Ich möchte heute etwas teilen, das mir selbst sehr geholfen hat. Vielleicht hilft es auch dir, wenn du gerade in einer Angst-, Depressions- oder Burnout-Krise steckst.

Vor Kurzem las ich von einem Psychologen folgenden Satz:
„Jede menschliche Handlung dient letztlich zwei Dingen: Leid vermeiden oder Lust empfinden. Wobei Leidvermeidung stärker wirkt.“
Dieser Satz hat mich nicht mehr losgelassen. Denn was, wenn genau das der Grund ist, warum so viele von uns „psychisch krank“ werden und auch bleiben? Was, wenn unsere Symptome kein Zeichen von Schwäche sind, sondern von Ehrlichkeit? Durch die "Krankheit" wird Leid vermieden auf Kosten des Lustempfindens, da dieses Bedürfnis schwächer ist, als das Bedürfnis des Leidvermeidens.
Meine Angststörung hat mich geschützt – aber zu welchem Preis?
Ich leide seit Jahren an einer schweren Angststörung. Ich kann nicht mehr arbeiten, nicht reisen, nicht mal entspannt vor die Tür gehen. Aber weißt du was? Ich glaube inzwischen: Diese Krankheit will mich beschützen.
Denn die Welt, in der wir leben, besonders die Arbeitswelt, fühlt sich für mich wie ein inneres Gefängnis an:
- endlose Pflichten,
- kein Sinn,
- keine Selbstbestimmung,
- funktionieren statt leben.
Ich habe das Gefühl: In diesem System gibt es kaum Raum für echte Erfüllung. Nur „Sklaverei 2.0“ im modernen Gewand.
Psychische Krankheiten = Schutzschilder gegen eine kranke Gesellschaft?
Vielleicht ist meine Angst keine Störung, sondern ein letzter Versuch meiner Psyche, sich gegen diese Entfremdung zu wehren. Gegen das Gefühl, nur ein Rädchen zu sein. Gegen die ständige Fremdbestimmung. Gegen eine Welt, die Sinn durch Gehalt ersetzt und Menschlichkeit durch Effizienz.
Und vielleicht ist es bei dir ähnlich. Vielleicht schützt dich deine Depression vor einer Welt, die dich sonst vollständig verbiegen würde. Vielleicht hält dich deine Angst davon ab, Dinge zu tun, die sich innerlich falsch anfühlen. Auch wenn „die anderen“ sie ganz normal finden.
Aber: Der Schutz hat Nebenwirkungen
Das große Problem ist: Unser Schutzschild wird selbst zum Gefängnis. Was uns vor dem System bewahrt, trennt uns leider auch von Freude, Freiheit und Nähe. Aber das heißt nicht, dass du das Problem bist. Vielleicht bist du einfach ein Mensch, der nicht mehr schweigen kann, dessen Körper einfach nicht mehr mitmacht, der sich weigert, „normal“ zu leiden, nur um nach außen zu funktionieren.
Fazit: Du bist nicht krank. Du bist wach
Unsere Gesellschaft liebt Macht, Kontrolle, Hierarchien. Wer sich anpasst, gilt als gesund, wer aufbegehrt, als krank. Aber vielleicht sind wir nicht krank, sondern die Ersten, die ehrlich auf das reagieren, was um uns herum falsch läuft. Und allein das zu erkennen, kann der erste Schritt sein, wieder in Würde mit sich selbst zu leben, auch wenn die Welt sich nicht ändern wird.
Wenn dich dieser Gedanke berührt hat, teile ihn gerne. Vielleicht hilft er anderen, sich selbst mit mehr Mitgefühl zu sehen.
Thema: Psychische Erkrankungen - Schutzschilde gegen eine kranke Gesellschaft
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