Akute Kopfschmerzen – Was kann ich tun?

Zwei Drittel der Deutschen leiden dauerhaft, zeitweise oder ab und zu unter Kopfschmerzen.

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Diese haben unterschiedliche Auslöser, die von banalen Nackenverspannungen bis zu ernsthaften Erkrankungen reichen können. Wenn Sie öfter oder länger anhaltende Kopfschmerzen haben, sollten Sie einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen, damit die Ursache geklärt werden und eine Therapie erfolgen kann. In einem ausführlichen Anamnesegespräch kann geklärt werden, wie sich der Schmerz darstellt: Ist er dumpf, drückend, ziehend, ausstrahlend, wiederkehrend? Wie häufig tritt er auf? Ist es Schulkopfschmerz bei Kindern? Wann ist er zum ersten Mal aufgetreten. Gab es andere Krankheiten, die Sie damit vielleicht nicht in Zusammenhang bringen? Auch nach einer Grippe oder wenn ein Zahn gezogen wurde, können Kopfschmerzen zurückbleiben.

Eine nachlassende Sehleistung oder unpassende Brille können Kopfschmerzen auslösen. Empfindliche Personen reagieren auf Umweltbelastungen. Gibt es Begleitsymptome wie Schwindel, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel oder andere Allergien? Manchmal lohnt sich auch mit dem Zahnarzt über wiederkehrende Kopfschmerzen zu sprechen. Eine leichte Fehlstellung im Gebiss kann zu Verspannungen führen, ebenso Zähneknirschen.

Kopfschmerzen treten auch als Begleitsymptom einer beginnenden Infektion auf. Auslöser sind dann Sekrete in den Nasennebenhöhlen, die zur Anschwellung führen. Neigen Sie zu verstopften Nasennebenhöhlen bei Erkältungen, können Sie die Abschwellung mit Akupressurpunkten unterstützen: Auch eine Rotlichtlampe hilft.

Unser heutiges Thema ist der plötzliche akute Kopfschmerz – Was kann ich tun?

Entspannen Sie und überlegen, was an dem Tag der Auslöser gewesen sein könnte. Haben Sie Zugluft bekommen, fühlt sich Ihr Nacken verspannt an oder hatten Sie einfach einen stressigen Tag?

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerz, Migräne, Cluster-Kopfschmerz, Kopfschmerzen nach Zahnextraktion.

Symptome bei Spannungskopfschmerzen

Diese machen sich meist durch dumpfen, drückenden oder ziehenden Schmerz bemerkbar, der im Nacken beginnt und sich langsam über den Kopf ausbreitet. Die Ursache hierfür liegt oft in einer falschen Körperhaltung und mangelnder Bewegung, die dazu führt, dass es zum Beckenschiefstand kommt. Der 1. Halswirbel und das Sacrum bilden eine Einheit und wenn die Hüfte nicht in Balance ist, solidarisieren sich alle Wirbel der Wirbelsäule (7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel, Sacrum) und führen zu einer Verspannung im Schulterbereich bzw. der Halswirbelsäule. Am einfachsten sehen Sie diese Schiefstellung an Ihren Schultern, wenn Sie in den Spiegel schauen: Eine Schulter ist dann höher als die andere. Um diese Fehlstellung zu korrigieren, legen Sie sich auf den Boden. Atmen Sie ein und bei der Ausatmung strecken Sie das rechte Bein. Dann gehen Sie zurück in Ausgangsposition, atmen erneut ein und bei der Ausatmung strecken Sie das linke Bein. Für das Bein, dass sich schlechter strecken lässt, brauchen Sie jetzt eine Wand oder einen anderen schwer beweglichen Gegenstand, um beim Ausatmen mit dem Fuß dagegen zu drücken. Sie atmen also immer im Wechsel ein, strecken das eine Bein beim Ausatmen aus, gehen in die Ausgangsposition, atmen erneut ein und strecken das andere Bein gegen den Widerstand. Danach sind die Verspannungen im Schulterbereich deutlich besser.

Nun können Sie ein Entspannungsbad oder eine heiße Dusche genießen oder den Nacken mit Heißluft föhnen, Wärmekissen auflegen oder Wärmepflaster aufkleben um auch damit Verspannungen zu lösen. Es gibt Massageroller, die wie ein Deostift gearbeitet und mit schmerzlindernden ätherischen Ölen gefüllt sind. Massieren Sie Ihren Kopf und ziehen Sie dabei zur besseren Durchblutung die Haare etwas.

Idealerweise gönnen Sie sich eine Massage vom Profi.

Für die Akupressur bei Kopfschmerzen drücken oder massieren Sie leicht 1-3 Minuten die Triggerpunkte (Schmerzpunkte) z.B. mit dem Mittelfinger. Dazu drücken Sie:

  • in der Mitte der Stirn
  • im Schläfenbereich
  • Mitte Nasenrücken
  • eine Daumenbreite über der Mitte der Augenbrauen gleichzeitig beide Stellen
  • im Nackenbereich die Hände an den Hinterkopf legen und dann mit dem Mittelfinger entlang des Haaransatzes nach schmerzhaften Punkten suchen
  • zwischen Lippe und Nase auf Kieferknochen,
  • zwischen Daumen und Zeigefinger in der kleinen Kuhle,

Auch gymnastische Übungen können die Wirbelsäule lockern. Prüfen Sie Ihre Sitzhaltung, ist die Schreibtischhöhe passend. Wenn Sie den Kopf zum Lesen oft neigen, ist es hilfreich, die Füße dabei hochzulagern, da dadurch der Nacken entlastet wird. Beim Tragen von Taschen wird oftmals eine Schulter höher gezogen. Tragen sie die Tasche schräg oder nehmen Sie einen Rucksack zur Entlastung der Muskulatur.

Weiterhin entstehen Schmerzen durch Stress. Machen Sie einen Wechsel zwischen kurzem Ausruhen und leichten Spaziergängen, progressive Muskelentspannung oder hören Sie Entspannungsmusik oder meditieren Sie.

Was können Sie sonst noch gegen akute Kopfschmerzen tun?

  • ein Salzfußbad mit anschließenden Öl- und Ingwereinreibungen,
  • ein Senfmehlfußbad
  • mit einem Eiswürfel Nacken-/Schulterbereich abreiben, anschließend Wärme zuführen (durch den kurzen Reiz weiten sich die verengten Gefäße und bewirken eine bessere Durchblutung)
  • Essigumschläge auf Stirn oder Nacken
  • Unterarmbad – für 30 Sekunden in kaltem Wasser – regt die Durchblutung an
  • Magnesiumtablette (500 mg – gibt es in jedem Supermarkt)
  • Chinasalbe
  • Schläfen mit Teebaumöl einreiben
  • tiefe Bauchatmung und langsames Atmen um mehr Sauerstoff in den Körper zu bekommen,
  • viel Wasser trinken
  • Kaffee trinken und dann in Wasser aufgelöste Ascorbinsäure trinken (Diese Kombination ist auch in Schmerzmitteln vorhanden). Espresso mit Zitrone – Koffein blockiert ein Enzym, Vitamin unterstützt die körpereigene Schmerzminderung
  • 1 Stück Ingwer langsam kauen oder einen Tee bereiten – enthält Gingerol – hat eine ähnliche Wirkung wie Acetylsalicylsäure
  • Rotkleeblüten (1x tgl. 1 große Tasse (5 Min. ziehen lassen)
  • Ätherische Öle wie Rosenblüten, Kamille, Waldmeister, Frauenmantel, Mutterkraut, Gingko, Gewürznelke, Pfefferminze Lavendel, Rosmarin, Kiefernadelöl, Ingwer, Zimt, Vanille, Baldrian, Melisse, Schlüsselblume einmassieren, baden, inhalieren
aetherische oele minze gegen kopfschmerzen

Es gibt eine Vielzahl von homöopathischen Mitteln, die bei Kopfschmerzen genommen werden können. Hier eine kleine Auswahl. Nehmen Sie als Laie diese in der Potenz D12, max. C 30 – 3x tgl. 5 Globuli ein. Beachten Sie, das die Wirkung der homöopathischen Mittel durch Kaffee und ätherische Öle aufgehoben wird.

Kopfschmerzen durch:

  • klopfender Fierberkopfschmerz oder Sonnenstich

    - Belladonna

  • Überanstrengung

    - Phosphor

  • Katerkopfschmerz

    - Nux vomica

  • Wetterfühligkeit

    - Calcium phosphoricum – Schmerzen oben am Schädel können in Migräne übergehen meist zum Übergang zum warmen Wetter

    - Lycopodium - meist beim Übergang zum kühleren windigen Wetter, schlimmer rechts, frische Luft bessert, drückende, reißende Schmerzen

  • Kummer, Sorgen, Schreck, Schock.

    - Ignatia - Kopfschmerz drückend wie Band um den Kopf, stechender Schmerz Schläfen

    - Natrium muraticum - oft langjähriger Kummer klopfende, hämmernde Kopfschmerzen

    - Pulsatilla – sanfte empfindliche Menschen, Schmerzen wandern, drückender Schmerz

    - Aconitum – plötzlich nach Schock eventuell mit beginnender Erkältung nach Zugluft

  • entzündete Nasennebenhöhlen, Schnupfen, Grippe

    - Belladonna – rotes Gesicht, Fieber

    - Bryonia – Halsschmerzen, Wetterwechsel von warm nach kalt, geringste Bewegung verschlechtert

    - Pulsatilla – Geschmacksstörungen bei Infekt, frische Luft, Bewegung im Freien bessert, weint leicht, ängstlicher Typ

  • durch Nackenbeschwerden,

    - Rhux toxicodendron durch lang andauernde einseitige Haltung

    - Gelsemium – Spannungskopfschmerz wie Band um Kopf, Schmerzen strahlen von hinten nach vorne aus

    - Nux vomica

  • durch hormonelle Störungen (Wechseljahre, Periode)

    - Lachesis – klopfende, hämmernde Schmerzen, schlimmer nach Schlafen, durch Hitze

    - Pulsatilla – kalte Anwendungen bessern, Hitze, Liegen auf der schmerzenden Seite verschlechtert,

    - Sepia -Flimmern vor den Augen oft erstes Anzeichen, Kopfschmerzen während Mensis, Essen bessert, Ohnmachtsneigung, geringe Schmerztoleranz, Migräne mit Übelkeit und Erbrechen

  • Katerkopfschmerzen

    - Nux vomica 

Eine ausführliche Darstellung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wenn Sie schon erste Erfahrungen mit Homöopathie haben, ist dies eine Anregung. Ansonsten lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Falls Sie sich für diese Medikation interessieren, lassen Sie sich von Ihrer Apotheke oder einem Heilpraktiker oder Homöopathen eine kleine Hausapotheke mit homöopathischen Mitteln zusammenstellen und eine ausführlichere Erläuterung der Einnahme fertigen. Es gibt auch kleine Bücher für die Selbstmedikation der homöopathischen Mittel zu kaufen.

Folgende Schüssler-Salze können Sie zur Unterstützung einnehmen:

  • Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) D 6 alle paar Minuten 1 Tablette oder 10 Stück in heißem Wasser auflösen und Schluckweise trinken. Nach Bedarf wiederholen,
  • Kopfschmerzen mit großer Schwäche nach Anstrengung - Nr. 5 (Kalium phosphoricum)

Auch wenn Sie nur ab und zu Kopfschmerzen haben, lohnt es sich, der Sache bei einem Arzt oder Therapeuten nachzugehen, um dauerhafte Beschwerdefreiheit zu erreichen und vielleicht erste Hinweise auf eine Grunderkrankung zu erkennen.

Autor: Brit Marlen Krupa, med. Masseurin, Heilpraktikerin
Thema: Akute Kopfschmerzen
Webseite: https://www.heilpraktiker-panketal.de

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