Wohlstandsgesellschaft, ein Begriff, den man sehr häufig hört, wenn man unser Zeitalter in der westlichen Welt beschreibt.
Wohlstand, das hört sich doch mal gut an! Aber ist das auch so? Vom materiellen Standpunkt mit Sicherheit! Jedoch möchte ich in diesem Beitrag diesen Begriff ein wenig provokativ hinterfragen. Mir ist klar, dass diese Sichtweise nicht bei jedem Anklang finden wird, dennoch halte ich es für wichtig, diese zu Papier bzw. bei unserem Fortschritt digital ins Internet zu bringen.
Wie bereits in meinem einleitenden Absatz erwähnt, ist der Begriff Wohlstandsgesellschaft gar nicht so falsch. Wir haben in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte in Bezug auf Produktivität, Gesundheit, Hygiene und vielen anderen Dingen gemacht. Unser Geldadel lebt in einem Luxus, von dem jeder frühere König nur geträumt hätte. Luxusgüter, ein sehr gutes Beispiel. Selbst die Unterschicht hat in der heutigen Zeit Zugang zu Gütern, die in früheren Zeiten nur dem Adel vorbehalten waren. Ein gutes Beispiel wäre hier der Sekt des Titelbildes, den es mittlerweile zu einem Spottpreis gibt, früher jedoch nur bei besonderen Anlässen konsumiert wurde. Fleisch, Konsumgüter, alles ist im Überfluss vorhanden. Von daher ganz klar, wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft bzw. Überflussgesellschaft, wenn man bedenkt, wie viele Lebensmittel und Konsumgüter auf dem Müll wandern.
Also alles im allem sind das doch rosige Umstände und alle Menschen müssten doch extrem glücklich sein. Aber ist das so? Jetzt komme ich zu meinem kritischen Blickwinkel. Wohlstand - wie viele Menschen haben denn einen "Stand", in dem sie sich "wohl" fühlen? Die Oberschicht hat enorme Besitztümer angehäuft, ganz oben könnte man das Geld sogar bis zum Mond stapeln. Ganz unten verhungern in unserer Wohlstandsgesellschaft immer noch Menschen. Psychische Krankheiten nehmen immer mehr zu. Burnout, Depressionen, Süchte, Angsterkrankungen, Nervenerkrankungen, Stress und so weiter. In meinen Augen fühlen sich sehr viele Menschen gar nicht so wohl. "Aussteigen aus dem Hamsterrad" ist so ein Modewort, dass in diesem Zusammenhang gerne genutzt wird, aber warum aussteigen wenn wir doch in einer Wohlstandsgesellschaft leben? Work-Life-Balance, ein weiter Begriff aus unserer Zeit. In diesem Bezug scheint so einiges aus den Fugen geraten zu sein. Wenn ich den Druck sehe, der bereits auf Kinder ausgeübt wird, alles getrimmt auf höher, schneller, weiter...
... dann würde ich unsere Gesellschaft eher als Stressgesellschaft denn als Wohlstandsgesellschaft ansehen.
Zurück zum materiellen Blickwinkel, aus dem der Begriff Wohlstandsgesellschaft geboren wurde. Da fällt mir doch gleich der Ausdruck "Schere zwischen Arm und Reich" ein, auch so ein neues Ding bzw. habe ich als Kind nicht so viel davon gehört. So wie es aussieht, ist selbst der materielle Wohlstand bei der breiten Masse eher rückläufig. Von daher denke ich, dass wir von einer wirklichen Wohlstandsgesellschaft eher meilenweit entfernt sind.
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