Eine glückliche Partnerschaft ist das Ergebnis von bewusster & aktiver Gestaltung

Haben Sie Lust auf eine langjährige und glückliche Beziehung? Dann kommen hier ein paar Ideen die Ihnen helfen könnten.

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Wir alle kennen dieses Gefühl, verliebt zu sein. Das bedeutet, die Welt in den schönsten Farben zu betrachten und zu fühlen. Wir fühlen uns gesehen, wertgeschätzt, sind interessiert und neugierig am Gegenüber und wollen ihn oder sie kennenlernen. Das Gefühl, das unser Gegenüber in uns auslöst, ist belebend. Leichtigkeit, Offenheit, Visionen und magische Momente stehen auf dem Erlebnisprogramm. Die Welt erscheint rosarot und Sie fühlen sich verliebt. Diese Phase ist besonders von Bedeutung, um das Fundament für eine bestehende Partnerschaft zu gestalten. Je schöner diese Phase ist, desto mehr kann das Paar im Anschluss an Herausforderungen tragen und wachsen. Nach ca. 3–24 Monaten verlässt uns diese magische Anziehung und es wird mehr als Anziehung, Erotik, Verführung, Gespräche oder Neugier benötigt. Erst jetzt wird sichtbar, ob es mehr gibt, was die Partnerschaft stabil machen könnte.

Ist die Anfangsphase Liebe? Nein, leider ist das keine Liebe, sondern Verliebtheit. Liebe entsteht erst später. 

Der Wunsch in uns Menschen ist groß, dass diese Zeit der Verliebtheit nie endet. 

Machen wir ein Beispiel: Am Anfang ist die Beziehung meistens von Knistern im Bauch, endlosen Gedanken und Sehnsucht nach dem Anderen begleitet. Wir fühlen uns lebendig, gesehen und angenommen. Magie verzaubert das Leben. Diese Zeit ist einfach wundervoll! Genießen Sie diese Zeit.

Tiefe Gefühle werden wach. Sie erleben gemeinsam schöne Momente, genießen den Sonnenuntergang, hören schöne Musik, unternehmen ausgiebige Spaziergänge, teilen Gemeinsamkeiten und vieles mehr.

liebespaar sonnenuntergang stadt klein

Sie genießen die Zeit in Zweisamkeit, sprechen über Ihre Gefühle, erzählen von sich und hören zu. Sie sind großzügig im Gefühlsausdruck, in Form von Worten, Taten, körperlichen Berührungen oder Geschenken. Das Bedürfnis, das Glück festzuhalten und zu festigen, entsteht. Ansprüche und Erwartungen treten auf das Spielfeld. Die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Wohnraum wächst, verbindlichere Treffen und vieles mehr treten ein. Der bislang vergessene Alltag rückt in den Vordergrund und die anfängliche Phase der Magie wird im Alltag integriert. Wir gewöhnen uns an unser Gegenüber, wissen schon viel voneinander und sind nicht mehr so fokussiert, denn die Aufmerksamkeit richtet sich auch auf die Arbeit, Freunde und Familie. Jetzt kommt das Familiensystem wieder ins Spiel. Nun geht es darum, dass das Paar die verschiedenen gelernten Lebensstile zu einem gemeinsamen Lebensstil verhandelt. 

Der Zaubertrunk der Anfangsphase verliert seine Wirkung. Das Knistern der Anfangsphase kommt leider nie mehr. Die Bewunderung lässt nach. Sie sehen auch die Schwächen des Partners und die Kampfphase beginnt. Jetzt wird die Beziehungsfähigkeit getestet.

Übergang: von der magischen Anfangsphase den Raum der Partnerschaft betreten.

Machen wir eine Bewusstseinsübung:  

Nehmen Sie sich ein Blatt und einen Stift. Beantworten Sie die Fragen für sich oder/und mit Ihrem Partner bitte schriftlich. Dadurch beschäftigt sich Ihr Unterbewusstsein tiefer mit den Fragen.

  • Sind beide bereit, die Beziehung zu gestalten?
  • Kennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse?
  • Haben Sie den Mut, Ihre Bedürfnisse mitzuteilen?      
  • Kennen Sie die Bedürfnisse Ihres Partners?
  • Wie gehen Sie mit Konflikten um?
  • Gelingt es Ihnen auch im Alltagsstress, gemeinsame Zweisamkeit für tiefere Gespräche und schöne Momente zu erleben? Wie machen Sie das?
  • Welche Zukunftsvisionen haben Sie in der Partnerschaft?
  • Können Sie die Macken und Andersartigkeit des Partners akzeptieren?
  • Wo beginnt oder endet Treue für Sie?
  • Treue ist eine Entscheidung. Haben Sie sich entschieden, treu zu sein? Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber.
  • Was können Sie von Ihrem Partner lernen?
  • Wo kann sich die Partnerschaft noch entfalten?

Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner darüber aus. 

Sehen Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede als Wachstumsmöglichkeit.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen sagen: 

Eine glückliche Partnerschaft ist möglich, wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht über die des anderen stellen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, d. h. auch nicht, Sie sollen Ihre Bedürfnisse nicht leben. Es bedeutet, gute Kompromisse zu finden und keine Selbstverliebtheit oder kindliches Verhalten an den Tag zu legen. 

Das verletzte Kind könnte so reagieren.

Übung: Bitte nehmen Sie sich ein Blatt und einen Stift. Beantworten Sie die Fragen für sich Wie reagieren Sie in Konflikten?

  • Mit Trotz und Wut
  • Selbstmitleid
  • Betteln
  • Kokettieren
  • Rückzug
  • Anschuldigung
  • Abwertung

Falls Sie einen dieser Kampfstile in sich tragen, sollten Sie sich Ihre Verletzungen in der Partnerschaft vielleicht näher anschauen. Heilen Sie Ihre Verletzungen!

Nun stellt sich die Frage, ob es dem Paar gelingt, eine Beziehung aufzubauen.

Wie gelingt es, aus der Verliebtheitsphase in die nächste Phase zu gelangen und den Raum der Partnerschaft zu gestalten?

paar kuesst sich in der nach klein

Wie oben bereits erwähnt, haben wir aus der Vergangenheit Erfahrungen durch einige Beziehungen gesammelt. Wir kennen Beziehungen durch Vorbilder (Eltern, Geschwister, Freunde) oder eigene Erfahrungen, vielleicht auch durch Bücher, Filme, Schlager-Musik oder Sonstiges.

Unbewusst führen wir diese Vorbilder einfach weiter, ohne zu überprüfen, ob sie erfolgreich sind. Das führt selten zum Erfolg einer Beziehung. Es gibt Filme, Romane und auch Schlager-Songs, die die unerfüllte Sehnsucht nähren. So entsteht eine Romantik und ein falsches Bild von Beziehung. Wir haben Ansprüche an die Partnerschaft, die selten gehalten werden können.

In meiner Praxis begleite ich Menschen seit über 15 Jahren im Bereich Partnerschaft und Selbstentfaltung. Durch diese langjährige Erfahrung kann ich die ungesunden Sehnsüchte erkennen. Mir ist es wichtig, dass langjährige Partnerschaft möglich wird. 

Beginnen Sie aktiv, die Partnerschaft zu gestalten

Setzen Sie sich mit Ihrem Partner an einen Tisch und prüfen Sie, ob Sie sich noch gut mit dem Gegenüber fühlen und ob beide bereit sind, den Weg gemeinsam weiterzugehen. Wenn ja, sprechen Sie über Ihre Bedürfnisse in der Partnerschaft und schauen Sie, ob diese Bedürfnisse teilweise übereinstimmen. Die Unterschiede sollten verhandelt werden. 

Beispiel: 

Einer liebt den aktiven Urlaub und der andere den Sonnenplatz am Pool.  Ist es möglich, einen Kompromiss zu finden? 

Kompromiss:

Dieser könnte folgendermaßen aussehen: 

Sie machen beides! Sie gestalten einen aktiven Urlaub und einen Entspannungsurlaub. Ist dies für Sie möglich? Allerdings kann es auch vorkommen, dass diese Bereitschaft nicht vorhanden ist. Dann sollte dies auch offen benannt werden.  Vielleicht fällt Ihnen noch ein anderer Kompromiss ein.

Gibt es einen Kinderwunsch? 

Das ist eine wichtige Entscheidung! Falls nur einer Kinder möchte und der andere nicht, sollten Sie sich die Frage stellen, ob sie damit leben können, ganz gleich, wie Sie sich entscheiden. Ansonsten muss überprüft werden, ob es der richtige Partner oder die richtige Partnerin ist. Was auf gar keinen Fall geht, ist, dass die Frau alleine entscheidet und ohne das ‚Ja‘ des Mannes bewusst schwanger wird. Das hat verheerende Folgen. Das Paar erlebt einen großen Vertrauensbruch und die Beziehung bleibt eventuell nicht bestehen. 

Stellen Sie Ihrem Partner / Ihrer Partnerin die Fragen: Wie siehst du dich in fünf oder in zehn Jahren? Was ist deine Sehnsucht? Sprechen Sie miteinander. Sie werden sehen, ob diese Vision für beide passen kann. 

Nähe und Distanz:

Eine Beziehung benötigt Nähe, um sich zu fühlen, und Distanz, um interessant zu bleiben. Oft kommt es vor, dass einer in der Beziehung am liebsten alles gemeinsam machen möchte, der andere empfindet dies allerdings als einschränkend. Dieses Gefühl entsteht oft aus Unsicherheit und Ängsten. Lösen Sie sich von diesem Modell. Jeder sollte ein eigenes Interessenfeld haben. Zusätzlich kommt ein Gemeinsames hinzu, das wie ein Garten der Partnerschaft ist. Jeder pflanzt etwas Schönes und achtet darauf, dass der Partner auch das mag, was gepflanzt wird. Dinge, die aus der Vergangenheit auftauchen, als ungewolltes Unkraut, werden bearbeitet und entfernt. So kann ein kleines Paradies in der Beziehung entstehen. Allerdings ist es wie mit einem echten Garten. Es gibt immer wieder Arbeit. Lässt man ihn unbearbeitet, verwildert er und irgendwann ist der Garten unansehnlich. 

Höhen und Tiefen:

Lösen Sie sich von den Vorstellungen, dass eine Beziehung nur positive Gefühle ans Tageslicht bringen sollte. Eine glückliche und erfolgreiche Partnerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man Herausforderungen gemeinsam meistert und durch schwere Herausforderungen zusammenwächst sowie gemeinsame Ziele anstrebt und erreicht. Im Laufe eines Lebens durchläuft eine Partnerschaft viele Phasen. Es ist wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob beide bereit sind, in die Partnerschaft zu investieren und Herausforderungen gemeinsam zu lösen, für einen gemeinsamen Weg. In eine Beziehung zu kommen und die Verliebtheitsphase zu erleben, ist nicht die Kunst. Die Kunst ist es, durch diese Phase hindurchzugehen und in eine tiefere Liebe einzusteigen. Immer wieder Konflikte zu lösen, Kompromisse zu erarbeiten, damit die Partnerschaft erfolgreich wachsen kann. Erschaffen Sie Inseln der Zweisamkeit, sodass das Paar immer wieder die Partnerschaft genießen kann, und schöne Momente bewusst erlebt.

Trennung:

Falls Sie nach der Verliebtheitsphase erkennen, dass es außer Verliebtheit nichts gibt, was für eine Basis einer langen Beziehung benötigt wird, sparen Sie sich Zeit und akzeptieren Sie, wenn es nicht passt. Versuchen Sie nicht, sich zu verbiegen und verbiegen Sie auch nicht Ihr Gegenüber. Freuen Sie sich über diese schöne Phase, die Sie erleben durften, und akzeptieren Sie, dass es außer Anziehung nicht mehr Gemeinsamkeiten gab. Sie und Ihr Partner sind wertvolle Menschen, auch wenn Sie dem Schmerz der zerbrochenen Träume begegnen müssen.

Gewinn aus der magischen Phase:

Wenn Sie jetzt erkennen, dass einiges vielleicht nicht ganz so perfekt gelaufen ist und sie noch immer in der Beziehung sind, kommt jetzt die Erleichterung. Sie können das Ganze immer wieder durchlaufen. Die Beziehung verzeiht viel, wenn es Liebe ist, können Sie jetzt die Korrektur einleiten. Voraussetzung dafür ist, dass in der Liebe nicht zu viele Verletzungen stattgefunden haben. Falls doch einige Verletzungen bereits stattgefunden haben und sie dennoch zusammen bleiben möchten, könnten Sie es in Erwägung ziehen, eine Paartherapie zu machen. Hier werden die Verletzungen aufgearbeitet und ein gemeinsames Neues erarbeitet.

Mit dem Auto geht man jedes Jahr zur Inspektion und jedes zweite Jahr zum TÜV, damit die Sicherheit gegeben ist. Wir machen einen Führerschein, um fahren zu dürfen. Leider gibt es keinen Führerschein für Partnerschaft. Das müssen Sie selbst lernen. Manchmal gibt es dadurch einen Blechschaden, manchmal einen Totalschaden. Allerdings könnten Sie sich regelmäßig allen Inspektionen stellen und vielleicht einen Führerschein für Partnerschaft machen, dann fallen die Unfälle vielleicht kleiner aus. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei einer glücklichen und erfolgreichen Partnerschaft. Partnerschaft ist möglich!

Autor: Susanne Ernst, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Thema: Glückliche Partnerschaft
Webseite: https://www.praxis-susanne-ernst.de
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

#Beziehung, #Verhaltensmuster, #Liebe, #Gefühle, #Zufriedenheit

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