Das Wichtigste für das Kind oder die Kinder, wenn Eltern sich trennen, ist genau das, was auch in den Zeiten, in der die Beziehung noch harmonischer läuft, gelten sollte: Ehrlichkeit, Respekt, Toleranz. Die Qualität einer Beziehung zeigt sich oft erst in der Trennung (bzw. Distanz). Wieviel ‚Liebe‘ bleibt, wenn der Partner sich nicht mehr so verhält, wie es mir in den Kram passt?
Kinder brauchen zufriedene Eltern, und vor allem Eltern, die sich verstehen. Es ist egal, was für eine Art von Beziehung diese miteinander haben, also ob sie als Liebespaar miteinander verbunden sind oder eher kollegial als Team oder freundschaftlich. Die Eltern blieben als Elternpaar miteinander verbunden ihr Leben lang, egal wie viel Distanz sie zueinander haben. Kinder wollen sich nicht entscheiden müssen, es geht vielmehr um eine Balance aus männlich und weiblich, aus Mama und Papa.
Es ist OK, wenn das Kind miterlebt: Mama und Papa müssen auch lernen, mit der neuen Situation klarzukommen. Beide versuchen, fair zu bleiben, und signalisieren dem Kind: wir sind beide verantwortlich für die jetzige Situation und Du als Kind bist nicht schuld! Eltern sollten bitte nicht ihre Machtkämpfe auf dem Rücken des Kindes austragen. Das machen übrigens auch verheiratete Paare oft, dass sie sich unbewusst oder passiv aggressiv drum streiten, wer die bessere Beziehung zum Kind hat oder wer überhaupt der bessere von beiden ist. Aber andere Menschen sind nicht besser oder schlechter, sondern einfach nur anders.
Das Kind sollte vielmehr spüren: Mama und Papa lieben mich beide. Ich darf sagen, wie es mir geht und was ich mir wünsche, und sie hören mir zu. Gefühle wie Angst und Unsicherheit sind OK und gehören dazu zum Leben.
Die Meinung von Außenstehenden
Auch wenn Großeltern und Freunde sich einmischen in die Beziehung, ist das sehr menschlich, aber oft wenig hilfreich für die Kinder. Menschen sind meistens narzisstisch in solchen Situationen, sie werten andere ab, um sich selbst aufzuwerten (und sich bzw. den eigenen Selbstwert zu stabilisieren). Sie wollen ihre Meinung loswerden, sie wollen gesehen werden. Nur weil jemand gekränkt ist, heißt das aber nicht automatisch, dass derjenige Recht hat.
Es ist ja erstmal schön, wenn z.B. die Großmutter oder der Großvater der Tochter/dem Sohn den Rücken stärkt und nicht noch Vorwürfe macht, er/sie hätte irgendwas falsch gemacht in der Beziehung. Aber oft sind andere (z.B. die Großelterngeneration) auch noch gekränkt von den eigenen Erfahrungen, vielleicht hat z.B. die Oma sich früher auch mal wie alleinerziehend gefühlt, weil der eigene Mann damals sehr viel gearbeitet hat oder der Großvater hat sich zurückgezogen, weil er ständig nur Vorwürfe zu hören bekam. Dieser Schmerz kommt jetzt wieder ins Bewusstsein und wird in die nächste Generation projiziert.
Das tut aber den Enkeln nicht gut, die dürfen ihre eigenen Erfahrungen mit den Eltern machen, die sie ja beide gerne haben wollen. Merke: ‚we repeat, what we don’t repair‘. Die Enkelgeneration hat aber noch nicht gelernt, sich zu behaupten und zu den eigenen Gefühlen/Bedürfnissen stehen, sie trauen sich nicht, den Großeltern Kontra zu geben. Im schlimmsten Fall lernen sie, dass es einfacher ist, die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren und die Wahrnehmung und Gefühle von anderen als die eigene Wahrheit zu übernehmen, das ist nicht gut.
Über Gefühle sprechen
Im Gespräch mit dem Kind ist es erstmal ist wichtig, dass ich, wenn ich etwas sage, deutlich von mir selbst und von meinen eigenen Gedanken und Gefühle spreche und nicht über den Ex-Partner. Dafür braucht man aber vor allem die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Was treibt mich um, was fühle ich, was brauche ich? Bin ich neidisch auf den Ex-Partner, weil er mehr Geld, mehr Freiheit, neue Liebe, guten Sex, was weiß ich was hat? Habe ich Existenzangst? Das ist absolut menschlich! Wenn ich mich und meine Gefühle verstehe, kann ich auch lernen, mit ihnen umzugehen, ohne den anderen zu verletzen.
Neid ist eine schwierige Emotion in diesem Prozess. Neid kann dazu führen, dass ich das Kind aushorche: "Wie ist bei dem anderen daheim?" Damit bringe ich das Kind in eine extrem schwierige Lage, und es fängt vielleicht an zu lügen, damit es nicht zu mehr Konflikten zwischen den Eltern kommt. Oder ich denke als Elternteil, wenn ich neidisch bin: "Mir geht es besser, wenn es dem anderen schlecht geht." Das ist Rache, das funktioniert emotional auf Dauer nicht, sondern ist eine Abwärtsspirale für alle. Man darf sich selbst an der Nase fassen und sich fragen: warum kann ich mich nicht mitfreuen, wenn es anderen Menschen gut geht? Möchte ich so ein neidischer Mensch bleiben? Wenn wir frei lieben könnten, könnten wir Mitfreude fühlen statt Neid. Wir leiden aber gerade in solchen Krisenzeiten an unseren narzisstischen Kränkungen, Bindungsstörungen und Entwicklungstraumata.
Wie also umgehen mit einem Gefühl wie Neid? Ich kann durchaus dem Kind sagen: "Ich bin neidisch, dass der Partner jetzt eine neue Freundin hat." Denn Neid ist ein Gefühl, dass das Kind vielleicht auch in anderen Momenten von sich selbst kennt. Das kann es durchaus nachvollziehen.
Und das an sich selbst zu erkennen und offen auszusprechen, ist vielleicht für das Elternteil der erste Schritt dahin, den Neid nach und nach umzuwandeln in Trauer, Akzeptanz. Und dann sich zu fragen: Was habe ich denn dazu beigetragen, dass es so weit gekommen ist?
Es gibt zum Umgang mit Gefühlen einen wie ich finde schönen Disney-Film, den ich gern für die ganze Familie empfehle: "Alles steht Kopf". Da wird sehr anschaulich gezeigt, welches Gefühlswirrwarr zuweilen in uns herrscht und wie wir damit klarkommen. Das ist wichtig, für alle beteiligten Personen, und auch für andere nahestehende Menschen, wie Oma, Opa, Tante, Onkel usw., dass sie mit ihren Gefühlen gut umgehen lernen. Selbstregulation ist der Fachbegriff dafür.
Es ist gut, wenn die Kinder spüren: Jeder darf zu den eigenen Gefühlen stehen und lernen, damit umzugehen. Wie Wolken am Himmel, die vorüberziehen.
Umgang mit Streit
Oft ist problematisch, wenn ein Streit eskaliert und Mutter und Vater sich gegenseitig Vorwürfe machen. Und dann einer aus Rache versucht, dem anderen das Kind zu entziehen. Streit vor dem Kind lässt sich meistens sowieso nicht vermeiden, und Kinder sind sehr feinfühlig, die spüren die negative Energie sowieso. Problem ist: es geht nicht einen Austausch von Meinungen, sondern um einen Machtkampf. Um das Kind zu streiten, tut vor allem dem Kind weh. Es fühlt sich dann oft zerrissen und hilflos und verliert (Ur)Vertrauen.
Ein Kind sollte möglichst miterleben, dass ein Streit und Versöhnung zum Leben dazugehören. Kinder brauchen Eltern, die Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen und sich nicht ständig Vorhaltungen machen. Meist fühlt sich ja der, der Vorwürfe macht, als Opfer. Aber eigentlich begibt man sich mit diesen heftigen Vorwürfen in die Rolle des Täters. Es geht darum, aus diesem Drama auszusteigen und zum Schöpfer zu werden, für Glück und Unglück im eigenen Leben.
Oft ist der ‚verlassene‘ Partner mit der neuen Situation erstmal völlig überfordert, fühlt sich alleine und ohnmächtig und stabilisiert sich daher über die Nähe zum Kind. Damit ist das Kind aber überfordert. Es braucht zwei Eltern, die in der Lage sind, sich selbst glücklich zu machen. Ein Partner oder ein Kind kann nicht verantwortlich sein für das eigene Unglück oder Glück.
Wenn Emotionen eskalieren, ist es wichtig, sich das in einem ruhigen Moment bewusst zu machen und die Emotionen zu benennen. Gut ist, wenn beide vereinbaren können, dass man in solchen Eskalations-Momenten die Situation am besten erst einmal verlässt. Zum Beispiel mit einem klaren STOPP-Signal (Hand hochhalten), das heißt - "ich brauche jetzt Abstand". Oft lässt aber der eine gar nicht zu, dass der andere den Raum verlässt, weil alte Bindungsstörungen getriggert und ausagiert werden, also z.B. Angst vor verlassen werden, Angst vor alleine sein, Angst sich selbst zu verlieren. Angst ist aber ein schrecklich unangenehmes und anstrengendes Gefühl, vor allem, wenn wir lange Zeit in einer Sicherheitsblase gelebt haben und nicht daran gewohnt sind, Angst zu fühlen. Viele Menschen ist das aber nicht bewusst, welche Prozesse in Ihnen ablaufen, und sie schalten daher schnell in die Wut und den Angriff um. So etwas geht in der Regel nicht gegen den anderen, sondern eher drum, sich selbst zu schützen. Zu zeigen, ich bin grade überfordert und brauche Abstand und Zeit und Raum, um mich zu beruhigen. Ich möchte aber gern zu einem späteren Zeitpunkt wieder da sein, um weiter zu reden.
Man sollte im Prozess auch unbedingt ehrlich sein mit dem Kind, und sich nicht dafür schämen, dass man selbst noch mit den eigenen Gefühlen überfordert ist. Wenn man sich in jemand anderen verliebt o.ä. - das sollte man sagen. Auch gegenüber dem Kind. Bitte offen sein, auch wenn man dadurch sehr verletzlich wird. Schonen bringt nichts, das Kind fühlt sowieso, dass etwas nicht stimmt. Es will nicht angelogen werden. Keiner will angelogen werden.
Auch wenn einer fremdgegangen ist oder gelogen hat. Alles, was verheimlicht und totgeschwiegen wird, wird zum Problem. Lügen und betrügen ist eine Form von Gewalt, und Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Wie und was sage ich?
Im besten Fall können die Eltern dem Kind das gemeinsam sagen: "Wir brauchen Abstand zueinander, nicht zu Dir. Wir möchten uns nicht mehr nahe sein, keine Sexualität mehr miteinander haben, keine Zeit mehr mit dem anderen verbringen". Man kann das dem Kind schön anhand einer Puzzlemetapher erklären: "Du als Kind bist das mittlere Puzzleteil, Papa und Mama sind die Stücke links und rechts daneben: sie passen weiterhin zu Dir, nur nicht zueinander."
Oder auch mit dem Hinweis auf sich wandelnde Geschmäcker. Eine Weile schmeckt einem etwas gut, dann entdeckt man andere Geschmacksrichtungen und ändert seine Vorlieben.
Das können Kinder gut verstehen. Dabei wenn möglich immer Ich-Botschaften senden. Also nicht über andere sprechen, sondern von sich selbst.
Und ganz wichtig ist es auch, wenn man dem Kind sagt: "Unsere Trennung bedeutet ja jetzt nicht, dass der andere weg ist von dieser Erde, sondern er ist noch da, nur wo anders." Es ist sehr wichtig, dass das Kind die Erfahrung machen: Beide sind und bleiben da. Es geht um Distanz, nicht um Verlust.
Miteinander in Beziehung sein, bedeutet Nähe-Distanz-Regulation. Also Nähe (emotionale und körperliche) genießen können und zu einem anderen Zeitpunkt Distanz aushalten können, ohne aus Eifersucht verrückt zu werden. Das gilt übrigens auch für die Beziehung zum Kind.
Wenn ich das nicht in dieser Beziehung lerne, werde ich es in der nächsten lernen müssen. Und Menschen sind aufgrund ihrer Erfahrungen einfach sehr unterschiedlich, was ihr Bedürfnis nach Nähe (Bindung) und Distanz (Autonomie) angeht. Da geht es für jeden Einzelnen darum, für sich persönlich in Balance zu kommen.
Verschiedene Lösungsmodelle
Im Falle einer Trennung gibt es in den Familien unterschiedliche Modelle der Betreuung. Am häufigsten ist in Deutschland das Residenzmodell, da wachsen die Kinder bei einem Elternteil auf und besuchen den anderen Elternteil. Anders beim Wechselmodell: Da teilen die Eltern sich die Betreuung. Schön ist natürlich, wenn die Familien das selbst entscheiden können und nicht die Verantwortung dafür an ein Gericht delegieren müssen. Es gibt kein staatlich verordnetes Modell, und das wird wohl auch erstmal in Deutschland so bleiben. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie hat sich um Jahr 2019 gegen das Wechselmodell als Regelfall ausgesprochen. Aus psychologischer Sicht gebe es keine Erkenntnisse, die für eine gesetzliche Verankerung des Wechselmodells als Regelfall sprechen. In anderen Ländern (z.B. Frankreich, Norwegen, USA, Kanada) ist das Wechselmodell der Regelfall. Dort warnen Psychologen und Psychiater, dass das Wechselmodell vor allem bei Kindern bis sechs Jahren problematisch sei. Dieses Modell funktioniert nur, wenn die Eltern noch miteinander reden können.
Ich persönlich halte das Wechselmodell auch aus eigener Erfahrung für besser, weil es die besten/fairsten Voraussetzungen bietet, für alle Beteiligten, um wieder zufrieden zu werden. Beide Eltern können ihre Beziehung zum Kind pflegen, beide haben auch Freiheit, um sich beruflich weiterzuentwickeln oder Zeit mit einem neuen Partner zu verbringen. In jedem Fall braucht das Kind beide Elternteile, und beide Elternteile brauchen Zeit mit dem Kind und Zeit für sich selbst.
Auch, wenn das Kind dann einen anderen Alltag, vielleicht auch eine andere Erziehung erlebt. Das ist in der Regel nicht schlimm für das Kind, sondern es sammelt auf diese Weise zusätzliche Erfahrungen. Wenn ich in dieser Hinsicht skeptisch bin, sollte ich als Elternteil mich selbst reflektieren. Habe ich vielleicht Angst, dass mein Kind sich woanders wohler fühlen könnte als bei mir? Ich habe kein Recht auf mein Kind. Liebe ich mein Kind bedingungslos, so wie es ist? Auch, wenn es zum anderen Elternteil möchte? Das Kind braucht die Gewissheit: Die Mutter vertraut mir, dass ich auch bei anderen gut aufgehoben bin! Wenn die Mutter noch nicht mal Vertrauen zum Vater hat, dass das Kind beim Vater gut aufgehoben ist und umgekehrt - wie soll es dann Urvertrauen lernen?
Oder wenn ich selbst neidisch bin auf mehr Geld, neuen Partner usw. … dann sollte ich eben Geld verdienen gehen und einen neuen Partner kennenlernen. Sobald ich wieder stabil genug bin. Dafür braucht es Raum und Zeit.
Ich denke wir brauchen viel mehr Bewusstsein dafür, dass es sehr viel Energie braucht, ein Kind groß zu ziehen, von beiden Elternteilen. In Form von Liebe, in Form von Geld und Zeit. Es fühlt sich meistens auf Dauer nicht gut an, wenn einer nur Geld bringt und der andere nur Zeit.
Auch Geschwisterkinder und Freunde können natürlich wichtige Stützen für die Kinder sein. Bitte einfach alle Beteiligten fragen: Was brauchst du, was hättest du gern jetzt in dieser Situation? Wenn einer mehr Nähe will als der andere, wird der Konflikt deutlich, das kann ein Zeichen für emotionale Abhängigkeit sein. Wenn Nähe mit dem Expartner oder dem Kind gerade nicht möglich ist, was tut mir ansonsten noch gut? Alles was gut tut, kann nicht schaden. Auch hier ist das Problem, dass Antworten auf solche Fragen eventuell unauthentisch oder unehrlich klingen, vielleicht weil man selbst erst lernen muss, die eigenen Bedürfnisse kennenzulernen und für deren Befriedigung einzustehen. Oder weil ein anderer Beteiligter meint, er weiß jetzt besser was für mich gut ist als ich selbst. Es kann auch passieren, dass das Kind etwas sagt, was es meint, dass es sagen muss. Dass es jedem Elternteil genau das sagt, was dieser hören will, um einen Konflikt zu vermeiden. Oder dass einer der Beteiligten einfach nur hört, was er hören will. In solchen Krisensituationen laufen oft unbewusste Informationsverarbeitungsmuster im Gehirn ab. Das Nervensystem schaltet in den ‚Totstellreflex‘ oder ‚Fluchtmodus‘ um aus Angst. Probleme zu verdrängen ist aber wie einen Wasserball unter Wasser zu drücken, sie kommen immer wieder zum Vorschein.
Es gilt bitte, vor den verschiedenen Bedürfnissen aller Beteiligten Respekt zu haben und Kompromisse zu finden.
Hilfe von außen?
Wenn das alleine nicht möglich ist, kann ein Trennungscoaching oder eine Mediation versucht werden. Es tut gut, Hilfe zu holen, wenn die Emotionen hochkochen und man solche Situationen alleine nicht lösen kann, wenn Emotionsregulation noch nicht gelingt. Ich kenne viele Fälle, wo ein Partner zum anderen sagt: Du musst eine Therapie machen. Das ist aber Mobbing. Weil man die Schuld lieber bei anderen sucht. Das ist eine Projektion: Ich leide, weise die Verantwortung von mir und schiebe sie dem anderen zu. Ich bin dann aber nicht mehr Schöpfer meines Lebens, ich gestalte nicht mehr selbst. Ein passender Spruch dazu: Leiden ist einfacher als Handeln! Und übrigens auch: Gewalt ist das Ende einer zu langen Untätigkeit.
Wenn ich zu lange untätig bin, also um der Harmonie Willen Dinge schlucke, die mir nicht guttun, dann ist die Gefahr von respektlosem Verhalten und Grenzüberschreitungen sehr groß. Wie man eine lebendige Beziehung mit Nähe und Distanz lebt, haben einfach sehr viele Menschen nicht gelernt.
In einer Ehekrise oder bei einer Trennung, die die Kinder belastet, können vorrangig die Eltern von Therapie profitieren, und dann profitieren die Kinder automatisch mit. Das sollte bitte jeder für sich selbst entscheiden, ob er/sie Therapie hilfreich findet und ausprobieren möchte oder nicht. Und sich dann einen Therapeuten suchen, bei dem er/sie ein gutes Gefühl hat und von dem man Hilfe annehmen kann. Ein Grund für den Gang zum Kinder- und Jugendpsychotherapeut könnte sein, dass man merkt, dass das Kind deutlich an Selbstvertrauen verliert. Bei geteiltem Sorgerecht müssten das beide Eltern wollen. Man sollte dem Kind nicht das Gefühl vermitteln ‚Du bist nicht gut oder nicht normal, so wie Du bist‘.
Die Therapeuten arbeiten mit den Kindern daran, deren Selbstwert zu stärken. Unabhängig davon, was die Eltern tun.
Es dauert beim Kind vermutlich so lange, bis die Wunden verheilt sind, bis die Wunden der Eltern verheilt sind und beide wieder zufrieden im Leben stehen. Viele meiner Klienten haben die Trennung ihrer Eltern sehr gut verkraftet, vor allem, wenn diese zu einem fairen Miteinander gefunden haben. Und Achtung: auch Menschen, deren Eltern zusammen geblieben sind, haben Beziehungsprobleme. Manche Eltern scheitern daran, sich zu trennen.
Autor: Dr. Dipl.-Pych. Annette Hosenfeld
Thema: Trennung mit Kind überstehen
Webseite: https://www.systemische-beratung-landau.de
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Sehr umfassendes Dossier zum Thema Trennung / Scheidung:
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