Seelisch bedingte Körpersymptome – Hilfeschrei unseres Körpers

Bei vielen körperlichen Symptomen, die medizinisch nicht oder nur teilweise behandelbar sind, stellt sich grundsätzlich die Frage, ob seelische Ursachen mit auslösend sein können. Die Erfahrung zeigt, dass sich ein Blick auf die Psyche, unsere Gedanken und Emotionswelt lohnt, denn unser Körper spricht seine ganz eigene Sprache mit uns.

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In unserem Körper werden alle Ereignisse unseres Lebens abgespeichert – auch die besonders schmerzhaften Momente. Zu diesen Erlebnissen speichert unser Körper nicht nur Gedanken und Gefühle, sondern auch Bilder ähnlich einem Schnappschuss mit einer Kamera ab. Oft auch wird der Schmerz an einer bestimmten Stelle unseres Körpers „festgehalten“.

Mit der Zeit verblassen unsere Erinnerungen an diese Momente, aber unser Körper vergisst nie. Einige Elemente werden ins Unterbewusstsein verschoben, um dem Menschen ein Funktionieren im Alltag zu ermöglichen.

Gerät der Mensch dann später in Situationen, die sich ähnlich anfühlen, so wird die körperliche Reaktion ganz oder teilweise wieder abgerufen, ohne dass uns die Zusammenhänge bewusst sind.

Welche Symptome können das nun sein und was wollen sie uns sagen?

Bevor ich nun einige Fallbeispiele nenne, möchte ich darauf hinweisen, dass es keine Pauschalaussagen gibt. Ein individueller Blick auf die Erlebniswelt jedes einzelnen Menschen ist nötig, um die wahren Ursachen der Symptome zu erkennen.

Einige Beispiele aus der Praxis:

Rückenschmerzen können sich z.B. zeigen, wenn ein Mensch sich sprichwörtlich zu sehr für seinen Partner „verbiegt“ und eigene Bedürfnisse nicht leben kann oder auch, wenn er in der Kindheit oft geschlagen wurde – der Körper speichert hier eine Ausweichhaltung.

Darmbeschwerden können entstehen, wenn in der Kindheit zu viele angstvolle Situationen erlebt wurden, in denen sich das Kind ausgeliefert, hilflos und ungeschützt gefühlt hat wie z.B. bei häufigen Operationen und Krankenhausaufenthalten. Dann reagiert dieser Mensch auch im Erwachsenenalter mit Darmproblematik, sobald schwierige Situationen auftauchen.

Druck am Hals oder Atembeschwerden können auf Probleme bei der Geburt hinweisen wie z.B. Nabelschnur- oder Fruchtwasserproblematik.

Chronische Kopfschmerzen und Überforderung in Büro, Haushalt oder Familie können etwa durch eine Saugglockengeburt entstanden sein.

Ein nicht therapierbarer Hautausschlag kann entstehen, wenn wir uns nicht geborgen fühlen, weil wir von unserer Familie getrennt leben müssen.

Schwindel kann auftreten bei Situationen, denen wir ohnmächtig ausgeliefert sind, die Unsicherheit oder dauerhafte Anspannung auslösen z.B. nach einem Unfall oder Gewalterfahrung.

Ein Bandscheibenvorfall kann entstehen, wenn wir hilflos zusehen müssen, wie unser geliebter Partner wegen einer schweren Krankheit sehr leiden muss.

Was kann ich selbst tun?

Will man die Sprache unseres Körpers entschlüsseln, führt der Weg über das Symptom, das sich gerade zeigt und die dazugehörige Emotion.

Achten Sie daher möglichst wertfrei auf Ihre Körpersymptome und die Gefühle, die davon ausgelöst werden. Nehmen Sie diese bewusst wahr und heißen Sie sie zunächst willkommen.

Ja – Sie haben richtig gelesen! Das ist ein erster großer Schritt, denn normaler Weise sind wir es gewohnt, gegen unangenehme Beschwerden und Gefühle anzukämpfen – doch dabei verlieren wir unnötig Kraft und können nicht „hören“ was uns unser Körper sagen will. Kämpfen wir also weiter unbewusst dagegen an, muss unser Körper umso lauter „schreien“.

Vielleicht können Sie nun eine Botschaft wahrnehmen? Diese Botschaft gibt uns wertvolle Hinweise, was wir in unserem Leben verändern müssen, um wieder gesund zu werden.

Bedanken Sie sich nun bei diesem Symptom für seine wichtige Botschaft und schließen Frieden damit. Oft ist das schon der Moment, wo die Beschwerden nachlassen.

Bitte gehen Sie aber nicht zu tief ohne professionelle Hilfe in Ihre Wahrnehmungen hinein, damit Sie nicht von unangenehmen Gefühlen überwältigt werden.

Aber schuld an meinem schlechten Zustand sind doch die Menschen, die mich so verletzt oder die Umstände, die mich aus der Bahn geworfen haben – oder nicht?

Auf den ersten Blick scheint es tatsächlich so, dass unsere Gesundheit von äußeren Umständen abhängig sei. Aber vielleicht haben Sie schon beobachtet, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Stress oder Ärger reagiert. Die Frage, ob ein äußerer Umstand, ein Stress, ein Ärgernis oder auch ein harter Schicksalsschlag unsere Gesundheit gefährdet oder nicht, hängt nicht so sehr vom Auslöser ab, sondern vielmehr von unseren Gedanken und unserer Reaktion darauf und wie weit wir uns davon beeindrucken lassen.

Natürlich sind Reaktionen wie Trauer, Wut, Hilflosigkeit usw. sehr menschlich – dennoch können wir schrittweise lernen, stabiler zu werden, andere Gedanken zuzulassen und unsere unbewussten negativen Bewertungen zu verändern. Dadurch baut sich Stress ab, wir gewinnen neues Vertrauen ins Leben und unser Körper bekommt eine neue Chance.

Was kann der Therapeut / die Therapeutin für mich tun?

Körpersprache zu entschlüsseln will gelernt sein. Nur mit Gesprächs- oder Verhaltenstherapie, die allein über den bewussten Verstand arbeiten, sind seelisch bedingte Körpersymptome kaum veränderbar.

Hier ist es nötig, mit dem Unterbewusstsein und unseren inneren Bildern zu arbeiten, denn sie führen uns nicht nur in die wahren Ursachen und Auslöser, sondern zeigen auch einen dauerhaften Lösungsweg für ihr heutiges Leben auf. Suchen Sie daher einen gut ausgebildeten Spezialisten auf. Hilfreich sind erfahrungsgemäß die Ganzheitliche Bild- und Gestalttherapie sowie Ganzheitliches EMDR (gehirnbasierte Traumatherapie), aber auch andere Therapien.

Ist es tatsächlich möglich, dauerhaft Ursachen und damit auch Körpersymptome zu verändern?

Ist die Ursache gefunden, wird die belastende Vergangenheit in bildhaften Prozessen quasi verändert. Das funktioniert besonders gut, da unser Gehirn in Bildern „denkt“. Blockaden werden gelöst, Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit werden kreativ aufgelöst, die emotionale Verbindung von Ereignis und Gefühlen aufgehoben. Dadurch kommen unsere Lebenskräfte wieder zurück, wir erhalten wichtige Informationen und Botschaften für unser Leben und die Kraft für Veränderung.

Sind innere seelische Schmerzen erkannt und verarbeitet und die nötigen Veränderungen umgesetzt, muss unser Körper nicht mehr über ein Symptom laut um Hilfe schreien.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige hilfreiche Informationen an die Hand geben. Gerne stehe ich für weitere Fragen zur Verfügung.

Ihre Claudia Stenger

Autor: Claudia Stenger
Thema: Seelisch bedingte Körpersymptome
Webseite: https://www.praxis-claudiastenger.de

Autorenprofil Claudia Steger:

Claudia Stenger - Heilpraktikerin ausschließlich für Psychotherapie, München

#Stress, #Depressionen, #Burnout, #Probleme, #Unzufriedenheit

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