Ein neues Bewusstsein

Dein Leben wurde Dir nicht geschenkt, damit Du es kontrollierst. Es will gelebt sein als das, was es ist – ein ewiges Wunder.

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Es ist die allumfassende Unwissenheit, die deinen Geist verdunkelt wie die Morgennebel das Licht. In diesem Gedankennebel ergreift dein Bewusstsein die Illusion von einem ICH und quält dich fortan mit Anhaftung, Ablehnung und Verblendung. Jeder von uns erzeugt eine Subjektivität, das ICH, das einer individuellen, internen und externen Erfahrungswelt entspringt und ein Werkzeug des Gehirns, eine Kreation darstellt, mit dem Leben zurechtzukommen. Die Imagination einer eigenständigen Persönlichkeit, die Vorstellung von einem SELBST, führt zwangsläufig zur Trennung in ICH und DU.

In der Allegorie von der Vertreibung aus dem biblischen Paradies, dem Sündenfall als Erleben der Trennung, erhält im Christentum die Imagination der subjektiven Persönlichkeit ihr Stigma. Die ewige Suche nach dem Widereintritt in das verlorene Paradies, nach der Wiedererlangung der Einheit, wird zum Sinnbild eines erfüllten Lebens.

Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies ist das Leben geprägt von Hoffnungen und Ängsten. Hoffnungen sind die Erwartung, dass sich unser Leben nach den Vorstellungen des Ich entwickelt. In der Täuschung von der Existenz einer eigenständigen, unabhängigen Personalität in Gestalt eines ICHs ist die fortwährende Ent – Täuschung vorgeprägt.

Die Vorwegnahme dieser erwarteten und gefürchteten zukünftigen enttäuschten Hoffnungen erleben wir als Angst. Das Wechselspiel von Hoffnung und Angst prägt unseren Lebensweg und führt über die personalisierte Erfahrungswelt zur Ausprägung unseres Charakters. Erfolg und Misserfolg führen zur Identitätsverstärkung. Ein immerwährender Kreislauf ist geboren.

Mit Ablehnung von etwas nicht Erwünschtem erfährt dein ICH Hass, Angst, Neid, Ehrgeiz und Gereiztheit, in ihrer höchsten Stufe Gewalt und Aggression.

Anhaftung an etwas Angenehmes erzeugt neben Lust und Gier auch Mitleid, Liebe, Eifersucht, Furcht, Sucht und Sorge. In der Folge erlebt dein ICH eine beständige emotionale Instabilität. Das Nichtakzeptieren dieser objektiv gegebenen Gesetzmäßigkeiten wird als Verblendung bezeichnet. Sie geht mit Abstumpfung, Trägheit, Verwirrung, Trugschluss, Depression und Zweifel einher. Das Leben kümmert sich nicht um unsere Hoffnungen und Ängste. Es will einfach nur gelebt sein.

Unsere Aufgabe ist es anzuerkennen, dass sich das Leben jeder Kontrolle entzieht. Kontrolle ist Denken. Wenn du kontrollierst denkst du. Wer und was denkt? Woraus bezieht dein Denken sein Wissen? Das Wissen stammt aus deinen persönlichen Erfahrungen, aus dem, das dir widerfahren ist. Kannst du etwas Neues denken und zulassen, was du noch nie erfahren hast, wofür du gar keine Worte kennst? Kannst du das? Versuche die Frage zu verstehen.

Dein Denken kann das Leben immer nur bruchstückhaft erfassen, je nach deinem Erfahrungsschatz. Es wird immer bruchstückhaft bleiben. Wird das dem Leben in seiner Vielfalt wirklich gerecht? Schafft die bruchstückhafte Wahrnehmung vielmehr nicht all die Probleme auf der Welt? Unser Denken, unsere Fragmentierung, unsere Kontrolle kreiert das Chaos. Weil wir innerlich chaotisch sind, können wir nur Chaos kreieren. Und dieses Chaos wollen wir dann zwanghaft kontrollieren. Der Kontrollierende ist der Kreator und das Kontrollierte in Einem. Münchhausen versucht sich selbst am Zopf aus dem Sumpf zu ziehen.

Trittst Du in das Leben ein, bist Du dem Tod geschenkt. Es ist vollkommen gewiss, dass alles, das lebt, einmal sterben muss. Diese Erkenntnis fordert Schmerz und Tränen und die meisten sind nicht bereit, sich diesem Schmerz zu stellen. Verständlicher Weise haftest du an diesem Leben, von dem du denkst, es wäre deins. Vor allem aber haftest du an diesem Körper, mit dem du dich voll und ganz identifizierst. Dabei ist Loslassen die ausfüllende Aufgabe und einzige Lösung. Im Tod heißt es, den geliebten eigenen Körper, mit dem du dich dein Leben lang identifiziertest, loszulassen.

Wachstum, Erleuchtung, Weisheit heißt, Stück für Stück loszulassen und nicht, immer mehr haben zu wollen.

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Im Verzicht und im Loslassen liegt der Sinn von Erfüllung. Dein Ego aber gibt nicht freiwillig auf. Dein verblendetes Ich ist süchtig nach Bestätigung. Und so entsteht aus der Verblendung im Lauf deines Lebens dein Charakter. Das Leben prägt dich. Und es besteht kein Zweifel, dass dein Charakter deinen Lebensweg prägt. Auf diesem Weg verändert dein Charakter fortlaufend auch deinen Körper.

Dabei ist es eigentlich ganz einfach! Alles was lebt wird sterben, ausnahmslos. Richtig? Der Tod ist also jedem gewiss, der Zeitpunkt ist ungewiss. Ob reich, ob arm, der Tod ist gewiss. Niemand und nichts wird dich begleiten. Du kannst nichts Materielles mitnehmen. All dein Geld und deine Reichtümer können deinen Tod nicht verhindern und du musst sie zu dieser Stunde zurücklassen, egal wie viele es sind. Nichts Weltliches kann dir helfen. Also warum sich wehren?

Ich habe mir vor langer Zeit angewöhnt, früh morgens mein Spiegelbild anzulächeln. Es ist dankbar und lächelt jedes Mal zurück! Ich freue mich, dass ich erwacht bin. Wie viele Menschen haben diese Nacht nicht überlebt. Ich bin dankbar, dass ich erwachte, um diesen Tag zu nutzen. Und bedanke und freue mich, dass all die mir wichtigen Menschen ebenfalls an diesem Morgen erwacht sind. Es ist ganz und gar nicht selbstverständlich! Da kann man doch dankbar sein, richtig? 

Es ist unsere Aufgabe, sich selbst immer und immer wieder zu hinterfragen und dabei immer ehrlicher und schonungsloser sich selbst zu begegnen und die eigene Bedürftigkeit, die Anhaftung an das Hier und Jetzt, letzten Endes auch die Anhaftung an den eigenen Körper loszulassen. Wer ist bereit, die volle Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, für all die Ängste und (enttäuschten) Hoffnungen, für die Negativität und die Schmerzen auf dem Weg? Wer verzichtet auf die alltägliche, heuchlerische Zuwendung und Bestätigung des ICH? Wer ist nicht der Narretei erlegen zu glauben, es wäre Liebe, obwohl es nur ein „ich brauche Dich“ ist und kein Geben.

Es existiert nichts außerhalb von dir, dass deine Suche nach Bestätigung, deine Leere und Unzufriedenheit beenden könnte. Da alles Existierende in Abhängigkeit von Ursachen entstanden ist, kann nichts auf Dauer existieren und somit gibt es nichts, das auf Dauer dir Befriedigung verschaffen könnte.

Wer bereit ist, sich der Verantwortung für das eigenen Tun ganz zu stellen, wer die ersten Schritte in tätiger Liebe und Mitgefühl gegangen ist wird bemerken, wie die Schritte ihm immer leichter fallen, der Weg heller und weiter scheint, sind doch all die Ängste und Hoffnungen Schranken und Gewichte gewesen, die das bisherige Leben einengten und beschwerten. Im Loslassen liegt die Lösung und die Kraft. Lass die Angst los, nicht gut genug zu sein! Lass die Angst los, nicht geliebt zu werden! Lass die Angst los, schwach zu scheinen! Lass deine Vorurteile fallen! All das engt dich ein! All das verblendet deinen Blick! All das trübt deinen Geist!

Alles, was dich von deinem Selbst trennt, sind deine Urteile und Vorstellungen über dich und die anderen und darüber, wie etwas zu sein hat!

Da die meisten unter uns in ihren Erinnerungen, in ihrer Vergangenheit leben, gelingt es ihnen nicht, die Verletzungen in der eigenen Biographie, die Schwächen, den Schmerz, die Furcht, die Angst, die Hoffnungslosigkeit oder Einsamkeit zu vergessen. Ego braucht Drama! Angst ist ein auf die Zukunft gerichtetes Erwarten, dass etwas eintreten wird, was wir nicht wollten. In dem Vermeidungsverhalten des damit einhergehenden Schmerzes öffnet die Angst feinstoffliche Kanäle, durch die schädigende Energien in unseren Körper eindringen können. Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit bilden den Raum, in dem diese Energien in uns ihre krankmachende Wirkung entfalten können. Dein Körper verlässt in der Angst das Hier und Jetzt. Er nimmt die Zukunft vorweg. In der Schuld verlässt dein Körper ebenfalls das Hier und jetzt, er durchlebt wiederholt die Vergangenheit.

Dein Körper verlässt in der Angst und Schuld das Jetzt und damit die Resonanz mit dem Leben.

Doch was kannst du ändern? Höre auf, weiter die Wunden deiner Vergangenheit zu lecken? Stelle deine Antennen auf Empfang. Wähle den richtigen Sender! Lass los! Lass los und lerne fliegen! Du kannst deine Vergangenheit nicht rückblickend bewerten und über dich und andere rückwirkend urteilen. Die Vergangenheit stand unter zurückliegenden Einflüssen und altem Wissen. Und du kannst die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen. Lerne wertfrei zu beobachten und einfach nur zu sein. Wenn du deine Vorurteile und Wertungen über Bord geworfen hast wirst du erleichtert sein und fliegen! Höre auf zu kontrollieren und lebe!

Je mehr du kontrollierst, umso mehr tötest du!

Durch unser Denken und Messen legen wir ein Koordinatensystem über die Realität in Zeit und Raum, um uns darin besser orientieren und bewegen zu können. Aber du kannst derart reduziert eben nicht die Realität in ihrer Totalität erfassen. Wenn du denkst, misst, analysierst, reflektierst und artikulierst, zerlegst du die Welt in ihre Teilaspekte. Diese analytische Art des Denkens ist und bleibt fragmentarisch. Und genauso funktioniert heute Wissenschaft.

Die immerwährende Trennung von Leib und Seele, von materiell und immateriell, musste die Erkenntnisfähigkeit in so enormem Maß begrenzen, dass die Wissenschaft heute allseits an ihre Grenzen stößt. Descartes machte aus beseelten, lebenden Geschöpfen Maschinen und legte den Grundstein für die moderne Medizin und Biologie. Im Gegensatz zu den asiatischen Medizinsystemen, die die menschliche Existenz eingebettet sehen in einen Kosmos gegenseitiger, allumfassender Abhängigkeiten wirkt die westliche Medizin mit ihrem mechanistischen Weltbild im Zeitalter der Quantenphysik und Relativität gerade zu antiquiert. 

Mit der Fixierung auf die Materie, die Newtonsche Mechanik, die cartesianische Trennung von Körper, Seele und Geist und die darwinsche Evolutionstheorie verlor die Wissenschaft die Rolle der Energie und ihrer Wechselwirkungen aus den Augen. Gerade die moderne Medizin krankt daran, dass die Bedeutung der Energie für Gesundheit und Krankheit außer Acht gelassen wird.

Bis heute, 100 Jahre nach ihrer Entdeckung, ist eine Integration der quantenphysikalischen Erkenntnisse in der Medizin ausgeblieben! Spürst du die enorme Bedeutung dieser Sätze? Ahnst du die möglichen Auswirkungen auf dich, dein Umfeld, deine Familie, deine Gesundheit?! DU bist der Schöpfer!

Indem ich das erkannte, änderte sich mein Leben von Grund auf. Ich war nicht mehr das Opfer, es gab keinen Grund mehr, unglücklich oder krank zu sein! Ich atmete zum ersten Mal das Leben! Glück, Erfüllung, Hoffnung und Zufriedenheit kehrten in mein Leben zurück und ich konnte lieben. Lieben auf eine Art, die mir bis dahin vollkommen unbekannt war.

Stell dir vor, du hättest wirklich verstanden. Du wüsstest nun, dass du ein winziger Teil von etwas ganz Großem bist, unteilbar mit allem verbunden. Nicht mit deinem Verstand wissend, das meine ich nicht! Sondern ganz, vollkommen körperlich integriert. Du spürst mit deinem Körper, wie du mit allem Lebendigen verbunden bist. Du spürst, dass sich jedes Lebewesen nach Glück sehnt, frei sein will von Schmerz. Du hast die Trennung überwunden! Wie leicht würdest du dich fühlen? Du könnest lieben, wie du noch nie geliebt hast, weil du etwas zu geben hättest und nicht mehr nehmen würdest. Du wärst ein Schenkender und kein Bedürftiger. Fühlt sich das nicht großartig an? Geben ist seeliger denn Nehmen!

Stell dir einmal vor, du hättest den Tod vollkommen verstanden. Du könntest endlich seine Gewissheit akzeptieren. Du müsstest nichts auf der Welt mehr fürchten. Du wärest frei von Neid, Anhaftung und Gier und würdest vor Liebe und Mitgefühl überfließen. All deine Zeit und Kraft könnest du deinem Geist und anderen Wesen widmen. Du wärest frei und könntest endlich fliegen!

Stell dir vor, wenn du das Leben endlich annehmen könntest als das, was es ist – ein ewiges Wunder! Du müsstest nichts mehr kontrollieren. Alles könntest du annehmen, wie es geschieht. Das Unliebsame annehmen wie das Geliebte auch. Nicht mehr werten und nicht mehr urteilen. Begehren und Ablehnen wären überwunden. Gelassenheit nimmt an, was ist. Wieviel Zeit und Kraft würdest du gewinnen!

Stell dir vor, du wärest ein Teil von etwas ganz Großem, das man das Leben nennt. Die Freude aller Wesen wäre auch deine Freude. Du würdest den Tanz des Lebens tanzen, frei und unbeschwert!

Derzeit erleben wir das mentale Zeitalter der menschlichen Evolution mit einer verheerenden Dominanz kognitiver Prozesse, einem wahnhaften Wissenschaftsglaube, Technikhörigkeit, einhergehend mit dem Verlust der Kohärenz von Mensch, Spirit und Natur. Der Mensch verliert beim Blick auf den Computermonitor das eine Ganze aus den Augen. Das prägende Ereignis dieser Evolutionsphase ist die Entwicklung der künstlichen Intelligenz. In paradoxer Weise führt gerade die Binärität der Mikroprozessoren und deren „Ja-Nein-Entscheidungen“ auf Kosten eines „sowohl-als-auch“ zu einer Überspitzung der Dualität und damit einer verschärften, konfliktbeladenen Trennung.

Will die Zivilisation einer Katastrophe entkommen besteht die dringliche Notwendigkeit eines Quantensprungs des gesellschaftlichen Bewusstseins vom mentalen "entweder-oder" hin zum integralen "sowohl-als-auch".

Es ist ein radikaler Wandel vom cartesianisch dualistischen, deterministischen, mechanistischen - hin zu einem ganzheitlichen, quantenphysikalischen Denken notwendig.

Im sozialen Miteinander gilt es einen radikalen Wertewandel weg vom darwinistisch geprägten Konkurrenzdenken (Konsum und ewiges Wachstum) zu einem, durch Verantwortung, Moral, Ethik, Ökologie, Mitgefühl und liebende Güte geprägtem, Kohärenzdenken (Kooperation und Nachhaltigkeit) zu vollziehen.

Autor: Dr. med. Tassilo König, Facharzt für Orthopädie
Thema: Ein neues Bewusstsein
Webseite: https://www.orthopaedie-warburg.de

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