Zunächst einmal: Was ist Wundheilung überhaupt?
Es gibt die primäre, die verzögerte und die sekundäre Wundheilung.
Die primäre Wundheilung bezieht sich auf eine Beeinträchtigung der obersten Hautschichten z.B. durch Sonnenbrand, wenig blutende Abschürfungen und einfache, nicht infizierte Wunden, die alle problemlos abheilen.
Bei der verzögerten Wundheilung besteht immer der Verdacht einer Infektion durch unterschiedlichste bakterielle oder virale Erreger.
Die sekundäre Wundheilung bezieht sich auf klaffende und/oder entzündete und komplizierte Wunden. Hier ist oftmals zuerst eine technische Unterstützung notwendig wie z.B. eine Naht (macht in der Regel ein Arzt/Chirurg) oder spezielle Klammerpflaster. Außerdem ist in jedem Fall eine ausreichende Desinfektion vorzunehmen (z.B. Octenisept oder Rivanol u.a.).
Bei unserem heutigen Thema, wie Hausmittel die Wundheilung beschleunigen können, gibt es viele Beispiele. Grundsätzlich erleichtern Wärme, sauberes Wasser, Feuchtigkeit, Vitamine und Spurenelemente den Wundheilungsprozess.
Bei Schnittverletzungen z.B. im Freien wie auch bei Schürfwunden beim Klettern oder Spazierengehen hilft es, ein Spinnennetz zu ernten und es über die Verletzung zu legen. Das wirkt - wie viele andere Hausmittel auch - antiseptisch und entzündungshemmend.
Bei kleineren Wunden kann Kamillentee oder Schwarzer Tee helfen und den Heilungsprozess erleichtern, sowohl durch Auftragen auf die Wunde als auch durch Trinken.
In meiner Praxis wird zur Beschleunigung und Erleichterung der Wundheilung auch häufig die Honigtherapie eingesetzt. Ein guter Honig (bitte nicht industriell hergestellter Honig) ist ein wahres Wundermittel, das schon im alten Ägypten entsprechend eingesetzt wurde. Wenn Bienen Honig produzieren, geben sie ein spezielles Enzym dazu (Glucose-Oxidase). Dieses Enzym sorgt dafür, daß Anteile im Honig in Wasserstoffperoxyd umgewandelt werden, was wiederum als Antiseptikum wirkt. Wir brauchen nur wenig vom Bienennektar, um diesen Prozess einzuläuten.
Salzwasser zur Wundheilung erleben viele Menschen mit Hautproblemen. Besonders die Kombination mit Sonnenlicht (was die eigene Produktion von Vitamin D anregt) lässt Ekzeme gut abheilen.
Am Wegesrand finden wir oft Spitzwegerich. Blätter zerreiben und den Pflanzensaft auf einen Insektenstich streichen, wirkt schwellungs- und schmerzhemmend. Auch der Saft einer Zwiebel oder Zitrone wirkt schwellungshemmend.
Bei stumpfen, nicht offenen Verletzungen und Muskelverspannungen ist Arnika-Salbe ein altbewährtes Mittel.
Bei Splitterwunden ist die Zwiebel ein wunderbares Hausmittel. Eine dicke Zwiebelscheibe etwa 1 Stunde auf die betreffende Stelle legen, danach lassen sich Splitter meist viel einfacher entfernen.
Jede Verletzung setzt eine Kaskade von Prozessen im Körper in Gang, die das Ziel haben, die Wunde bestmöglich zu versorgen und zur Heilung beizutragen. Wundheilung wird generell verbessert, wenn die betroffenen Stellen möglichst ruhig gestellt werden, Stress vermieden und auf Genußmittel (z.B. Alkohol, Zucker, Kaffee u.ä.) verzichtet wird, je nach Schwere der Verletzung.
Die Ernährung kann in den Tagen nach der Verletzung ruhig mehr Knoblauch enthalten, der entzündungshemmend wirkt.
Zur Behandlung offener Wunden sollten gleich zu Beginn die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um einen guten Heilungsprozess zu ermöglichen und das Risiko von Infektionen und Entzündungen zu minimieren und auch, um die Narbenbildung zu reduzieren. Bei Unsicherheit sollte auf jeden Fall ein Arzt oder versierter Therapeut konsultiert werden.
Weder der Verfasser noch die veröffentlichende Webseite übernehmen eine Garantie oder andere Verantwortung wie z.B. eine Haftung für die hier beschriebenen Hinweise.
Autor: Hp. Bernhard Brill
Thema: Wundheilung beschleunigen durch Hausmittel
Webseite: https://www.hausdesphoenix.de