Besser denken, besser fühlen

“Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben”. Dieses berümte Zitat vom weisen Philosophen Epiktet ist Ihnen vielleicht bereits bekannt.

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Einfacher ausgedrückt, könnte man auch sagen, dass unser Denken unser Fühlen maßgeblich beeinflusst. Und das sind ziemlich gute Neuigkeiten, denn es bedeutet, dass wir negativen Gefühlen keineswegs hilflos ausgeliefert sind, sondern unsere Gefühlswelt über unsere Gedanken bewusst steuern können. Aber wie genau soll das funktionieren? Genau darum geht es in diesem Artikel. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie Sie Ihre Gefühle im Alltag besser verstehen, einordnen und sogar anpassen können. 

Wie entstehen Gefühle?

Das Entstehen von Gefühlen ist ein komplexer Prozess, an dem viele Vorgänge beteiligt sind. Eine in dieser Hinsicht besonders essentielle Rolle spielt das limbische System in unserem Gehirn. Dieses gilt als Entstehungszentrum unserer Emotionen, wo sowohl negative, aber auch positive Gefühle aktiviert werden. Klassischerweise geht man dabei von fünf Hauptemotionen aus, die wir verspüren können: Ärger, Angst, Traurigkeit, Ekel und Freude.

Das limbische System teilt uns natürlich nicht wahllos eine dieser Emotionen zu, sondern entscheidet basierend auf erhaltenen Informationen. Dabei spielt zunächst unsere Wahrnehmung eine Rolle, gefolgt von unserer bewussten und unterbewussten Interpretation des Wahrgenommenen. Wenn wir beispielsweise nachts einer unidentifizierbaren Gestalt begegnen, könnten wir diese als potentiell gefährlich interpretieren und als Folge dessen Angst verspüren. Unabhängig davon, ob wir solche Interpretationen in Form von bewussten oder unbewussten Gedanken durchführen, gehen sie stets den Gefühlen voraus. Der Inhalt der Gedanken bestimmt dabei, welches Gefühl entsteht. Somit sind wir also wieder bei der These: Wir denken, wie wir fühlen.

Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, dass auch unangenehme Gefühle hilfreich sein können. Es geht also gar nicht darum, dass man sich nie traurig oder ängstlich fühlen sollte. Wenn Sie jedoch im Alltag unter übertriebenen Ängsten, übermäßigem Ärger oder anderen Emotionen leiden, die Ihnen nicht weiterhelfen, kann es Sinn machen, die eigenen Gedanken zu überprüfen. Denn meist verstecken sich negative Gedanken hinter nicht-hilfreichen Gefühlen. Doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Gedankenwelt aufräumen

Wer sich besser fühlen möchte, muss also nur besser denken. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Dennoch gibt es einige interessante Ansätze, mit denen Sie Ihr Denken relativ schnell etwas aufräumen können. Wie zuvor bereits erwähnt, stecken meist negative Denkmuster hinter den Gefühlen, die Sie nicht weiterbringen. Ob ein bestimmter Gedanke negativ ist, können Sie ganz leicht überprüfen, indem Sie sich zwei Fragen stellen:

  • Hilft mir dieser Gedanke eigentlich weiter?
  • Ist das, was ich denke, zu 100% wahr und entspricht es überhaupt der Faktenlage?

Wenn die Antwort auf diese Fragen “Nein” lautet, haben Sie es mit einem Gedanken zu tun, der weder hilfreich ist noch der Wahrheit entspricht. So einen Gedanken können Sie dann als negativ einordnen.

Im nächsten Schritt können Sie den Gedanken so für sich umformulieren, dass er wahr und hilfreich ist. Lassen Sie uns das anhand eines Beispiels betrachten.

Der ursprüngliche Gedanke könnte lauten “Ich werde nie wieder eine erfüllende Beziehung führen”. Wer so denkt, könnte sich ängstlich, depressiv oder auch ärgerlich fühlen. Das Gefühl würde in diesem Fall vermutlich nicht weiterhelfen, sondern eher dazu beitragen, dass sich die Befürchtung erfüllt, man könnte bis in alle Ewigkeit beziehungslos bleiben. Wenn Sie den Gedanken hinterfragen, werden Sie feststellen, dass er weder hilfreich ist, noch der Faktenlage entspricht (wir können schließlich nicht in die Zukunft schauen).

Eine realistischere Betrachtungsweise wäre zum Beispiel: “Es könnte sein, dass ich nie wieder eine erfüllende Beziehung haben werde, aber es könnte auch sein, dass ich in Zukunft doch noch eine Person kennenlerne, mit der ich eine erfüllende Beziehung führen kann”. Ein solcher Gedanke entspräche nicht nur der Wahrheit, sondern würde wahrscheinlich auch ein viel hilfreicheres Gefühl hervorrufen mit dem das Ziel einer erfüllende Beziehung besser erreicht werden könnte.

Fazit - So kann Ihr Denken Ihnen helfen

Über unsere Gedanken können Sie einen großen Einfluss auf Ihre Gefühlswelt ausüben. Dabei ist es wichtig, realistische Gedanken anstelle von negativen Gedanken zu denken, um nicht-hilfreiche negative Gefühle zu umgehen. Realistische Gedanken sind Gedanken, die Ihnen helfen und mit der Realität in Einklang stehen. Ob Sie realistisch oder negativ denken, können Sie ganz einfach mit den zwei Fragen nach Nützlichkeit und Realitätsgehalt überprüfen. Wenn Sie bisher eher negativ gedacht haben, wird das neue Denken Ihnen anfangs vermutlich etwas fremd vorkommen. Das ist ganz normal und gehört dazu. Wenn Sie dranbleiben, werden sich die neuen Denkmuster mit der Zeit einprägen und Ihnen helfen, sich im Alltag besser zu fühlen.

Autor: Ruven Hanohov, Heilpraktiker für Psychotherapie
Thema: Besser denken, besser fühlen
Webseite: https://psychotherapie-hanohov.de

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