„Wie Sie einen Narzissten entlarven“, „Warum Borderliner Dich krank machen“, „Wie Du Dich vor toxischen Beziehungen schützen kannst“…
…Ob in der psychotherapeutischen (mitunter fragwürdigen) Diagnostik, ob in Online-Ratgebern oder in sozialen Netzwerken: An Hinweisen auf, Empfehlungen zu, und Austausch über das Störungsbild Anderer mangelt es heutzutage nicht. Oft weisen die Ratschläge in Richtung des Schutzes vor oder der Trennung von sogenannten „toxischen Beziehungen“.
Als erfolgreich anzusehen ist demnach, wer es geschafft hat, sich von derart „schädlichen“ Menschen fernzuhalten. In unserer zunehmend nach bestimmten standards of living-Kriterien ausgerichteten (Beziehungs-)Welt wird es zunehmend schwerer, es überhaupt noch „richtig“ zu machen.
En vogue ist heute eher eine perfekte Mischung aus Unabhängigkeits-Konzepten mit einigen wenigen Eingeständnissen an Verbindlichkeit oder gar dauerhafte Bindung. Oder aber die geplante Dauerhaftigkeit einer Beziehung ist gebunden an ein Riesenpaket von Vorstellungen und Forderungen, wie der jeweils andere zu sein hat.
So werden Beziehungspartner schnell „abgeklopft“ auf unerwünschte Verhaltensweisen, die den eigenen (weil zeitgemäßen) Beziehungsvorstellungen widersprechen. Und da findet sich natürlich ganz schnell immer mal was… Wird das unerwünschte Verhalten des Anderen dann schnell noch gegoogelt, kommt nicht selten die Bestätigung: Sie befinden sich in einer toxischen Beziehung mit einem Borderliner, Narzissten oder ähnlich Persönlichkeitsgestörtem.
Und genau da beginnt dann häufig das Dilemma!
Denn im Bemühen um die perfekte Beziehung mit optionalem Notausstieg bleibt nicht selten auf der Strecke der eigene, im Lifestyle-Beziehungsdschungel sorgfältig getarnte Bindungswunsch. Eigentlich fand man den Anderen doch mal ganz passend und liebenswert! Wo war es denn nun hin? Hatte man sich so getäuscht?
Um nur ja nicht vor sich selbst und anderen das völlig inakzeptable Abhängigkeitslabel zu erhalten bleibt nur, den eigenen Wunsch nach „weiterlieben wollen“ standhaft zu leugnen! Es bin ja schließlich nicht ich, der hier „krank“ ist, sondern bitte schön mein Gegenüber mit seinem „toxischen“ Verhalten.
So gibt heute (fast) jede Beziehung sehr schnell Anlass zur Überprüfung: Ist mein Gegenüber zu „persönlichkeitsgestört“ für mich? Und die Antwort lautet häufig und allzu schnell: Ja!
Also Trennung? Oder bereits im Vorfeld erkennen und sich fernhalten?
Aber was, wenn diese Person, der wir so gerne die Verantwortung für unser persönliches Beziehungs-Leid geben, gleichzeitig ein liebenswerter Mensch ist? Was, wenn er (dieser Mensch) an Dich und Du an ihn (diesen Menschen) gebunden bist, weil er Dein Sohn, Deine Tochter, Dein Elternteil ist, oder weil Du einfach irgendwann begonnen hattest, ihn (diesen Menschen) zu lieben…?
Was, wenn die viel beschworene Trennung für Dich – auch wenn alle Dir dazu raten – nur eine allerletzte Option darstellt? Was, wenn Du Dich eben nicht als Loser fühlen möchtest, weil Du den Absprung nicht schaffst (oder überhaupt in diese „Beziehungsfalle“ getappt bist…), sondern daran glaubst, gemeinsam mit Deinem Gegenüber vielleicht ja doch noch wachsen zu können?
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Selbstverständlich gibt es menschliche Beziehungen, in denen sich Täter-Opfer-Konstellationen abzeichnen. Ganz eindeutig zeigt sich das in körperlich gewalttätigen Beziehungen, in denen die körperliche Gesundheit oder gar das Leben gefährdet ist. Selbst wenn jede erwachsene Beziehung auch immer eine Geschichte der Wechselwirkung aufeinander hat, ist die körperliche Unversehrtheit ohne Frage erstmal von höchster Priorität. Trennung vom Aggressor, oftmals mit Unterstützung von außen, ist hier dann das empfohlene Mittel der Wahl! Dies gilt für Frauen wie für Männer!
Auch „psychologische“ Taktiken wie das Androhen von körperlicher Gewalt gegen die Person selbst und ihre Angehörigen, oder das unerwünschte Auflauern und körperliche Bedrängen, wie man es beim sogenannten „Stalking“ beobachten kann, sprechen durch ihr Angst erzeugendes oder gar grenzüberschreitendes Eindringen in den eigenen Lebensraum eine eindeutige Sprache! In diesen Fällen heißt es somit ebenfalls: Hilfe holen, um den Absprung zu schaffen!
Schwieriger festmachen lässt sich das Täter-Opfer-Schema auf der rein psychisch-emotionalen Ebene. Aussagen bzw. Zuweisungen wie „unter Druck gesetzt werden“, „emotional abhängig gemacht werden“, „Psychoterror“ implizieren zwar eine scheinbar ausweglose „Opfer“-Situation, sind allerdings in der Regel weder beweisbar noch nachhaltig zu entkräften – und führen daher häufig ins Dilemma! Die Zuweisung von „Täterschaft“ beginnt in Beziehungen sehr schnell in einer Grauzone, und führt in aller Regel eher zu Eskalation denn zu hilfreichen Lösungen.
Um zu erkennen, in welcher Situation Sie sich wirklich mit Ihrem Gegenüber befinden, lohnt es sich, ein paar grundlegende Fragen zu stellen, und einige wichtige Dinge zu beherzigen.
Beziehung zu erhalten und dabei konstruktiv mit destruktiv erlebten Beziehungen umzugehen, darum soll es im Folgenden gehen.
Sind Sie bereit, einen Weg zu gehen, der nicht selten beschwerlich ist, voller Stolperfallen und Überraschungen, der Sie durch unbekannte Höhen und Tiefen, und am Ende nicht selten erstmal zu sich selbst führt!? Bereit, eine Entdeckungsreise zu machen, gemeinsam mit einem geliebten Menschen, jeder von Ihnen beiden mit sowohl all seinen „Störungen“ als auch allen wunderbaren Möglichkeiten im Gepäck!?
Wunderbar! Dann geht’s los!
Wie das „Böse“ in die Partnerschaft kommt
Kennen Sie das? Verwirrung, Selbstverachtung, Ohnmachtsgefühle, Rückzug und Isolation, Schuld- und Schamgefühle in Beziehungen? Vielleicht erleben Sie auch eigene Suchttendenzen, co-abhängige Verhaltensweisen, starke Eifersucht oder sogar körperliche Symptome?
Sie spüren, dass „etwas“ Ihnen überhaupt nicht guttut, sogar zunehmend schadet, und dass sich irgendetwas dringend ändern muss?
Solche Beziehungsbeschreibungen deuten - oft bei beiden Beziehungspartnern – auf eine Art „Enttäuschungswut“ hin. Hoffnung auf Änderung (des jeweils anderen!) hält die Beteiligten in einem destruktiven Teufelskreis. Aus Sicht der „Enttäuschten“ ist dies nicht selten eine „heilige“, weil „berechtigte“ Wut, die nicht immer laut und aggressiv, sondern gerne schonmal in kleinen gemeinen Häppchen serviert wird.
Denn: Es muss ja am Anderen liegen – an der Partnerin, dem Partner, dem Elternteil, dem (erwachsenen) Kind - dass ich mich zunehmend und gerade im Kontakt zu diesem Liebsten so schlecht fühle! Und hat dieser liebste Mensch womöglich noch eine ärztlich bescheinigte Diagnose, dann dürfte doch alles klar sein!? Borderline Persönlichkeitsstörung! Ah ja, dann! Narzisstische Persönlichkeitsstörung! Oh je, nichts wie weg! Ich muss es nur beenden, und schon werde ich klar sein, voller Selbstliebe und Eigenmacht, jenseits aller persönlicher Probleme…!?
Ist das so? Was hat mein Erleben, meine Befindlichkeit mit dem So-Sein des Anderen, was aber vielleicht auch mit mir selbst zu tun?
Sind es allein die Verhaltensweisen (oder womöglich destruktiven Absichten) meines Gegenübers, die mich so leiden lassen?
Nehmen wir einmal an, Sie leben in einer Partnerschaft mit einem springlebendigen, leidenschaftlichen Menschen. Sie lieben ihn gerade für seine Lebendigkeit – die aber auch gravierende Nachteile hat… So überlässt beispielsweise dieser liebenswerte Mensch ihnen gerne mal den ganzen Abwasch, nachdem er beim „für sie beide kochen“ die Küche in ein Schlachtfeld verwandelt hat. Stillschweigend (und ehrlicherweise irgendwas zwischen verärgert und enttäuscht) bringen Sie’s in Ordnung. Doch Ihr Lieblingsmensch macht Ihnen, mit Verachtung in der Stimme, einen Vorwurf: „Du brauchst gar nicht so ein Gesicht zu ziehen und absichtlich schweigen! Hättest Dich ruhig auch mal freuen können, dass ich gekocht habe! Stattdessen machst Du mir ein schlechtes Gewissen! Lass die Küche! Ich mache das schon noch!“ Bämm! Jetzt nur nichts erwidern, sonst eskaliert es wieder! Dabei ist alles soo ungerecht und gemein!
So in der Art könnte ein alltäglicher Ablauf und Ihre dazugehörigen Gedanken sein. Und: Sie fühlen sich schlecht!
In einem anderen Beispiel erleben Sie, sagen wir, nach einer gemeinsam besuchten Party ein heimisches Drama. „Du hast Dich überhaupt nicht um mich gekümmert!“ „Ich bin Dir wohl komplett egal!“.
Eine Variation könnte auch sein, dass Ihr Lieblingsmensch Sie bei Ihren spätabendlichen Annährungsversuchen mit kalter Stimme wissen lässt, dass ihn Ihre Nähe abstößt, und Sie sich ja gerne wieder mit den Losern auf der Party… Usw. Obwohl Ihnen das alles ein Rätsel ist (denn Sie waren bis dahin der Auffassung, Sie hätten beide einen guten Abend gehabt), gehen Sie in die Verteidigung. Zeigen Empörung, machen Vorwürfe und denken sich zum Schluss vielleicht insgeheim, dass Sie ja möglicherweise wirklich so wenig zugewandt, so selbstbezogen waren, oder gar so abstoßend sind, wie Ihnen vorgeworfen wird. Und: Sie fühlen sich schlecht!
Bevor wir uns den möglichen Lösungen zuwenden, und um das Ganze rund zu machen, hier noch ein paar beliebte „partnerschaftliche“ Statements und Verhaltensweisen, deren destruktive Auswirkung auf Liebe und Seelenleben auf der Hand liegen. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala Sätze, die eine Trennung androhen (gerne gepaart mit wegdrehen, Raum oder Wohnung verlassen): „Dann können wir’s ja gleich ganz lassen!“, „Ich kann Dich nicht mehr ertragen!“
Gleich dahinter liegen die versteckten Schuldzuweisungen, die schlechtes Gewissen erzeugen: „Ich könnte genauso gut tot sein, das würde Dich auch nicht interessieren!“ oder „Weißt Du eigentlich, wie weh Du mir getan hast!“ (Anlass war womöglich die versehentlich nicht geschriebene rituelle tägliche Kuß-Smiley-SMS…).
Oder auch eine Mischung aus beidem: „Lass mich in Ruhe! Das hat sowieso alles keinen Sinn mehr!“ (Schlimmstenfalls gefolgt von dramatischem Rückzug mit späterer Selbstverletzung oder gar einem Suizidversuch…).
Was im vorigen Beispiel eher der emotional geladene „Borderliner“, komplettiert im nachfolgenden der so genannte „Narzisst“:
Vermutlich eher mit Kälte und Beherrschtheit wird er Sie spüren lassen, dass er sich eigentlich „viel zu schade“ für Sie ist. Dass er es „nicht nötig hat…“, Sie es „nicht wert sind“ und sich „wirklich schämen sollten!“. Was Sie gegebenenfalls dann auch gleich mal tun!
Und fühlen sich dabei gleichzeitig irgendwie… erpresst!
In allen Beispielen gilt übrigens: die Rollen sind vertauschbar und nicht an Geschlechter gebunden!
Häufen sich nun solche Erlebnisse, wird das über kurz oder lang dazu führen, dass Sie entweder beginnen, extremst an sich selber zu zweifeln, oder Sie sehen nur noch in einer Trennung den Ausweg. Sie wechseln vielleicht auch zwischen diesen beiden Zuständen, leben von der Hoffnung zur Enttäuschung, von Kampf zu Kampf, hegen womöglich heimliche Rachepläne und ahnen: Das „Böse“ hat Einzug gehalten in Ihre Beziehung…
Partnerschaft ist zu einem Hort des emotionalen Sado-Masochismus geworden – und das sollte doch nicht sein! Oder?
Interessanterweise hatten sich vor etlichen Jahren bereits die Macher des amerikanischen Klassifikationssystems für psychische Erkrankungen (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders – DSM) mit dem Problem des Bösen in Beziehungen beschäftigt. Der Vorschlag war, ein neues Krankheitsbild, das der „Sadistischen Persönlichkeitsstörung“, in’s DSM aufzunehmen. Die Marker sollten sein: 1. Demütigen und Erniedrigen Anderer, 2. Leugnen, diesen damit Schmerz zuzufügen, 3. Menschen in enger Beziehung in ihrer Autonomie einschränken und 4. Diese durch Einschüchterung dazu zu bringen, in die Einschränkung einzuwilligen.
Klingt logisch, oder? Weit gefehlt! Die Änderung wurde verworfen, da man feststellte, dass die oben genannten Punkte in erstaunlicher Häufung in Partnerschaften/Ehen zu finden waren/sind. Man nannte das dann „normal marital sadism“ – Normaler Ehesadismus!...
Sicherlich findet sich in diesen Partnerschaften auch der ein oder andere „wirklich Persönlichkeitsgestörte“ – also Menschen mit psychischen Krankheitsbildern, die nicht nur anderen, sondern vor allem auch ihnen selbst größte Probleme bereiten. Und sicherlich wird das Gesamtpaket dadurch nicht unbedingt leichter.
Für die Suche nach Lösungen zum Umgang mit destruktiven Verhaltensweisen macht es allerdings nur einen marginalen Unterschied. Ob nun schwere Störung oder normal-neurotisch, ob diese bei Ihnen, beim Lieblingsmenschen oder bei beiden vorliegt – der Schlüssel zum Umgang damit liegt am Ende – und vielleicht lesen Sie das ja nicht so gerne - bei Ihnen!
Eine Einladung zum Perspektivenwechsel:
Der innere Beobachter
Um zu verstehen, was passiert (ist), und natürlich, wie Sie (beide) aus dem Dilemma hinausfinden, macht es Sinn, das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Zunächst einmal ist da ihre eigene (bisherige) Sicht! Und die wiederum wird geprägt sein von etwas, das man ein eigenes Muster, Script oder Schema nennen kann – also Ihr erlernter innerer und äußerer Umgang mit Krisen oder Konflikten (davon später noch mehr!).
Vermutlich erleben Sie vor allem Ungerechtigkeitsgefühle, erleben sich als hilfloses Opfer? Wie würden Sie eine solche Situation wohl beschreiben? In der Regel würden Sie über den anderen sprechen, darüber, was dieser mit Ihnen gemacht hat?
Die Sichtweise Ihres Lieblingsmenschen dürfte dagegen eine ganz andere sein (wie er Ihnen ja in den obigen Beispielen bereits mitgeteilt hatte). Und auch hier spielen natürlich dessen Muster, Scripts oder Schemata eine große Rolle. Und auch Ihr „Konfliktpartner“ würde vermutlich vor allem über Sie und Ihre Verfehlungen sprechen!
Fällt Ihnen etwas auf? Richtig! Nun hätten wir also schon zwei „Opfer“! Wie kann das sein? Einer muss doch auch „Täter“ sein!?
Da stehen sich also zwei Menschen gegenüber, gerade noch ein Herz und eine Seele, jetzt beide offensichtlich gekränkt, aufgeregt, angegriffen – und zeigen auf den Anderen:
DU hast MIR etwas angetan!!!
DU sollst ANDERS sein, damit es MIR besser geht!
Nun ja, wenn beide bei dieser Perspektive und daraus resultierenden Einstellung bleiben, läuft das auf ein Patt hinaus! Oder schlimmer: Auf dauerndes Beziehungsleid oder eben Trennung!
Doch halt! Es gibt noch eine dritte Perspektive!
Nennen wir sie einmal die des neutralen Beobachters, eines unbeteiligten Zeugen sozusagen. Wie würde ein solch Unbeteiligter das ganze nun beschreiben?
Gäbe es mit der neutralen Sichtweise überhaupt Täter und Opfer? Wie, wenn nicht im Täter-Opfer-Modus, könnte man denn sonst noch auf das Geschehen schauen?
Was braucht es, um neutral statt mit Wut oder Gekränktsein auf Konfliktsituation zu schauen? Geht das denn überhaupt (schließlich wurde man doch grundlos angegriffen)? Die Antwort ist: Ja! Es geht!
Beginnen Sie damit, es sich einfach einmal vorzustellen: Statt „gekränkt“ zu sein nehmen Sie bewusst eine andere Haltung ein: distanziert neutral! Statt „empört“… distanziert neutral! Was glauben Sie, wie würde sich das auf Ihre Gefühle auswirken? Vielleicht wären Sie ruhiger? Gelassener? Und wenn Sie nun ruhiger und gelassener wären, würden Sie anders reagieren (vergleichsweise zu Ihrer üblichen Reaktion)? Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass diese neue Reaktionsweise (im „gelassen-ruhig-Modus“) dem weiteren Geschehen eine Wende geben würde? Malen Sie sich das ruhig einmal in Ihrer Vorstellung aus…
Und wir gehen noch einen Schritt weiter. Stellen Sie sich nun vor, Sie könnten in dieser Beobachter-Perspektive, jetzt ganz ruhig und gelassen, Ihrem Streitpartner gegenüber sogar in einer wohlwollenden Haltung bleiben. Unmöglich? Bevor Sie das gleich verwerfen: Denken Sie doch erst einmal an die Wirkung, die diese gelassene, wohlwollende Haltung auf Sie beide und damit auf den weiteren Verlauf hätte…
Um zu verstehen, wie „das denn gehen soll“, schauen wir uns den neutralen Beobachter eines Konfliktgeschehens doch noch einmal genauer an. Was hat er uns voraus? Ja, richtig! Er fühlt sich vermutlich nicht persönlich betroffen, gekränkt, beleidigt oder angegriffen! Er ist ja auf Distanz! Selbst ein laut gebrülltes „Ich hasse Dich“ könnte ein „Beobachter“ an sich abprallen lassen. Sein Geheimnis ist: Was er beobachtet, kann er auch beschreiben. Und Beschreiben schafft Distanz. Etwa so, wie wenn Sie in einer Arena ganz oben auf den Rängen sitzen, und den Kampf weit da unten beobachten. Aus dieser Position heraus kann der Beobachter vielleicht auch erkennen, wie es um den hasserfüllt Rufenden eigentlich wirklich bestellt ist. Er könnte sogar mit ihm in Fühlung gehen, also sich in ihn „hineinversetzen“, da er die Situation nicht als Angriff erleben würde. Und würde etwas ganz anderes als Wut und Boshaftigkeit wahrnehmen: Vielleicht Verzweiflung. Angst. Trauer? Er könnte so also über seine Neutralität hinaus, gleichsam im Erkennen des Anderen, sich öffnen für eine verstehende, wohlwollende Haltung…
Die neutrale (innere) Beobachter-Position spielt also eine zentrale Rolle im Umgang mit destruktiven Verhaltensweisen. Sie als „Betroffener“ einzunehmen ist natürlich nicht ganz so leicht. Wie also könnte es gelingen, diesen Wechsel zu vollziehen, vom Betroffenen im Täter-Opfer-Modus hin zum möglichst „neutralen Beobachter“, der sogar ruhig, gelassen und wohlwollend bleiben kann?
„Halt“, könnten Sie jetzt einwenden. „Wieso soll ich mir eigentlich die ganze Mühe machen?! Wieso soll ich mich ändern oder an mir arbeiten?!“
Natürlich! Sie können ja gerne dabei bleiben, vom Gegenüber die Veränderung zu verlangen (weil, schließlich sind Sie ja im Recht, und schließlich hat ja der andere angefangen…).
Aber mal ehrlich: Wie lange probieren Sie es schon auf diese Weise? Und hat es je geholfen?
Bitte fragen Sie sich stattdessen: Sind es nicht Sie selbst, der ein wichtiges Ziel hat? Das Ziel, eine gelungene Partnerschaft/Beziehung zu leben?
Wenn Sie das mit Ja beantworten können, lade ich Sie ein, weiterzulesen. Trauen Sie sich (zu), einmal diesen anderen Weg einzuschlagen, um Ihr Ziel zu erreichen.
Um nun den inneren neutralen Beobachter ins Spiel zu bringen, um also ruhig, gelassen und wohlwollend zu bleiben (werden), empfehle ich zunächst mal einen ganz einfachen, aber wirksamen Trick:
Atmen Sie tief durch!
Das verschafft Ihnen einen Moment der Pause, des Innehaltens und Gegenwärtig seins, den Sie nutzen können, um sich neu auf die Situation einzustellen.
Distanzieren Sie sich für einen Moment bewusst von den Konflikt-Inhalten (Vorwürfe etc.). Stattdessen beschreiben Sie zunächst einmal für sich selbst, was Sie jetzt tief in sich fühlen? Vielleicht werden Sie bemerken, dass Sie sich zwar am liebsten wütend äußern würden, sich in der Tiefe aber traurig oder hilflos fühlen? Aber was auch immer Sie wahrnehmen, Sie können damit beginnen, Ihre Gefühle (Ihr Innen-Erleben) und Emotionen (das, was nach außen will) sich selbst zu „beschreiben“. In Fühlung mit sich selbst werden Sie spüren: Sie sind Ihren Gefühlen und Emotionen nicht mehr einfach „ausgeliefert“, sondern zunehmend in der Lage, erstmal interessiert und aufmerksam zu beobachten, abzuwarten, statt im immer gleichen alten Muster zu handeln. Mit etwas Übung und Geduld können Sie sich dann bald willkommen heißen bei Ihrem „inneren neutralen Beobachter“!
Grundlage Gewaltfreier Kommunikation: die eigentlichen Bedürfnisse (an)erkennen
Aus dieser Position heraus wird es Ihnen in einem nächsten Schritt leichter fallen, statt nach Streit-Inhalten nach den eigentlichen Bedürfnissen zu fragen. Bleiben Sie dazu zunächst wieder bei sich selbst. Fragen Sie sich: Welche Ihrer Bedürfnisse bleiben in der Situation unerfüllt? Vielleicht ein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung? Nach Schutz, Sicherheit, Respekt, Rücksichtnahme? Nehmen Sie diese Bedürfnisse nun einmal wirklich wahr, und Sie werden bemerken: Ihre ursprünglichen Gefühle und Emotionen verändern sich. Sie sind vielleicht nicht einfach nur wütend und wollen „zurückschlagen“, sondern spüren, was sie eigentlich brauchen! Was Sie dann mit ein bisschen Übung auch mitteilen könnten…
Strecken Sie als nächstes Ihre Fühler in Richtung Ihres Streitpartners aus mit der Frage: Was mag er (innerlich) fühlen? Welche unerfüllten Bedürfnisse könnten hinter dessen Verhalten stecken? Vielleicht das Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit oder Geborgenheit. Oder auch eine unerfüllte Lust auf Körperkontakt?
Und vergegenwärtigen Sie sich bitte: ALLE Bedürfnisse sind ok! Auch wenn natürlich nicht alle erfüllt werden können, spricht doch nichts dagegen, ein Bedürfnis zu HABEN!
Wenn Sie nun in Kontakt sind mit den eigenen unerfüllten Bedürfnissen und denen Ihres Gegenübers, was fühlen Sie jetzt?
Meist fällt es jetzt auch schon viel leichter, sich selbst und den anderen besser zu verstehen. Er ist kein „angreifendes Monster“ mehr, sondern ein bedürftiger Mensch… Sie sind kein „hilfloses Opfer“ mehr, sondern in der Lage, die Situation achtsam einzuschätzen.
Bevor Sie sich wieder ins Konflikt-Getümmel werfen – machen Sie den nächsten Schritt:
Statt Verdrängung, Wut, Feilschen, Depression und Co.: Die Bereitschaft zur Akzeptanz
Wir alle haben gelernt, auf eine bestimmte Art und Weise auf eine unangenehme oder belastende Situation zu reagieren. Wir alle haben ähnliche Motive: Wir wollen zugehörig sein, statt rauszufliegen. Geliebt werden, statt abgelehnt. Ernstgenommen werden, statt verachtet. Und wir alle leben unser Leben im Angesicht einer Gratwanderung: Dem Bedürfnis nach Verbundenheit/Bindung einerseits und Autonomie/Individualität andererseits!
Gelungene Partnerschaften halten das Wechselspiel aus beidem aus, indem sie es in einem guten Gleichgewicht halten. Nähe und Distanz wird gleichermaßen zugelassen, sowohl Gemeinsamkeit als auch Individualität wertgeschätzt. Alltagskonflikte können ausgetragen und dann beigelegt werden, da sich niemand durch die Nähe- oder Distanzwünsche des anderen bedroht fühlt.
Anders sieht das aus, wenn einer oder beide Beziehungspartner überwiegend zur einen oder anderen Seite tendieren. Das kann dann forciertes Kommunizieren („Warum willst Du schon wieder ohne mich…?“ „Ohne Dich bin ich nichts“) einerseits, oder übertriebene Unabhängigkeitsbestrebungen („Du engst mich ein!“ „Ich kann mich neben Dir nicht selbstverwirklichen!“) andererseits zur Folge haben. Selbstverwirklichung ohne ein Gegenüber ist allerdings ist keine große Kunst. Und ebenso ist beständiges zwanghaftes Festhalten am Anderen der sichere Weg in Abhängigkeit und Verlustangst.
Manche Paare entwickeln mit der Zeit auch gemeinsame einseitige Tendenzen. Unterschiede und Individualität werden dann als Bedrohung empfunden. Wird der Wert einseitig auf „Freiheit“ gelegt, kann es erst gar nicht zu einer wohltuenden Bindung kommen.
Die Kunst ist es, ein gut abgegrenztes Selbst zu entwickeln und gleichzeitig in naher Beziehung bleiben. Die Technik des „inneren Beobachter“ und der Blick zur eigentlichen Bedürfnislage können dabei helfen. Wer auf diese Weise differenziert ist, muss nicht auf Distanz gehen, um bei sich bleiben zu können.
Wie auch immer: Dieses Wechselspiel aus zwei gegenläufigen Bedürfnissen gibt natürlich auch ausreichend Konfliktstoff! Statt Harmonie erleben wir Unvereinbarkeit, statt „unschuldig“ zu bleiben, werden wir beschuldigt. Und wir hatten doch wirklich schon alles versucht! Wütendes Feilschen ums Rechthaben, empörter Rückzug, schließlich dann stille Trauer und Resignation…
Da das alles aber leider nicht geholfen hat, möchte ich Sie an dieser Stelle einladen, es einmal anstelle von Resignation mit, tja… nicht einfach mit Akzeptanz zu versuchen, sondern vor allem mit der BEREITSCHAFT zur Akzeptanz!
Bereitschaft ist eine Haltung, die Sie bewusst einnehmen können. Seien Sie bereit, hin- bzw. anzunehmen, dass es in diesem Moment so ist wie es ist zwischen Ihnen beiden! Kaum einer, der nicht irgendwelche schwierigen, und oft schon lang zurückliegende Erfahrungen mit sich rumschleppt, die nicht gerade hilfreich sind im Umgang mit den Liebsten.
Alter Schmerz, schwierige Gefühle, unerfüllte Bedürfnisse – das alles lässt sich nicht einfach so „wegmachen“.
Also: Seien Sie bereit zu akzeptieren! So. Ist. Es.
Nun, mit dem „inneren Beobachter“, der Sie ein bisschen auf Abstand bringt, dem Blick auf die beidseitige Bedürfnislage und der Bereitschaft zur Akzeptanz fällt Ihnen ein weiterer Schritt womöglich schon viel leichter:
Reagieren Sie aus dem Erwachsenen Ich heraus – auf Augenhöhe!
„Ich bin ok – Du bist ok“
Der US-amerikanische Psychiater Eric Berne hat es bereits Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Punkt gebracht: Mit der von ihm begründeten Transaktionsanalyse (TA) zeigte er eine einfache, und doch sehr hilfreiche Möglichkeit auf, aus alten Mustern auszusteigen. Stattdessen einmal eine Haltung einzunehmen, die, mit ein bisschen Übung, anerkennende Wertschätzung favorisiert:
„Ich bin ok! – Du bist ok!“
Ersetzen wir die bisher verwendeten Begriffe „Täter“ - “Opfer“ einmal durch „Eltern-Ich“ und „Kind-Ich“, so wird schnell sichtbar, dass es auch hier ein Gefälle gibt: Eltern sind in der Regel deutlich „machtvoller“ als Kinder. Im besten Fall (und meistens) geht das für die Kinder gut aus, denn die Macht der Eltern garantiert eben auch Sicherheit, Versorgung, Geborgenheit. Dennoch wird dieselbe Macht – selbst in den besten „Elternhäusern“ – nicht selten auch als einengend bis hin zu bedrohlich erlebt. Kinder kommen dann schnell zu dem Schluss: „Ich bin NICHT ok!“ Um das zu bewältigen, müssen die Kleinen irgendwelche, für den Moment hilfreiche Strategien entwickeln. So entstehen (kurz gesagt) Muster, die sich meist lebenslang einprägen. Reale Erlebnisse mit Bezugspersonen werden „innerlich“ sozusagen weiterhin abgebildet: Neben den fürsorglichen Eltern bleiben überfürsorgliche, überkritische oder strafende Eltern einerseits, hilflose, ängstliche oder wütende Kinder andererseits als Mitspieler auf der inneren Bühne.
In dieser Zeit bilden sich auch sogenannte Grundannahmen aus.
Nehmen Sie sich doch einmal für jeden der nachfolgenden Sätze einen Moment Zeit, und überprüfen Sie: Wo finden Sie sich am ehesten wieder? Welche Grundhaltung erkennen Sie eventuell bei Ihrem Lieblingsmenschen?
„Ich bin ok – Du bist ok“
„Ich bin nicht ok – Du bist ok“
„Ich bin ok – Du bist nicht ok“
„Ich bin nicht ok – Du bist nicht ok“
Jede dieser Grundhaltungen sagt etwas über das Verhältnis eines Individuums zur Welt aus. Besonders die letzte Grundhaltung ist eigentlich eine innere Katastrophe: „Ich bin nicht ok – die Welt ist nicht ok“ ist eine Grundhaltung, die ans Unerträgliche grenzt. Wer sie verinnerlicht hatte, benötigt sehr viel Geduld und positive Erfahrungen, um in die Nähe von Vertrauen zu kommen…
Zurück zum Kind-Ich und Eltern-Ich in Konflikten. Wenn mein Gegenüber mir einen Riesen-(und selbstverständlich ungerechten)Vorwurf macht, agiert er möglicherweise aus einem überkritischen Eltern-Ich heraus. Was dann häufig passiert – und es ist die „blödeste“ Lösung: Ich reagiere parademäßig aus dem Kind-Ich heraus (als das ich ja schließlich auch angesprochen wurde). Mögliche Reaktionen sind dann: Ich will mich „unschuldig“ machen („Ich war das nicht!“). Ich will mich gegen Ungerechtigkeit wehren („Du bist so gemein!“). Ich schäme mich oder fühle mich schuldig („Vielleicht hat er/sie ja Recht!“). Ich habe Angst („Bitte tu mir nichts!“ „Bitte verlass mich nicht!“).
Eine Variation: Der Angegriffene wechselt aus dem Kind-Modus zum überkritischen oder strafenden Eltern-Ich, und geht zum Gegenangriff über („Du bist ja selbst nicht besser!“ „Was glaubst Du, wer Du bist!“ Etc.).
Was folgt, ist in der Regel eine Art Streit-Ping-Pong: Angriff-Verteidigung-Angriff-Verteidigung…
Die Lösung: Das Erwachsene Ich!
Im Erwachsenen-Ich nehmen Sie bewusst die einzige Grundhaltung ein, die auf Dauer Beziehung gelingen lassen kann: „Ich bin ok! Du bist ok!“ So bleiben Sie auf Augenhöhe!
Dabei kommt Ihnen der Innere Beobachter, das achtsame In-Fühlung-Gehen mit den eigentlichen Bedürfnissen, sowie die Bereitschaft zur Akzeptanz zur Hilfe.
Vielleicht haben Sie jetzt schon ein paar Ideen, wie Sie in den zu Anfang genannten Konfliktsituationen konstruktiv reagieren könnten!?
Das ist gut!
Dann hier noch ein paar hilfreiche tools, die Sie mitnehmen können auf den Weg…
Anerkennung und Wertschätzung, (Selbst)Achtung und Würdigung
Warum warten, bis es (endlich) vom Anderen kommt? Fangen Sie selbst damit an, und lassen Sie Ihren Lieblingsmenschen immer mal wieder wissen, was Sie an Ihm besonders wertschätzen. Legen Sie Ihren Fokus auf Anerkennung und seien Sie großzügig damit!
Halten Sie sich (auch im Streitfall) vor Augen, beachten Sie also, was in der Beziehung da ist, was Gutes und Hilfreiches getan wird oder wurde, und geben Sie dem wertschätzenden Ausdruck! Auch die Überwindung schwieriger (gemeinsamer) Lebenszeiten braucht Würdigung – das ist wie eine Verneigung vor Ihrem eigenen und dem So-Sein des Anderen.
In jeder Beziehung gibt es so etwas wie ein Konto, in dem die obigen vier Posten verwaltet werden. Ist das Konto im Soll, wirkt es sich auf Dauer ungünstig auf die Beziehung aus. Ist es gut gefüllt, steigt der Selbstwert des Paares mit!
Lernen Sie es, Trigger zu erkennen und zu vermeiden!
Jeder Mensch hat bestimmte Auslöser, die ihn – oft unvermittelt und unbeabsichtigt – in einen manchmal irrational anmutenden emotionalen Zustand stürzen können. Besonders traumatisierte Menschen kennen das gut und sind dem oft hilflos ausgeliefert. Das können Geräusche, lautes Schreien oder bedrohliches Näherkommen/Weggehen ebenso sein wie Gerüche, bestimmte Handlungen oder Worte. Je nach früheren Erfahrungen können diese Trigger echte Ausnahmezustände auslösen, die dann eine Eigendynamik haben, und eine Konfliktlösung für den Moment unmöglich machen.
Gut ist es dann natürlich, diese sogenannten Trigger bei sich selbst oder beim Gegenüber kennenzulernen. Und – sie möglichst zu vermeiden!
Sollte das mal nicht rechtzeitig gelungen sein, hilft…
Deeskalieren und vereinfachen!
Achten Sie darauf, sich in solch einem Moment nicht mit hineinziehen zu lassen in den Ausnahmezustand! Hier ist besonders das Erwachsene Ich gefragt, getragen vom distanzierten Beobachter. Atmen Sie durch! Versuchen Sie, ruhig und gelassen zu agieren.
Vermeiden Sie in solchen Situationen inhaltliche Diskussionen, langwierige Erklärungen etc. Setzen Sie stattdessen auf Beruhigung, Sicherheit vermitteln und:
Nehmen Sie es vor allen Dingen nicht persönlich!
Und ganz gleich, wie aufgeheizt die Situation ist, vereinbaren Sie bereits in guten Zeiten miteinander:
Rückzug immer nur mit Verabredung zum „Wieder Zusammenkommen“
Nichts ist schlimmer, als in einer Krisensituation vom Gegenüber ohne ein weiteres Wort stehengelassen zu werden. Doch, vielleicht noch: Vom Gegenüber mit den Worten (wahlweise) „Das war’s dann!“, „Du kannst mich mal…!“ „Du siehst mich nie wieder!“ o.ä. stehengelassen zu werden.
Es kann gut und richtig sein, einen aufgeheizten Konflikt für einen kurzen oder auch etwas längeren Moment zu unterbrechen. Wenn also einer von Ihnen das Bedürfnis dazu hat: Teilen Sie sich das gegenseitig mit und vereinbaren Sie, wann sie beide wieder zusammenkommen. Das hält Ängste, verlassen zu werden, fern, schafft Raum zum Abkühlen und schafft eine positive Perspektive! Also Rückzug: Ja! Aber mit Absicherung: „Ich komme wieder!“
Im Zweifel:
Holen Sie sich Hilfe!
Partnerschaft oder Beziehungen aller Art in einer konstruktiven und gelingenden Weise aufzubauen und zu erhalten ist eine Herausforderung, auf der in der heutigen Zeit die wenigsten vorbereitet sind. Besonders, wenn „Altlasten“ in Form von schwierigen Erfahrungen oder gar Traumata bereits den Zugang zu sich selbst versperren, erscheint das Beziehungsglück häufig umso aussichtsloser.
Veränderungen und Wachstum, ob gemeinsam oder erstmal allein, braucht Übung und viel Geduld. Und manchmal auch Unterstützung von außen. Zögern Sie also nicht, sich Hilfe zu holen, wenn Sie allein nicht weiterkommen. Ein wirklich Unbeteiligter (und das sind eigene Freunde nicht immer!) wie ein (Paar)Therapeut oder Coach kann die Außenposition des „distanzierten Beobachters“ übernehmen, und so zum hilfreichen Scout werden auf dem Weg zu einer glücklichen Beziehung!
Bitte haben Sie ein Einsehen mit mir: Alle Menschen jeden Geschlechts und jeder sexuellen Ausrichtung haben meine volle Wertschätzung – und sind in diesem Artikel gleichermaßen angesprochen. Seien Sie sich dieser meiner Haltung gewiss! Auch wenn ich dem nicht durch schriftliches „gendern“ Ausdruck gebe.
Autor: Sylvia Schumacher
Thema: Umgang mit destruktiven Verhaltensweisen
Webseite: http://www.institut-nadim.de
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