Sie einmal, was sie selbst mit einfachen Mitteln für Ihren Körper tun können, um manche von vornherein zu vermeiden.
Die meisten Menschen stehen mit durchgedrückten Knien, wodurch das Becken abkippt und zu einem Hohlkreuz führt. Alleine ein klein wenig Spiel in die Kniegelenken lassen führt schon zu einer besseren Haltung und zu weniger Rückenschmerzen.
Autor: Franziska Helling
Thema: Erkrankungen des Bewegungsapparates
Webseite: https://www.loop-praxis.de