Nervosität in den Wechseljahren

In unserer Gesellschaft werden die Wechseljahre oft als etwas Negatives und Unangenehmes angesehen.

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Doch es ist ein natürlicher Prozess im Leben der Frau. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, eine Zeit, in der viele Frauen ein Bedürfnis verspüren, in sich zu gehen und sich vermehrt um sich selbst zu kümmern. In anderen Kulturen gelten Frauen nach den Wechseljahren als weise und sind hoch angesehen. Ihr Status in der Gemeinschaft wächst. Die Ältesten sind die Hüterinnen der Weisheit, des Wissens und der Tradition.

Wechseljahre werden oft auch als „Klimakterium“ bezeichnet. Das aus dem griechischen stammende Wort klimaktér bedeutet „Stufe“ und Klimax steht für „Treppe“ oder „Leiter“. Im Klimakterium findet ein stufenweiser Übergang von der fruchtbaren Lebensphase der Frau in den unfruchtbaren Lebensabschnitt statt.

Bereits in der Prämenopause, die ca. ab dem 40. Lebensjahr beginnt, werden die monatlichen Eisprünge seltener, sodass eine Gelbkörperschwäche und somit ein Progesteronmangel entsteht. In dieser Phase kommt es häufig zu PMS-Beschwerden wie Brustspannen und Unterleibsschmerzen, Eisprungschmerzen, verkürzten Zyklen, Zwischenblutungen, Schmierblutungen vor der Menstruation, sehr starken Blutungen, Myomen in der Gebärmutter, Zysten in den Brüsten oder in den Eierstöcken und kalten Händen / Füßen. Aber auch Schlafstörungen können bereits im Präklimakterium auftreten.

Durch den Progesteronmangel entsteht eine Östrogendominanz die zu vermehrten Fehlgeburten, Störungen der Schilddrüsentätigkeit, depressiven Verstimmungen bis hin zur manifesten Depression, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Denk- und Merkstörungen, innere Unruhe und Nervosität führen kann.

Im weiteren Verlauf der Menopause wird von den Eierstöcken immer weniger Östrogen gebildet, bis zum nach und nach kompletten Erlöschen der Eierstockfunktion. Durch das Absinken der weiblichen Sexualhormone kann es zu Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Libidoverlust, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, funktionelle Herzbeschwerden, trockene Haut und Schleimhäute, dünner werden des Kopfhaars, Haarausfall und vermehrter Gesichtsbehaarung (durch Testosterondominanz) kommen. Da das Absinken des Hormonspiegels nicht gleichmäßig, sondern großen Schwankungen unterworfen ist, kommt es zu ständig wechselnden Symptomen. Der Körper gewöhnt sich allerdings im Laufe der Zeit an den niedrigen Östrogenspiegel. Langfristige Folgen können Osteoporose und vermehrt auftretende koronare Herzerkrankungen sein.

Wegweisend kann eine Laboruntersuchung des Blutes sein, in der allenfalls verminderte Östrogenwerte und ein erhöhter FSH-Wert (Follikel-stimulierendes Hormon / Hypophysenhormon) vorhanden sind. Allerdings sind diese Laborwerte nur Momentaufnahmen und fallen je nachdem, ob bei der Blutabnahme ein Hormonhoch oder –tief bestand (da sie Schwankungen unterliegen), unterschiedlich aus. Alternativ kann auch ein Hormon-Speicheltest durchgeführt werden.

Wie bereits weiter oben erwähnt, können bei Progesteronmangel auch latente Schilddrüsenfehlfunktionen in Erscheinung treten. Durch den Östrogenmangel werden diese nochmals verstärkt, unter anderem weil vermehrt FSH ausgeschüttet wird, um die Eierstöcke mehr anzuregen. Da FSH dem TSH (Thyroidea-stimulierendes Hormon) strukturell ähnlich ist, wird gleichzeitig die Bildung von Schilddrüsenhormonen mit anregt. Eine Schilddrüsenfehlfunktion kann sich unter anderem durch starke Hitzewallungen oder Unverträglichkeiten gegen Wärme, Schweißausbrüche, Reizbarkeit, massive Schlafstörungen und innere Unruhe sowie Nervosität äußern.

Während den Wechseljahren sollte die Frau nicht zu stark an Gewicht verlieren, denn Frauen, die genügend Körperfett haben, haben weniger Beschwerden zu erwarten als bei untergewichtigen Frauen. Das liegt daran, dass das Fettgewebe ein gewisses Maß an Östrogenen produziert.

Nicht jede Frau, die sich im Wechsel befindet, ist jedoch behandlungsbedürftig. Ein Drittel der Frauen haben keinerlei Symptome, ein Drittel haben mäßige und ein Drittel klagen über wirklich unangenehme Begleiterscheinungen. Da jede Frau andere Symptome hat, sollte die Therapie immer individuell nach Beschwerdebild erfolgen.

Aufgrund der Veränderung des Hormonhaushalts ist Nervosität in den Wechseljahren keine Seltenheit. Die innere Unruhe hängt oft eng mit anderen Symptomen wie Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen zusammen. Frau ist weniger belastbar, angespannt und verspürt eine hohe Reizbarkeit.

Da sich viele berufstätige Frauen heutzutage auch noch um Familie und Haushalt kümmern müssen, stehen sie häufig unter Druck. Sie haben keine Zeit für sich und wissen nicht mehr wo ihr Kopf steht. Mit dem Älterwerden wächst der Druck eher noch und sie gönnen sich kaum Pausen. Abends setzen Unruhe und Nervosität sich vielfach als Schlafstörungen fort, die ihrerseits zu Müdigkeit und Erschöpfung am nächsten Tag führen. Das Zauberwort hierfür lautet „Stressabbau“. Einplanen von bewussten Ruhepausen, Meditation, Yoga, Qi Gong sowie der Einsatz von Heilpflanzen, die die Gelassenheit unterstützen.

Allgemein stehen Bewegung, eine vitalstoffreiche und vollwertige Ernährung und Stressabbau an erster Stelle. Bewegung ist nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch für die Psyche und den Kreislauf wichtig. Ebenso kann man dadurch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus verhindern. Frauen, die regelmäßig Sport treiben und in die Sauna gehen, leiden außerdem weniger unter Hitzewallungen.

Naturheilkunde bei Nervosität in den Wechseljahren

Leichte bis mittelschwere Beschwerden lassen sich gut mit Heilpflanzen (Phytotherapie), Akupunktur und den oben genannten Entspannungsverfahren günstig beeinflussen. Arzneipflanzen stellen eine gute Alternative zu synthetischen Beruhigungsmittel dar, da sie nebenwirkungsarm sind, zu keiner Abhängigkeit führen und tagsüber nicht müde machen.

Nachstehend möchte ich Ihnen verschiedene Arzneipflanzen vorstellen, die sich bei Nervosität in den Wechseljahren gut eigenen. Alle Pflanzen können bei Bedarf auch gut in Teemischungen kombiniert werden:

Hopfen (Humulus lupulus) – Lindert Nervosität und fördert Östrogene

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Diese alte Kultur- und Heilpflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Sie wird auch Bierhopfen, Gartenhopfen, Feldhopfen, Wolfszaus, Hopfkraut, Hopfenkühn, Hoppen oder Mönchsriemen genannt.

Nur die weiblichen Blüten dieser bis zu 6 m hohen Kletterpflanze entwickeln aus ihren kleinen Scheinähren im Hochsommer die harzigen, aromatisch duftenden Fruchtzapfen Lupuli strobulus, die medizinisch verwendet werden.

Wirkstoffe:

Die Hopfenzapfen enthalten hauptsächlich ätherische Öle und Harze mit Bitterstoffen wie Humulonen und Lupulonen. Daneben Gerbstoffe und Flovonoide mit phytoöstrogener Wirkung.

Eigenschaften von Hopfen:

Beruhigend, einschlaffördernd (aktiviert die Melatoninrezeptoren), entspannend, östrogenähnlich, menstruationsfördernd, lustfördernd für Frauen, triebdämpfend auf Männer, verdauungsfördernd, krebsfeindlich, unterstützt Raucherentwöhnung.

Verwendung:

Wie jeder weiß, ist Hopfen ein wichtiger Bestandteil von Bier. Genau genommen ist Bier ein Frauengetränk, denn die östrogenwirksame Heilpflanze kann bei exzessivem Biergenuss zur Vergrößerung der Brustdrüsen führen. Bei Männern übt sie zusätzlich eine lusthemmende Wirkung aus. Auf Frauen scheint sie eher den gegenteiligen Effekt zu haben. In den Anbaugebieten erkannte man schon sehr früh die hormonartige Wirkung des Hopfens, da die Hopfenpflückerinnen durch den intensiven Kontakt mit der Pflanze stets Zwischenblutungen oder verfrühte Regelblutungen bekamen.

In den Wechseljahren nutzen wir den Hopfen, weil er abgesehen von seiner östrogenartigen Wirkung auch mild beruhigend und schlaffördernd wirkt. Er eignet sich vor allem zur Linderung nervöser Klimakteriumsbeschwerden wie etwa der inneren Unruhe, Spannungen, Angstzustände, nervösen Reizbarkeit mit Erschöpfung, Rastlosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und nervösen Herzbeschwerden. Tipp: Als Einschlafhilfe kann man sich ein Hopfenkissen als „Schlafbringer“ ins Bett legen.

Zu guter Letzt trägt der Hopfen sogar noch zum Erhalt der Schönheit bei, denn die Pflanzenöstrogene in einem gut gehopften Bier lassen die Haare kräftig nachwachsen und ist der beste natürliche Haarfestiger.

Indikation nach Monografien:

Unruhe- und Angstzustände, Schlafstörungen. Linderung leichter Symptome von mentalem Stress, Schlafhilfe.

Darreichungsformen:

Innerliche Anwendung: Tee, Tinktur, Fertigpräparate.

Äußerliche Anwendung: Badezusatz, Aromatherapie, Schlafkissen (alle 2 - 3 Wochen das Kissen mit neuen Kräutern füllen).

Anwendungsbeschränkungen:

Eine Überdosierung von Hopfenzubereitungen können alle Symptome eines Östrogenüberschusses zeigen (Symptome siehe weiter oben). Bei längerer Einnahme kann es zu Magenbeschwerden und Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit kommen. Deshalb auch in den Wechseljahren regelmäßige Behandlungspausen einlegen.

Nebenwirkungen / Gegenanzeigen:

Nicht bekannt.

Melisse (Melissa officinalis) – Stimmt das Herz freudig

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Wer mag ihren aromatischen, herrlich nach Zitrone duftenden Geruch nicht? Die Melisse ist nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei vielen Insekten beliebt. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütlerinnen (Lamiaceae). Im Mittelmeerraum wächst sie wild und auch in unseren Gärten fühlt sie sich wohl und vermehrt sich gut. Weitere Namen sind Frauenkraut, Gartenmelisse, Herzkraut, Honigblum, Zitronenmelisse. Der Name Melisse stammt von melissa: honigsüß. Sie ist eine bekannte Bienenfutterpflanze und wird gerne von Imkern benutzt, um mit ihrem Duft die Bienen im Bienenstock zu binden.

Wirkstoffe:

Die Blätter enthalten ätherische Öle mit Citral, Geraniol, Nerol, Citronellal, Gerbstoffe, Flavonoide und verschiedene Glykoside.

Eigenschaften von Melisse:

Beruhigend, nervenstärkend, sanft schilddrüsenregulierend, abschirmend bei Reizüberflutung, erfrischend, magenstärkend, verdauungsfördernd, krampflösend, entblähend, antiviral.

Verwendung:

Innerlich eingenommen hat die Melisse eine beruhigende Wirkung. Deshalb bietet sie sich bei Nervosität und Unruhe sowie in Kombination mit Baldrian, Hopfen und Lavendel auch bei Schlaflosigkeit an. Sie führt zu mehr Gelassenheit, wenn einem alles über den Kopf wächst und geringe Anlässe einen in Wallung und Aufregung versetzen. Auch wenn einem die Anspannung auf den Magen schlägt und Übelkeit oder Bauchschmerzen verursachen. Bei Gebärmutterbeschwerden mit Kältegefühl im Beckenbereich sowie bei schmerzhafter Menstruation ist Melissen-Tee ebenso zu empfehlen.

Äußerliche Anwendung: Die antivirale Eigenschaft der Melisse macht sie zu einem unübertroffenen Mittel bei Herpesinfektionen (Lippenherpes oder Genitalherpes) der Haut.

Indikation nach Monografien:

Nervös bedingte Einschlafstörungen, funktionelle Magen-Darm-Beschwerden.

Sedativum: Anspannung, Unruhe, Reizbarkeit, Stress, als Schlafhilfe.

Karminativum, symptomatische Behandlung von Verdauungsbeschwerden, wie leichte Bauchkrämpfe, Blähungen.

Äußerlich: Herpes labialis.

Darreichungsformen:

Innerliche Anwendung: Tee, Tinktur, ätherisches Melissenöl, Frischpflanzenpresssaft (wirksamer als Tee), Destillat, Fertigpräparate.

Äußerliche Anwendung: Melissengeist (Achtung: hoher Alkoholgehalt), Schlafkissen, Badetherapie, Duftlampe, Frischblatt.

Nebenwirkungen / Gegenanzeigen:

Nicht bekannt.

Baldrian (Valeriana officinalis) – Beruhigt gereizte Nerven

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Der Baldrian ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Baldriangewächse (Valerianaceae). Arzneilich verwendet wird die Wurzel (Valerianae radix). Im Volksglauben wurde der Baldrian vor allem als Schutz vor bösen Mächten verwendet. Man glaubte, dass der Baldrian Teufel, böse Geister und Hexen fernhalten könne. Wegen des starken Geruches wurde er auch „Stinkwurz“ genannt. Erst beim Trocknen entwickeln die Baldrianwurzeln den so charakteristischen Baldriangeruch, der durch den Bornylisovalerianylsäureester hervorgerufen wird.

Weitere Volksnamen sind Dammarg, Dreifuß, Katzenkraut, Menten, Mondwurzel, Waldspeik.

Wirkstoffe:

Ätherisches Öl, geringe Mengen Valepotriate, hydrophile Lignane, Alkaloide.

Eigenschaften von Baldrian:

Beruhigend, schlaffördernd, entkrampfend, psychisch ausgleichend, antriebssteigernd, entwässernd.

Verwendung am Tag:

Baldrian wirkt bei nervösen Reizzuständen wie innere Unruhe, Nervosität, leicht nervösen Anspannungen, Stress, nervösem Herzklopfen, aber auch bei nervös bedingten, krampfartigen Schmerzen im Magen- und Darmtrakt.

Seine psychisch ausgleichende und antriebssteigernde Wirkung beeinflusst gleichzeitig die Steigerung des Konzentrations- und Leistungsvermögens und führt zu einer besseren Bewältigung von Stresssymptomen. Weitere Indikationen sind Lampenfieber, Prüfungsangst, Angst- und Spannungszustände, nervöse Erschöpfungszustände, Reizblase und Bettnässen.

Verwendung am Abend:

Durch die entspannende Wirkung verkürzt der Baldrian bei Schlafstörungen die Einschlafzeit, verbessert die Schlafqualität und vermindert nächtliches Aufwachen. Eine stärkere Wirksamkeit tritt ein, wenn man den Baldrian mit dem Hopfen kombiniert.

Indikation nach Monografien:

Unruhezustände, nervös bedingten Einschlafstörungen. Zur Linderung leichter, nervöser Anspannung und/oder Einschlafstörungen.

Darreichungsformen:

Innerliche Anwendung: Tee, Tinktur (ausreichende Dosis beachten: 40 - 60 Tropfen, sonst gegensätzliche Wirkung), Frischpflanzenpresssaft, Wein, Fertigpräparate.

Der Baldrian braucht ca. zwei Wochen, bis er seine volle Wirksamkeit entfaltet.

Äußerliche Anwendung: Vollbad mit Baldrianöl, alkoholischen Baldrianextrakten oder Dekokt (Abkochung) als Badezusatz.

Nebenwirkungen / Gegenanzeigen:

Nicht bekannt.

Lavendel (Lavandula angustifolia und Lavendula officinalis) – Für die Seele und Sinne

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Den unverwechselbaren, intensiven Duft des Lavendels bringt man häufig mit Sauberkeit in Verbindung. Schon die Großmütter legten kleine, mit Lavendelblüten gefüllte Säckchen zwischen die Wäsche in den Kleiderschrank, um diese vor Motten zu schützen. Ebenso wurde Lavendel früher dem Badewasser und Waschwasser beigefügt (im Lateinischen bedeutet „lavare“ = waschen.) Aber nicht nur das: Ihre zauberhaften blauen Blüten beruhigen die Seele und Sinne. Schon das Einatmen des Duftes allein wirkt beruhigend.

Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er wird auch Lavendelkraut, Narden, Speik, Zöpfli genannt.

Arzneilich verwendet werden sowohl die Blüten als auch das ätherische Öl.

Wirkstoffe:

Der Hauptwirkstoff ist das überaus duftende ätherische Öl. Zusätzlich sind Cumarine, Gerbstoffe, Flavonoide, Phytosterole und Phenolcarbonsäuren zu nennen.

Eigenschaften von Lavendel:

Beruhigend, angstlösend, entspannend, stimmungsaufhellend, kreislaufstärkend, gallefördernd, karminativ. 

Verwendung:

Die Lavendelblüten haben eine beruhigende Wirkung auf das Zentralnervensystem. Überhaupt ist der Lavendel gut für die Nerven und findet Anwendung bei Nervosität, Ängsten, Unruhezuständen, Reizbarkeit, nervöses Herzklopfen, Stress, depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen und entspannt bei Kopfschmerzen und Migräne.

Dass der Lavendel auch bei krampfartigen Verdauungsbeschwerden sowie Wunden und Verbrennungen hilft, ist weniger bekannt. Er besitzt gallentreibende, blähungslindernde und krampflösende Eigenschaften. Das Lavendelöl kann unverdünnt auf Wunden oder Verbrennungen aufgetragen werden und sorgt dafür, dass sich die Wunden nicht infizieren und schneller heilen. Achtung: Nicht bei Säuglingen und Kleinkindern, da das Lavendelöl einen Stimmritzenkrampf mit Atemstillstand auslösen kann.

Indikation nach Monografien:

Stimmungsschwankungen wie Unruhe, Erregungszuständen oder Schlafstörungen; außerdem bei funktionellen Bauchbeschwerden (nervöser Reizmagen, Roehmheld-Syndrom, Blähungen, nervöse Darmbeschwerden); äußerlich in Form von Bädern bei Kreislaufbeschwerden.

Darreichungsformen:

Innerliche Anwendung: Lavendelblüten als Tee, Tinktur, Wein, Fertigpräparate.

Äußerliche Anwendung: Schlafkissen, Lavendelstrauß aufhängen, Badezusatz, Aromatherapie (Duftkissen, Duftlampe, ätherische Lavendelölbrustkompresse zum Beruhigen, Ölauflage [nicht bei Säuglingen und Kleinkindern, siehe weiter oben]).

Nebenwirkungen / Gegenanzeigen:

Nicht bekannt. Bei empfindlichen Personen aufgrund der Cumarinverbindungen Kopfschmerzen. Wird Lavendelöl innerlich angewendet, kann es zu Aufstoßen und Übelkeit kommen (meist vorübergehend).

Autor: Alexandra Rees, Heilpraktikerin
Thema: Nervosität in den Wechseljahren
Webseite: https://www.rees-naturheilpraxis.de

Quellen und weitere Literatur:

• Heide Fischer, Frauenheilpflanzen, 2006, nymphenburger in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
• Margret Madejsky, Lexikon der Frauenkräuter, 2008, AT Verlag, Baden u. München
• Ursel Bühring, Lehrbuch Heilpflanzenkunde, 5. Auflage, 2021, Haug Verlag, Stuttgart
• Apotheker M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, Überarbeitete Ausgabe 1993, Gräfe und Unzer Verlag GmbH München

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