Histamin Intoleranz

KEINE Allergie und KEINE Autoimmunerkrankung

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Histamin ist ein sog. „biogenes Amin“, dass zu den Gewebshormonen gezählt wird und gilt als Mediator, d.h. es löst in den Zellen eine biochemische Reaktion aus. In diesem Fall ist es maßgeblich an Entzündungsprozessen beteiligt. Es entfaltet seine Wirkung durch Bindung an Histamin-Rezeptoren, die sich fast überall im Körper befinden und hier findet sich auch die Erklärung, warum bei einer HI so zahlreiche Symptome entstehen können: bei dem einen zeigt sich die HI nur als Hautrötung, mit oder ohne Jucken. Bei dem anderen ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, bei einem anderen wiederum die Bronchien, Nervenzellen und / oder auch die Gebärmutter bereitet Probleme.

Es werden zwar durch diese Entzündungsprozesse die typischen Symptome einer Allergie ausgelöst - nur dass es keine Allergie im eigentlichen Sinne ist, denn es kommt hier nicht zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems.

Was für Symptome kann eine Histamin Intoleranz generell auslösen?

Haut

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  • gerötete, überwärmte Hautbereiche
  • bei einer Mehrdurchblutung im Gesicht von einem „Flush“ gesprochen
  • Nesselsucht mit Quaddeln, Juckreiz

Gehirn

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  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • verminderte Aufmerksamkeit
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen

Weiblicher Genitaltrakt

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  • Östrogen Erhöhung durch Histamin möglich
  • dadurch kann es zu schmerzhaften Monatsblutungen kommen  

Herz-Kreislauf-System

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  • Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern oder Herzrasen
  • Schock Gefahr, wenn das Blut aufgrund einer sehr hohen Menge Histamin in der Peripherie „versackt“. Dadurch kann nicht mehr genügend Blut zum Herzen transportiert werden. In diesem Fall besteht auch Gefahr für die Nieren (weil sie nicht mehr genügend durchblutet werden).

Atemtrakt

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  • laufende oder verstopfte Nase bereits während des Essens oder Trinkens
  • die Speichelproduktion wird angekurbelt
  • Asthma-ähnliche Hustenanfälle mit Atemnot können auftreten!
  • Asthma Patienten haben eine erhöhte Gefahr, dass sich Histamin vermehrt in den Bronchien anreichert – was wiederum zu Problemen führt.

Verdauungstrakt

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  • Die Produktion der Magensäure wird erhöht
  • Sodbrennen
  • Bauchschmerzen
  • Krämpfe
  • Durchfall
  • Blähungen

Schauen wir uns mal an, wie unser Körper grundsätzlich dafür sorgt, dass Histamin abgebaut wird:

1.) Das Enzym Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT) befindet sich im Inneren der Zelle und sorgt dafür, dass das Histamin in den Zellen inaktiviert wird.

2.) Die Diaminooxidase (ein kupferhaltiges Enzym, kurz: DAO) kann Histamin außerhalb der Zellen abbauen und ist maßgeblich beim Abbau von Histamin aus Lebensmitteln beteiligt.

Störungen bei der Wirkung von DAO können folgende Ursachen haben:

  • Enzymmangel 
  • Eingeschränkte Funktionsfähigkeit des Enzyms an sich
  • Vitaminmangel DAO benötigt Vit B6 und Vit C
  • Medikamente manche fördern die Histamin Freisetzung,  andere hemmen die Wirkung von DAO

Im Folgenden sind die häufigsten Medikamente aufgelistet, die zu einer vermehrten Freisetzung (als sog. Histaminliberatoren) oder einem verminderten Abbau von Histamin führen können (z.B. als DAO-Blocker). Werden die auslösenden Medikamente wieder abgesetzt (vorher mit dem Arzt sprechen!), könnte man in vielen Fällen gewissermaßen die Histamin Intoleranz „heilen“. 

Histaminliberatoren:

  • Acetylsalicylsäure, ASS
  • Amphotericin B (Antibiotikum)
  • Atracurium (Muskelrelaxans)
  • Barbiturate (Schlaf- und Narkosemittel)
  • Carbamazepin (Antikonvulsivum)
  • Chlortetrazykline (Antibiotikum)
  • Codein (Hustenmittel, Analgetikum, Opiat)
  • Diclofenac
  • Flurbiprofen
  • Gadolinium-Chelate (Röntgenkontrastmittel)
  • Levofloxacin (Antibiotikum)
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (Analgetika)

DAO-Blocker:

  • Alprenolol (Betablocker)
  • Ambroxol (Expektorans)
  • Aminophyllin (Antiasthmatikum)
  • Amitriptylin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Chloroquin (Antirheumatikum, Malariamittel)
  • Cimetidin (Antihistaminikum)
  • Diazepam (Tranquilizer)
  • Furosemid (Diuretikum)
  • Haloperidol (Neuroleptikum)
  • Novaminsulfon (Analgetikum)
  • Verapamil (Calciumantagonist, Antihypertensivum) 

(Informationen gefunden auf der Internetseite der Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz (SIGHI))

Diese Liste ist definitiv nicht vollständig. Zeigt diese kleine Auswahl jedoch bereits, dass viele Medikamente, die unsere Patienten verschrieben bekommen, in dieser Hinsicht unter die Lupe genommen werden sollten.

Aber DAO hat natürlich noch andere Aufgaben in unserem Stoffwechsel als sich nur um den Abbau des Histamins zu kümmern. Andere biogene Amine wie zum Beispiel das Serotonin wird auch von DAO verstoffwechselt. So kann es vorkommen, dass nicht genügend DAO zur Verfügung steht, um ALLEN Abbau Aufgaben gerecht zu werden. Die Folge: Histamin kann sich im Körper anreichern. Hinzu kommt, dass andere biogene Amine Histamin ähnliche Eigenschaften haben und somit ähnliche Probleme bereiten.

Bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, produziert unser Körper ebenfalls vermehrt Histamin. Dieses Mehr an Histamin kann die Abbaukapazität der Enzyme übersteigen und der Spiegel steigt. Besonders kritisch wird es, wenn der Patient sich gleichzeitig Histamin reich ernährt.

Und ebenfalls nicht uninteressant - die DAO funktioniert nur im basischen Milieu des Dünndarms, nicht in saurer Umgebung. Soll heißen, wenn der Patient Probleme im GIT Bereich hat, macht eine Darmsanierung oder die Unterstützung des Mikrobioms Sinn.

Auch bei anderen Erkrankungen wurde eine verminderte Tätigkeit des Enzyms DAO nachgewiesen:

  • (chronisch) entzündliche Darmerkrankungen
  • Chronisches Nierenversagen
  • durch Viren ausgelöste Leberentzündung
  • Leberzirrhose
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Seekrankheit

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Symptome und weil sich die gesundheitlichen Beschwerden bei jedem anders zeigen können, ist es alles andere als leicht, eine HI sicher zu diagnostizieren. Fakt ist, dass man vieles untersuchen kann (Blut, Stuhl, Urin) aber keines dieser Ergebnisse sagt eindeutig aus, ob eine Histaminose vorliegt oder nicht.

Wichtig auch die differenzialdiagnostische Abklärung, ob sich hinter diesen Symptomen nicht doch andere Erkrankungen verstecken. Ich denke da an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa. Eine Magenspiegelung sollte abklären, ob vielleicht ein Helicobacter pylori sein Unwesen treibt oder ob ein Magengeschwür vorhanden ist. Es sollte abgeklärt werden, ob eine Laktose- oder Fruktose Intoleranz vorliegt. Auch eine Glutenunverträglichkeit sollte in Betracht gezogen werden.

Da Histamin in fast allen Lebensmitteln enthalten ist, ist es schwierig, komplett darauf zu verzichten. Was man aber in die Wege leiten kann, ist, dass der Patient ein Tagebuch führt:

  • wann er welche Lebensmittel zu sich genommen hat,
  • welche Beschwerden (danach, während des Essens) aufgetreten sind,
  • ob er Medikamente einnimmt (auch an Nahrungsergänzungsmittel denken),
  • wann bei Frauen die Menses eintritt (Hormonstatus),
  • ob und wann er in welchem Ausmaß Stress ausgesetzt war

Sind andere Erkrankungen ausgeschlossen worden, kann hoffentlich das PatientenTagebuch helfen, eine vernünftige Vorgehensweise zu planen. Eine Ernährungsumstellung mit Vermeidung von Histamin reichen Lebensmitteln wäre für den Anfang ein vernünftiger Weg. Auch eine Darmsanierung sollte in Angriff genommen werden.       

Abgesehen von den zuletzt genannten Maßnahmen, kann ich aus dem Bereich der Mykotherapie folgende Heil-/Vitalpilze empfehlen, die sich in meiner Naturheilpraxis bewährt haben:

  • Reishi - Sein Hauptbezugsorgan ist zwar die Leber. Aber aufgrund seiner Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen ist der Reishi auch hilfreich z.B. bei chronischer Bronchitis, zur Herzstärkung, Kraftlosigkeit, Nervenschwäche, Magen-Darm-Entzündungen, Rheuma, Arthritis, Fibromyalgie und Blutdruckschwankungen.

    Bei Allergien ist es DER Pilz!

  • Reishi-Weihrauch - Kommt bei ALLEN entzündlichen Vorgängen in Frage.

  • Hericium - Sein Hauptbezugsorgan ist der Magen-Darm-Trakt. Deswegen setzt man ihn zur Unterstützung & Regeneration der Schleimhäute ein.

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten u.ä. haben sich der Reishi, Hericium und Pleurotus hervorgetan. Alle wirken ausgleichend (adaptogen) auf das Immunsystem, unterstützen die Schleimhäute, helfen beim Aufbau der Darmflora, wirken anti-entzündlich, haben eine positive Wirkung auf Juckreiz und wirken stärkend auf den Atemtrakt. Wobei jeder einzelne dieser Pilze natürlich noch viel mehr kann.

Bitte beachten: es sind Heilpilze und keine Bonbons, „die man mal einfach so zwischendurch einnimmt“. Es gibt bei der Einnahme von Pilzen ein paar Sachen zu beachten um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen und deswegen sollte ein Heilpraktiker / eine Heilpraktikerin Ihrer Wahl, zwecks Aufklärung vorher konsultiert werden. Durch eine Anamnese wird der Heilpraktiker / die Heilpraktikerin herausfinden, welcher der Heilpilze Ihnen persönlich weiterhelfen könnte und Sie während der Einnahme mit fachlicher Kompetenz betreuen.

Autor: Gabriele Weißenfeld, Heilpraktikerin
Thema: Histamin Intoleranz
Webseite: https://www.gabrieleweissenfeld-naturheilpraxis.de

Quellenangabe:

  • https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_medikamente.html#liste-unvertraeglich
  • https://www.netdoktor.de/krankheiten/histaminintoleranz/
  • www.mycovital.de
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin-Intoleranz
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Histaminintoleranz
  • https://praxistipps.focus.de/histaminintoleranz-feststellen-so-wirds-gemacht_103597
  • https://cara.care/de/erkrankungen/intoleranz/histamin/histaminintoleranz-testen/
  • https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/histaminintoleranz-erkennen-und-die-symptome-behandeln
  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Histaminintoleranz-erkennen-und-behandeln,histamin100.html

#Allergie, #Ernährung, #Naturheilkunde, #Verdauung , #Menschlicher Körper

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