Menschen die ins Gefängnis müssen weil sie eine Straftat begangen haben, merken sehr schnell, was es bedeutet, ein Gefangener zu sein.
Schon in den ersten Tagen stellen sich körperliche oder und psychische Erkrankungen ein. Das fängt an mit Migräne, Depression, allgemeinem Bauchweh und sehr bald, spezifisch mit Urindruck, ständigem Wasserlassen, Durchfälle, Verstopfung, Rückenschmerzen, allgemeine Gliederschmerzen. Sehr bald kommen Angstattacken dazu. Auch werden häufig psycho-pathogene Syndrome, wie psychotische, schizophrene Schübe beobachtet. Das Risiko für Infektions-und Suchterkrankungen steigt ebenfalls. Viele von Ihnen haben Gewalt, Missbrauch oder Lieblosigkeit erlebt. Oftmals ist ihr einziger Ausweg der Selbstmord.
Sehr ähnlich wie bei Inhaftierten ist die Situation bei Menschen in Freiheit, die nur geringe soziale Kontakte haben.
Bei ihnen kommt das Gefühl der Einsamkeit – des Verloren seins sehr intensiv zum Ausdruck. Bei älteren Menschen ist häufige Einsamkeit im Alter - ein Problem, das auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt. Vor allem Frauen sind betroffen. Fast die Hälfte der Frauen im Alter über 65 Jahren lebt allein. Ab dem 85. Lebensjahr sind es sogar drei von vier Frauen, jedoch nur einer von drei Männern.
Was sind die Ursachen von Einsamkeit
Die Ursachen von Isolation und Einsamkeit sind vielfältig. Im Alter vor allem dann, wenn sich der gewohnte Lebensstil oder das Umfeld verändert hat. Ein Todesfall in der Familie oder die Trennung einer geliebten Person können dann ein Auslöser für Isolation oder Einsamkeit sein.
Die Familie ist oftmals der zentrale Bezugspunkt. Die Kinder, Enkelkinder und der Ehepartner füllen fast das gesamte Leben aus. Gehen die Kinder aus dem Haus oder sie haben mit ihren eigenen Problemen zu tun, vermindern sich oftmals enorm die sozialen Kontakte. Sollte dann auch noch der Ehepartner sterben oder es droht nur eine Trennung vom geliebten Partner, ist bei älteren Menschen die Vereinsamung schon fast vorprogrammiert.
Auch plötzliche und auch chronische, schmerzhafte Erkrankungen oder ein Unfall mit eingeschränkter Gehfähigkeit können zu Einsamkeit führen. Wenn ein älterer Mensch wegen eines Unfalls nur eingeschränkt geh fähig ist, verlässt er nun viel seltener seine Wohnung und entzieht sich seinem sozialen Umfeld.
Eine Abwärtsspirale kann dann beginnen. Rauchen, Übergewicht durch Fresssucht, Depression, Angstgefühle und Kreislaufbeschwerden, durch hohem Blutdruck verstärken die Folgen.
Wie aber der Einsamkeit entfliehen?
Der beste Weg der Einsamkeit zu entfliehen, ist alte Freundeskreise zu aktivieren, vergessene Hobbies wieder zu entdecken oder an Kaffeefahrten teilzunehmen.
Neue Menschen kennenlernen, wenn möglich an Sportaktivitäten teilnehmen oder als Zuschauer zum Fußballstadium gehen oder einen Back Kurs machen. Aber schon ein Handy oder ein P/C reicht oftmals aus, um soziale Kontakte wiederherzustellen. Die sozialen Medien, wie Facebook oder Twitter haben hier schon oftmals gute Verbindungen knüpfen können.
Wichtig ist nun, wieder positive Erfahrungen zu machen, durch Freunde und Familie wieder Spaß am Leben zu gewinnen. Auch ein Hund oder eine Katze kann manchmal schon das Herz erfreuen.
Es gibt aber noch diverse Möglichkeiten sein Leben positiv zu bereichern:
Ein eigener Garten, eine Fortbildung auf der Volkshochschule, ein Ehrenamt übernehmen, eine lange, ersehnte Reise sich als Traum zu erfüllen, aber auch eine Veränderung der Wohnungssituation kann viel positive Stimmung bringen.
Für Menschen die wenig Lust zu Aktivitäten haben, bieten sich Seniorenheime, betreutes Wohnen, eine Senioren WG, oder ein Pflegeheim an.
Wichtig ist nur der Mut zur Veränderung um die Abwärtsspirale zu stoppen.
Gute Gesundheit
Autor: HanHoSan, Leiter des Forschungsteams ANGST-NEUROSEN
Thema: Was passiert mit Menschen bei Isolation und Einsamkeit?
Webseite: http://angst-zentrum-berlin.jimdo.com
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