Warum ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen?

Wenn Sie sich manchmal hilflos oder überfordert fühlen, wenn Sie scheinbar vom Pech verfolgt werden, wenn Ihr Umfeld Ihnen die Laune vermiest oder Sie Dinge gerne anders hätten, als sie im Moment sind, und Sie etwas ändern, Verantwortung übernehmen und handlungsfähig werden möchten, dann ist dieser Artikel für Sie.

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Immer wieder begegnen uns Dinge im Leben, die wir uns so nicht ausgesucht hätten. Covid vermiest uns den Tag, auf der Arbeit läuft es nicht, wie wir es gerne hätten, vielleicht werden wir krank, oder unsere Familie raubt uns die Nerven.

Dann machen wir uns oder den anderen Vorwürfe, sind gestresst oder deprimiert, und manchmal werfen wir sogar die Flinte ins Korn.

Ich glaube, jeder kennt Tiefen. Und jeder war schon mal auf die ein oder andere Art ein Opfer ungünstiger Umstände. Jeder hat sich schon mal hilflos gefühlt. Es ist Teil unseres menschlichen Erlebens.

Prinzipiell ist an diesem Erleben auch nichts verkehrt, doch wie kann es sein, dass manche Menschen in diesen Tiefen stecken bleiben, während andere gestärkt daraus hervorgehen und sich zur neuen Höhenflügen emporheben?

Eines der inspirierendsten Bücher, das ich je gelesen habe, ist von Victor Frankl „...trotzdem Ja zum Leben sagen“. Er schildert anfangs die dramatische Realität eines Häftlings im KZ, und folgt dann ab Seite 101 mit Erkenntnissen, Einsichten und Weisheiten, die über dieses Leid hinaus tragen.

Er inspiriert mich mit seiner Geschichte, macht mir Mut und erinnert mich daran, dass, wenn ER aus seinen Umständen etwas machen und etwas Positives daraus ziehen konnte, ich es in meinen – viel leichteren – Umständen auch kann. Und Sie ebenso.

Ein ganz wesentlicher und kraftvoller Schlüssel, um sich vom inneren Leiden zu befreien und über Schwierigkeiten hinauszuwachsen, ist der Schlüssel Verantwortung. „Verantwortung übernehmen“ heißt nicht, dass Sie sich die äußeren Umstände ausgesucht hätten oder dass Sie daran schuld wären. Vorwürfe – auch Selbstvorwürfe - sind nicht hilfreich. Und „Verantwortung übernehmen“ heißt auch nicht, dass Sie sofort von Ihrem Posten zurücktreten sollen.

„Verantwortung übernehmen“ heißt aber, dass Sie selbst entscheiden können und dürfen, wie Sie auf die gegebenen Umstände reagieren und mit ihnen umgehen, und wie Sie auf sie antworten.

Denn wir haben nur zwei Optionen:

  • Wir können warten, bis es von alleine besser wird, bis die Umstände sich von alleineändern, bis die anderen „vom Blitz der Erleuchtung“ getroffen werden und sich dann ändern – und dadurch sind wir immer abhängig vom Außen. Oder aber:
  • Wir packen uns an unserer eigenen Nase, reflektieren, halten Ausschau nach unseremBeitrag zu dieser Situation und werden kreativ und flexibel in der Lösungs-Findung und Fehler-Korrektur.

Letzteres ist nicht unbedingt bequem und auch sicherlich nicht einfach, aber es ist der Weg, mit dem wir anfangen können, uns selbst und möglicherweise der Situation zu helfen.

Einer ganz wesentlicher Schritt dabei ist auch, Verantwortung für das eigene Erleben zu übernehmen, d.h., sich immer wieder bewusst zu machen, dass unsere Gefühle unsere eigene Verantwortung sind:

  • Keiner kann Sie fühlen machen.
  • Keiner kann in Sie rein greifen und Sie zwingen, bestimmte Gefühle zu fühlen.
  • Keiner kann Sie zwingen, sich verletzt, hilflos oder gestresst zu fühlen. Die Gefühle kommen aus Ihnen.

Ja, es fühlt sich anders an. Selbst in unserer Sprache zeigt es sich. Wir sagen: „Die Person ärgert / stresst / verletzt mich.“ Und so fühlt es sich an. Dennoch ist es ein Trugschluss. Unsere Gefühle kommen aus uns und sind unsere Verantwortung. Keiner ist dran schuld, doch es liegt an uns, wie wir auf sie antworten.

Wenn Sie das sehen können und für Ihre Gefühle Verantwortung übernehmen, gewinnen Sie Ihre Handlungsfähigkeit zurück, und erst dann können Sie konstruktiv und wirkungsvoll etwas ändern.

Wenn Sie Verantwortung für Ihre Gefühle und Ihr Erleben übernehmen, heißt das nicht, dass Sie das Verhalten des andern gut heißen oder mit ihm einverstanden sein müssen! Es heißt aber, dass Sie sich um Ihren Teil, das, was Sie in der Hand haben, nämlich Ihre Befindlichkeit, Ihre Emotionen, Ihr Erleben und dann auch Ihr Verhalten kümmern!

Lassen Sie es uns aus einem anderen Blickwinkel betrachten:

Wenn Sie sich als Opfer erleben, wenn Sie sich hilflos oder ausgeliefert fühlen, überfordert oder gestresst, und meinen, dass der andere oder äußere Umstände daran schuld sind und Sie „fühlen machen“, und Sie daher keine Verantwortung für Ihr Erleben übernehmen, was tun Sie dann eigentlich?

Sie geben Ihre Macht ab! Sie legen die Macht über Ihre Befindlichkeit in die Hände eines anderen! Und dann fühlen Sie sich schwach und abhängig.

Wenn das passiert ist – und es wird passieren, denn wir sind einfach Mensch – wenn Sie Ihre Macht und Ihre Verantwortung über Ihre Befindlichkeit abgegeben haben, und sich dann bewusst machen und erinnern, was Sie gerade tun, dann können Sie neu entscheiden.

Viktor Frankl schreibt: „(...) dass man dem Menschen im Konzentrationslager alles nehmen kann, nur nicht: die letzte menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen. Und es gab ein „So oder so“! (9. Auflage 2017, S.102)

Wer er es unter seinen Umständen konnte, können Sie es auch!

Wenn Sie also bemerken, dass Sie Ihre Verantwortung und dadurch Ihre Macht innerlich abgegeben haben, und von Ihrer Freiheit Gebrauch machen wollen, neu sich einzustellen, neu zu entscheiden, dann können Sie sich sagen:

  • Ich weigere mich, die Macht über meine Befindlichkeit abzugeben!
  • Ich nehme die Macht wieder selbst zurück zu mir.
  • Ich darf selbst entscheiden, was ich fühle und wie ich denke.
  • Ich darf selbst entscheiden, was ich aus dieser Situation machen möchte.
  • Ich bin nicht so handlungsunfähig und ausgeliefert, wie ich mich gerade fühle. Ich nehme meine innere Freiheit in Besitz.

Somit fangen Sie an, sich selbst wieder auf die Spur zu lotsen, und Sie fangen an, Umstände zu Ihrem eigenen Fortschritt zu gebrauchen, statt ihnen zum Opfer zu fallen.

Natürlich ist es nicht immer einfach! Es bedarf viel Flexibilität und Übung, und es ist ein Prozess, der Zeit braucht. Und ich kann nur empfehlen, sich Unterstützung von Freunden oder einem Coach zu holen. Denn es ist nicht so einfach, aber es geht um Ihre Lebensqualität.

Wollen Sie sich ausgeliefert und handlungsunfähig fühlen und von äußeren Umständen abhängig sein? Oder wollen Sie die Zügel selbst in die Hand nehmen und Verantwortung für Ihr (Er-)Leben übernehmen und dadurch Ihre innere Freiheit finden? Ist ein gutes Leben und eine hohe Lebensqualität es Ihnen wert? Ist es Ihnen die Mühe wert?

Ich lade Sie ein, mit diesen Gedanken eine Weile schwanger zu gehen und die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass an dieser Verantwortung, dieser „Fähigkeit zu Antworten“, etwas Erstrebenswertes dran sein könnte.

Doch vor allem lade ich Sie ein, diese Gedanken für sich persönlich zu testen und sich die Mühe zu machen, sie auszuprobieren. Denn erst, wenn Sie sie testen und anwenden, werden Sie für sich merken, wie es geht und wie es Sie in Ihrer Lebensqualität unterstützt.

Autor: Anne-Kathrin Koch
Thema: Warum ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen?
Webseite: https://www.anne-kathrin.de

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