Verantwortung übernehmen bedeutet, eigenständig wichtige Entscheidungen zu treffen und dahinterzustehen, sprich alle Konsequenzen zu tragen.
Wer Verantwortung übernimmt, hört auf, andere Menschen für das eigene Leben verantwortlich zu machen. Allzu oft lassen wir uns dazu verleiten, die vermeintliche Schuld bei anderen zu suchen: Der Chef lässt keine Freiräume zu, die Kunden akzeptieren die angesetzten Preise nicht, die Mitarbeiter bringen nicht genug Leistung, die Kinder hören den Eltern nicht zu, der Partner bringt sich nicht genügend in die Beziehung ein und vieles mehr.
Schwer fällt es häufig, den Spieß umzudrehen und darüber nachzudenken, wo wir aktiv die Verantwortung übernehmen können. Vielleicht ist es sinnvoll, sein eigener Chef zu werden, um sich von außen nichts mehr sagen lassen zu müssen. Oder es ist an der Zeit, sich auf die Kunden zu konzentrieren, die bereit sind, für gute Leistung auch entsprechendes Geld zu bezahlen. Um Mitarbeiter zu motivieren, lohnt es sich durchaus nachzufragen, was denn wichtig wäre, um volle Leistung bringen zu können. Partnerschaften entwickeln sich, miteinander oder gegenläufig. In beiden Varianten steckt Potential, die Kunst ist es, dies zu erkennen. Sicher ist es ratsam, hier das Gespräch darüber zu suchen, was die Vorstellungen einer guten Partnerschaft sind.
Niemand anderes als wir selbst ist verantwortlich für unsere Zufriedenheit und unser Glück. An erster Stelle sollte immer die Verantwortung für sich selbst stehen. Dazu gehören auch, seine eigenen Grenzen zu kennen und dafür Sorge zu tragen, dass wir selbst und andere Menschen diese Grenzen achten. Erst wenn die eigene Verantwortung vollständig übernommen werden kann, bleibt Raum, um für weitere Dinge verantwortlich zu sein, wie z.B. Familie, Kinder, Beruf, Lebensgestaltung, Natur, Freunde usw.
Warum schaffe ich es nicht, Verantwortung zu übernehmen?
Ungewohntes Terrain
In der heutigen Zeit sind wir es häufig nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Wir bekommen von außen – gesellschaftlich, politisch, medial, schulisch usw. – vielerlei vorgegeben und unser freier Handlungsspielraum wird immer kleiner. Für viele Situationen gibt es Vorgaben, wie wir uns verhalten sollten, um einer Norm zu entsprechen. Dabei bleibt wenig Möglichkeit, sein eigenes Potential zu entfalten und wirklich Verantwortung für sich zu übernehmen. Wir haben also wenig Möglichkeiten, „Verantwortung“ zu üben, und kommen unter Umständen schnell an den Punkt, überfordert zu sein. Etwas, was wir nicht üben, werden wir aber auch nicht besser ausführen können – es ist ein Teufelskreis.
Angst vor Konsequenzen oder Fehlern
Die Angst, Fehler zu machen oder unangenehme Konsequenzen tragen zu müssen, blockiert uns häufig in der freien Entscheidungsfindung. Es ist schlicht der einfachere Weg, anderen die Verantwortung zu überlassen, als in die Eigenverantwortung zu gehen und dafür geradezustehen. Kennen wir nicht alle Situationen, in denen wir den Weg des geringsten Aufwands gehen? Oft entsteht dann auch Neid denen gegenüber, die scheinbar ALLES haben. Vielleicht haben diese Personen aber viel Zeit in ihre Ausbildung investiert, um heute einen gut bezahlten Job zu haben? Oder das Paar hat gemeinsam viel an sich gearbeitet, um auch nach 50 Ehejahren noch glücklich zu sein? Eventuell haben sich Menschen für ein Leben in einfachen Verhältnissen entschieden, um mehr Freizeit zu haben und nicht nur Pflichten zu erfüllen. All das ist möglich und alle haben für sich selbst Verantwortung übernommen, um individuell zu sein und sich nicht der Mehrheit anzupassen.
Hier kann ich nur jedem raten, machen Sie Fehler, gehen Sie eigene Wege und lernen Sie daraus!
Wie übernehme ich aktiv Verantwortung für mich selbst?
Der wichtigste Tipp ist sicherlich: Verlassen Sie die Opferrolle!
Wer die Opferrolle wählt, wird stets seiner Fähigkeiten der bewussten Gestaltung seines Lebens beraubt.
Der erste Schritt, um Verantwortung zu übernehmen und eine andere Einstellung zu erhalten, ist, die Opferrolle zu verlassen. Oft ist das damit verbunden, sich Fehler einzugestehen und Veränderungen aktiv anzugehen.
Häufig haben wir Veränderungspotential im Kopf, können es aber nicht umsetzen, da wir regelrecht blockiert sind. Mit Hilfe verschiedener Coachingmethoden können solche mentalen, emotionalen oder energetischen Blockaden relativ einfach behoben werden. Es bedarf jedoch des Bewusstseins, an sich arbeiten zu wollen!
Treffen Sie eigene Entscheidungen!
Fühlen Sie, wie sich einzelne Themen für Sie anfühlen, wägen Sie ab, welches FÜR und WIDER es gibt und hinter welcher Entscheidung Sie stehen können. Ganz bestimmt gibt es immer Dinge, denen wir uns anpassen müssen, um in einem guten gesellschaftlichen Miteinander zu leben, aber der Auslegungsspielraum ist meist groß und wir bemerken die Möglichkeiten oft nicht. Probieren Sie es doch mal in Ihrem Alltag aus und schauen Sie, wo Sie durch kleine Abweichungen Ihrem Individuum entsprechen können.
Lernen Sie Selbstverantwortung!
Lernen Sie, Selbstverantwortung zu übernehmen. Stellen Sie sich Fragen:
- Wie würde ich jetzt gerne in dieser Situation handeln?
- Würde meine Handlung jemand anderem persönlichen oder materiellen Schaden zufügen?
- Welche Vorteile habe ich, wenn ich meine Handlung selbst bestimme?
- …
Beantworten Sie diese Fragen ernsthaft und aufrichtig. Die Antwort ist häufig bisher unbekanntes Wissen, das aber schon in jedem Menschen vorhanden ist und nur geweckt werden muss.
Achten Sie auf Ihre Sprache!
Seien Sie klar in Ihrem Standpunkt und wählen Sie eine klare Sprache. Wer sich nicht klar ausdrückt, wird schnell vereinnahmt und jemand anders übernimmt die Verantwortung. Dies geschieht nicht unbedingt mit schlechten Absichten des Gegenübers, sondern eher, weil wir nicht klar zu verstehen sind.
Folgende Affirmationen sind ein toller Weg, um in klarer Sprache zu uns selbst zu sprechen:
- Nur ich selbst trage Verantwortung für meine Entscheidungen.
- Ich übernehme stets die Verantwortung für mein Leben.
- Ich bin ich und übernehme die Verantwortung, um meinen Herzensweg zu gehen.
Verantwortung – eine Chance, sich selbst zu sein!
Nur wenn wir selbst die Verantwortung für unser Leben, unser Denken, unsere Taten und unser Sein tragen, haben wir auch die Chance, ganz und gar uns selbst zu sein und neue Möglichkeiten zu eröffnen. Wir können Teil einer großen Veränderungswelle sein, sowohl für uns selbst wie auch gesamtgesellschaftlich.
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Glück fühlt sich für jeden Menschen anders an und bedeutet für jede Person etwas Eigenes. Nur wir sind dafür verantwortlich, zufrieden unseren Weg durch unser Leben zu gehen. Für den einen bedeuten Familie und Freunde alles, für den anderen sind Abenteuer, Aktivitäten und Reisen viel wichtiger. Jeder ist individuell und darf eigenverantwortlich seinen Schlüssel zum Glück finden.
Für jedes Gefühl, das wir empfingen, sind wir 100%ig selbst verantwortlich! Und dasselbe gilt für jedes Gefühl, das wir unterdrücken. Keineswegs liegt der Grund dafür bei anderen Menschen.
Um die Frage „Wie schaffe ich es, Verantwortung zu übernehmen?“ zu beantworten, muss jeder Mensch individuell betrachtet werden. Es gibt viele Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung, aber alle haben eins gemeinsam: Man muss sie aktiv angehen! Es wird sich nichts von alleine, auf der Couch liegend, verändern.
Verantwortung übernehmen heißt:
- in sich reinfühlen
- positive und negative Gefühle wahrnehmen
- Blockaden auflösen
- Klarheit der Gedanken erlangen
- Ziele genau definieren
- seinen eigenen Weg umsetzen mit Rücksicht auf das persönliche Umfeld
- jederzeit reflektieren und für Veränderungen sowie Abweichungen offen sein
- sich Begleitung durch Fachpersonal holen
Uneingeschränkte Selbstverantwortung zu übernehmen, ist ein wichtiger Schritt in die Freiheit, um unser ganzes Potential zu entfalten. Wenn wir Verantwortung für uns übernehmen, dann kümmern wir uns gleichzeitig um alle anderen. Die äußere Welt ist ein Spiegel von uns.
Autor: Tanja Kappel
Thema: Wie schaffe ich es, Verantwortung zu übernehmen?
Webseite: https://www.tanjakappel.de
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