[Frage]
ich schreibe Ihnen, da ich mir große Sorgen mache, eventuell können Sie mir ja helfen.
Mein Kind ist nicht behindert, jedoch hat er Auffälligkeiten, er ist in seiner Entwicklung stark verzögert und trotz täglichem lernen kann er mit seinen Altersgenossen nicht mithalten. Er versteht vieles nicht, besonders bei unseren Mathematikübungen stelle ich dies immer sehr schmerzhaft fest. Hier fällt mir auf, dass er nicht erkennt, dass er seit Wochen jedesmal die selben Aufgaben bekommt.
Meine große Sorge liegt in der Zukunft. Wir haben nicht viel Geld um ihn finanziell abzusichern. Mit dieser Ausgangslage muss sich mein Sohn über eine Arbeitsstelle finanzieren.
In unserer aktuellen Gesellschaft ist dies ja fast nur noch mit einem Studium möglich. Ein allgemeiner Arbeiter lebt ja schon von der Hand in den Mund. Das Problem ist, dass mein Sohn selbst diese handwerklichen Tätigkeiten nicht im erwarteten Leistungsspektrum ausführen kann.
Er ist aktuell noch jung und kennt das rauhe Erwachsenendasein noch nicht. Ich mache mir da aber jetzt schon Sorgen. Ich kenne einige Fälle bei denen es durch die Degradierung zu einem Mensch 3-4 Klasse (Da arbeitlich nicht einsetzbar, Armut etc.) zu Depressionen und zu Suizid gekommen ist.
Wie kann ich hier Perspektiven aufbauen um das zu verhindern, so dass mein Sohn nicht in Depressionen verfällt?
[Antwort]
Vielen Dank für Ihre Offenheit. Diese weitreichende Frage lässt sich sicherlich nicht ausreichend auf diesem Kanal beantworten, zumal ich zu wenig Informationen über das Alter Ihres Kindes, die besuchte Schule und eventuelle Diagnosen habe.
Als allererstes würde ich Ihnen raten, mit dem Jugendamt oder unterstützenden Organisationen in der Jugendberatung zu sprechen. Sicherlich wird man Wege finden, auch mit wenig Geld eine weitere Förderung zu finden, so beispielsweise den Bildungsgutschein.
Ich kann die Situation nicht wirklich beurteilen, dafür weiß ich zu wenig, aber ich wünsche ihnen, dass sie nicht den Mut verlieren. Eine weitere Entwicklung kann auch noch folgen, geben Sie Ihrem Sohn die Chance dazu und seien Sie ihm eine Stütze.
Sicherlich ist es für seine Zukunft nicht entscheidend, Matheaufgaben richtig zu lösen. Bieten Sie ihm verschiedene Erfahrungen, unterschiedliche Sichtweisen und die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten kennenzulernen. In der Zukunft wird es sicherlich Möglichkeiten geben, weitere Unterstützung auch im Arbeitsleben zu erhalten und integrative Berufe zu finden.
Es ist sicherlich sinnvoll, frühzeitig über die Zukunft nachzudenken, dies sollte Sie aber nicht davon abhalten, die Gegenwart zu genießen.
Antwort von: Anke Wachtendorf - Schülercoach, Lern- und Erziehungsberatung, Verlagsautorin
Webseite: http://www.schuelercoaching-wachtendorf.de
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