Ich bin so anders!

Warum ältere Seelen sich unverstanden fühlen – und es auch sind!

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Neueste Trends und Moden. Immer besser sein und besser werden. Das Anhäufen von Reichtum. Meinungsbashing. So viele Menschen scheinen darin ihren Lebenssinn zu sehen. Und auch in der sogenannten „esoterischen Szene“ gibt es Formen von schneller, höher, weiter: Manifestieren im Universum, Chakras reinigen, die Erleuchtung in 7 Schritten kaufen und ruckzuck ist alles gut. Und du? Reizt dich das auch? Oder schreckt dich das eher ab? Und gähnst innerlich etwas bei diesen Themen? Dann bist du vielleicht eine ältere Seele – und eben ANDERS!

Eine ältere Seele sein – was genau heißt denn das eigentlich, „Seele“ und „älter“? Hinter diesen Worten steckt die Vorstellung, dass zunächst mal nicht du eine Seele hast – sondern deine Seele hat DICH! Sie hat genau dich kreiert und gewählt, damit sie Erfahrungen machen kann, die ohne Körper nicht möglich wären. Und gemeinsam mit ihm, mit Psyche und Geist ein ICH zu bilden.

Diese 4-dimensionale Ausstattung braucht es, um in einer Welt zu existieren, die Materie, Dualität, Leben und Tod, Verletzlichkeit, Gefühle, Blutsverwandtschaft, Entscheidungsnotwendigkeit und vieles Irdische mehr beinhaltet. Genau diese Welt ist es, die sich deine Seele als „Erfahrungsspielfeld Menschsein“ gesucht hat.

Und es ist vielleicht auch verständlich, dass die große Spanne der irdischen Erfahrungen mit nur einem Leben nicht zu erfassen wären. Deswegen gehört auch dazu, dass Seele sich oft inkarnieren will und dabei älter und älter wird. Und wie ein älterer Mensch hat eine ältere Seele einen anderen Horizont, andere Bedürfnisse, andere Interessen als eine junge. Nicht, dass eine Achtjährige oder ein Achtzehnjähriger besser oder schlechter wäre als eine Achtzigjährige – aber anders ist sie schon.

Lass mich ein bisschen weiter ausholen, um diese komplexe Vorstellung verständlich werden zu lassen. Und zu erzählen, was das alles mit dir und deinem Lebensgefühl zu tun haben könnte.

Was will die Seele?

Seele hat nur zweierlei im Sinn: sich selbst zu erfahren und dabei Erkenntnis und Liebesfähigkeit wachsen zu lassen. Dafür nutzt sie diese Welt, dafür nutzt sie Beziehungen, Kunst, Politik, Beruf, Hobby, Begegnungen, kurz, alles, was uns hier so beschäftigt. Das „Gemeine“ daran ist ihre Gleich-Gültigkeit, ob die Erfahrungen für Körper und Psyche angenehm sind oder nicht. Erfahrung ist Erfahrung! Und ihr somit kostbar. Alles, was sie erlebt, alles, was du erlebst, denkst, fühlst, tust oder nicht tust, bewusst und unbewusst, ist Erfahrung und erfüllt deine Seele mit reicher Nahrung. Dafür ist sie bereit, in der irdischen Inkarnation zu vergessen und dich vergessen zu lassen, dass ihr ein Teil des All-Ganzen seid.

Was ist denn eigentlich Seele?

seele himmel sonne

Seele ist Energie. Man sagt, dass alles im Universum Energie ist, und dass es sieben verschiedene universale Energien gibt. Diese lassen sich in unterschiedlicher Art sinnlich beschreiben: Zum Beispiel in sieben Archetypen, oder auch in sieben Farben, mit sieben Zahlen, mit Analogien zu Klängen, Materialien, Düften – allem, was du dir vorstellen kannst. Und so hat Seele eine von sieben Grundenergien. Seele ist übrigens, anders als Psyche, immer heil.

Wenn Seele sich nun inkarniert, um Erfahrungen zu sammeln, sollen diese möglichst vielfältig sein. So fügt sie, wenn sie sich einen Körper sucht, noch weitere Energie-Komponenten hinzu, die eine „Seelenmatrix“ bilden. Diese ergibt deine unverwechselbare Persönlichkeit. Sie ist die Basis deines Ich, deine energetische Struktur, die damit auch wesentliche Lern- und Entfaltungsaufgaben vorgeben. Du besitzt mit der Matrix also

  • eine Grundschwingung, genannt Seelenrolle
  • einen Weg der Seele, der zeigt, wie du die Rollenenergie lebst
  • ein Muster von 2 Urängsten
  • ein Entwicklungsziel
  • einen Modus, in dem du das Entwicklungsziel ausdrückst
  • eine Mentalität
  • eine Reaktionsmuster und
  • ein Seelenalter, das sich aus der Anzahl der Inkarnationen ergibt. Und da sind wir bei diesem wichtigen Punkt, der dein Gefühl vom Anderssein ausmachen könnte. Lass mich das erklären!

Das Alter deiner Seele

Angenommen, deine Seele würde nicht nur ein Mal geboren werden, um Erfahrungen zu machen, sondern eine ganze Reise antreten für ihre Entwicklung auf diesem Planeten. Die meisten hier bekannten Religionen vertreten, direkt oder indirekt, diese Vorstellung. Auch die islamische und die christliche. Die „Wiederauferstehung“ ist dabei nur eine von verschiedenen bildhaften Beschreibungen. Also, nehmen wir das mal an.

Der Beginn

junge seele baby fuesse

Dann wäre es ja so, dass es für eine Seele ein erstes Mal des Erdenbesuchs gäbe. Und hier ist alles anders als auf allen anderen Planeten, in anderen Welten. Alle die Bedingungen, die ich oben erwähnt habe, sind neu. Neu ist es auch, einen Körper zu haben, der mit seinen 5 Sinnen wahrnimmt. In einem ganz bestimmten Spektrum, in limitierten 3 Dimensionen. Man hat plötzlich Arme. Haare überall. Man hat ein Geschlecht. Man atmet, muss flüssige und feste Nahrung aufnehmen, um zu existieren. Und dann gibt es da auch andere Körper, von denen man abhängig ist. Mit denen man sich berühren kann. Wow! Oder oh je! Wir haben eine Neurologie, Hormone, wir verdauen und verarbeiten Stress, empfinden Lust, haben Gefühle, wir denken, sind kreativ, erinnern, sehen voraus. All das ist für Seele völlig neu. 

Die Seele verbringt etwa 20 Leben damit, die Körperlichkeit mit ihren Abhängigkeiten und Möglichkeiten, mit Begegnungen mit der menschlichen und materiellen Umwelt, mit Wärme und Kälte, mit Zeit, mit Freund und Feind, mit Sprache und mit ersten spirituellen Vorstellungen zu machen, nämlich Leben im Allem zu entdecken. Und sie erlebt erste Erfahrungen damit, dass wir Einfluss nehmen können auf andere.  Dieser erste Seelenalterszyklus von 7 Lernstufen, die jeweils 2-4 mal besucht werden, nennt sich der Zyklus der Säugling-Seele. Und die Leben können ein paar Tage oder viele Jahre lang sein. Für die Seele ist jedes Leben vollständig und rund.

Die Kind-Seele

Nun, da diese Grundlagen gelegt sind, tritt die Seele in den Kind-Seelen-Zyklus ein. Jetzt beschäftigt sie sich für etwa 20 Leben mit Themen, die mit Emotionen und Beziehungsgestaltung zu tun haben. Das Bewusstsein von Kind-Seelen ist dabei sehr in der Unmittelbarkeit verhaftet. Wie ein Kind von etwa 2-12 Jahren lebt es im Augenblick. Es hat kein Interesse an Zukunftsplanung oder strategischer Lebensgestaltung.

Die Gefühle kommen direkt und spontan und können auch von einer Sekunde auf die andere umschlagen. Die Kind-Seele hat keinen Zugang zu „gut oder böse“. Und so, wie es mit seinem hellen Lachen ansteckend sein kann und fröhlich, kann es im nächsten Moment davon gebannt sein herauszubekommen, mit wie wenig Beinchen eine Fliege noch herumhumpeln kann. Ohne mitzufühlen, was das für das Tier bedeutet. Weil es einfach so spannend ist!

Dieser Zyklus ist die Urform der Künstler-Energie. Wie ein Spiel ist das Leben für die Kind-Seele. Und das ist ja auch etwas, was wir zum Beispiel an vielen Menschen im asiatischen Raum bewundern. Diese Unmittelbarkeit in den Emotionen, das Entdecken von Geistern, die besänftigt werden müssen, all das ist für Kind-Seelen wichtig. Mit hoher oder niedriger Intelligenz hat das nichts zu tun – auch Kind-Seelen können durchaus schlau sein, auch wenn die Komplexität des Denkens begrenzt ist. Kind-Seelen machen in Deutschland jedoch nur ca. 10 % aus. Wahrscheinlich hast du also keine in deiner unmittelbaren Umgebung – es sei denn, du bist z.B. Sozialarbeiter oder rechtliche Betreuerin, denn in unserer Kultur finden sich Kind-Seelen alleine häufig nicht gut zurecht.

Die junge Seele

Mit dem Eintritt in den Jung-Zyklus entdeckt die Seele ihre Ich-Stärke. Und das Ich, das wissen wir noch aus unserer Pubertät, beginnt mit der Abgrenzung von allem anderen. Mit Grenzüberschreitungen, mit Abenteuern, mit Erkundungszügen und Pionierleistungen, entsprich dieser Zyklus doch der Krieger-Energie. Die junge Seele will sich entdecken, in ihrer Macht, ihrer Körperlichkeit und Potenz, in ihrem Erfolg. Wettbewerb und Kampf prägen diesen Erfahrungszyklus, bei dem Gewinnen zählt.

erwachsene seele erfolg

Junge Seelen sind es, die die Welt mit ihrem hohen Drive voranbringen, aber auch in Atem halten. Strategien, auch langfristige, werden nun spannend. Schlichen und Wege, die zum Sieg führen. Kraftvoll, machtvoll, voller Vitalität! Das Leben ist ein Abenteuer. Klare Hierarchien, klare Werte. Denn wenn es den Drang zu Grenzüberschreitungen gibt, gehört als Dual auch das strenge Einhalten von Limits und Gesetzen dazu. Und das bedeutet auch, klar zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.“

Die spirituelle Welt der jungen Seele findet sich in monotheistischen Religionen mit ihren strengen Ge- und Verboten besonders wieder. Durch „Richtigsein“ seinen Gott gewogen zu machen strebt sie an. Da die junge Seele noch kein tiefes Verantwortungsgefühl besitzt, müssen die Kontrollinstanzen außen liegen. Eben in Gesetzen, in der Moral der eigenen Sippe, Peergroup oder Nation. America first! Dabei gilt: der Wille zählt. Und als „Wolf of Wallstreet“ den anderen (und seinem Gott) auch mal ein Schnippchen zu schlagen ist höchst attraktiv!

So ist es sehr häufig, dass junge Seelen über eine körperlich starke Vitalität verfügen. Und auch auf dieser Ebene an Grenzen gehen. Viele Extremsportler sind junge Seelen: Der erste zu sein, der z.B. auf einem dünnen Seil einen bestimmten (möglichst den tiefsten) Canyon  überquert gibt ein Hochgefühl! Auch auf anderen Gebieten ganz vorne zu sein befriedigt sehr: Denken wir an junge Seelen wie Donald Trump oder Wladimir Putin, wie Paris Hilton, Florence Nightingale, Madonna oder Dieter Bohlen.  

Junge Seelen prägen zurzeit unsere Welt. Sie machen den größten Teil der Bevölkerung aus. In ihrem hingebungsvollen Aktionsdrang bringen sie wie keine anderen Dinge voran – ob in der Wissenschaft oder Medizin, in der Technik oder Architektur. Und schaffen dabei Großartiges! Die kriegerische Auseinandersetzung als ein Mittel der Machtsicherung und Zielerreichung gehört dazu. Schneller, höher, weiter ist eine Denkweise der jungen Seele, die sie mit Stolz und Freude erfüllt. Das kann sich auch darin äußern, das eigene Leben zur Rettung eines anderen auf’s Spiel zu setzen.

Die Welt der jungen Seele liegt im Außen, es geht um Sieg oder Niederlage. Um all das erleben und erkunden zu können, wäre es hinderlich, sich mitfühlend in andere Menschen hineinzuversetzen. Und auch das Interesse an Reflexion über sich selbst ist unattraktiv. Hier ist die junge Seele limitiert. Gibt es ein Problem? Nein, es ist eine Herausforderung! Na, dann krempelt man die Ärmel hoch und löst es!

Und all das ist es, was es älteren Seelen schwer machen kann, sich in Beziehungen mit jungen Seelen gesehen und verstanden zu fühlen. Wie ich gleich zeigen werde.

Die reife Seele

Nun hat die Seele schon etwa 60 Leben hinter sich und ist gereift. Ist energetisch gewachsen. Durch viele Erfahrungen mit Kraft, aber auch mit rücksichtslosem Durchsetzen, mit Gewalt und Tücke sowohl als Täter als auch als Opfer hat sie ihr Bewusstseinspotential an Liebe und Verständnis erhöht. Sie weiß nun genauer, wie sie es nicht mehr machen will. Und was es eher sein könnte, was Liebe ermöglicht.

Lag bisher der Fokus im Außen, der Welt, von der man sich geformt sah oder die man selbst beeinflussen wollte, entdeckt die reife Seele nun die Innenwelt. Plötzlich wird es interessant, innere Regungen und Motive zu beobachten und zu analysieren. Die reife Seele (nicht die Psyche!) liebt Probleme. Nicht, wie eine junge Seele, um sie zu lösen und sich an ihnen zu messen, sondern als „Reibungs-Material“ für die innere Auseinandersetzung. Deswegen machen es sich reife Seelen unbewusst auch gerne kompliziert.

Energetisch entspricht dieser Zyklus der Gelehrten-Energie. Hier will also ins Detail gegangen werden, in der Tiefe analysiert und erkundet. Das Thema Verantwortung rückt ins Zentrum der Werteskala. Reife Seelen beginnen, sich mit ihrer Außenwelt reflektiert in Beziehung zu setzen und so z.B. ihren ökologischen Fußabdruck in Augenschein zu nehmen. Die Welt zu verbessern, Frieden zu stiften, sich für Gerechtigkeit und Respekt einzusetzen gehört dazu. Nicht mehr Macht, sondern Einfluss ist wichtig, nicht mehr Reichtum, sondern Wohlstand lockt. Und hier kann sie durchaus starke moralische Ansprüche erheben. Toleranz, ja – in Grenzen. Denn irgendwo muss die ja wohl aufhören, meint sie.

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Als Beispiele findest du Angela Merkel, Steve Jobs, Barack Obama, Queen Elisabeth II., Michael Jackson oder Robert Habeck, Martin Luther King, Amy Winehouse und Woody Allen.

Die reife Seele will verstehen! Wird nun zum Beispiel eine reife Seele in eine Familie mit jungen Seelen geboren, kann sie nicht auf Toleranz und Verständnis hoffen. Denn für solche Werte muss eine Seele älter sein. Willst du als reife Seele ins Gespräch gehen über das, was dich und die anderen bewegt, willst du herausbekommen, was das Motiv dafür war, vielleicht oft alleingelassen worden zu sein als Kind, wirst du eher ein Achselzucken ernten. Eine Klärung wird schwer möglich, denn seine inneren Vorgänge zu erkennen liegt außerhalb der Möglichkeiten und Interessen der Jungseele.

Das bedeutet: Das, was du erhoffst, wirst du in einem solchen Klärungsgespräch nicht bekommen können. Die Analogie: Stelle dir vor, jemand ginge in einen Milchladen und verlangte ein Pfund Brokkoli. Der Wunsch ist verständlich, die Adresse jedoch falsch! Hier gibt es das Ersehnte nicht. Und das ist nicht der Fehler des Milchladens. Und auch nicht der von dir. Das, was im Wortsinne ent-täuscht wird ist die unrealistische Erwartung! (Und trotzdem schmerzt es natürlich.)

Die reife Seele entdeckt immer mehr, dass auch sonst viele Institutionen und Regeln nicht mehr zufriedenstellen. Das ist zum Beispiel auch ein Grund, weswegen in Deutschland den Kirchen die Mitglieder davonlaufen. Das alttestamentarische Gottesbild ist keine Vorstellung, mit der sich späte reife Seelen vereinbaren können. Sie sucht freiheitlichere Auslegen dessen, was Gott sein könnte. Denn sie hat die individuelle “Wahrheit der Gefühle“ entdeckt.

Die alte Seele

alte seele mann kind

Nach weiteren 20-30 Leben, in der die Seele einen Erfahrungsschwerpunkt auf Beziehungen zu sich, zu anderen, zur Welt und zum Göttlichen gelegt hat, tritt sie nun in den letzten, abschließenden Lern- und Wachstumszyklus ein: den der alten Seele. Das Thema, das hier mehr und mehr in den Vordergrund rückt, ist die Individuation, ist Einsamkeit und Abschied. Die Alte Seele spürt, dass sie von vielem, was andere für soooo wichtig halten, kaum mehr berührt ist. Alles schon durchlebt, alles schon erfahren.

Vor allem, wenn wir hören, dass die Liebesfähigkeit stetig wächst, liegt es nahe zu denken, dass alte Seelen immer „lieber“ werden, um schließlich ein Ausbund von Güte und Nachsichtigkeit zu sein. Und dem ist nicht so! Denn die Altseelen-Definition von Liebe ist eher, sich selbst in seinem Sosein immer direkter zuzumuten. Immer weniger Kompromisse zu machen. Wirkliche Liebe geht mit Selbstliebe Hand in Hand, und mit meiner (energetischen) Wirklichkeit ehre ich den Anderen.

Die erhöhte Liebesfähigkeit der alten Seele bezieht sich auch darauf, immer mehr für möglich zu halten, gleich ob es rechtlich, moralisch, modisch oder gewohnheitsmäßig konform ist. Deswegen gehen alte Seelen oft ungewöhnliche Beziehungsformen ein. Die Notwendigkeit, Kinder zu haben, wird geringer. Auch Familie spielt weniger eine Rolle. Schon so oft hatte die Seele in vorangegangenen Leben diese Erfahrungen gemacht.

Das Irdische wie Broterwerb und Leistungsstreben werden immer mehr als mühevoll empfunden. Und so gehen alte Seelen nicht selten Beziehungen ein, in denen sie sich materiell vom Partner versorgen lassen. Es gibt für sie so viele Formen von Liebe, mit denen sie leben und durch die sie ausgleichen können. 

Es geht als Lernthema also darum, immer mehr vom Tun zum authentischen Sein zu kommen. Und auf energetische Art zu wirken. Auch wenn die Altseelenfrequenz immer höher schwingt, stelle ich mir vor, dass das zunehmende Seelenalter vergleichbar ist mit einem immer tieferen Ton. Und als alte Seele brummt man eben vor sich hin. Nicht, um etwas zu erreichen, sondern weil man eben brummt. Der Selbstausdruck ist nicht Programm, sondern natürliche Seinsform. Und ist für eine alte Seele unabdingbar.

Das bringt es mit sich, dass alte Seelen oft skurril, unbequem und verschroben sind. Denn der eigene Maßstab ist für einen selbst immer stärker der einzig mögliche. Das ist eine völlig andere Art der „Ichbezogenheit“ als die der Jungen Seele, die zum einen gar nicht die Möglichkeit der Wahl hat, weil sie den anderen Maßstab nicht denken oder fühlen kann, und die dem Eigenen zum Sieg verhelfen will. Die alte Seele hat am Siegen kein Interesse. Sie ist ein Solitär und funkelt, ob jemand zuschaut oder nicht. Einfach weil er funkelt.

Beispiele sind Royston Maldoom, Udo Lindenberg, Franz Kafka, M.C. Escher, Carl Gustav Jung, Elisabeth Kübler-Ross, Ken Wilber, Rudolf Steiner, Edward Bach, J.S. Bach, Hildegard von Bingen, der XIV. Dalai Lama, Nelson Mandela, R.M. Rilke oder Isaac Newton.

Alte Seelen, auch schon die der ersten Stufen, haben in aller Regel bereits alle ihre 12 karmischen Verstrickungen wieder gelöst. Und sie begegnen immer häufiger Menschen, deren Seelen aus vergangenen Leben gute Bekannte sind. So entsteht öfter mal das Gefühl: Ich kenne dich nicht, aber du bist mir so vertraut (mit der sogenannten Dualseele hat das nicht notwendigerweise etwa zu tun).

Wichtig ist, anders als „hippe Esogurus“ oft meinen, dass ein hohes Seelenalter nicht unbedingt hohe Intelligenz oder spirituelles Bewusstsein bedeutet. Sehr alte Seelen beschäftigen sich oft nicht mehr mit spirituellen Lehren – sie leben sie einfach! Und zwar manchmal auf gar nicht intellektueller Ebene. So kann ein geistig eingeschränkter Mensch eine ganz alte Seele sein und nichts davon wissen, keine „Erleuchtung“ anstreben, von keinem „Erwachen“ wissen.

Bist du nun eine ältere Seele, und dazu zähle ich die „späten reifen“ ebenso hinzu, schwindet der Elan, die Welt zu verändern. Denn wie kann es eine „bessere“ Welt geben als die, die es gibt? Sie, so deren spirituelles Verständnis, ist doch genau die, die passende Erfahrungen ermöglicht für die jeweilige Entwicklung. Wenn es also das Göttliche, das liebende Allganze gibt, wenn es alles durchdringt, kann es nichts außerhalb dessen geben. Und das bedeutet nicht, dass es nicht für viele leidvoll wäre. Hier ist es hilfreich, zwischen weltlich, also zwischen körperlichem und psychischem Leid und dem, was die Seele will zu unterscheiden. Und beides zählt!

Wenn Menschen zu mir kommen, um sich ihre Seelenmatrix ermitteln zu lassen, spüre ich bei ihnen oft eine Hoffnung, eine alte Seele zu sein. Sie empfinden das Irdische als eine Last, der sie entkommen möchten. Wir sind außerdem ja als menschliche Wesen in hierarchischem Denken verhaftet. Und so wird es oft als attraktiver empfunden, alt zu sein. (Und das kontrastiert ja interessanterweise das jungseelenmäßige Streben nach ewiger Jugend.) Wirklich sehr alte Seelen jedoch spüren eher eine wehmütige Abschiedsstimmung angesichts nur noch wenigen ausstehenden irdischen Erfahrungen. Nougatschokolade gibt es eben nur hier! Und die Möglichkeit, sich mit allen Sinnen, mit Gefühlen und auch körperlich mit anderen Wesen zu verbinden, auch.

Das Anderssein

Eine jüngere Seele kann all diese „amoralischen“ Formen zu leben nicht nachvollziehen. Die Denk- und Empfindungsformen älterer Seele liegen außerhalb ihres Horizonts. Und daran ist nichts falsch! Und auch an dir ist nichts falsch. Wieso sollte anders denn auch falsch sein? DU BIST GENAU RICHTIG UND SO GEWOLLT, WIE DU BIST! Es sei denn, dein seelisches Angstmuster will dir das einreden. Aber das ist eine andere Geschichte…

Autor: Marion Lockert, Mentorin für Sinn & Wandel
Thema: Ich bin so anders!
Webseite: http://www.mli-spirit.de
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Autorenprofil Marion Lockert:

Marion Lockert, Leiterin des MLI, genießt Renommee weit über Deutschland hinaus. In über 30 Jahren lernten zigtausend Teilnehmer Marion Lockerts profundes Wissen, pädagogisches Knowhow, Humor und Bodenständigkeit und ihre ausgeprägte Intuition und Einfühlung schätzen: in Seminaren, systemischen Aufstellungen, Ausbildungen und Coachings.

#Esoterik, #Verhaltensmuster, #Gedanken, #Gefühle

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