Spurenelemente sind Mineralstoffe, die im Körper nur in sehr geringen Mengen vorhanden sind, aber unerlässlich sind.

Im Gegensatz zu Mengenelementen, wie Kalium oder Calcium, die in größeren Mengen im Körper vorkommen, sind Spurenelemente nur in unter 50 ppm (50 Teile zu einer Million) vorhanden. Sie haben wichtige Rollen in verschiedenen Stoffwechselprozessen, wie der Bildung von Hormonen, der Funktion von Enzymen und der Struktur von Geweben. Sie sind essenziell, müssen also über die Nahrung aufgenommen werden.
Die wichtigsten sind: Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink.
Trotz ihrer geringen Menge kann ein Mangel an Spurenelementen kann zu starken gesundheitlichen Problemen führen, da sie für den Stoffwechsel unerlässlich sind.
Eisen
Eisen macht – trotz des roten Bluts – nur 3,5 – 5 Gramm des gesamten Körpers aus. Insbesondere bei Frauen zeigen sich hier in den Blutuntersuchungen häufig Mängel.
Die Hauptfunktion des Eisens ist die Beteiligung am Sauerstofftransport als Teil des Hämoglobins und in der Muskulatur als Teil des Myoglobins.
Weiterhin ist eine wichtige Aufgabe die Mitarbeit an der Energieproduktion in den Mitochondrien (ATP-Synthese). Ohne Eisen wird zu wenig ATP gebildet, das unabdingbar für fast alle chemischen Prozesse in unserem Körper ist.
Des Weiteren hilft es bei der Produktion von Dopamin und dem Schilddrüsenhormon T4.
In Knochen, Knorpel und Bindegewebe hilft es bei der Regeneration und bei der Entgiftung durch eisenhaltige Enzyme.
Eisenmangel findet sich sehr häufig, insbesondere bei Frauen. Bei den Normwerten sollten Frauen immer den oberen Bereich anstreben, um ihre Gesundheit zu erhalten.
Wie kommt es immer wieder zu Eisenmangel?
Zum einen ist der Bedarf erhöht
- in der Kindheit (im Wachstum)
- in der Schwangerschaft (erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten) und Stillzeit
- bei Ausdauersportler (Eisenverlust/l Schweiß: 0,5 mg)
- bei Blutspendern
Zum anderen verliert der Körper viel Eisen bei
- chronischen Entzündungen (Ulkus, Colitis ulcerosa, Gastritis, Karzinome, etc.)
- Anorexie und Bulimie
- starken Blutungen
- Zölliakie
Typische Symptome bei Eisenmangel sind Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Lernschwäche oder Kälteempfindlichkeit. Außerdem können Blässe der Haut, Haarausfall und brüchige, löffelartige Nägel auf einen Mangel hindeuten.
Insbesondere im Herz-Kreislauf-System macht er sich durch Atembeschwerden bei Belastung (Belastungsdyspnoe), Herzklopfen und Schwindel bemerkbar. Das Immunsystem wird deutlich infektanfälliger, es zeigen sich im Gesicht Mundwinkeleinrisse (Mundwinkelrhagaden) und gerötete Zungen (Glossitis).
Im Labor zeigt sich Eisenmangel häufig in zu niedrigem MCV und Hämoglobin (Hb). Allerdings wäre es wichtig, sämtliche Werte zu messen, die für den Eisenstoffwechsel wichtig sind, da die Ursachen auch in anderen Bereichen liegen können:
- Eisen
- Ferritin (Speichereisen in der Leber)
- Transferrin (Transporteiweiß des Eisens)
- Löslicher Transferrinrezeptor
- Kupfer (aktiviert das Eisen)
Die Einnahme sollte individuell vom Therapeuten angepasst sein und möglichst nüchtern erfolgen, nur bei Magen-Darm-Beschwerden nach dem Essen. Bevorzugt wäre die Einnahme am Abend mit etwas Vitamin C-haltigen (z.B. Orangensaft),
Beeinträchtigt wird die Eisenaufnahme durch Alkohol, vegetarischer Kost, schwarzen Tee, Kaffee und Milch.
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Jod
Jod zählt zu den besonders wichtigen Spurenelementen, da es nicht nur für die Schilddrüse, sondern auch für Brust- und Prostatazellen, ebenso wie für die Epiphyse eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig ist es auch einer der häufigsten Mängel, insbesondere in Süddeutschland, wo in der Eiszeit durch Gletscher das Jod aus dem Boden gewaschen wurde. Daraus haben sich sogar Moden entwickelt, wie die zu den bayerischen Trachten dazugehörigen Kropfbänder.
Jod braucht der Körper (durch die Schilddrüse) zur Steuerung des Energieumsatzes und des Körperwachstums, ebenso wie für die körperliche Verwertung Energie liefernder Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Es ist wichtig für die Zellteilung, den Wärmehaushalt und für die Entgiftung freier Radikale.
Ein wichtiger Partner für Jod ist Selen! Es aktiviert das Schilddrüsenhormon, ebenso wie das durch Medikamente eigenommene L-Thyroxin.
Besonders viel Jod wird verbraucht in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Sportlern (Jodverlust/l Schweiß: 30 - 40 μg) und im Wachstum.
Leider ist in der Nahrung in der Regel nur wenig Jod enthalten. Selbst Jodsalz würde nur helfen, wenn man die halbe Packung am Tag zu sich nimmt. Von daher ist (insbesondere in Süddeutschland) eine Substitution unabdingbar.
Die Folgen von Jodmangel sind:
- Gewichtszunahme
- Konzentrationsschwäche
- Kälteempfindlichkeit
- Leistungsabfall
- Müdigkeit
- niedriger Blutdruck
- Verstopfung
- kalte und blasse Haut
- erhöhte Fehl-/Totgeburtenrate
- Kretinismus (geistig zurückgeblieben)
- Struma
- Hör-, Schlaf-, Zyklusstörungen
Insbesondere möchte ich darauf hinweisen, dass Jod sehr wichtig für Brust- und Prostatazellen ist, da diese Natrium-Jod-Transporter in der Zellmembran haben. Bei Jodmangel kann die Zelle nur noch schlecht Nährstoffe austauschen und kann dadurch entarten. In Hinblick auf die Krebsstatistiken, bei denen Brust- und Prostatakrebs mit weitem Abstand die häufigsten sind, könnte hier durchaus ein Zusammenhang bestehen.
Kupfer
Kupfer ist nicht nur wichtig für die Aktivierung des Eisens, sondern zusammen mit Zink an der Bindung von freien Radikalen in unseren Mitochondrien beteiligt.
Es ist wirkt auch an der Knochenmatrix, an der Pigmentierung der Haut und am Energiestoffwechsel.
Ein Mangel entsteht u.a.
- in der Schwangerschaft
- in der Stillzeit
- im Wachstum
- beim Sport (Kupferverlust/l Schweiß: 0,5 - 0,9 mg)
- bei Darmerkrankungen
Ebenso kann eine hohe Zinkzufuhr zu Kupfermangel führen, da die beiden an den Rezeptoren im Darm um die Transporter konkurrieren.
Ein Mangel kann zu mangelnder Spermienbeweglichkeit, neurologischen Störungen, Gefäßschäden, Störungen des Knochenwachstums und herabgesetzter Haut- (z.B. bei Vitiligo) und Haarpigmentierung führen.
Achtung! Ein hoher Kupfergehalt des Trinkwassers (> 10 mg/l) ist mit frühkindlichen Leberzirrhosen assoziiert.
Mangan
Mangan ist ein essenzieller Cofaktor von mehr als 60 Enzymen und an folgenden Prozessen beteiligt:
- Blutgerinnung
- Entgiftung freier Radikale
- Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
- Knochen-, Knorpelaufbau
- Spermabildung
- ZNS-Entwicklung
- Wundheilung
- Reduktion der Plaquebildung in der Gefäßwand
- Entgiftung von Ammoniak (Harnstoffzyklus)
Ein Mangel an Mangen entsteht unter anderem durch den hohen Konsum von Alkohol und/oder einfacher Kohlenhydrate, ebenso wie durch oxidativen Stress.
Ein solcher Mangel kann zu Appetitlosigkeit, Wachstumsstörungen, Gerinnungsstörungen, ebenso wie Störungen der Spermabildung und Hauterscheinungen führen
Achtung Toxizität! Berufsbedingte Mangan-Vergiftungen (Bergbau) können schwere ZNS-Schäden und Psychosen bis hin zu Parkinson-ähnlichen Symptomen (z.B. Tremor) verursachen!
Molybdän
Molybdän gehört zu den wenig beachteten Spurenelementen, das aber wichtige Aufgaben im Körper hat. Es ist wichtig für den Abbau von Aminosäuren, Alkohol und DNA zu Harnsäure. In den Zähnen wirkt es gegen Karies!
Ein Mangel an Molybdän entsteht durch die Ernährung mit vielen raffinierten Kohlenhydraten, Magersucht und Darmentzündungen. Besonders wichtig ist ein guter Spiegel für Neugeborene, da es zu Krämpfen, Augenkrankheiten und sogar zum Tod führen kann.
- Schwere Mangelsymptome sind vor allem:
- Erbrechen, Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Nachtblindheit
- Sehstörungen
- Tachykardie
- Gehirnstörungen (mentale Retardierung)
Selen
Selen ist ein weitgehend unterschätztes Spurenelement mit sehr vielen guten Eigenschaften und gleichzeitig sind wir (vor allem in Süddeutschland) eines der größten Mangelgebiete der Welt.
Selen ist zum einen wichtig für die Umsetzung von T4 (L-Thyroxin) in T3, das aktive Schilddrüsenhormon. Daher empfiehlt es sich bei entsprechender Medikation Selen parallel dazu zu nehmen.
Es ist ein sehr wichtiges Antioxidation und Zellschutz, insbesondere der Zellmembranen, DNA und roten Blutkörperchen. Es stärkt das Abwehrsystem des Immunsystems, hemmt die Virusvermehrung (z.B. Erkältungsviren) und wirkt antientzündlich.
Selen schützt die DNA und Zellbausteine vor freien Radikalen und senkt damit auch das Krebsrisiko. Bei Chemotherapien haben Studien gezeigt, dass ein sehr hoher Spiegel (ca. 200 µg/l) nicht nur die Therapie unterstützt, sondern auch die Nebenwirkungen reduziert.
Auch in der Schwermetallentgiftung spielt Selen eine wichtige Rolle, da es diese binden und ausscheiden kann. Niedrige Selenwerte können auch ein Hinweis auf Schwermetallbelastung sein!
Auch bei der Entwicklung der Spermien und der Spermienbeweglichkeit ist Selen beteiligt.
Achtung! Selen kann auch toxisch wirken. Ab einem Spiegel von über 250 µg/l können Vergiftungserscheinungen auftreten! Typisches Symptom dafür ist ein Knoblauchgeruch aus dem Mund.
Insbesondere Paranüsse können sehr viel Selen enthalten. Daher nicht mehr als 1-2 Paranüsse pro Tag!
Mangelsymptome sind u.a.
- Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Depressionen
- Schlechte Spermienqualität
- Schilddrüsenfunktionsstörung (Umwandlung von T4 in T3)
- Erhöhte Inzidenz und Sterblichkeit bei Krebs
Zink
Zink spielt im Organismus eine extrem wichtige Rolle. Ca. 300 Stoffwechselprozesse sind Zink-abhängig. Übertroffen wird dies nur noch von Magnesium, das bei ungefähr 700 Stoffwechselprozesse eine Rolle spielt.
Wichtige Funktionen sind:
- Stärkung des Abwehrsystems
- Hormonproduktion (z.B. Wachstumshormon, Testosteron)
- Neurotransmitter
- Speicherung von Insulin
- Zuckerverwertung (wichtig für Diabetiker)
- Übertragung der Erbinformation, Stabilisierung der DANN
- Schleimhautschutz
- Knochenaufbau
- Sinnesfunktionen
- Fruchtbarkeit
- Entwicklung männlicher Geschlechtsorgane
- Alkoholentgiftung
- Vitamin-A-Speicherung und -verwertung
- Sehvorgang
- Wundheilung
- gesunde Haut-, Haar- und Nägelstruktur
- Stabilisierung von Zellmembranen
- Zellschutz vor freien Radikalen
- Schwermetallentgiftung
Wie ein Mangel entsteht:
- Erhöhter Bedarf
Alkoholiker, Schwangere/Stillende (Entzug durch Feten/Säugling), Säuglinge, Kinder, Senioren, Sportler (Verlust: ≤ 1 mg Zn/l Schweiß), Frischoperierte - Ernährung
einseitige Diäten, Fast Food - Erkrankung
AIDS/HIV, Akne, Allergien, Haarausfall, Magersucht, Bulimie, Diabetes mellitus, akute/chronische Infektionen (z.B. Herpes), Leber-/Nierenerkrankungen (z.B. Leberzirrhose/Dialyse), Krebs, Neurodermitis, Psoriasis, HPU, Rheuma - Malabsorption
Colitis ulcerosa, Diarrhoe, Morbus Crohn, Pankreasinsuffizienz, Morbus Whipple, Zöliakie - Polytrauma
Operationen, Verbrennungen, Blutverluste - Schwermetallbelastung
Hinweis
Zink wird vom Darm von allen Mineralstoffen und Spurenelementen als erstes aufgenommen. Das liegt an seiner hohen Bindungskapazität an die Transportmoleküle. Zu hohe Dosen bei der Einnahme können daher die Aufnahme anderer Mineralstoffe und Spurenelemente behindern (vor allem Eisen und Kupfer)!
Autor: Michael Manig
Thema: Welche Spurenelemente braucht der Mensch?
Webseite: https://www.natuerliches-heilen.com