Die Kunst der verbalen und nonverbalen Überzeugungskraft

„Am Anfang war das Wort.“ die Bibel – Johannes 1,1

ueberzeugungskraft-kommunikation-team

Kommunikation ist ein essenzieller Bestandteil unseres täglichen Lebens. Wir kommunizieren, um Informationen auszutauschen, Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und unsere Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Dabei spielt nicht nur das, was wir sagen, sondern auch wie wir es sagen, eine entscheidende Rolle.

So kann Kommunikation im besten Fall dazu dienen, eine Verbindung zum Gegenüber herzustellen, den Gesprächspartner für die eigenen Interessen und Anliegen zu öffnen oder im schlimmsten Fall leider das Gegenteil bewirken – Missverständnis, Distanzierung bis hin zum Gesprächsabbruch.

Kommunizieren - mehr als nur Reden

In diesem Artikel soll es um die entscheidenden Faktoren gehen, die dazu beitragen, die Kommunikation als verbindendes und überzeugendes Mittel für einen gelungenen Austausch zu verwenden.

Dazu werden wir auf die verschiedenen Aspekte der verbalen und nonverbalen Kommunikation näher eingehen, Tipps geben, wie man diese nutzen kann, um für die eigenen Standpunkte überzeugend einzutreten – sowohl verbal als auch nonverbal (lat.: nichtsprachlich).

Zuvor braucht es als Basis jeder gesunden Kommunikation vor allem eins: Echtheit oder fachlich ausgedrückt – `Authentizität`.

Authentisch Wirken – aber wie?

Im Griechischen als „authentikós“ bekannt, verstehen wir unter dem Begriff vor allem Echtheit, Glaubwürdigkeit und Integrität.

Authentisch zu sein bedeutet also, im Einklang mit den eigenen Werten und dem Rollenverständnis zu sein und diese ehrlich zum Ausdruck zu bringen.

Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht zu verstellen, um andere zu beeindrucken oder gar zu manipulieren. Wenn Sie authentisch sind, vermitteln Sie Ihre Ideen und Argumente auf eine Weise, die echt und aufrichtig ist, und dies kann andere dazu ermutigen, Ihren Standpunkt zu akzeptieren oder Ihre Vorschläge zu unterstützen.

In jedem Fall lohnt es sich, in eine authentische Kommunikation zu investieren, denn sie ist kraftvoll, baut Vertrauen auf und ermöglicht eine intensivere Verbindung zum Gegenüber.

Wo fängt Authentizität an? Bei der Person, der Sie selbst am nächsten stehen und mit der sie bewusst als auch unbewusst täglich kommunizieren. Richtig:

Bei sich selbst.

An der Stelle als interessante Anmerkung: Im Kontrast zum Begriff der Authentizität steht das Gegenteil - die Inszenierung, Täuschung oder Fälschung.

Kongruenz mit nonverbaler Kommunikation

Jeder hat dieses Gefühl schon einmal erlebt, dass zwischen dem, was jemand mit seinen Worten formuliert, nicht zu dem passt, was der Körper nonverbal transportiert an Mimik, Gestik oder im Tonfall. Zurück bleiben ein diffuses verunsichertes Gefühl und die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit.

Als Stilelement im Bereich von Zynismus und ironischer Rede gezielt eingesetzt, sind wir im Kontext eines gewinnenden Gespräches eher irritiert, wenn Unstimmigkeiten zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation von unserem Gegenüber ausgehen. Das Bauchgefühl schlägt unbewusst Alarm und meldet: „Hier stimmt etwas nicht!“ Weitere werbende Aktionen des Gegenübers laufen ins Leere. Schade. Welche Konsequenz bringt diese Feststellung mit sich?

Kurz gesagt: Mit Bedacht und Respekt angewandt sind verbale und nonverbale Kommunikation zwei Schlüsselelemente, die in der übereinstimmenden Kombination eine überzeugende Kommunikation ermöglichen.

Überzeugungsstärke durch nonverbale Kommunikation

Welche Rolle spielt nonverbale Kommunikation, um authentisch zu wirken?

powerfrau brille nonverbal

Mit den folgenden fünf Punkten erhalten Sie ein fundiertes Handwerkzeug.

1. Körpersprache: Nonverbale Signale, die durch Körperhaltung, Gestik und Bewegungen vermittelt werden, sind oft viel aussagekräftiger als Worte allein. Authentische Personen zeigen oft eine offene Körperhaltung, die auf Interesse und Empathie hinweist. Eine aufrechte und selbstbewusste Haltung kann Vertrauen und Glaubwürdigkeit vermitteln.

2. Mimik: Unser Gesichtsausdruck spielt eine zentrale Rolle bei der nonverbalen Kommunikation. Ein authentisches Lächeln kann Sympathie und Wärme vermitteln, während eine gestresste Miene das Gegenteil bewirken kann. Versuchen Sie, Ihre Mimik im Einklang mit Ihren Gedanken und Gefühlen zu halten, um Ihre Authentizität zu stärken.

3. Blickkontakt: Der Blickkontakt ist ein mächtiges Werkzeug der nonverbalen Kommunikation. Authentische Sprecher halten normalerweise Blickkontakt mit ihrem Publikum, da dies Vertrauen und Interesse signalisiert. Vermeiden Sie es jedoch, starren Blickkontakt herzustellen, da dies als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen werden kann. Finden Sie das richtige Maß für den Blickkontakt, um authentisch zu sein und ebenso auf Ihr Gegenüber zu wirken.

4. Tonfall und Stimme: Die Art und Weise, wie Sie sprechen, hat einen großen Einfluss auf Ihre nonverbale Kommunikation. Eine ruhige, gleichmäßige Stimme kann Souveränität und Vertrauen vermitteln, während ein zittriger oder unklarer Tonfall Zweifel aufkommen lassen kann. Achten Sie darauf, dass Ihre Stimme zu Ihrer Botschaft und Ihrer Persönlichkeit passt, um Authentizität zu zeigen.

5. Inkongruenz vermeiden: Authentische Kommunikation tritt auf, wenn Ihre nonverbalen Signale mit Ihren verbalen Aussagen übereinstimmen. Wenn es eine Diskrepanz zwischen dem gibt, was Sie sagen, und dem, was Ihre Körpersprache oder Stimme vermittelt, kann es schwerer werden, andere zu überzeugen. Stellen Sie sicher, dass Ihre nonverbalen Signale Ihre Worte unterstützen und Ihre Botschaft verstärken.

Als sogenannter „weicher Faktor“ im Gespräch, trägt die non-verbale Kommunikation als ein mächtiges, wirkungsvolles Element in einem erheblichen Maße zu einem gelingenden Austausch bei.

Damit die gewählten Worte ebenfalls den gewünschten Effekt beim Gegenüber erzeugen, gilt es einige hilfreiche Aspekte und Tipps der verbalen Kommunikation zu beachten.

Worte wirken – überzeugend verbal kommunizieren

Verbale Kommunikation bezieht sich auf das gesprochene oder geschriebene Wort. Die Wahl der Worte, die Artikulation, der Tonfall und die Geschwindigkeit des Sprechens sind einige der Faktoren, die unsere verbale Kommunikation beeinflussen.

Die folgenden fünf Punkte werden Ihnen helfen, die eigene Überzeugungskraft künftig gezielt zu verbessern. Zugleich bekommen Sie Sicherheit, dass Sie mit Ihrer individuellen Art zu kommunizieren richtig liegen.

1. Klarheit und Prägnanz: Verwenden Sie klare und präzise Worte, um Ihre Botschaft zu vermitteln. Vermeiden Sie unnötige Füllwörter oder lange Ausschweifungen, die die Hauptbotschaft verwässern könnten.

2. Stärken betonen: Betonen Sie die Stärken Ihrer Argumente oder Ideen. Nutzen Sie positive Formulierungen und vermeiden Sie negative oder unsichere Ausdrücke.

3. Zielgruppenorientierung: Passen Sie Ihre Sprache und den Ton an Ihr Gegenüber an. Berücksichtigen Sie seine Interessen, Bedenken und Wissensstand, um eine bessere Verbindung zu ihm herzustellen.

4. Geschichten erzählen: Geschichten haben eine einzigartige Fähigkeit, Bilder zu erzeugen, Emotionen zu wecken und Beziehungen herzustellen. Verwenden Sie anschauliche Beispiele und Anekdoten, um Ihre Aussagen zu veranschaulichen.

5. Aktives Zuhören: Überzeugende Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Hören Sie aufmerksam zu, was Ihr Gesprächspartner sagt, und reagieren Sie angemessen. Zeigen Sie Interesse und Empathie für seine Perspektive.

Und noch ein Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Redeanteil kleiner als fünfzig Prozent ist. Dies gelingt in der Regel, wenn sie weniger geschlossene und dafür mehr offene Fragen im Gespräch anwenden. Die Sorge die Zügel der Gesprächsführung damit aus der Hand zu geben und die Kontrolle über das Gespräch zu verlieren, kann Ihnen genommen werden. Denn sie werden feststellen, dass sich eine entspannte Gesprächsatmosphäre entwickelt, wenn auch Ihr Gegenüber zum Zuge kommt.

Verbales und Nonverbales - lohnende Selbstreflektion

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Authentizität und nonverbale Kommunikation eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Eine authentische Kommunikation wird verstärkt, wenn nonverbale Signale mit Ihren Worten in Einklang stehen.

In jedem Fall sollte deutlich geworden sein, dass das Schärfen des Bewusstseins für die eigenen verbale und nonverbalen Signale und deren Auswirkungen sich lohnt - im privaten, genauso wie im beruflichen Umfeld.

Denn beide Anteile, im rechten Maß und mit Respekt eingesetzt, können den entscheidenden Beitrag leisten, um eine überzeugende und glaubwürdige Kommunikation zu entwickeln, die beim Gegenüber einen bleibenden Eindruck hinterlässt und ihn offen und neugierig stimmt auf weitere Begegnungen.

Autor: Nadja Matysiak – Dozentin / Autorin für Psychologie und Kommunikation
Thema: Die Kunst der verbalen und nonverbalen Überzeugungskraft
Webseite: https://schrittewagen.de

#Erfolg, #Kommunikation, #Verhaltensmuster, #Körpersprache, #Unterbewusstsein, #Ziele, #Veränderung, #Selbstbewusstsein, #Komfortzone

Beiträge Persönlichkeitsentwicklung

Themenübersicht

dominant-selbstbewusst

Wie kann man sich zu einer dominanten Persönlichkeit entwickeln?

Sich zu einer dominanten Persönlichkeit zu entwickeln, erfordert Zeit und Arbeit an sich selbst. Hinweis! Denke daran, dass Dominanz nicht mit Arroganz verwechselt werden sollte. Eine dominante Persönlichkeit zeigt Selbstsicherheit und Führungsqualitäten, ohne mehr...


frau-yoga

Entspannungstechniken bei Stress: Gelassenheit in turbulenten Zeiten

Als Hypnosetherapeut ist es meine Leidenschaft und Berufung, Menschen dabei zu unterstützen, ihre innere Ruhe zu finden und mit stressigen Situationen gelassener umzugehen. In der heutigen hektischen und anspruchsvollen Welt ist Stress allgegenwärtig mehr...


kapitaen-segelboot

Wie kann man Selbstregulation erlernen?

Das etwas nüchterne Wort: Selbstregulation - beschreibt in Wahrheit einen Prozess, der spannender nicht sein könnte. Geht es doch darum, wie wir unser Leben neu, anders, besser gestalten können, raus aus dem Hamsterrad mehr...


frau-spiegel

Positive und negative Charaktereigenschaften

Lass uns forschen, was es damit auf sich hat. Grundsätzlich fallen Charaktereigenschaften in jedem Kontext auf, in den zwischenmenschlichen Interaktionen stattfinden und bestimmte Verhaltensweisen gefordert werden. Der Begriff Charakter bedeutet „Prägung“ oder „Eigenart“. mehr...


frau-zaun

Erlauben wir Frauen uns gesunde Grenzen?

Über Generationen wurde uns Frauen aberzogen, dass uns negativen Emotionen zustehen. Wir hatten keine Mütter und Großmütter, die uns vorlebten, wie wir gesund mit unseren negativen Emotionen umgehen dürfen. Denn sie selbst mehr...

 

Lifestyle Redaktion

Krautheimer Str. 36
97959 Assamstadt
Telefon: 0151 - 275 200 45

info@ratgeber-lifestyle.de