Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Begleitsymptom während der Wechseljahre.
In diesem Beitrag werde ich dieses wichtige Thema etwas näher beleuchten. Es erwarten dich mögliche Ursachen für Stimmungsschwankungen sowie einige erprobte Behandlungsansätze. Weiterhin stelle ich dir vielfach erprobte Tipps, sowie alte überlieferte Rezepte aus der Erfahrungsheilkunde vor, um das Thema abzurunden.
~ Emotionen vs. Stimmungen / Stimmungsschwankungen ~
Um in das Thema Stimmungsschwankungen einzusteigen, schauen wir uns zuerst die Unterschiede zwischen Emotionen und Stimmungen bzw. Stimmungsschwankungen näher an.
Emotionen
Ohne Emotionen (= Gefühle) wären wir gefühlskalte Wesen ohne die Fähigkeit z.B. Mitgefühl, Freude oder auch Trauer erleben zu können.
„Emotionen gehören zu unserem Leben dazu, genauso wie die Luft zum Atmen“
Der erste Grundsatz:
Es sind in der Regel Momentaufnahmen einer Situation, welche wir gerade selbst durchleben oder von welcher wir direkte Zeugen werden. Wusstest du, dass Forscher herausgefunden haben, dass eine Emotion im Durchschnitt nur 90 Sekunden anhält? - Danach ist wieder ein neuer Moment und somit auch Platz für eine neue Emotion. Hält die aktuelle Situation, welche ein bestimmtes Gefühl in uns auslöst länger als 90 Sekunden an, kann natürlich auch das selbe Gefühl weiter in uns bestehen!
Da wären wir auch schon beim zweiten Grundsatz:
Es gibt immer einen Auslöser für die erlebte Emotion. Ein Grund, welchem wir unserem momentanen Erleben zuordnen können; z.B. die Freude, wenn wir einen geliebten Menschen wiedersehen oder auch die Trauer, wenn wir eine traurige Filmszene anschauen.
Der dritte und letzte Grundsatz:
Die Intensität einer Emotion ist in der Regel intensiv bis sehr intensiv. Handelte es sich für uns um ein sehr tiefgreifendes Erlebnis, kann im späteren Verlauf die bloße Erinnerung ausreichen, um in uns wieder die selbe Emotion zu wecken (häufig jedoch in abgeschwächter Intensität). Die Erinnerung an die tiefempfundene Freude über ein erhaltenes Geschenk, kann z.B. immer dann erneut geweckt werden, wenn dieses Geschenk in Händen gehalten wird.
Stimmungen
Im Gegensatz zu einer Emotion entspricht eine Stimmung eher dem Gesamtbefinden. Eine Stimmung ist in der Regel weder an eine bestimmte Situation noch an ein bestimmtes Objekt gebunden. So können wir z.B. guter Laune sein, ohne es an einem bestimmten Moment zuordnen zu können. Stimmungen werden auch häufig deutlich weniger intensiv erlebt – sie begleiten einen Menschen eher unterschwellig, dafür oft auch über einen längeren Zeitraum hinweg.
Stimmungsschwankungen
Bei Stimmungschwankungen handelt es sich, wie der Name es schon deutlich macht, um einen Wechsel von unterschiedlichen Stimmungen. Diese Wechsel finden oftmals ebenfalls ohne wirkliche Auslöser statt und können verschieden lange andauern.
„Jede Frau kennt sicherlich auch solche Tage: Aufgestanden mit dem sprichwörtlich falschen Fuß, kann bereits eine klitzekleine Kleinigkeit die Laune für Studen verderben oder die Tränen fließen lassen.“
Einige Frauen kennen dieses Phänomen auch regelmäßig zwei bis drei Tage vor der Menstruation. Mit dem Eintreten der Selbigen, verschwinden diese Stimmungsschwankungen dann plötzlich oftmals wieder von ganz allein.
Selten sind diese Stimmungsschwankungen willentlich steuerbar. So kann das Gefühl ins uns aufkommen, dass wir unseren Stimmungen machtlos ausgeliefert seien. Treten diese somit häufiger auf, können sie die Person selbst, sowie das Umfeld stark belasten. Überschreiten sie ein gewisses Maß und sind sie der Situation nicht mehr angemessen, sollte die Ursache gesucht werden!
~ Mögliche Ursachen für Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren ~
Stimmungsschwankungen können als Symptom verschiedener Zusammenhänge auftreten:
Stress und seine Folgen
Der Mensch ist nur für kurzfristigen Stress ausgelegt. langfristiger Stress lässt uns auf Dauer krank werden.
Ein beliebtes Beispiel dazu aus vergangenen Zeiten:
Du gehst durch den Wald und auf einmal stehst du einem großen wilden Tier auf einer Lichtung gegenüber. Es hat dich bereits gesehen und läuft wütend auf dich zu. Jetzt hast nur noch die Wahl die Flucht zu ergreifen oder zu kämpfen. Dein gesamte Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt: Dein Herzschlag schlägt kräftiger, deine Atmung schneller, deine Muskeln spannen sich an und dein Gehirn läuft auf Hochtouren. Du entschließt dich zur Flucht. Als du dir sicher bist, dass das Tier hinter dir zurückbleibt, ebbt der Stress in deinem Körper langsam wieder ab und du kommst wieder zur Ruhe. Solche kurzfristigen Stressmomente kann unser Körper gut verkraften ohne das er Schaden nimmt.
Heute stehen wir zwar i.d.R. keinen wilden Tieren mehr direkt gegenüber, dafür befinden wir uns häufig jedoch im Dauerstress. Ein Stressmoment jagt nicht selten direkt den nächsten! Hier eine rote Ampel, da der genervte Kunde, im Nebenraum einen gestressten und schlecht gelaunten Chef. Zuhause angekommen nach einem langen Arbeitstag, warten die hungrigen Kinder auf dich. Du stellst fest, dass der Kühlschrank so gut wie leer ist – also noch einmal kurz los – einkaufen. Davor noch schnell die Wäsche anstellen, dann kannst du Sie später noch aufhängen …
So oder so ähnlich läuft es bei vielen Frauen alltäglich ab. Wir Frauen übernehmen häufig sehr viele Aufgaben: Wir sind Mutter, Arbeitskraft, Haushälterin, Köchin, Pflegefachkraft, Partnerin und Liebhaberin. Viele Frauen haben nicht selten einen 18 Stunden Tag und das 7 Tage die Woche.
Eine gewisse Zeit kann jeder Körper das kompensieren. Wenn die Frau bis zu Ihren Wechseljahren noch keine Folgen der ständigen Stressbelastung spüren konnte, dann kommt es, häufig jetzt zu negativen Folgen. Gerade jetzt, wenn der Körper sich im Wandel befindet, ist er besonders empfindlich auf Stress. Der Dauerstress führt dann nicht selten zu einem emotionalen Ungleichgewicht. Gefühle der Überforderung mit den Folgen von Depression oder gar Burnout können die Folge sein.
Das Bild der Frau in den Medien und der Gesellschaft
Auch wenn das Bild der Frau in den Medien und somit in der Gesellschaft gerade einen Wandel durchmacht, finden wir noch häufig noch folgende Stereotypen in den Medien: Frauen sind Powerfrauen: erfolgreich, hübsch und immer gut gelaunt.
Kann eine Frau die oben genannten Stereotypen jedoch nicht mehr erfüllen, verliert Sie an Wert in unserer Gesellschaft. Genau das passiert jedoch in bzw. nach den Wechseljahren: Das Bild einer echten Frau weicht immer mehr und mehr von dem Fraubild in der Werbung ab – und das ist ganz natürlich!
Der Körper verändert sich langsam und erste Zeichen des Alters sind zu erkennen. Die Brüste verlieren an Spannkraft, erste Fältchen zeichnen sich ab, die ein oder andere Delle an den Oberschenkeln wird ersichtlich und auch Fettpölsterchen schwinden nicht mehr so schnell wie früher. Durch den Hormonrückgang verändert sich auch unsere Kontur. Die Sanduhrfigur weicht einer mehr und mehr geraden Linie – die Taille verschwindet langsam.
Schaffen es Frauen nicht mehr (oder in ihren Augen nur noch unzureichend) diesem gesellschaftlichen Bild der Powerfrau zu entsprechen, reagieren viele Frauen mit Stimmungsschwankungen. Sie erscheinen mitunter stark gereizt oder reagieren mit depressiven Phasen auf einen – eigentlich ganz physiologischen Prozess des Älterwerdens.
Hormonelles Ungleichgewicht
Während der Wechseljahren kommt es ganz physiologisch zur Abnahme der Geschlechtshormone. Kommt es in diesem Rahmen zu einem hormonellen Ungleichgewicht, sind Stimmungsschwankungen bzw. seelische Verstimmungen häufig ein Begleitsymptom. Äußerliche Ursachen für die auftretenden Stimmungsschwankungen sind bei einem hormonellen Ungleichgewicht in der Regel nicht ersichtlich. Oft ist parallel auch die Ausschüttung von Serotonin („Glückshormon“) herabgesetzt, was depressive Phasen und Traurigkeit zusätzlich noch weiter steigern können.
Eine neue Lebensphase beginnt
Die Wechseljahre sind für jede Frau ein Übergang in eine neue Lebensphase.
Es ist einerseits eine Zeit des Loslassens und Verabschiedens:
- Loslassen der eigenen, jetzt erwachsenen, Kinder in ihr eigenes, selbstständiges Leben.
- Oder auch das Verabschieden des eigenen, bisweilen unerfüllt gebliebenen, Kinderwunsches
Und andererseits auch ein Neubeginn:
Viele Frauen orientieren sich in dieser Phase noch einmal neu. Sei es, dass Sie sich jetzt noch einmal beruflich verändern, Ihre Lebenspläne überdenken oder lang gehegte Wünsche und Pläne in die Tat umsetzen wollen.
Ich habe mich bereits mit sehr vielen Frauen unterhalten, welche gerade diese Phase in ihrem Leben durchleben und immer wieder hörte ich im Kern die selbe Aussage, welche in etwa lautet:
„Ich habe mein ganzes Leben Rücksicht auf andere genommen – Jetzt bin auch ich einmal dran. Jetzt lebe ich mein Leben nach meinen Wünschen und Bedürnissen!“
Viele Partner und Familien wissen nicht wie sie mit dieser für sie „neuen Frau“ umgehen sollen. Sie reagieren nicht selten mit Verunsicherung und Unverständnis. Daraus entstehen häufig zwischenmenschliche Spannungen in welcher sich die Frau widerrum unverstanden oder auch nicht „gesehen“ fühlt. Stimmungsschwankungen, seelische Verstimmungen oder auch depressive Phasen sind vorprogrammiert.
~ Mögliche Behandlungsmöglichkeiten ~
Bioidentische Hormontherapie
Wie bei den Ursachen für Stimmungsschwankungen bereits beschrieben, können diese an einem hormonellen Ungleichgewicht liegen. Um dieses herauszufinden, erfolgtim ersten Schritt eine labortechnische Untersuchung. In diesem werden die Steroidhormone (Sexualhormone wie Progesteron, Östrogen, Testosteron, Estriol, sowie das Stresshormon Corisol und sein Gegenspieler das DHEA) bestimmt. Dieses erfolgt am besten durch mehrerre Speichelproben, da hier nur die aktiven Hormone bestimmt werden. (Bei einer Blutuntersuchung hingegen wird die Gesamtzahl der Hormone bestimmt – auch die inaktiven oder an Transport-Proteine gebundenen Hormone).
Ergibt der Laborbefund ein hormonelles Ungleichgewicht, kann dieses mittels „bioidentischen Hormonen“ ausgegleichen werden. Diese bestehen zu 100% aus körpereigenen Hormonen, welche der Körper (Anwendung der richtigen Hormone, in entsprechener Dosis und zum exak bestimmten Zeitpunkt eingenommen vorausgesetzt) somit als „körpereigen“ erkennt und dadurch optimal verwerten kann.
Wenn Sie an einer solchen Therapie interessiert sind, wenden Sie sich am besten direkt an einen Therapeuten, welcher hinreichend Erfahrung in diesem Gebiet vorweisen kann. Ich rate dringend davon ab, bioidentische Hormone in Eigenregie einzunehmen. Da das Hormonystem sehr komplex ist, kann es ansonsten schnell zu weiteren Verschiebungen im Hormonsystem mit der Folge unerwünschter Symptomatiken kommen!!
Stressreduktion
Liegt der Ursache der Stimmungschwankungen einem erhöhten Stresslevel zugrunde, sollte dieses dringend reduziert werden.
Hier gibt es viele Ansätze, einige werde ich im Folgenden hier aufzählen:
- Erlernen und regelmäßiges Anwenden eines Entspannungsverfahrens wie „Autogenem Training“ oder der „Progressiven Muskelentspannung“
- 3 kurze Zeiträume pro Tag einrichten, wo man sich etwas Gutes für sich selbst tut; z.B. in Ruhe einen Tee / eine Tasse Kaffee trinken; einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft oder auch ein Kapitel eins Buches lesen
- definierte Arbeitszeiten schaffen und sich keine Arbeit mehr mit nach Hause nehmen
- Mache dir bei der Arbeit das Pareo-Prinzip (80:20 Prinzip) zu eigen
- Ein Entspannungsbad am Abend um den Feierabend einzuleiten
- Bereits 10 Min Bewegung am Morgen hilft in Schwung zu kommen und gut in den Tag zu starten – suche dir etwas, was dir freude bereitet wie z.B. Yoga, Pilates, Dehnübungen, Kräftigungsübungen, ...
Lebensstilmedizin
Sind die Ursachen für die Stimmungsschwankungen durch Konfliktsituationen im zwischenmenschlichen Bereich zu finden, gilt es das gemeinsame Gespräch zu finden und dort Kompromisse und Lösungen herauszustellen.
Liegen Sie hingegen in der Wahrnehmung des eigenen Selbstbildes oder des eigenen Körpers begründet sollte
- die Selbstliebe zum eigenen Körper gestärkt werden, indem du ihn z. B. nach dem Duschen / Baden liebevoll von oben bis unten eincremst oder du dich nackt vor einen Spiegel stellst, den Bereich deines Kopfes mit der Hand abdeckst und laut sagst, was du an dem Körper im Spiegel besonders magst. (Durch das Abdecken des Kopfbereiches, ist es einfach für uns, in unserem Spiegelbild nicht uns selbst, sondern eine fremde Person zu sehen – und einer fremden Person ein Kompliment zu machen ist für uns häufig einfacher als uns selbst eins zu machen)
- die Selbstwahrnehmung gestärkt werden, indem du dir z.B. jeden Morgen vor dem Spiegel zu dir selbst laut (!) sagt: „Ich bin genau gut so wie ich bin. Ich tue genug in meinem Leben.“
~ Erprobte Tipps aus der Erfahrungsheilkunde ~
HEILPFLANZENAUSWAHL
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Anwendung findet der Frauenmantel bei Stimmungsschwankungen, welche durch ein Hormonungleichgewicht ausgelöst werden.
Rezept Frauenmanteltee
1EL des getrockneten, blühenden Krauts mit heißem Wasser aufgießen. 10 Minn ziehen lassen, abseihen. 1-3x täglich 1 Tasse trinken.
Fertigarzneimittel:
- Alchemilla comp. (Firma Ceres), 20 ml; Regeldosierung: 3 x 3-5 Tropfen
(Enthält u.a. Frauenmantel – umhüllend, behütend / Schwarze Johannisbeere – hormonregulierend / Wolfstrapp – rhythmusstärkend & kühlend / Salbei – gegen Schweißbildung)
Wirkung: Dieses Mittel reguliert die hormonelle Dysregulation, unterstützt die Hypophyse, vermindert die übermäßige Schweißbildung und wirkt auf Symptome wie heftiges Herzklopfen und nervöse Herzgeschehen
Traubensilberkerze (Cimicifuga)
DIE Heilpflanze bei Wechseljahrsbeschwerden aller Art. Bei Stimmungsschwankungen und auch vermehrten Ängsten während der Wechseljahre, ausgelöst durch ein hormonelles Ungleichgewicht, kann die Traubensilberkerze seelisch ausgleichend wirken. Diese Wirkung beruht auf sogenannten „Phytoöstrogenen“, welche in der Pflanze enthalten sind und einen Östrogenmangel sanft ausgleichen kann.
Fertigarzneimittel:
- Remifimin (Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG); 200 Tabletten; Regeldosierung: 2x 1 Tablette täglich → Enthält gemäß Hersteller keine Phytoöstrogene, da hier ein spezieller Extrakt aus der Pflanze verwendet wurde!
- Cefakliman – Mono (Firma Cefak); 100 Hartkapseln; Regeldosierung: 2x1 Hartkapsel täglich
Hinweis: Die Traubensilberkerze sollte nicht bei einer Östrogendominanz angewendet werden, da sich so die Symptome verstärken, statt verbessern, könnten.
Du möchtest Produkte einnehmen, welche Traubensilberkerze enthalten? Bei nachfolgenden Situation solltest du vorher dringend Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten halten:
- bei gleichzeitiger Einnahme von Eisentabletten [die Eisenaufnahme könnte herabgesetzt werden]
- bei hormonabhängigen Tumoren (z.B. Brustkrebs) aktuell oder auch in der Vergangenheit [die Phytoöstrogene könnten das Tumorwachstum anregen]
- wenn du gemäß deines Arztes oder Therapeuten generell keine hormonhaltigen Substanzen einnehmen solltest
Passionsblume (Passiflora incarnata)
Hier stehen Stimmungsschwankungen im Vordergrund, welche stressbedingt auftreten
Fertigarzneimittel:
- Passidon (Ardeypharm Gmbh); 100 Kapsel; Regeldosierung: 2x täglich 1 Kapsel.
- Nemased (Firma Nestmann) 100 ml; Regeldosierung: 3x 25 Tropfen täglich
→ enthält Passionsblume (hellt auf und beruhigt) und Hafer („macht ein dickes Fell“. Anwendung findet dieses Mittel z.B. bei Unruhezuständen, sowie bei nervös bedingten Einschlafstörungen
Grüner Hafer (Avena Sativa)
Grüner Hafer ist in der Erfahrungsheilkunde schon sehr lange bekannt. Dort wird er angewendet um „ein dickeres Fell zu bekommen“ und nicht bei jeder Kleinigkeit aus der Balance zu geraden.
Fertigarzneimittel:
- Avena Sativa Urtinktur (Firma Ceres); 20ml; Regeldosierung 1-3x täglich 1-3 Tropfen
Extra Tipp:
Haferflocken zum Frühstück sind nicht nur gut für eine gesunde Darmflora, sie sind auch eine einfache Möglichkeit bereits Morgens etwas für dein seelisches Gleichgewicht zu tun!
echte Goldrute (Solidago virgaurea)
Die echte Goldrute kann dann zur Anwendung kommen, wenn den Stimmungsschwankungen einer gestörten zwischenmenschlichen Beziehung zu Grunde liegen. Du kennst sicher den Spruch „etwas geht mir an die Nieren“. Die echte Goldrute kräftigt die Nieren und sorgt dafür, sie wieder besser arbeiten.
Rezept Goldrutentee
1 TL getrocknetes, blühendes Goldrutenkraut mit 150ml heißem Wasser überbrühen. 20 Min. abgedeckt ziehen lassen, abseihen und 2-4x täglich 1 Tasse trinken.
Hinweis: Bei bekannten Nierenproblemen oder Nierensteinen bitte vor der Anwendung mit einem Arzt oder Therapeuten rücksprache halten.
Hier noch eine erprobte Teemischung bei Stimmungsschwankungen
40g Johanniskraut [stimmungsaufhellend]
20g Melissenblätter [beruhigend]
30g Baldrianwurzel, zerkleinert [die Gelassenheit fördernd]
10g Rosmarinkraut [kreislaufanregend]
20g Weißdornblätter [herzstärkend]
Alle Bestandteile mischen.
Über mehrere Wochen 2-3x täglich 1 Tasse trinken.
Hinweis: Da der Tee anregend wirken kann, sollte der letzte Tee des Tages etwa 4-5 Stunden vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Eine Einnahme der Tees länger als 4 Wochen bzw. bei den Fertigarzneimitteln länger als die Regeleinnahmezeit gemäß den Angaben auf dem Beipackzettel sollte mit einem Therapeuten abgesprochen werden.
SCHÜSSLERSALZ-AUSWAHL
Kalium phosphoricum – D6 (Nr. 5)
Bei allgemeinen Erregungszustände
Silicea – D12 (Nr. 11)
DAS Mittel zur neurovegetativen Stabilität.
Hinweis: Eine starke Schreckhaftigkeit, sowie eine übermäßige Licht- und / oder Geräuschempfindlichkeit können auf dieses Mittel hinweisen.
Kalium bromatum – D6 (Nr. 14)
Bei Schlafstörungen und zur Beruhigung
Lithium chloratum– D6 (Nr. 16)
Bei allgemeiner Erschöpfung und nervlichen Belastungen.
Kalium aluminium sulfuricum – D6 (Nr .20)
Bei allgemeinen Erschöpfungszuständen, häufig mit starkem Schwitzen und nnervös bedingtem Schwindel
Zincum chloratum – D6 (Nr. 21)
Frauen mit leicht verzagtem Gemüt und reizbaren Zuständen. Bei allen Zuständen, wo Unruhe Vordergrund steht.
Dosierung der Schüsslermsalze
Regeldosierung: Je Mittel 3 x 2 Tabletten täglich im Mund zergehen lassen.
Im Akutzustand: alle 5 Min. 1 Tablette im Mund zergehen lassen.
Eine Einnahme über 3 Wochen sollte mit einem Therapeuten abgesprochen werden.
HOMÖOPATHISCHE MITTELAUSWAHL
Lachesis (Gift der Buschmeisterschlange)
Erregungszustände (besonders in den Abend- und Nachtstunden) im Wechsel mit depressiven Phasen (vor allem in den Morgenstunden) stehen im Vordergrund. In den Phasen der Depression kommen häufig Traurigkeit oder auch tiefe Niedergeschlagenheit hinzu. Außerdem beschreibt das Mittel starke Phasen mit Eifersucht, Misstrauen und Argwohn – diese können mehr oder auch weniger gerechtfertigt sein.
In den Erregungsphasen ist eine starke Geschwätzigkeit mit großen Gedankensprüngen charakteristisch für dieses Mittel.
Pulsatilla pratensis (Küchenschelle)
Wechselhafte Beschwerden stehen bei diesem Mittel im Vordergrund. Das Gemüt zeichnet sich durch veränderliche Stimmungslage aus. Die Person ist empfindlich in Ihren Emotionen. Phasen von Melancholie und dunkler Stimmung können genauso auftreten wie Ärgerlichkeit und Unzufriedenheit.
Sepia (Tintenfisch)
Eine Frau im Sepiabild ist körperlich und geistig völlig erschöpft. Sie steckt so sehr in ihrem Elend fest, dass ihr alles andere (Personen, Dinge, Arbeit, Hobbys…) völlig Egal sind. Nach außen hin wirkt Sie dadurch sehr egoistisch. Sie ist die Pessimistin in Person – ihr Leben erscheint ihr nur noch Schwarz in Schwarz.
Sie schätzt keine Gesellschaft, zieht sich lieber in ihr Schneckenhaus zurück und möcht einfach nur alleine sein! Unterhält man sich dennoch mit ihr, ist sie schon bei kleinen Dingen sehr reizbar, erträgt keinen Widerspruch und bricht in Tränen aus, sobald Sie ihrem Gegenüber von ihren Nöten berichtet.
Stramonium (Stechapfel)
Anfälle von Erregung, Raserei und Wut in heftiger Intensität, auch Schreien und Schlagen sind möglich. Die Stimmungswechsel werden durch Ängste im Dunkeln oder beim Alleinsein verstärkt. Die Stimmung wechselt von gesprächig, zu zurückhaltend und introvertiert.
Bryonia alba (Zaunrübe)
Personen sind schnell verärgert, vor allem bei Widerspruch oder ausgelöst duch Kleinigkeiten. Zornig kann die Betroffene auch über eigene Fehler oder bei Kränkungen reagieren. Sie möchte nicht angesprochen und in Ruhe gelassen werden. Reizbarkeit tritt häufig morgens nach dem Aufstehen auf. Ängstliche Phasen, Unsicherheit und Angst vor Armut charakterisieren diesen Menschen.
Potenzwahl und Dosierung:
Da es sich bei Stimmungsschwankungen um psychisch betonte Symptome handelt, ist hier eine Potenz von C6, C12 bis hin zu C30 empfehlenswert. Die Dosis sollte 1x alle 2-3 Tage bis hin zu 1x wöchentlich erfolgen. Im akuten Stadium ist eine Einnahme auch 1x täglich möglich. Eine Einnahme über 3 Wochen hinaus sollte jedoch mit einem Therapeuten abgesprochen werden.
Die hier gegebenen Tipps und Informationen ersetzen keinen Arzt oder Therapeuten.
Deine Symptome bestehen bereits längere Zeit oder bessern sich nicht? Dann solltest Du zur weiteren Abklärung einem Therapeuten aufsuchen.
Autor: Stefanie Dietrich
Thema: Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren
Webseite: https://www.naturheilpraxis-niedersfeld.de
Quellen:
~ DHZ – Deutsche Heilpraktikerzeitschrift,2022; 4:42-43
~ Patientenratgeber „Wechseljahrsbeschwerden“, Schriftenreihe von Natur und Medizin e.V.; Förderverein der Karl und Veronica Carstens-Stiftung
~ Fachinformation 1/2013 „Hormone im Speichel“; Labor biovis-Diagnostik
~ Rezept „Teemischung bei Stimmungsschwankungen“, aus dem Buch „Frauenheilbuch“, Heide Fischer, 2004 Nymphenburgerverlag
~ Homöopathie für die Wechseljahre, Evelyne Majer-Julian, Narayana Verlag, 3 Ausgabe 2013, ISBN 978-3-941706-88-0
~ Lexikon der Frauenheilkräuter; Margret Madjesky; AT-Verlag; ISBN 978-3-03800-417-2
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