Natürliche Mittel gegen Hautausschlag

Vielleicht zählen auch Sie zu den Personen, deren Haut leicht aus der Balance gerät. Dann sind Sie nicht alleine, denn eine beträchtliche Anzahl an Menschen leidet unter Hautproblemen.

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Die Haut als Organ

Die Haut ist mit einer Fläche von ca. 2 qm unser größtes Sinnesorgan. Sie ist von zahlreichen Nervenfasern durchzogen und ermöglicht uns so eine reichhaltige Ausdrucksweise über Berührung und Wahrnehmung. Denken Sie nur mal an die liebevolle, schützende Umarmung einer Mutter.

Unsere Haut ist ein sehr vielfältiges Organ, das flexibel auf unterschiedliche Situationen, Umwelteinflüsse, seelische Abläufe, körperliche oder auch hormonelle Veränderungen reagieren kann. Viele Redewendungen zeigen das auch: „Das geht mir unter die Haut.“, „Es ist zum aus der Haut fahren“, „da bin ich nochmal mit heiler Haut davongekommen.“

Gesunde Haut schützt uns und übernimmt viele Aufgaben im Bereich des Stoffwechsels und des Immunschutzes. Die Haut ist komplex aufgebaut und von zahlrechen Schweißdrüsen, Blutäderchen und Nervenzellen durchzogen. Dadurch reagiert sie sehr sensibel auf unseren Allgemeinzustand.

Leichtere Hautbeschwerden

gesicht hautausschlag klein

An unserer Haut zeigt sich besonders schnell, wenn mit unserem Körper etwas nicht in Ordnung ist. Bei starker bzw. längerer Beanspruchung, z.B. durch UV-Licht, Nässe, hautreizende Stoffe, pathogene Keime, stressigen Situationen kann sie mit Reizung, Entzündungen, Quaddelbildung und Juckreiz reagieren.

Beschwerden und Krankheit innerer Organe bleiben der Außenwelt oft verborgen. Hauterkrankungen sind aber für unsere Mitmenschen sichtbar -  und deshalb haben sie immer einen besonderen Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden. Sie sind für betroffene Menschen besonders belastend.

Besonders empfindliche Haut reagiert schnell irritiert und neigt zu Rötungen oder zu einem Hautausschlag. Diese Hautreizungen werden schon leicht durch Stress oder durch äußere Einflüsse ausgelöst, z.B. durch Tenside in Shampoos, kosmetische Inhaltsstoffe, eine Tätowierung, UV-Licht, Medikamente.

Hauterkrankungen

Ist die Barrierefunktion der Haut tiefergehend beeinträchtigt, kann es zu Hauterkrankungen kommen. Allergien, Ekzeme (Kontakt-, Handekzeme), schuppige und trockene Haut(stellen), Dermatitis oder Dekubitus (Druckgeschwüre) sind nur einige der möglichen Folgen.

hautausschlag schuppenflechte klein

Bei chronischen Hauterkrankungen wie z.B. bei der Neurodermitis, Akne oder bei Schuppenflechte ist eine organische Fehlregulation, wie auch erbliche Faktoren oder andere chronische Grunderkrankungen beteiligt. Nach meiner Erfahrung  kann zur Regulierung dieser Krankheiten die homöopathische Heilweise eine entscheidende Rolle spielen. Das durfte ich bei meinen zahlreichen Hautpatienten immer wieder erleben und erfüllt mich mit viel Freude.

Manche Hautbeschwerden verlaufen überwiegend entzündlich, andere können einen entzündlichen und einen nicht-entzündlichen Anteil haben.

Eine Entzündung der Haut führt, unabhängig davon, ob sie z. B. durch eine Allergie verursacht wird oder im Rahmen einer Neurodermitis auftritt, zu einer Schädigung der Hautzellen. Das körpereigene Abwehrsystem wird mobilisiert, d. h. es werden Abwehrzellen gebildet, die rasch an den Ort des Geschehens transportiert werden. Im akuten Stadium der Entzündung zeigt die Hautoberfläche ein vielfältiges Bild: Rötung, Schwellung, Bläschen, Knötchen bis hin zu Nässen und Krustenbildung. Die chronische Entzündung dagegen ist durch eine Verdickung der Haut, Schuppenbildung und Hauteinrisse sowie eine Vergröberung der Hautfelderung (Lichenifikation) charakterisiert. An subjektiven Beschwerden stehen für den Patienten vor allem Juckreiz, Brennen, Spannungsgefühl oder auch Schmerzen im Vordergrund.

Was tun bei einem Hautausschlag?

Rote Flecken, Bläschen, Schuppen – ein Hautausschlag kann sich vielfältig äußern. Die Erscheinung des Hautausschlags gibt schon erste Hinweise auf eine mögliche Ursache.

Manchmal hat ein Ausschlag harmlose Auslöser, durch die die Haut gereizt wird, z.B. bei Hitzepickelchen im Sommer, einem Insektenstich oder bei einer Sonnenallergie. Bei diesen leichteren Beschwerden vergeht die Rötung vergeht von selbst wieder.

Kommt es jedoch zu heftigen Reaktionen, lassen Sie die Beschwerden bitte von einem Arzt abklären!

Checkliste:

Bei jedem dieser 10 Punkte sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

Wenn:

  • die Ursache für den Hautausschlag nicht erklärbar ist,
  • der Ausschlag plötzlich und heftig auftritt,
  • die Hautstelle stark juckt, schmerzt und/oder anschwillt,
  • Beschwerden wie Fieber, Zittern, Atemnot und/oder andere Symptome dazukommen,
  • der Ausschlag sich allmählich entwickelt, sich ausbreitet, längere Zeit anhält, auch unter einer schon begonnenen Behandlung,
  • die Hautveränderungen schubweise auftreten,
  • der Ausschlag sich verändert, aus Rötungen Schuppen, Knoten, Pusteln oder Blasen werden,
  • rote Flecken auf Hautblutungen hindeuten,
  • ein Ausschlag bei einem Säugling oder Kind auftritt,
  • sich ein sogenanntes Erythema migrans bildet, d.h., wenn aus einem Knötchen sich ein kreisförmiger Ring innerhalb einiger Stunden oder Tage zentrifugal ausbreitet.

Hautausschläge bilden sich auch bei manchen Kinderkrankheiten wie Windpocken, Scharlach, Ringelröteln, 3-Tage-Fieber oder Masern.

Was Sie bei leichteren Hautausschlägen selber tun können:

Basische Bäder zum Entsäuern

Als Fußbad oder als Vollbad. Natronbäder dienen der Entsäuerung und Entgiftung über die Haut. Pro Vollbad nimmt man 2-3 Tassen, was 400-600 g entspricht. Hier geht gut das Kaisernatron aus dem Supermarkt. Bei einem Fußbad nimmt man 2-3 EL. Aus meiner eigenen Erfahrung haben sich ca. 1-2 Bad pro Woche bewährt.

Die größten Säurebildner sind übrigens: Zucker, Kohlenhydrate, Alkohol, Fleisch.

Deshalb kann z.B. bei Neigung zu Nesselsucht und Mallorca-Akne bzw. Sonnenallergie eine Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten auf basenbildende Ernährung so hilfreich sein. Die Umstellung mag am Anfang nicht immer angenehm sein, aber es lohnt sich.

Hanföl oder Nachtkerzenöl für die äußere Anwendung

Beide Öle enthalten einen hohen Anteil an Gamma-Linolensäure und hautschützende Vitamine. Sie wirken entzündungshemmend und hautregulierend. Sie können das Öl direkt auf betroffene Hautstellen auftragen.

Apfelessig-Kur

Kochen Sie Wasser ab und füllen Sie eine große Tasse zu ¾. Dann 2 Teelöffel Apfelessig aus dem Reformhaus und 1 Teelöffel Honig dazugeben. So lange umrühren, bis der Honig sich ganz aufgelöst hat. 3x tgl. 1 Tasse langsam, schluckweise trinken. Die Kur wird 4 Wochen lang durchgeführt.

Apfelessig beruhigt gereizte, juckende Haut. Außerdem kann er die Fließfähigkeit des Blutes steigern, das Immunsystem stärken, den Stoffwechsel ankurbeln und entgiften.

Hautausschlag durch OP- und FFP2-Masken

Unreine Haut und Rötungen durch das aktuell häufige Tragen von Masken kommen leider häufig vor. Unter der Maske stauen sich Wärme und Feuchtigkeit.

Ich rate hier v.a. zu einer sparsamen Pflege am Morgen und zu einem intensiveren Pflege-Ritual am Abend. V.a. unter der Maske sollten Sie den Poren viel Möglichkeit zum Atmen geben. Wenn es möglich ist, spätestens alle zwei Stunden die Maske abnehmen und Luft an die Haut lassen. Unter der Maske leichte Texturen, z.B. eher ein Hautserum als eine Creme auftragen.

Wenn Ihre Haut durch das Masken tragen unter Pickeln und Röte leidet, tragen nach der Reinigung ein Zistrosenhydrolat auf. Es regeneriert die haut und fördert die Wundheilung. Das Hydrolat gibt es auch zum Sprühen: Bei geschlossenen Augen auf die betroffenen Stellen sprühen.

Was tun bei Juckreiz?

Stark juckende Haut ist für die betroffenen eine Qual. Ob am ganzen Körper oder nur auf der Kopfhaut, Juckreiz (Pruritus) ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Man kratzt sich an der betroffenen Stelle, scheuert oder drückt daran herum.

Unsere Haut enthält viele Nervenendigungen. Diese können auf viele verschiedene Botenstoffe aus der Haut und dem Blut mit der Entwicklung von Juckreiz reagieren. Durch die unterschiedlichen Botenstoffe erklären sich auch die verschiedenen Juckempfindungen wie reines Jucken, stechendes oder brennendes Jucken, schmerzendes Kribbeln, usw. Die Juckempfindung wird über die Nerven des Rückenmarks zum Gehirn transportiert. Und dort wird unmittelbar das Verlangen, sich zu kratzen, ausgelöst.

Auch durch Nebenwirkungen bei Medikamenten kann ein Juckreiz – mit oder ohne Hautausschlag - ausgelöst werden.

Was Sie bei Juckreiz selber tun können

Pfefferminz-Öl-Paste zum Selbstherstellen:

Dafür 3 bis 4 Tropfen Pfefferminzöl mit 1 Esslöffel Kokosöl, Olivenöl oder Mandelöl mischen. Die Mischung auf die betroffene Hautstelle geben und sanft einmassieren, so dass das Öl in die Haut tief eindringt. Die Anwendung 1 bis 2 Mal täglich wiederholen. Diese Paste ist eher für kleinere Flächen geeignet.

Kühlen zu Linderung:

  • kühlende, feuchte Umschläge – etwa mit kaltem Schwarztee
  • kurze kalte Duschen
  • Kühlelemente oder Eis – wobei die Haut vor Erfrierungen geschützt werden muss (außer bei Kälteurtikaria).

Autor: Claudia Röll-Bolz
Thema: Natürliche Mittel gegen Hautausschlag
Webseite: https://www.heilen-in-der-praxis.de

#Homöopathie, #Naturheilkunde

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