Arbeiten, um arm zu bleiben, der neue Volkssport im Land der Leistung

Herzlichen Glückwunsch! Du hast einen Job. Du stehst morgens auf, quälst dich durch den Berufsverkehr, schluckst den dritten Kaffee auf nüchternen Magen und darfst dich am Monatsende dafür belohnen, dass du fast genauso viel hast wie jemand, der gar nicht arbeitet. 🥳

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vgwortAber hey, wenigstens kannst du mit Stolz sagen: „Ich hab’s mir ehrlich nicht leisten können, eine Familie zu gründen.“ 💪

Früher war alles besser?

Naja, nicht alles. Aber eines war sicher besser: Wer arbeiten ging, konnte sich etwas aufbauen. Vielleicht ein Häuschen, einen Kombi, einen Golden Retriever und zwei Kinder mit schiefen Ponyfrisuren. Heute?

Arbeit bedeutet oft nur, dass du zu wenig Zeit hast, um arm zu sein.

Mit einem Medianlohn kannst du dir heute nicht mal eine Wohnung leisten, in der du und deine zwei Kinder gleichzeitig aufrecht stehen können. Aber keine Sorge, du darfst trotzdem den stolzen Titel „Arbeiter“ tragen, mit der Betonung auf hart.

Wer arbeitet, ist selbst schuld?

Kommt drauf an, wen du fragst. Manche mit drei Eigentumswohnungen und einer schicken Eigentumsmeinung meinen ja: „Wer arbeiten will, findet auch Arbeit!“

Stimmt. Und wer „Mittelschicht“ sagt, findet auch bald seinen Hartz4-Bescheid im Briefkasten.

Was viele nicht verstehen: Wenn Arbeit keine Vorteile mehr bringt, außer chronischen Rückenschmerzen und eine kaputte Psyche, dann verliert sie an Attraktivität. Menschen sind nämlich keine Maschinen und sogar Maschinen brauchen Wartung. Und eine Steckdose. Und Öl. Und manchmal einen Neuanstrich.

"Die da unten wollen nur nicht!"

Doch, sie wollen. Viele sogar sehr. Sie wollen Sicherheit, Planbarkeit, und vor allem: nicht mehr als Bettvorleger enden, während oben im System das Kapital wie von Zauberhand explodiert.

Aber unser Zinseszinssystem sagt: „Je länger es läuft, desto mehr bekommt, wer schon hat. Und wer nichts hat, darf dafür umso mehr dafür strampeln.“ Ein Wettlauf nach unten, bei dem der Preis für die Startlinie jeden Monat steigt.

Familiengründung? Nur mit Investor.

Du willst Kinder? Eine Familie? Glückwunsch, du bist romantisch. Leider auch wirtschaftlich naiv.

Heutzutage braucht man für eine Familie:

  • Ein Einkommen über dem Median
  • Eine bezahlbare Wohnung (Spoiler: Gibt’s nicht.)
  • Nerven wie Drahtseile
  • Oder alternativ: reiche Eltern, Erbe, Lotto oder ein TikTok, das viral geht

Arbeit alleine? Reicht nicht mehr.

Es sei denn, du arbeitest als Hedgefonds.

Der Neid geht nach unten, das Geld nach oben

Was uns aber besonders gut gelingt in Deutschland: Wir treten lieber nach unten als nach oben.

Warum? Weil es einfacher ist, auf den Hartz4-Empfänger zu zeigen, als zu fragen, warum eine Familie mit zwei Vollzeitstellen trotzdem aufstocken muss.

Und während wir uns gegenseitig die Schuld für den sozialen Abstieg geben, machen oben ein paar wenige Menschen etwas, das früher Raubritter taten: Sie sammeln Reichtum, ohne dafür besonders viel zu arbeiten, außer vielleicht an der richtigen Stelle zu erben.

Fazit:

Wir leben in einem System, in dem Arbeit oft nur bedeutet, sich mit letzter Kraft über Wasser zu halten, während andere auf Yachten Champagner trinken. Aber hey, Hauptsache, wir sind keine Sozialschmarotzer, oder?

Vielleicht wird es Zeit, dass wir nicht mehr die Arbeitslosen beneiden, sondern die Gerechtigkeit zurückfordern, die Arbeit wieder zu etwas macht, das sich lohnt. Nicht nur für den Chef.

Thema: Arbeiten, um arm zu bleiben, der neue Volkssport im Land der Leistung

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