Krisenzeiten gut meistern - Eine Frage der Resilienz

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In den letzten Jahren ist das Wort Resilienz verstärkt in aller Munde, vor allem im Unternehmenszusammenhang. Insbesondere die Unsicherheiten der letzten Zeit haben die Situation auf neue Spitzenwerte getrieben: Ängste, Änderungen in Lebenssituationen, all dies bringt die Menschen aus ihrer stabilen Mitte. Doch einige Menschen kommen besser mit den Umständen zurecht als andere. Woran liegt das eigentlich? Und es gibt eine positive Nachricht: Gute Resilienz ist meistens ein Prozess. Und sie kann erlernt werden.

Das Leben ist wie eine Sinfonie, die von einem für jeden Menschen ganz individuellen Orchester gespielt wird. Sind alle Instrumente gut gestimmt und spielen harmonisch miteinander, jedes zu seiner Zeit, erklingt eine wunderschöne Melodie und wir schweben auf „Wolke sieben“. Ist nur ein Instrument verstimmt oder spielt in einer falschen Tonlage, ist der Ganze harmonische Fluss gestört. Solange die anderen Instrumente dann vielleicht lauter spielen, kann das eine Verstimmte aufgefangen werden, bis es wieder einspringen kann. Je mehr „Instrumente“ betroffen sind, desto spürbarer sind die Auswirkungen. Im Orchester wie im Leben.

Der Begriff Resilienz ist vom lateinischen „resilire“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie „zurückspringen“. Er wird verwendet für Materialien, die unter Belastung flexibel reagieren und nicht brechen, sondern wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren, wenn die Belastung weg ist. Ein Beispiel ist der berühmte Bambus. Entsprechend steht Resilienz aber auch für die Eigenschaft von Menschen, sich gut an geänderte Umstände anpassen zu können und auch Extremsituationen zu überstehen, ohne dass die Seele Schaden nimmt.

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Stresst mich eine Situation? – Meist ist das eine Frage der Wahrnehmung

Im Leben werden wir immer wieder mit Situationen konfrontiert, die für uns eine Herausforderung darstellen. Wie kann es sein, dass diese für manche zu einem fast unüberwindbaren Problem werden, während andere sagen: „Wenn das Leben mir Zitronen gibt, dann mach ich halt Limo draus“.

Die Resilienzforschung ist noch lange nicht abgeschlossen, und es sind immer wieder neue Erkenntnisse zu erwarten. Auch ist das Thema zu komplex und individuell, als dass es an dieser Stelle im Detail abgedeckt werden könnte. Aber ein kleiner „Rundumschlag“ soll hier etwas Orientierung geben.

Welche „Grundausstattung“ bringen wir mit in dieses Leben?

Wir alle kommen mit einer individuellen Mischung aus Charakterzügen auf diese Welt. Es gibt Introvertierte und Extrovertierte, Denker und Umsetzer, Fantasievolle und Bodenständige. Manche Menschen haben sehr gute Filter für alles, was von außen auf uns einstürmt, andere sind sehr offen und feinfühlig. All dies spielt eine Rolle bei der Wahrnehmung unserer Umgebung, der Welt und auch bei unserer Selbstwahrnehmung. Entsprechend ist sehr individuell, wie Situationen uns „triggern“ oder belasten.

Dabei ist jede dieser Grundausstattungen gleichwertig gut. Am perfekten Platz, in einer guten Umgebung und in Achtsamkeit kann jede Konstellation ihre Stärken optimal ausspielen. Es gilt „nur“ zu erkennen, welches unsere Stärken sind und was wir benötigen, um mit unseren vermeintlichen Schwächen umzugehen (oder sie in Stärken zu wandeln).

Welche Erfahrungen machen wir in unseren frühen Jahren?

Was in den ersten sieben Jahren mit uns passiert, ist der Schlüssel zu unserem späteren Leben.

So können herausfordernde Situationen, die uns in diesen Jahren begegnen, unsere Einstellung zum Leben sehr prägen und Glaubenssätze in uns verankern, die dann unbewusst „die Führung übernehmen“ können. Ein Beispiel: Erfahren wir als Kind immer wieder Ablehnung oder Kritik für das, was wir tun, so können sich Sätze wie „ich bin nicht gut genug“ oder „ich schaffe das nie, egal, was ich versuche“ tief in unser Unterbewusstsein einprägen. Wenn im späteren Leben wieder eine Situation eintritt, in der wir auf Kritik stoßen, sind wir auch ganz schnell wieder in dieser in der Kindheit gelernten Haltung. Diese im ersten Schritt zu erkennen und dann auch wieder abzulegen, braucht Bewusstheit, regelmäßige gute Erfahrungen (die wir aber unterbewusst oftmals selbst blockieren) und meist etwas längeren Atem.

Wie ist das Umfeld, das uns prägt

Dieser Punkt hat gewisse Überschneidungen mit dem Vorangehenden. Auch wenn wir als Kind vielen herausfordernden Situationen im Außen begegnen, kann all dies doch zu einem positiven Weltbild führen, wenn wir unterstützende und liebende Menschen in unserem nahen Umfeld haben. Nehmen diese uns an die Hand, erklären, helfen, ohne uns die Erfahrung zu rauben, so kann daraus eine große Stärke erwachsen. Diese Komponente spielt eine große Rolle in unserem Leben, denn von Grund auf sind wir soziale Wesen.

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Ein gutes soziales Umfeld kann viel Kraft geben

Es wird deutlich, wie individuell das Thema ist und wie sehr es uns auf unterschiedlichste Weise beeinflussen kann. Es ist also keine objektive, in Stein gemeißelte Wissenschaft, sondern vielmehr ein individuelles Bewertungssystem, das wir aus unterschiedlichsten Quellen und Ursachen „erwerben“. Deswegen ist es auch meist einfacher, anderen Menschen Ratschläge für gewisse Situationen zu geben, denn wir können objektiver beurteilen, solange uns ein Thema nicht selbst betrifft. Bei unseren eigenen Themen haben wir oftmals blinde Flecke und sehen sie gar nicht. Zudem tut unser Verstand alles, was er kann, um uns von der Bearbeitung der Themen abzuhalten, denn das kann anstrengend sein. So kann ein Blick von außen sehr hilfreich sein und großes Entwicklungspotenzial bieten.

Was aber dennoch jeder von uns für sich selbst tun kann, soll im Folgenden dargestellt werden.

Was genau können wir also tun, um resilienter zu werden?

Das Zauberwort hier ist „jeden Tag“, denn eine Umprogrammierung zum Positiven braucht Zeit und Regelmäßigkeit. Schritt für Schritt mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit, Fokus auf das Gute. Kümmern wir uns um unser Inneres, wird sich das mit der Zeit ganz automatisch im Außen zeigen. Hier ein kleiner bunter Blumenstrauß an Anregungen.

Wahrnehmung von Emotionen

Reagiere ich wütend oder traurig auf bestimmte Situationen oder Menschen? Kommt dies immer wieder vor? Dann ist die Chance groß, dass es sich hier um erworbene Muster handelt (vielleicht durch herausfordernde Situationen in der Vergangenheit), die uns immer wieder „triggern“. Muster, die uns vielleicht einst dienlich waren oder uns geschützt haben, aber diese Zeiten können lange vorbei sein. Zu erkennen, dass man wieder auf ein altes Muster „reingefallen ist“, ist am Anfang nicht so einfach, da unser Unterbewusstsein hier blitzschnell zuschlägt. Mit etwas Übung und Achtsamkeit kann man aber leichter einen Schritt zurücktreten und die Situation neu bewerten.

JETZT ist der Moment

Oftmals sind wir unbewusst mit unseren Gedanken – und Gefühlen – in der Vergangenheit unterwegs oder bereits in einer Zukunft, die wir überhaupt nicht kennen. Wir machen uns Gedanken „was wäre, wenn…?“ Dabei geht es uns jetzt im Moment gut. Und warum sollte dieses „wenn“ überhaupt eintreten? Und was wäre denn eigentlich, wenn alles gut bliebe? Holen wir uns immer wieder ins JETZT zurück, kann viel Ballast abfallen.

Selbstfürsorge und Eigenverantwortung

„Sei nicht so egoistisch!“ Wie viele kennen diesen Vorwurf. Es besteht aber ein großer Unterschied zwischen Egoismus und Selbstfürsorge. DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Nur wenn DU dafür sorgst, dass es dir gut geht, kannst du auch für andere da sein, in welcher Form auch immer. Deswegen ist es so wichtig, wirklich zu schauen „was tut mir gut, was brauche ich jetzt im Moment, damit ich mich wohl fühle?“ Das können auch schon kleine Dinge sein, die ich bewusst genießen kann, wie fünf Minuten Rückzug, ein Getränk, oder ein wenig Sonnenbaden. Dies bringt uns zum…

Schätzen von „Kleinigkeiten“

Es muss nicht immer das Große, Spektakuläre, Materielle sein. Viele kleine Schönheiten sehen wir mit unseren Alltags-Scheuklappen gar nicht mehr. Aber bringen nicht gerade sie unser Herz zum Singen? Eine Blume am Wegesrand, die Sonne auf der Haut, wenn man aus dem Schatten tritt, das Eichhörnchen, das hinter einem Ast hervorlugt,…. Sag öfter einmal STOP!, schalte einen Gang runter, nimm deine Umgebung wieder bewusst wahr.

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Mit etwas Achtsamkeit lässt sich über vieles Schönes „stolpern“

Selbstbewusstsein und Vertrauen

Diese beiden Punkte lassen sich auch lernen und mit unterschiedlichen Mentaltechniken bearbeiten.

Jede und jeder von uns ist einzigartig und mit den jeweiligen Fähigkeiten in dieser Konstellation nur einmal auf der Welt zu finden, wie ein großes Puzzle, und jedes Teil ist gleich wichtig. Haben wir dies verinnerlicht (ein reines Verstehen vom Kopf her reicht hier oft nicht aus), können wir immer mehr an Selbstwert gewinnen und unserem Weg mehr vertrauen. Im nächsten Schritt können wir uns auch hier wieder an die Ursachenforschung machen und unsere Glaubenssätze bearbeiten. Weit verbreitete Überzeugungen wie „ich bin nicht gut genug“ dürfen sich langsam wandeln in ein „ich bin gut so, wie ich bin und lerne jeden Tag dazu.“ Eine völlig neue Ausgangsbasis für das Leben, denn….

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Anders sein – ganz selbstverständlich

Gesetz der Resonanz

…wir ziehen das an, was wir aus unserem Inneren heraus ausstrahlen.

Wir alle kennen wohl das schöne Sprichwort „wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus“. Und haben bestimmt auch schon am eigenen Leib erfahren, dass es stimmt.

Das Prinzip greift auf vielen Ebenen. Je positiver wir uns und unser Leben sehen, desto mehr positive Erfahrungen ziehen wir in unser Leben. Es lohnt sich also, an der eigenen Einstellung zu arbeiten.

Humor

Humor kann jede Situation entschärfen. Hast du die Wahl, dich über etwas zu ärgern ODER darüber zu lachen, mein Tipp: wähle den Humor. Damit begibst du dich auf eine völlig andere Ebene. Humor stärkt, Ärger und Wut schwächen. Aber manchmal möchte man sich auch einfach ärgern. Wichtig: Wenn wirklich gerechtfertigt Wut hochkommt, unterdrücke sie nicht, sondern lass sie raus, aber möglichst nicht an Unbeteiligten. Kanalisiere sie richtig, denn Wut kann auch eine große Antriebskraft sein.

Soziale Unterstützung

Wichtig sind auch die Menschen, denen wir unsere Zeit schenken. Spüre hinein, wer tut dir gut und wer nicht (hierfür kann es die unterschiedlichsten Gründe geben). Versuche, die Kontakte zu reduzieren, die dir nicht wirklich guttun. Es ist nicht immer möglich, sich komplett zu distanzieren, aber achte darauf, wann es zu viel ist. Umgib dich mit Menschen, die dein Herz zum Lächeln bringen und dich unterstützen. Die Auswirkungen werden recht schnell spürbar.

Es geht also oftmals darum, sich selbst und sein Umfeld gut zu beobachten, eigene Reaktionen auf Situationen zu reflektieren und individuell anzupassen. Das braucht Zeit und Regelmäßigkeit, denn wir tendieren dazu, unbewusst immer wieder in unsere alten Muster zurückzufallen. Und manchmal braucht es auch den Blick von außen, Mut und eine achtsame Begleitung. Doch wer Änderungen zum Positiven herbeiführen möchte, sich auf sich selbst einlässt und beharrlich bleibt, wird immer belohnt.

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Autor: Ines Fieberg, Heilpraktikerin
Thema: Krisenzeiten gut meistern - Eine Frage der Resilienz
Webseite: http://www.natur-heilpunkt.de

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