Wie bewusst ist uns unser Unterbewusstsein

Unglaublich aber wahr, ca. 95% unserer Gedanken, unseres Handelns laufen unbewusst ab, die restlichen ca.5% bewusst!  Hier kann man schon erkennen, dass das Unterbewusstsein dem Bewusstsein haushoch überlegen ist.

bewusstsein-gedanken

Wie kommt das? Unsere Persönlichkeit beginnt sich bereits im Mutterleib zu entwickeln und setzt sich mit der Erziehung fort. Erfahrungen, die wir in der Kindheit machen, prägen unser Verhalten und Denken.

Wir wundern uns, wieso wir uns in bestimmten Situationen so schlecht fühlen. Lassen Sie uns das mal etwas genauer beleuchten.

„Von der Unbewusstheit in die Bewusstheit kommen“

  • Unbewusste Inkompetenz
  • bewusste Inkompetenz
  • bewusste Kompetenz
  • unbewusste Kompetenz

Dazu beleuchten wir mal unsere Gedanken. Viele Menschen machen sich unbewusst schlecht Gefühle = unbewusste Inkompetenz.

Der nächste Schritt ist es jetzt, sich bewusst zu machen, an was es wohl liegen könnte, dass Ich mich so schlecht fühle = bewusste Inkompetenz.

Jetzt geht es daran, herauszufinden, wie war die Situation, was waren in diesem Moment meine Gedanken = bewusste Kompetenz.

Wenn Sie dann Ihre Gedanken überprüft haben, diese nicht mehr ungefiltert glauben, im nächsten Schritt den negativen Gedanken durch zielführende Gedanken ersetzen - diese Gedanken einüben, bis sie in Fleisch und Blut übergehen, dann befinden Sie sich in Phase  4 = unbewusste Kompetenz

Um es zu verdeutlichen, möchte Ich Ihnen hierzu ein einfaches Beispiel aufzeigen:

Ich treffe meinen Chef am Gang und grüße Ihn. Er grüßt mich jedoch nicht zurück. Wie reagiere ich darauf? : In diesem Fall wütend und die Wut will mich nicht los lassen. = unbewusste Inkompetenz

Hinterfragen Sie sich nun ganz bewusst:

Ich treffe meinen Chef am Gang und grüße Ihn. Er grüßt mich jedoch nicht zurück. Warum macht es mich so wütend, was steckt dahinter? = bewusste Inkompetenz

Gehen wir jetzt einen Schritt weiter und gucken mal, was es in uns gedacht haben mag, dass wir wieder einmal wütend reagiert haben: 

B: Ich treffe meinen Chef am Gang und grüße Ihn. Er grüßt mich jedoch nicht zurück. Wusste ich es doch, der Chef mag mich nicht. Dieser Gedanke B macht mich wütend! = bewusste Kompetenz

Sie sehen an diesem Beispiel sehr deutlich durch B (Gedanke), wieso Sie so wütend reagieren!

Was könnten Sie denn genauso gut denken? Auch hierzu möchte ich Ihnen ein Beispiel geben. Verändern Sie B mit einem neuen Gedanken. Dieser Gedanke könnte vielleicht lauten: Mein Chef hat zurzeit wieder sehr viel um die Ohren, habe auch mitbekommen, dass er ein neues Projekt von der Geschäftsleitung aufgedrückt bekommen hat, er hat mich scheinbar gar nicht bemerkt.

Fühlen Sie mal in diesen Satz hinein, wie würde es Ihnen mit diesem Gedanken gehen?

Üben/trainieren Sie in jeder Situation, in der Sie nicht so reagieren, wie Sie sich es wünschen, wie es für Sie zielführend ist, neue Gedanken ein, bis Ihnen diese neue Gedanken in Fleisch und Blut übergehen. Was ganz wichtig ist, dass Sie auch über den Zweifel hinaus üben, auch wenn Ihnen das Gefühl vortäuschen möchte, es fühlt sich falsch an. Das Gefühl braucht etwas länger, bevor es sich dem Gedanken anpasst. Dann sind Sie in Phase 4 angekommen. In der unbewussten Kompetenz!

Beispiel

Sie sind im Urlaub, wo Linksverkehr gilt. Sie setzen sich ins Auto und fahren los. Der Kopf sagt Ihnen ganz klar, dass es richtig ist, hier links zu fahren. Was macht allerdings ihr Bauchgefühl? Es fühlt sich sehr wahrscheinlich erst einmal komisch, nicht gut an. Jetzt kommt der entscheidende Punkt, wenn Sie jetzt aufgeben, Ihrem Gefühl nachgeben, werden Sie nie mit einem Linksverkehr zurechtkommen. Wenn Sie allerdings nicht aufgeben und sich immer wieder dem Linksverkehr stellen, werden Sie merken, dass auch Ihr Gefühl nachzieht und es sich bald nicht mehr falsch anfühlt. Sie kommen mit dem Linksverkehr zurecht.

Zum Schluss möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass Gedanken keine Tatsachen, sind, wir haben Gedanken, wir sind jedoch nicht unsere Gedanken.

Hier einige Beispiele zu typischen Denkfehler:

  • Schwarz/Weiß denken: Es gibt nur ein entweder oder! Wenn ich diesen Vortag jetzt nicht hinbekomme, dann werde ich nie wieder einen Vortrag halten. Ich schaffe es einfach nicht, mal etwas richtig zu machen.
  • Katastrophisieren (kommt häuft bei Angst und auch bei Depressionen vor). Ich weiß, dass ich wieder alles falsch machen werde. Was ist, wenn ich bei der Autofahrt in einen Stau oder Baustelle gerate, mich dann wieder die Angst überfällt und ich sogar in Ohnmacht falle. „Alle werden mich angucken und den Kopf schütteln, das ist nur noch peinlich, das halte ich nicht aus.
  • Ich kann mir schon denken, warum der Kollege mich so ansieht. Ich wusste von Anfang an, dass er mich nicht leiden kann. Was habe ich dem nur getan, er redet bestimmt auch mit Anderen schlecht über mich. Sie können sich vorstellen, dass solche Gedanken den Selbstwert nicht gerade steigern.
  • Willkürliche Schlussfolgerungen: War ja klar, dass ich nicht dabei bin, sonst hätte ich doch schon eine Einladung erhalten. Wenn sie mich wirklich mögen würde, hätte sie sich längst bei mir gemeldet. Scheinbar bin ich ja doch keine so gute Freundin für sie.
  • Dann gibt es auch noch die emotionale Beweisführung. Das habe ich sehr oft in meiner Praxis. Ich höre immer wieder, aber wenn ich mich doch so schlecht fühle, dann muss es doch wahr sein. Wenn ich ausgehe, um jemanden kennenzulernen, mich dann schon wieder so fühle, dann weiß ich von vornherein, dass es nicht klappt.

Und haben Sie auch schon ein Beispiel entdeckt, dass Ihnen sehr bekannt vorkommt? Wie geht es Ihnen mit solchen Gedanken, die ich oben aufgeführt habe? Sicherlich nicht gut.

Um sich selbst wirklich weiterzuhelfen, ist es notwendig, dass Sie in die Bewusstheit kommen und Ihren Gedanken nicht bedingungslos glauben.

  • Gedanken erkennen
  • Gedanken überprüfen
  • Gedanken erneuern
  • Erneuerte Gedanken integrieren

Ein weiterer Baustein, der sehr hilfreich ist und das nicht nur, wenn es uns nicht gut geht, ist die Entspannung. Finden Sie für sich die richtige Entspannungsmethode. Sie kann Ihnen helfen, sich besser zu fühlen.

Je mehr Zeit Sie für sich investieren umso leichter und schneller werden Sie in einen entspannten Zustand gelangen.

Es ist wichtig, wenn die Entspannungsmethode, die für Sie die richtige ist, nicht als Last oder Pflicht erlebt wird, sondern wenn es zu einem Gefühl des z.b. „angstfrei“ leben oder gelassener und ruhiger durchs Leben zu gehen, wird.

Wichtig ist es auch, den Übungsweg zu bejahen. Eine kleine regelmäßig durchgeführte Übung als ein Schritt für einen längeren Weg, ist fruchtbarer, als viel und kurz.

Nicht zu viel wollen / nicht ungeduldig werden / nicht auf den schnellen Erfolg schielen, sondern eine Übung immer wieder machen. Dies gilt sowohl für die Entspannung als auch in die unbewusste Kompetenz zu gelangen. Werden Sie zu Ihrem besten Freund, werden Sie Verbündete!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg von der Unbewusstheit wieder mehr in die Bewusstheit zu gelangen. Fangen Sie an, Sie werden sehen, es lohnt sich.

Autor: Claudia Rebel
Thema: Wie bewusst ist uns unser Unterbewusstsein
Webseite: https://www.claudia-rebel.de

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