Versetzen wir uns in die Mitte eines weiten Lavendelfeldes in der Provence: tief violett wogendes Meer mit dem wohlbekannten starken, klärenden und doch entspannenden Duft, der niemals seine Wirkung verfehlt.
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) wird in der traditionellen europäischen Volksheilkunde für sein besonders breites Wirkungsspektrum geschätzt. Er bietet große Vorteile insbesondere aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und seiner durch zahlreiche Studien nachgewiesenen Wirksamkeit.
Je nach Bedarf kommen die Lavendelblüten oder ihre ätherischen Öle zum Einsatz. Nutzen Sie ihn auf die Weise, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt: Tee, Kapseln, Bad, Inhalation, Einreibung, Massageöl, Aromatherapie, Duftsäckchen, Küchenkraut: Lavendel ist in all seinen verschiedenen Formen heute leicht verfügbar. Ätherisches Öl, getrocknete Blüten oder Extrakte können leicht in Apotheken, Geschäften für Naturprodukte oder online erworben werden.
In der Regel gilt Lavendel als sicher in der Anwendung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Lavendel bei einigen Personen allergische Reaktionen hervorrufen kann. Bevor Sie Lavendel in Ihre Gesundheitsfürsorge-Routine integrieren, sollten Sie sicherstellen, dass Sie nicht allergisch darauf reagieren, und im Zweifelsfall einen Arzt oder Fachmann konsultieren. Außerdem sollte Lavendelöl zunächst immer verdünnt werden, bevor es auf die Haut aufgetragen wird, da es in reiner Form mitunter Hautreizungen verursachen kann.
Die Lavendel-Anwendungen
Denjenigen, die immer wieder von Angst- und Unruhezuständen geplagt werden, leistet Lavendel durch seine beruhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften wunderbare Dienste. Er hilft, Stress abzubauen und Entspannung zu fördern. Oft bewirkt das Lavendelöl in einer Duftlampe eine angenehme Erleichterung. Der Lavendelblütentee (s.u.) mit Honig langsam getrunken beruhigt die überreizten Nerven. Für den erhöhten Bedarf gibt es Kapseln des Konzentrats in der Apotheke. Das Non plus Ultra der Entspannung bei Überreiztheit, innerer Unruhe und Angstzuständen ist aber wohl ein Vollbad mit dem zugesetzten Lavendelblütenwasser (s.u.).
Massageöle mit einem Lavendelöl-Anteil, z.B. die traditionelle Johanniskrautöl-Rezeptur nach Rosa Schmidt haben eine ganz besonders wohltuende Wirkung. Diese Öle verstärken den schmerzlindernden Massageeffekt z.B. bei Verspannungen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne. Lavendelspiritus aus der Apotheke leistet gute Dienste als Einreibung bei rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Lavendel ist für seine Schlaf fördernde Wirkung bekannt. Ein Lavendelkissen im oder ein Lavendelsäckchen neben dem Bett unterstützen einen ruhigen, erholsamen Schlaf. Auch das Versprühen von Lavendelwasser auf dem Kopfkissen kann zu einem leichteren Ein- und Durchschlafen verhelfen.
Übrigens vertreibt ein Lavendelsäckchen im Kleiderschrank so ganz nebenbei lästige Kleidermotten. Motten und Läuse scheinen andere Duftvorlieben zu haben als wir...
Ebenso wichtig für unser Wohlbefinden ist ein entspannter Bauch, der seine Verdauungsarbeit gut verrichtet. Und auch hier wirkt sich der Lavendeltee durch seine krampflösenden und karminativen Eigenschaften positiv aus. Trinken Sie ihn ungesüßt gegen Magen- und Darmbeschwerden, gegen Durchfall und Blähungen.
Das Lavendelöl hat entzündungshemmende, antimykotische und antibakterielle Eigenschaften, weshalb es oft in Hautpflegeprodukten verwendet wird. Es kann bei der Behandlung von Akne, Hautreizungen, Fußpilz, Sonnenbrand und Insektenstichen helfen. Verdünntes Lavendelöl kann direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften des Lavendels können Sie sich auch bei Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Husten und Asthma zunutze machen. Inhalieren Sie dazu mit Lavendeldampf oder fügen Sie Lavendelöl zu einem Dampfinhalator hinzu, um Erleichterung zu finden.
Last but not least soll der Einsatz des Lavendelkrauts und natürlich auch der Blüten als gesundes Küchengewürz nicht unerwähnt bleiben. Insbesondere in der französischen Küche darf der Lavendel nicht fehlen - mmmh...
Lavendel-Bad
50 - 60 g Blüten mit 1 l Wasser kurz aufkochen, ziehen lassen, nach 10 min abseihen. Dem Vollbad zusetzen.
Lavendelblütentee:
2 gehäufte Teelöffel getrocknete Lavendelblüten mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen, nach 5-10 min abseihen. Ungesüßt oder mit Honig langsam schluckweise trinken.
Zusammenfassung
Anwendungen des Lavendels
- zur Beruhigung und Entspannung
- zur Schlafverbesserung
- Krampflösend, entblähend
- zur Hautpflege
- zur Schmerzlinderung
- bei Atemwegserkrankungen
- zur Stimmungsaufhellung
- als Gewürz
- im Kleiderschrank
Weitere Vorteile
- Gute Verfügbarkeit
- Sicherheit in der Anwendung
- Wissenschaftliche Studien
- Angenehmes Aroma
Beachten Sie
Allergie gegen Lavendel ausschließen!
Reiben Sie zum Testen nur 1 Tropfen des Öls in die Ellenbeuge ein und warten Sie eine Stunde. Sollte sich in dieser Zeit eine Hautreaktion zeigen, spricht das für eine Lavendelallergie. Wenden Sie in diesem Fall Lavendel in keiner Form an.
Autor: Regina E. Wahlen, Heilpraktikerin
Thema: Vielgeliebter Lavendel
Webseite: https://www.tiefenwirkung.de
Quellen: M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen
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