So gehen Sie ruhig und gelassen in Ihre Prüfung!

Sie leiden unter Prüfungsangst? Machen Sie sich zunächst einmal ganz genau bewusst, wie es Ihnen geht!

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Was spüren Sie, wenn Sie an Prüfung denken? Welche Gefühle kommen in Ihnen auf? Spüren Sie auch körperliche Symptome? Oder sind es eher Gedanken, die aufkommen und die Sie total blockieren? Machen Sie sich dessen einmal ganz bewusst, hören Sie in sich hinein, fühlen Sie und dann treffen Sie die Entscheidung, dass Sie an dieser Situation etwas verändern möchten.

Damit eine Prüfung gelingt, ist es wichtig, dass Sie sich in einen ruhigen und gelassenen Zustand bringen! Leichter gesagt als getan? Nun ja, Veränderung kommt nur durch das TUN. Ich zeige Ihnen, was Sie tun können!

Zunächst möchte ich Ihnen kurz einmal erklären, woher ANGST eigentlich kommt!

Alles beginnt in Ihrem Kopf!

Ich lade Sie ein, einen kleinen Ausflug in das Gehirn zu machen. Das Gehirn setzt sich zusammen aus Stammhirn – dem sog. Reptiliengehirn - hier sind Ihre Grundbedürfnisse beheimatet – wie Stoffwechsel und Atmung. Es besteht aus dem Säugetiergehirn – hier wird alles gespeichert, was Sie erleben, schöne Dinge, aber auch nicht so schöne Dinge. Im Säugetiergehirn befindet sich auch die Schaltzentrale unserer Gefühle, das Limbische System. Es besteht aus Menschlichen Gehirn mit seinen beiden Gehirnhälften, die für das Lernen zuständig sind und unser Bewusstsein.

Angst hat evolutionstechnisch gesehen eine wichtige Funktion: Sie dient dazu, im Körper eine Reihe von Stresshormonen und Botenstoffen freizusetzen (vor allem Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol) damit wir in Gefahrsituationen reagieren können.  Wenn der Säbelzahntiger in Urzeiten um die Ecke kam, dann blieben dem Steinzeitmenschen nur zwei Möglichkeiten, nämlich Kampf oder Flucht.

Ein bisschen Aufregung vor einer Arbeit, einer Prüfung oder sonstigen Herausforderung ist gut. Aber wenn zu viele Stresshormone da sind, dann ist der Mensch blockiert. Das hat Auswirkungen auf die Konzentration und das Erinnerungsvermögen. Wenn Sie also Prüfungsangst haben, reagiert das Gehirn noch genauso, wie zu Zeiten des Säbelzahntigers.

Warum ist das so? Das Gehirn wird pro Sekunde mit einer riesigen Informationsflut „bombardiert“! Es muss jetzt die wesentlichen Informationen herausfiltern und lässt nur diese in das Bewusstsein gelangen. Diese Filtermechanismen beruhen im Wesentlichen auf unseren Prägungen. Sowohl die Auswahl, die Ihr Gehirn trifft als auch Ihre Bewertung dieser Informationen formen also Ihre Wahrnehmung der Realität, auf die Sie wiederum mit Ihren Gedanken, Gefühlen und auch mit Ihrem ganzen Körper reagieren. Da kommt dann wieder zur Sprache, „Was habe ich erlebt, welche Erfahrungen habe ich mit bestimmten Themen gemacht, wie Arbeiten schreiben, Prüfungen bestehen, usw.? Welche Bewertung gebe ich einer Prüfungssituation?“.

Ein Ereignis, ist erst einmal ein Ereignis. Je nachdem welche Bewertung Sie einem Ereignis geben, ist das für Sie ein schönes oder ein weniger schönes Ereignis.

Und wenn Sie eine Prüfung haben und schon um Vorfeld mit unguten Gefühlen, mit Angst und negativen Gedanken reagieren, dann ist Prüfung für Sie negativ besetzt. Irgendwann haben Sie die Angst vor einer Prüfung als Ihre Realität angenommen.

Das muss nicht so bleiben! Das TOLLE ist, Sie können etwas daran verändern!

Meist wurde die Angst unbewusst erlernt und dann kann man sie auch wieder verlernen.

„Tappen“ Sie Ihre Blockaden einfach weg!

Eine Blockade ist all das, was Sie erlebt und dem Sie irgendwann einmal eine negative Bewertung gegeben haben. Sie sitzt dann fest und immer, wenn Sie in ähnliche Situationen kommen, kommen diese negativen Gedanken und Gefühle wieder hoch. Sie müssen sich das so vorstellen, dass die Informationen mit den Emotionen festsitzen, wie in einer Flasche, die durch einen Korken verschlossen ist.

Nehmen Sie all Ihre Empfindungen, Gefühle und Gedanken wahr, spüren Sie, wo Sie dies alles im Körper spüren können. Setzen Sie sich nun bequem auf einen Stuhl, schließen Sie Ihre Augen und beginnen Sie, sich zu tappen. D.h. Sie tappen mit der rechten Hand auf den rechten Oberschenkel und mit der linken Hand auf den linken Oberschenkel. Durch das Tappen bringen Sie Ihr Gehirn in eine ganz bestimmte Phase. Diese nennt man REM-Phase. In der REM-Phase verarbeitet Ihr Gehirn normalerweise nachts die Ereignisse vom Tag.

Dies nutzen Sie mit dieser Technik. Sie bringen Ihr Gehirn durch das Tappen in diese REM-Phase. Sie denken an Prüfungsangst, spüren was dieser Gedanke mit Ihnen macht und tappen. Ihr Gehirn beginnt zu verarbeiten, der „Korken“ kann sich lösen und Ihr Gehirn ist wieder frei von Bewertungen.

Tappen Sie sich so lange, bis Sie merken, dass es Ihnen besser geht, wenn Sie an die Prüfung denken.

Sie können im Anschluss noch Ihre Thymusdrüse klopfen, diese befindet sich mittig Ihres Brustkorbes. Klopfen Sie und sagen sich einen positiven Satz.  Wie z.B.

  • Ich gehe mit einem starken und sicheren Gefühl in meine Prüfung!
  • Ich bin entspannt, fühle mich sicher und freue mich auf die Arbeit/Prüfung!
  • Ich bin bei der Prüfung ganz ruhig, entspannt und konzentriert!
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Hier ein paar weitere Tipps für eine gelingende Prüfung:

  • Atmen Sie! Atmen Sie ein paar Mal ganz bewusst. Und denken Sie bei jeder Ausatmung: „Ich schaffe das! Ich bin ganz ruhig und entspannt!“

  • Tappen Sie sich regelmäßig! So hat Prüfungsangst bald keine Chance mehr!

  • Kontrollieren Sie Ihre Gedanken! Wenn Sie Gedanken haben, wie „Ich kann das eh nicht! Ich schaffe das nicht!“, horchen Sie auf. Es ist nur Ihr „innerer Schweinehund“. Sie können diesen besiegen, indem Sie immer wieder zu sich sagen: „Ich schaffe das!“ 
  • Entspannen Sie öfters! Nur wenn Sie entspannt sind, kann Ihr Gehirn gut aufnehmen und Sie können sich gut konzentrieren. Probieren Sie hier die Progressive Muskelentspannung oder das autogene Training! Schauen Sie einfach einmal, welche Entspannungsmethode Ihnen besser zusagt!

  • Sie können nicht den ganzen Tag aufnahmefähig sein! Es gibt 2 Leistungshochs am Tag: morgens zwischen 8 und 11 Uhr und gegen Abend zwischen 16 und 22 Uhr. Mittags und nachts befindet sich der Mensch in einem absoluten Leistungstief. Manche Nachtschicht bringt dann also nicht das erhoffte Ergebnis. Natürlich ist das von Mensch zu Mensch auch verschieden. Beobachten Sie sich einmal, wann Sie sich am besten konzentrieren können. Wann fällt Ihre Aufmerksamkeit ab? Wichtig ist, dass Sie zwischen den Arbeitsphasen Pausen einlegen, und zwar bevor ein Tief kommt. So kommen Sie nach der Pause wieder schneller in die aktive Phase.

  • Konzentrieren Sie sich auf einen Lerngegenstand/einen Sachverhalt/ein Thema. Stellen Sie sich doch mal vor, wie viele Millionen an Informationen in jeder Sekunde auf Sie einstürmen. 80 % allein übers Auge. Ihr Gehirn speichert aber nur die Dinge, die für Sie wichtig sind. Also, wenn Sie lernen für eine Prüfung, dann sagen Sie Ihrem Gehirn vorher. „Du Gehirn, das ist jetzt wichtig. Das möchte ich mir merken!“.

  • Für einen konstanten Lernerfolg ist die Methode des Wiederholens sehr wichtig. Wiederholen Sie den Lernstoff zu Beginn der Lernphase in kürzeren Abständen, die Sie dann immer weiter ausdehnen.

  • Da sind wir dann auch schon bei der Lernorganisation. Wichtig ist, dass Sie Prioritäten setzen. Sie können nicht alles gleichzeitig machen. Überlasten Sie sich hierbei nicht!

  • Fangen Sie rechtzeitig an. So kommen Sie nicht unter Zeitdruck, was letztendlich viel mehr Ihrer Zeit in Anspruch nimmt.

  • Erstellen Sie sich einen Zeitplan, in dem Sie alle Ihre fixen Termine schreiben, aber auch wichtig, Ihre Pausen. Und dann planen Sie, wann Sie was lernen. So haben Sie einen Überblick. Und das Tolle ist, Sie können abhaken, wenn Sie wieder was erledigt haben. Das gibt ein gutes Gefühl und Sie sind organisiert.

  • Sorgen Sie für einen ordentlichen Arbeitsplatz. An einem Schreibtisch, auf dem Unordnung und Chaos herrscht, lässt es sich nicht gut lernen. Räumen Sie auf und achten Sie auf gute Raumluft

  • Trinken Sie genügend Wasser! Ihr Gehirn braucht viel Flüssigkeit, damit es gut lernen kann!

  • Und zu guter Letzt – belohnen Sie sich, wenn Sie etwas geschafft haben. Sie haben es sich verdient.

  • Und sollte mal wieder Ihr „Innerer Schweinehund“ sagen: „Nein, heute nicht, ich habe ja noch Zeit, oder keine Lust!“, hilft es manchmal zu sagen: …und ich mache es trotzdem!!

So, jetzt wünsche ich Ihnen ein gute und entspannte Prüfung!

Autor: Brigitte Ohde-Seidel, Praxis für Potenzialentfaltung
Thema: Prüfungsangst
Webseite: https://www.brigitte-ohde.de

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