Wer bist du wirklich? Möchtest du das wissen, bevor du stirbst?
Möchtest du dich von deinen Illusionen trennen und stattdessen deine Vision schauen? Eigentlich wissen wir, wer wir wirklich sind, wir haben es nur vergessen. Das wiederum bedeutet, wir sollten uns erinnern.
Fangen wir von vorne an:
Der Säugling blickt in das Gesicht der Mutter oder seiner Bezugsperson. Das Kind spiegelt sich also im Gesicht / im Blick der Mutter [1] und macht sich dadurch ein Bild von sich und der Welt, d.h., es nimmt an, was es daraus liest, z.B.:
Beunruhigung, Bedrohung, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Übellaunigkeit, Befürchtungen, Angst - und alle Zwischentöne.
Daraus könnte dann folgender Glaubenssatz entstehen:
- Die Welt ist langweilig, grau ….
- Oder: Das Leben ist beängstigend, voller Befürchtungen und Beunruhigungen.
- Oder: Ich bin eine Last, eine Zumutung.
Nehmen wir den Glaubenssatz: das Leben ist beunruhigend. Dieser Mensch, von seiner meist geistig abwesenden Mutter gespiegelt (von den Vätern ganz zu schweigen) wurde nicht beruhigt; es gab höchstens den hilflosen Versuch der Bezugsperson, das Kind mit Nahrung zu beruhigen. Dieser Mensch baut sich nun sein Kontrollsystem (ein gedankliches Gefängnis). Dort kennt er sich aus, alles ist irgendwie vorhersehbar, und oberflächlich zuerst einmal auch beruhigend.
Warum? Man glaubt, man könne das Leben kontrollieren. Noch! [2] Aber irgendwann, hälst du es in diesem Grauen nicht mehr aus, du schaust in den Spiegel und siehst einen Gorilla. Denn das, was du da siehst, das bist nicht du. Dein Selbst ist das nicht. Es lässt sich auch nicht überschminken. Du möchtest dich befreien, denn du findest auch keine Beruhigung mehr an diesem Ort.
Und jetzt wird es spannend. Denn jetzt gilt es, aus diesem Boot auszusteigen, in etwas Neues zu wechseln. Das Leben steckt voller Ungewissheit, es lässt sich nicht kontrollieren. Und es findet immer im Augenblick, in der Gegenwärtigkeit statt.
Das Leben fordert uns zu diesem Umdenken, Umkehren geradezu heraus. Aquarius, das Zeitalter des Wassermanns ist nun endgültig angebrochen und nicht mehr aufzuhalten. Wenn wir nicht freiwillig dorthin streben, gibt es Krisen. Krisen sind hervorragend geeignet, ein altes Boot, das ausgedient hat, zu erkennen und zu verlassen!
Mut erfordert es schon. Und anstelle von wildem Aktionismus sollten wir immer achtsamer werden: auf die Signale unseres Körpers achten, Wahrhaftigkeit üben, einfach nur da sein.[3] Doch irgendwann erkennst du, dass du zum Leben eigentlich nichts hinzufügen musst, du bist schon ganz, es reicht. Eine sehr beglückende Erfahrung, das Leben wird bunt, spannend, lebendig, freudig.
Übrigens: beobachte mal, wenn du darauf wartest, dass etwas eintreffen möge, was deine Situation verändert / erleichtert – dich glücklich macht. Im Zustand des Wartens passiert meist wenig – bis gar nichts.
Wir glauben offenbar meistens, das bloße Dasein sei nicht genug, und zwar in jeder Beziehung. Dadurch glauben wir, immer etwas tun zu müssen oder, dass etwas geschehen sollte, was offensichtlich nicht geschieht.
Du musst nicht wissen, wer du bist, das ergibt sich von ganz allein. Wenn du jedoch erkennst, erfährst und beobachtest, wer du nicht bist: diese kleine Persönlichkeit mit all ihren Ängsten und Nöten und täglich neu erschaffenden Problemen und Kümmernissen - das ist schon mal die halbe Miete. Es kann von dir abfallen, wie eine getrocknete Lehmschale, die von dir abfällt. Was meinst du, kommt dabei heraus?
Alles das, was du dir immer gewünscht hast kommt von ganz alleine zu dir. Du hast bisher nur an der falschen Stelle gesucht. Die Welt und dein Ego kann es dir niemals geben, die Welt reflektiert nur deinen Energiezustand, und das Ego spiegelt ebenfalls deine Persönlichkeit, insofern ist es überhaupt nicht in der Lage, dich für das Neue, Unbekannte, Ungewisse zu unterstützen. Dann müsste es Sterben, und das will es auf gar keinen Fall.
Zum Schluss ein Auszug aus einer Rede von Nelson Mandela. Ich habe es gewählt, weil es mir aus dem Herzen spricht. Und ich meine, es ist für uns alle von enormer, ja sogar existentieller Bedeutung, immer wieder darauf hinzuweisen:
"Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein. Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Massen kraftvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, dass wir am meisten fürchten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, um von mir zu glauben, dass ich brillant, großartig, begabt und einzigartig bin? Aber genau darum geht es, warum solltest Du es nicht sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen nützt der Welt nicht. Es zeugt nicht von Erleuchtung, dich zurückzunehmen, nur damit sich andere Menschen um dich herum nicht verunsichert fühlen."
WÄHLE! Du bist schon ganz. Es fehlt nichts! Es gibt nichts hinzuzufügen. Wenn du das fühlst und erfährst, dann bist du angekommen. Herzlichen Glückwunsch!
[1] Ich möchte hier betonen: den Müttern und Vätern ist nichts vorzuwerfen, und wir sollten niemals über sie urteilen. Die meisten gaben sicher ihr Bestes.
[2] Ich empfehle hierzu meinen Blog von 2020 auf meiner Homepage zu lesen, vor allem zum Thema „Raum und Zeit“ .
[3] Denn als Säuglinge, Kleinkinder waren wir zwar „ganz da“ und unserer Situation hingegeben…. aber auch „ausgeliefert“
Autor: Doris Amirah Scharf
Thema: Willst du wirklich wissen, wer du bist!?
Webseite: https://das-psychotherapie.de
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